DE3412802C1 - Abrasionsprüfgerät - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abrasionsprüfgerät zur Ermittlung der Abrasion an Sieben, Saugerbelägen und
dgl. in der Zellstoff- und Papierindustrie, mit einer in einem eine Füllstoffsuspension enthaltenden Behälter
angeordneten, auf einer Antriebswelle gelagerten Trommel, an deren Umfang Saugerbeläge vorgesehen
sind, und mit einer im wesentlichen stationären Halte- und Spannvorrichtung für den Prüfling, insbesondere
ein Siebstück, durch weiche der Prüfling an einen Teil des Umfanges der Trommel anpreßbar ist.
In der Papierindustrie liegen Füllstoffe zusammen mit den Faser- und Hilfsstoffen in Wasser suspendiert vor.
Sie kommen in Berührung mit rotierenden und feststehenden Teilen, oder gelangen zwischen sich relativ zueinander
bewegende Oberflächen von Maschinenelementen, so z. B. Saugerbelägen und Papiermaschinensieb.
Sie bewirken eine Abrasion der relativ zueinander bewegten Maschinenteile.
Zur Ermittlung zahlenmäßiger Angaben über die Verschleißwirkung von Füllstoffen in wäßrigen Suspensionen
in der Zellstoff- und Papierindustrie, sowie zur Bestimmung des Verschleißes an Zellstoff- und Papiermaschinensieben,
sowie der dort verwendeten Saugerbeläge (Keramik, Kunststoff und ähnliches), wurde ein
Abrasionsprüfgerät entwickelt (DE-PS 20 33 592), welches unter der Bezeichnung »AT 1000« mittlerweile
weltweit eingesetzt wird. Die diesem Abrasionsprüfgerät eigene Prüfmethode ist im Merkblatt V/27.5/75 des
Vereins der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -Ingenieure (ZELLCHEMING) festgelegt und damit von der
einschlägigen Industrie als verbindlich anerkannt worden. Bei diesem Abrasionsprüfgerät verwendet man als
so Prüfling ein Standard-Prüfsieb aus Phosphorbronze.
Mit dem vermehrten Einsatz von Kunststoffsieben anstelle von Bronzesieben in der Zellstoff- und Papierindustrie
wurde der Wunsch immer stärker, anstelle des Standard-Bronze-Siebes ein Standard-Kunststoffsieb
einzusetzen. Umfangreiche Arbeiten haben jedoch gezeigt, daß bei der Verwendung von Kunststoffsieben
keine reproduzierbaren und aussagekräftigen Versuchsergebnisse erzielt werden konnten. Es zeigte sich
nämlich, daß gewisse Füllstoffe, die bei Verwendung von Bronzesieben sehr geringe Abrasionswirkung zeigten,
auf Kunststoffsieben teils schon vor Ablauf der Versuchsdauer zur völligen Zerstörung derselben führten.
Für eine mögliche Auswahl eines Standard-Kunststoffsiebes zur Bestimmung der Abrasion kam erschwerend
hinzu, daß je nach Papierqu^lität nicht nur verschieden feine Siebe als Kett- oder Schußläufer eingesetzt werden,
sondern auch mehrlagige Siebe in der Praxis erprobt wurden. Schließlich haben Untersuchungen auch
gezeigt, daß die Oberflächenrauhigkeit eines bei dem bekannten Prüfgerät verwendeten Keramik-Drehkörpers
einen großen Einfluß auf den Verschleiß des Kunststoffsiebes ausübt. Um den Praxisbedingungen näherzukommen,
wurde versuchsweise ein Abrasionsprüfgerät entwickelt (Wochenblatt der Papierfabrikation 9, 1981,
Seite 295), welches im wesentlichen den eingangs erwähnten Aufbau aufweist. Hierbei ist die Antriebswelle'
der Trommel horizontal und exzentrisch in einem im wesentlichen zylindrischen Behälter angeordnet. Der
Behälter weist seitlich eine öffnung auf. Im Bereich dieser Öffnung ist die Halte- und Spannvorrichtung vorgesehen,
welche eine zum Umfang der Trommel hin durch eine Gummimembrane abgeschlossene Kammer aufweist.
