DE3414391C2 - Schublade - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schublade, die im Mö
belkorpus von einer Ausziehführungsgarnitur mit beidseitig
je einer korpusseitigen Tragschiene und einer ladenseitigen
Ausziehschiene geführt ist, wobei zwischen der Auszieh
schiene und der Tragschiene ein Laufwagen mit Laufrollen
angeordnet ist, und wobei die Ausziehschiene der Auszieh
führungsgarnitur an jeder Schubladenseitenwand in der Aus
ziehrichtung der Schublade gehalten ist, indem diese mit
einem an einem Laufsteg ausgebildeten Anschlag hinter einem
Haken einer parallel zur Schubladenseitenwand verschwenkba
ren Federzunge, die an der Schubladenseitenwand befestigt
ist, einrastbar ist.
Gemäß dem Stand der Technik sind zwei Arten von Ausziehfüh
rungsgarnituren für Schubladen bekannt, bei denen die Lauf
rollen nicht direkt an den Schienen befestigt sind, sondern
sich in einem eigenen Laufwagen befinden. Die bekanntesten
davon sind die sogenannten Kugelrollenauszüge, wobei die
Lastübertragung zwischen den Schienen mittels Stahlkugeln
erfolgt, die in einem als Kugelkäfig ausgeführten Laufwagen
gehalten sind. Ein Beispiel dafür ist der US-PS 2,671,699
zu entnehmen.
Diese Ausziehführungsgarnituren sind sehr präzise, d. h. sie
garantieren einen ausgezeichneten Lauf der Schublade und
gewähren gleichzeitig einen guten Sitz der Schublade im
Korpus, d. h. die Schublade ist sowohl seitlich als auch in
der Höhe sehr stabil geführt. Derartige Ausziehführungsgar
nituren werden insbesondere bei hochwertigeren Möbeln, bei
spielsweise Büromöbeln, eingebaut.
Der Nachteil dieser Ausziehführungsgarnituren ist, daß die
Schienen komplizierte Profile aufweisen müssen, um die
Rollbahnen für die Kugeln zu definieren. Ein weiterer Nach
teil ist, daß die Schienen dieser Ausziehführungsgarnituren
keine Beschichtung aufweisen können, da eine solche, insbe
sondere eine Kunststoffbeschichtung, von den Stahlkugeln
abgedrückt werden würde.
Dieser Nachteil tritt bei Ausziehführungsgarnituren mit zy
lindrischen Laufrollen in einem Laufwagen nicht auf.
Aus der DE-A1-30 11 271 ist eine Schublade bekannt gewor
den, bei denen die Ausziehschienen derart an den Seitenwän
den der Schublade verankert werden, daß sie mit einem An
schlag hinter einen Haken einer federnden Einrastklinke ge
schoben werden. Diese Einrastklinke federt von der Seiten
wand weg in der Richtung zur Korpusseitenwand und rastet in
dem Vertikalsteg der jeweiligen Ausziehschiene ein.
Auf diese Art wird ausschließlich eine Verankerung der Aus
ziehschiene an der Schubladenseitenwand erzielt.
Überlegungen hinsichtlich der Positionierung der Teile der
Führungsgarnitur sind nicht notwendig, da die Kugelrollen
auszüge von vornherein äußerst präzise gebaut werden müs
sen, damit die Funktion der Ausziehführungsgarnitur sicher
gestellt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schublade der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei der ebenfalls eine sehr ra
sche und schnelle Verankerung der Ausziehschienen an den
Möbelseitenwänden möglich ist, die aber insbesondere für
die Verwendung bei Ausziehführungsgarnituren mit Laufwägen,
die anstelle von Kugeln Rollen aufweisen, zur Ausrichtung
der einzelnen Teile der Ausziehführungsgarnitur beitragen,
wodurch einmal im einzelnen gewisse Toleranzen möglich wä
ren, ohne die Funktionsweise der Ausziehführungsgarnitur
herabzusetzen, und wobei es insbesondere möglich ist, in
der Ausziehführungsgarnitur nachgiebige Kunststofflaufrol
len zu verwenden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der dem Ha
ken gegenüberliegende Rücken der Federzunge zur Front der
Schublade hin schräg nach oben verläuft, wodurch eine Auf
lauframpe für den Laufsteg der Tragschiene gebildet ist,
die den Haken der Federzunge zum Anschlag drückt.