Indem Druckluft in diese Kammer eingeleitet wird, kann das von der Halte- und Spannvorrichtung
gehaltene Kunststoffsieb mehr oder weniger stark an den Umfang der Trommel angepreßt werden. Der Behälter
weist einen Zulaufstutzen auf, damit Füllstoffsuspension in den sichelförmigen Raum zwischen der
Trommel und der Behälterwandung eingeleitet werden kann. Diese Füllstoffsuspension soll von der rotierenden
Trommel mitgerissen werden, so daß sie zwischen die sich berührenden Oberflächen der auf der Trommel angeordneten
Saugerbeläge und des an die Trommel angedrückten Kunststoffsiebes gelangt. Dieses bekannte
Abrasionsprüfgerät ist jedoch wegen der komplizierten Halte- und Spannvorrichtung verhältnismäßig teuer in
der Herstellung. Außerdem muß eine Pumpe vorgesehen sein, die die Füllstoffsuspension immer wieder in
den Behälter zurückfördert. Durch die horizontale Anordnung der Antriebswelle ergeben sich auch erhebliche
Abdichtungsprobleme an denjenigen Stellen, wo die Antriebswelle aus dem Behälter heraustritt und auch
dort, wo der Behälter eine seitliche Öffnung für das Kunststoffsieb aufweist. Es ist auch nicht sichergestellt,
daß die Füllstoffemulsion tatsächlich in ausreichendem Maß in den Bereich zwischen Saugerbelägen und
Kunststoffsieb gelangt. Außerdem ist der Anpreßdruck des Kunststoffsiebes nicht exakt reproduzierbar und
deshalb lassen sich auch keine reproduzierbaren Versuchsergebnisse erzielen.
Es ist ferner ein Gerät zur Bestimmung der Abriebfestigkeit von Papierstreifen bekannt (US-PS 33 88 584),
welches eine um eine horizontale Achse drehbare und fliegend gelagerte Trommel aufweist. Die Drehachse
dieser Trommel ist exzentrisch zur Trommelachse angeordnet. Die Trommel ist zu einer Stirnseite hin offen, ist
hohl ausgebildet und weist zwei diametral gegenüberliegende Schlitze auf. An dem halben Umfang dieser
Trommel kann der auf seiner Abriebfestigkeit zu prüfende Papierstreifen aufgespannt werden, dessen Enden
durch die beiden Schlitze hindurchgesteckt werden. Im Innern der Trommel sind Halte- und Spannelemente
vorgesehen, mit welchen die Enden des Papierstreifens festgehalten bzw. gespannt werden können. Oberhalb
der Trommel ist ein einarmiger Hebel um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert, der eine Reibplatte aus
Gummi aufweist. Diese Reibplatte liegt auf der Trommel auf, so daß der auf der Trommel aufgespannte Papierstreifen
bei Rotation der Trommel an der Reibplatte schleift. Die Anzahl der Umdrehungen der Trommel
werden durch ein Zählwerk festgehalten. Durch Vergleich des zu prüfenden Papierstreifens mit einem bereits
vorher untersuchten Papierstreifen kann man feststellen, welcher der beiden Papierstreifen die höhere
Abriebfestigkeit aufweist. Dieses Prüfgerät ist jedoch zur Ermittlung der Abrasion an Sieben, Saugerbelägen
und dgl. in der Zellstoff- und Papierindustrie völlig ungeeignet, denn es weist keinen Behälter zur Aufnahme
der zu untersuchenden Füllstoffsuspension auf. Würde man anstelle des Papierstreifens ein Sieb auf die Trommel
aufspannen, dann würden sich keine praxisgerechten Prüfbedingungen ergeben. Selbst wenn es gelänge,
die Füllstoffsuspension in irgendeiner Weise an das Sieb zu bringen, indem man beispielsweise die Trommel ganz
oder teilweise in einen, bei dem vorbekannten Gerät nicht vorgesehenen, Behälter eintauchen lassen würde,
dann würden sich keine praxisgerechten Prüfbedingungen ergeben, denn die Füllstoffsuspension könnte die
Maschen des Siebes nicht durchströmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abrasionsprüfgerät der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
welches bei einfachem Aufbau und hoher Lebensdauer möglichst praxisnahe Prüfbedingungen gewährleistet,
sowie reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse erzielt.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Antriebswelle der Trommel vertikal vorgesehen ist
und die fliegend an der Antriebswelle angeordnete Trommel von oben her in den Behälter eintaucht, daß
die Trommel hohl ausgebildet ist, in ihrer Trommelwandung eine Vielzahl von Durchbrechungen aufweist und
zumindest an ihrem oberen Ende offen ist, und daß die Halte- und Spannvorrichtung zwei in dem Behälter angeordnete
Klemmleistenpaare aufweist, die je mit einem von oben her in den Behälter eintauchenden Haltestab
verbunden sind, von denen der eine Haltestab stationär angeordnet ist, während der andere Haltestab an
einem um eine vertikale Achse schwenkbaren, durch Gewicht oder Federkraft belasteten Spannhebel angeordnet
ist.