Durch die erfindungsgemäße Ausführung dient die Federzunge
einem doppelten Zweck, nämlich einmal der Halterung der
Ausziehschiene, und weiters dient sie der Ausrichtung der
Schublade, wenn diese voll in den Möbelkorpus eingeschoben
ist. Zusätzlich wird noch erreicht, daß die Verankerung der
Ausziehschiene verbessert wird, da die Schublade selber mit
ihrem Gewicht den Haken der Federzunge an den Anschlag an
der Ausziehschiene drückt.
Vorteilhaft kann vorgesehen sein, daß am Rücken der Feder
zunge eine Klemmnocke für den Laufsteg der Tragschiene ist.
Durch diese federnde Klemmnocke wird die vollständig in den
Korpus eingeschobene Schublade sicher in dieser Position
gehalten.
Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, daß die Federzunge an
einem separaten, in eine Nut der Schubladenseitenwand, die
auch die Ausziehschiene aufnimmt, einsetzbaren Halteteil
ausgebildet ist, der oberhalb der Federzunge einen die Aus
ziehschiene in Richtung senkrecht zur Schubladenseitenwand
sichernden Seitenanschlag aufweist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
hand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen eingehend be
schrieben.
Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Ausziehführungsgarnitur bei ausgeschobener Schublade, die
Fig. 2 zeigt einen Vertikalschnitt durch die erfindungsge
mäße Schubladengarnitur und die Fig. 3 zeigt einen Horizon
talschnitt durch den vorderen Bereich der Ausziehschiene
und den Halteteil.
Bei der nachfolgenden Beschreibung wird jeweils nur auf
eine Seite der Schublade und somit Ausziehführungsgarnitur
bezug genommen, da die zweite Seite selbstverständlich ana
log und spiegelbildlich ausgeführt ist.
Die Ausziehführungsgarnitur weist in herkömmlicher Weise an
jeder Seite der Schublade eine korpusseitige Tragschiene 1
und eine ladenseitige Ausziehschiene 2 auf, zwischen denen
ein Laufwagen 3 gelagert ist. Im Laufwagen 3 befinden sich
die Laufrollen 4 mit horizontaler Drehachse, die der ei
gentlichen Lastübertragung der Ausziehführungsgarnitur die
nen. Ausgleichsrollen 5 weisen eine vertikale Drehachse auf
und diese Ausgleichsrollen sind für die Seitenstabilisie
rung der Ausziehführungsgarnitur bzw. der Schublade vorge
sehen.
Wie insbesondere aus der Fig. 2 ersichtlich, ist die Trag
schiene 1 mit Z-Profil ausgebildet, wobei ein Vertikalsteg
1′ als Befestigungssteg dient und ein zweiter Vertikalsteg
1′′′ als seitlicher Führungssteg. Der mittlere Horizon
talsteg 1′′ bildet den eigentlichen Laufsteg der Tragschiene
1.
Die Ausziehschiene 2 weist ein U-Profil auf mit zwei Hori
zontalstegen 2′, 2′′′ und einen vertikalen, mittleren Ver
bindungssteg 2′′ und einen äußeren Begrenzungssteg 6.
Während die Laufrollen 4 des Laufwagens 3 an den Stegen 2′,
1′′ und 2′′′ ablaufen, laufen die Ausgleichsrollen 5 an den Stegen 1′
und 2′′ und 1′′′ und dem Begrenzungssteg 6 ab. Durch die spielfreie
Ausbildung der Tragschiene 1, der Ausziehschiene 2 und dem Lauf
wagen 3 ist die gesamte Ausziehführung seitenstabil.
Des weiteren ist die Tragschiene 1 mit einem vorderen Anschlag
7 und die Ausziehschiene 2 mit einem hinteren Anschlag 8 versehen,
so daß die Ausziehschiene 2 nicht unbeabsichtigt von der Tragschie
ne 1 heruntergezogen werden kann.