Die Erfindung geht also von dem Gedanken aus, den Prüfling, insbesondere ein Kunststoffsieb, * an seinen
zwei Längsrändern mittels der Klemmleisten festzuhalten und nach Art einer Bandbremse um etwa die Hälfte
des Umfanges der Trommel zu schlingen. Indem man auf den Spannhebel eine vorbestimmte Spannkraft, insbesondere
ein vorbestimmtes Gewicht einwirken läßt, kann man das Sieb stets mit dem gleichen Anpreßdruck
an die Trommel anpressen, wodurch reproduzierbare und vergleichbare Versuchsergebnisse erzielt werden.
Da sich die am Umfang der Trommel angeordneten Saugerbeläge stets in ein und derselben Richtung gegenüber
dem ruhenden Sieb bewegen, entspricht diese Relativbewegung zwischen Saugerbelägen und Sieb
weitgehend den Verhältnissen in der Praxis. Hinzu kommt, daß die Füllstoffsuspension während der Rotation
der Trommel durch die Durchbrechungen der Trommelwand in den Bereich zwischen den Saugerbelägen
und dem daran anliegenden Sieb gelangt. Es ist damit sichergestellt, daß Füllstoffsuspension tatsächlich
immer im ausreichenden Maße an den sich berührenden Oberflächen vorhanden ist. Durch die vertikale Anordnung
der Antriebswelle und die fliegende Lagerung der Trommel sowie die Halterung des Siebes durch von
oben her in den Behälter eintauchende Haltestäbe, wird die Konstruktion entscheidend vereinfacht. Es entfallen
nämlich jegliche Abdichtungsprobleme. Außerdem braucht auch keine Umwälzpumpe für die Füllstoffsuspension
vorhanden zu sein, denn die Füllstoffsuspension kann nicht aus dem Behälter austreten und wird durch
die Rotation der .Trommel ständig aufgerührt und durchmischt. Da sich die Lager für die Antriebswelle
und auch für den Spannhebel oberhalb und außerhalb des Behälters befinden, kann die Füllstoffsuspension
nicht an diese Lager gelangen, wodurch Verschleiß- und Korrosionsprobleme vermieden werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles, näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch das Abrasionsprüfgerät nach der Linie I-I der F i g. 2,
F i g. 2 einen Horizontalschnitt nach der Linie H-II der
An einem Gestell 1 ist ein Tisch 2 um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert. Auf dem Tisch 2 kann ein
Behälter 3 angeordnet werden. Um eine Verschiebung des Behälters 3 gegenüber dem Tisch 2 zu vermeiden,
weist der Tisch 2 einen den Behälterboden umfassenden Rand 2a auf. Will man den Behälter 3 entfernen, dann
hebt man ihn geringfügig um etwas mehr als die Höhe des Randes 2a an und kann dann den Tisch 2 in Richtung
B nach vorne und zur Seite schwenken. Der Behälter 3 kann dann nach unten abgesenkt werden.