Im Ausführungsbeispiel ist die Tragschiene 1 noch mit einem
hinteren Anschlag 9 versehen.
Die Ausziehschiene 2 ist in einer Nut in der Schubladensei
tenwand 10 befestigt. Am vorderen Ende dieser Nut unmittelbar hin
ter der Frontplatte 11 der Schublade ist ein Halteteil 12 angeord
net. Dieser Halteteil 12 weist im Ausführungsbeispiel zwei Zapfen
13 auf, die in korrespondierende Löcher 14 im Nutengrund ragen, wo
durch der Halteteil 12 bereits in der Richtung der Tiefe der Schub
lade festgehalten ist.
Am Halteteil 12 ist eine Federzunge 14 angeformt, die einen
Haken 15 trägt.
Bei auf die Ausziehschiene 2 aufgeschobener Schublade rastet
dieser Haken 15 in eine Ausnehmung 16 im unteren Steg 2′, der den
Laufsteg der Ausziehschiene 2 bildet, ein, wobei der Steg 2′ un
mittelbar vor der Ausnehmung 16 eine Abwinkelung 17 aufweist. Auf
diese Art und Weise ist die Ausziehschiene 2 fest mit der Schubla
de verbunden.
Dadurch, daß nicht in herkömmlicher Art und Weise die Aus
ziehschiene 2 vor der Komplettierung der Ausziehführungsgarnitur
an der Schubladenseitenwand befestigt werden muß, um dann mit die
ser auf den Laufwagen 3 und auf die Tragschiene aufgeschoben zu
werden, ist es möglich, die Ausziehführungsgarnitur in ihrer Gän
ze praktisch spielfrei auszubilden, wodurch die Laufeigenschaften
der Ausziehführungsgarnitur wesentlich verbessert werden.
In der Fig. 1 ist auf der Federzunge 14 eine Auflaufnocke
18 strichliert eingezeichnet. Eine derartige Auflaufnocke 18
klemmt bei eingeschobener Schublade den Laufsteg der Tragschie
ne 1.
Weiters weist der Halteteil 12 einen oberen Seitenanschlag
19 auf, der bei eingeschobener Ausziehschiene 2 zwischen den Ver
tikalsteg 2′′ und den Begrenzungssteg 6 der Ausziehschiene 2
ragt.
Unten wird die Ausziehschiene 12 mit einem Steg 20 verse
hen, der das Ende des Einschiebeweges der Schublade bestimmt.
Claims (3)
1. Schublade, die im Möbelkorpus von einer Ausziehführungs
garnitur mit beidseitig je einer korpusseitigen Trag
schiene und einer ladenseitigen Ausziehschiene geführt
ist, wobei zwischen der Ausziehschiene und der Tragschiene
ein Laufwagen mit Laufrollen angeordnet ist, und wobei die
Ausziehschiene der Ausziehführungsgarnitur an jeder Schub
ladenseitenwand in der Ausziehrichtung der Schublade ge
halten ist, indem diese mit einem an einem Laufsteg ausge
bildeten Anschlag hinter einem Haken einer parallel zur
Schubladenseitenwand verschwenkbaren Federzunge, die an
der Schubladenseitenwand befestigt ist, einrastbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der dem Haken (15) gegenüber
liegende Rücken der Federzunge (14) zur Front der Schub
lade hin schräg nach oben verläuft, wodurch eine Auflauf
rampe für den Laufsteg (1′′) der Tragschiene (1) gebildet
ist, die den Haken (15) der Federzunge (14) zum Anschlag
(17) drückt.
2. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am
Rücken der Federzunge (14) ein Klemmnocken (18) für den
Laufsteg (1′′) der Tragschiene (1) angeordnet ist.
3. Schublade nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Federzunge (14) an einem separaten, in eine
Nut der Schubladenseitenwand, die auch die Ausziehschiene
(2) aufnimmt, einsetzbaren Halteteil (12) ausgebildet ist,
der oberhalb der Federzunge (14) einen die Ausziehschiene
in Richtung senkrecht zur Schubladenseitenwand (10) si
chernden Seitenanschlag (19) aufweist.
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