Im oberen Bereich des Gestells 1 ist in dem Gestell selbst oder in einem mit dem Gestell verbundenen, nicht
dargestellten, Gehäuse ein Elektromotor angeordnet. Die Motorwelle 4 weist an ihrem unteren Ende ein Innengewinde
5 auf, in welches die vertikale Antriebswelle 6 eingeschraubt und durch die Kontermutter 7 gesichert
wird. An der Antriebswelle 6 ist fliegend eine Trommel 8 angeordnet, die von oben her in den Behälter
3 eintaucht. Die Trommel 8 besteht vorzugsweise aus dem Material, aus dem normalerweise die Saugerbeläge
von Papier- und Zellstoffmaschinen bestehen. Es ist dies vorzugsweise Keramik oder aber auch Kunststoff.
Gegebenenfalls können die Saugerbeläge auch am Umfang der aus einem anderen Material bestehenden
Trommel 8 befestigt sein.
Die Trommel 8 weist einen Hohlraum 9 auf. Die Trommelwandung 8a ist mit einer Vielzahl von Durchbrechungen
10, vorzugsweise in Form von sich in Achsrichtung erstreckenden Schlitzen, versehen. Besteht die
Trommel 8 aus Keramik, dann werden die Schlitze durch schmale Schleifscheiben in die Trommelwandung
8a eingeschliffen. Um möglichst praxisnahe Verhältnisse zu schaffen, ist der Übergang der Schlitze 10 in die
Mantelfläche der Trommel 8 abgerundet. Gegebenenfalls können anstelle der Schlitze 10 auch Bohrungen
vorgesehen sein, deren Übergänge in die Mantelfläche der Trommel aber ebenfalls abgerundet sein sollten.
Wie man weiterhin aus F i g. 1 erkennen kann, ist die Trommel 8 an ihrem oberen Ende offen. Zur Verbindung
der Trommel 8 mit der Antriebswelle 6 ist am unteren Ende der Trommel eine Tragscheibe 11 angeordnet,
mit welcher die Trommel 8 beispielsweise durch Kleben fest verbunden ist. Die Tragscheibe 11 weist ein
zentrales Muttergewinde 12 auf, mit welchem sie auf einen am unteren Ende der Antriebswelle 6 vorgesehenen
Gewindezapfen 13 aufgeschraubt ist.
Um die Rührwirkung der Trommel 8 zu erhöhen, kann am unteren Ende derselben eine Rührvorrichtung
angeordnet sein. Die Rührvorrichtung wird in einfachster Weise dadurch ausgebildet, daß man die Tragscheibe
11 mit entsprechenden Vorsprüngen versieht, sie beispielsweise, wie es in F i g. 2 strichpunktiert dargestellt
ist, sechskantig ausbildet
Ferner ist eine Halte- und Spannvorrichtung für den Prüfling 14, insbesondere ein Kunststoffsieb, vorgesehen.
Diese Halte- und Spannvorrichtung weist zunächst zwei Klemmleistenpaare 15a, 156 bzw. 16a, 16Z) auf. Jedes
der beiden Klemmleistenpaare besteht aus zwei Klemmleisten 15a, 156 oder 16a, 166, die durch Schrauben
27 zusammenklemmbar sind. Zwischen jeweils zwei Klemmleisten 15a, 156 bzw. 16a, 166 können die Querränder
des Kunststoffsiebes 14 eingeklemmt werden.
Jedes der Klemmleistenpaare 15a, 156 bzw. 16a, 166 ist über ein Haltestück 17 mit einem Haltestab 18, 19
verbunden. Um eine gleichmäßige Anpressung des Kunststoffsiebes 14 an den Trommelumfang zu gewährleisten,
ist jedes der Haltestücke 17 über einen horizontalen Achsbolzen 20 schwenkbar an dem zugehörigen
Klemmleistenpaar angelenkt Das Haltestück 17 weist eine vertikale Bohrung auf, mit welcher es an einer der
Ringnuten 18a, 19a der Haltestäbe 18,19 einhängbar ist.
Der eine Haltestab 18 ist stationär angeordnet und dient gleichzeitig zur Lagerung des doppelarmigen
Spannhebels 21. An dem einen Hebelarm des Spannhebels 21 ist der zweite Haltestab 19 befestigt. Beide Haltestäbe
18, 19 tauchen von oben her in den Behälter 3 ein. An dem anderen Hebelarm des Spannhebels 21
greift ein Seilzug 22 an, der über eine Umlenkrolle 23 geführt ist. Mit dem Seilzug 22 ist ein Grundgewicht 24
verbunden. Auf das Grundgewicht 24 sind ein oder mehrere Zusatzgewichte 24a aufsetzbar.
Wie man aus F i g. 2 erkennen kann, sind die beiden Haltestäbe 18,19 und damit auch die Klemmleistenpaare
15a, 156 bzw. 16a, 166 in einem Abstand angeordnet, der in etwa dem Trommeldurchmesser der Trommel 8
entspricht. Auf diese Weise wird erreicht, daß das zu prüfende Sieb die Trommel auf etwa 180° ihres Umfanges
umschlingt.
Ein rechteckiges Stück des zu prüfenden Kunststoffsiebes wird vor Durchführung der Abrasionsprüfung
gewogen und dann außerhalb des Abrasionsprüfgerätes zwischen den Klemmleistenpaaren 15a, 156 bzw. 16a,
166 festgespannt. Durch Drehung des Sperrteiles 25 um eine vertikale Achse kann die Halte- und Spannvorrichtung
entlastet, d. h. die Wirkung der Gewichte 24, 24a aufgehoben werden. Das zu prüfende Siebstück 14 wird
spannungslos um die Trommel 8 herumgelegt und die beiden Haltestücke 17 werden von unten her auf die
Haltestäbe 18,19 aufgeschoben und an einer geeigneten Ringnut 18a, 186 eingehängt. Durch Drehung des Sperrteiles
25 in die in F i g. 2 dargestellte Stellung wird die Spannvorrichtung wieder in Funktion gesetzt. Das Gewicht
24 (24a) übt auf den Spannhebel 21 eine in Richtung des Pfeiles C gerichtete Kraft aus, wodurch das
Sieb 14 in Richtung D gespannt wird. Durch diese Zugspannung mit vorbestimmter Größe wird das Sieb 14
so mit vorbestimmter, gleichbleibender Anpreßkraft an die Trommel 8 angepreßt. Der Behälter 3 wird mit einer
Füllstoffsuspension, beispielsweise mit einer Kaolinsuspension gefüllt und nach oben bewegt, so daß der Behälter
3 in etwa die in F i g. 1 dargestellte Position einnimmt. Anschließend wird der Tisch 2 unter den Behälter
verschwenkt und der Behälter 3 auf dem Tisch abgesetzt. Er nimmt dann endgültig die in F i g. 1 dargestellte
Position ein. Über den Elektromotor und die Antriebswelle 6 wird dann die Trommel 8 eine vorbestimmte
Zeit angetrieben. Danach wird das Sieb 14 in umgekehrter Reihenfolge wieder aus dem Abrasionsprüfgerät
entfernt, sorgfältig gereinigt, getrocknet und dann gewogen. Die Differenz der Siebgewichte vor und nach
der Prüfung stellt den Gewichtsverlust des Siebes durch den Prüfvorgang dar. Man dividiert den Gewichtsverlust
durch die Größe der Abriebfläche und erhält damit den Gewichtsverlust pro Flächeneinheit. Durch Messung
der Siebdickenabnahme und Betrachtung des Sie-
bes unter dem Mikroskop kann die Prüfung noch ergänzt werden.
Während der Drehung der Trommel 8 wird auch die im Innern der Trommel befindliche Füllstoffsuspension
mitgenommen. Hierdurch wirkt auf die im Innern der Trommel befindliche Suspension eine Fliehkraft, welche
die Suspension durch die Durchbrechungen 10 nach außen fördert. Infolgedessen muß Suspension durch die
obere Öffnung der Trommel nachströmen. Durch diese Förderwirkung der Trommel wird die Suspension in
ständiger Bewegung gehalten. Das Aufrühren und durch Mischen der Suspension wird noch gefördert
durch die als Rührkörper ausgebildete Tragscheibe 11-Die ständige Durchmischung der Suspension verhindert
Absetzungen und Ablagerungen von Materialpartikeln. Dies ist neben der einwandfrei definierten Belastung
von entscheidender Bedeutung für eine genaue und reproduzierbare Abrasionsprüfung.
Mit dem neuen Abrasionsprüfgerät können nicht nur Kunststoffsiebe, sondern auch Metallsiebe, einer praxisnahen
Prüfung unterzogen werden. Gegebenenfalls ist es auch denkbar, einzelne Monofile, aus denen Kunststoffsiebe
gewebt werden, an den Klemmbacken einzuspannen, um bereits das Abrasionsverhalten dieser Monofile
testen zu können, noch bevor diese zu einem Sieb gewebt werden.
Anstelle eines Schwenktisches könnte zur Abstützung des Behälters auch ein heb- und senkbarer Tisch
vorgesehen sein, der in seiner oberen Stellung feststellbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Claims (14)
1. Abrasionsprüfgerät zur Ermittlung der Abrasion an Sieben, Saugerbelägen und dgl. in der Zellstoff-
und Papierindustrie, mit einer in einem eine Füllstoffsuspension enthaltenden Behälter angeordneten,
auf einer Antriebswelle gelagerten Trommel, an derem Umfang Saugerbeläge vorgesehen sind,
und mit einer im wesentlichen stationären Halte- und Spannvorrichtung für den Prüfling, insbesondere
ein Siebstück, durch welche der Prüfling an einem Teil des Umfanges der Trommel anpreßbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle
(6) der Trommel (8) vertikal vorgesehen ist und die fliegend an der Antriebswelle (6) angeordnete
Trommel (8) von oben her in den Behälter (3) eintaucht, daß die Trommel (8) hohl ausgebildet ist, in
ihrer Trommelwandung (8a) eine Vielzahl von Durchbrechungen (10) aufweist und zumindest an
einem Ende offen ist, und daß die Halte- und Spannvorrichtung zwei in dem Behälter (3) angeordnete
Klemmleistenpaare (15a, 156; 16a, i6b) aufweist, die
je mit einem von oben her in den Behälter (3) eintauchenden Haltestab (18, 19) verbunden sind, von denen
der eine Haltestab (18) stationär angeordnet ist, während der andere Haltestab (19) an einem um eine
vertikale Achse (V) schwenkbaren, durch Gewicht (24,24a; oder Federkraft belasteten Spannhebel (21)
angeordnet ist.
2. Gerät nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß Haltestäbe (18,19) bzw. die Klemmleistenpaare (15a, 156; 16a, 166) in einem Abstand, der in
etwa dem Trommeldurchmesser entspricht, nebeneinander an einer Seite der Trommel angeordnet
sind, so daß das zu prüfende Siebstück (14) die Trommel (8) auf etwa 180° ihres Umfanges umschlingt.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Klemmleistenpaar (15a, 156; 16a, 166,)
über ein Haltestück (17) mit dem zugehörigen Haltestab (18, 19) verbunden ist, welches seinerseits um
einen horizontalen Achsbolzen (20) schwenkbar an dem Klemmleistenpaar angelenkt ist.
4. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (10) in der Trommelwand
achsparallele Schlitze sind.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang der Schlitze (10) in die Mantefläche
der Trommel (8) abgerundet ist.
6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Trommel (8) aus dem Material
der Saugerbeläge besteht.
7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (8) aus Keramik besteht.
8. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (8) an ihrem oberen Ende offen
ist.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (8) an ihrem unteren Ende im
wesentlichen geschlossen ist.
10. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß am unteren Ende der Trommel (8) eine Rührvorrichtung (11) angeordnet ist.
11. Gerät nach Anspruch 1 und 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der Trommel
(8) mit einer Tragscheibe (11) verbunden ist, die ein zentrales Muttergewinde (12) aufweist, welches auf
einem am unteren Ende der Antriebswelle (6) vorge-
sehenen Gewindezapfen (13) aufschraubbar ist
12. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Spannhebel (21) ein Seilzug (22) angreift, der über eine Umlenkrolle (23) zu einem
Grundgewicht (24) geführt ist, auf welches ein oder mehrere Zusatzgewichte (24a,) aufsetzbar sind.
13. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (3) auf einem um eine vertikale Achse (^schwenkbarenTisch (2) angeordnet ist.
14. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter auf einem heb- und senkbaren,
sowie in seiner oberen Stellung feststellbaren, Tisch angeordnet ist.
Priority Applications (4)
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