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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert: Dabei zeigt F i g. 1 das Prinzipschaltbild einer Leseeinrichtung
für strichkodierte Magnetschriftzeichen gemäß der Erfindung, F i g. 2 einen schematisch
dargestellten Magnetlesekopf mit mehreren Abtastspuren und die Verknüpfung der Abtastspursignale
zu einzelnen Kanalsignalen, F i g. 3 das Blockschaltbild einer Abtastschaltung für
strichkodierte Magnetschriftzeichen sowie eine Spitzenerkennungsschaltung zur Gewinnung
von Vorder-und Hinterkantensignalen, F i g. 4 das Blockschaltbild einer Mikrocomputerschaltung
zur Auswertung der aus den Strichkantensignalen gewonnenen Strichkanten- und Trennlücken-Zeitwerte,
F i g. 5 das Blockschaltbild einer Auswahl- und Kodiereinrichtung in einer Schaltung
nach F i g. 4, Fig. 6 das Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung zur Klassifizierung
von strichkodierten Magnetschriftzeichen anhand von in der Schaltung nach Fig. 4
ermittelten Intervallfolgen.
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Fig 1 zeigt das Prinzipschaltbild einer Leseeinrich-
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tung für strichkodierte Magnetschriftzeichen, die mittels eines Magnetisierkopfes
MK in definierter Richtung aufmagnetisiert und anschließend mit Hilfe eines in z.
B. 14 Abstastspuren unterteilten Lesekopfes LK abgetastet werden. Die jeweils einer
Abtastspur zugeordneten Analogsignale werden zunächst in Vorverstärkern V die sich
in unmittelbarer Nähe des Lesekopfes LK befinden, vorverstärkt und in Summenverstärkern
SV zu insgesamt sieben Kanalsignalen zusammengefaßt. In nachfolgenden Spitzendetektorschaltungen
SDVK, SDHK werden für jedes Kanalsignal aus den die Strichkanten markierenden Amplitudenspitzen
jeweils Kantensignale für die Vorder- und Hinterkanten VK, HK gebildet, denen je
ein Zeitwert aus einem Zeitwertzähler ZWZzugeordnet wird. Ferner wird aus den Vorder-
und Hinterkantensignalen VK, HK in einer Lükkenerkennungsschaltung LES eine eine
Zeichentrennstelle markierender Lückenwert L W gebildet, dem ebenfalls ein Zeitwert
zugeordnet wird. Alle diese Zeitwerte werden pro Kanal in je einen Zeitwert-Pufferspeicher
(ZWP1 . . . ZWP7) eingeschrieben, wobei zusätzlich jedem Zeitwert eine signalspezifische
Kennung für die Vorderkante, Vorderkante nach Lücke, Hinterkante und Lücke vorangestellt
wird. Die einzelnen Zeitwertpuffer (ZWP 1 ... ZWP 7) werden nacheinander ausgelesen,
wobei ihre Ausgänge jeweils durch ein Steuersignal aus einer Kanalsteuerung KST
freigeschaltet werden, Die Verarbeitung und Auswertung der seriell ausgelesenen
Zeitwerte erfolgt in einer nachfolgenden Intervall-Erkennungsschaltung IES, die
pro Kanal aus den einzelnen Zeitwerten verschiedene Intervalle bestimmt und die
sie jeweils in enge und weite Intervalle klassifiziert. Die in den einzelnen Kanälen
auftretenden, teils vollständigen, teils unvollständigen Intervallfolgen werden
in einem Intervallfolgeregister IFR gespeichert und bei Abschluß jeder Intervallfolge
mittels ausschließender Dekodierung zur Zeichenklassifizierung verwendet. Dabei
werden in einem Zeichenklassenregister ZKR die Registerstellen jeweils derjenigen
Zeichenklassen gelöscht, die durch die jeweils aktuelle Intervallfolge ausgeschlossen
werden. Soweit möglich, werden jeweils vollständige Intervallfolgen ausgewertet.
Kommen in einem ersten abgefragten Kanal weniger als sechs Intervalle, d. h. keine
vollständige Intervallfolge zustande, erfolgt ein Kanalwechsel, und zwar ggf. mehrmals,
bis eine vollständige Intervallfolge auftritt. Unvollständige Intervallfolgen werden
daher nur dann ausgewertet, wenn im Intervallfolgesatz keine vollständige Intervallfolge
enthalten ist. Unzulässige Intervallfolgen werden unterdrückt.
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Die F i g. 2 zeigt einen schematisch dargestellten Mehrspurlesekopf
LK, dessen Spalte SP parallel zu den senkrecht verlaufenden Strichen ST einer in
CMC 7-Schrift dargestellten Ziffer 7 verlaufen. Der Mehrspurlesekopf LK ist in insgesamt
14 Abtastspuren AS 1 ...AS14 unterteilt, wobei die Signale jeweils zweier benachbarter
Abtastspuren unter gegenseitiger Überlappung um jeweils eine Abtastspur zu je einem
Summensignal zusammengefaßt werden. Im dargestellten Beispiel werden jeweils die
Signale der Abtastspuren AS 1 und 2,2 und 3,3 und 4... 13 und 14 verknüpft. Auf
diese Weise gehen auch im Falle einer Schrägabtastung keine Signalanteile verloren,
weil, abgesehen von der obersten und untersten Abtastspur alle übrigen Abtastspuren
zweifach erfaßt werden. Zur Aufwandsminderung ist ferner vorgesehen, daß die Kanalsignale
aus der oberen Kopfhälfte mit je einem entsprechenden Kanal-
signal aus der unteren
Kopfhälfte zu je einem Doppel-Kanalsignal verknüpft werden. Eine derartige Zusammenfassung
der 14 Abtastspuren AS 1... 14 auf sieben Doppel-Kanalsignale DKS 1 .7 ist deshalb
möglich, weil die maximal 3,2 mm hohen CMC 7-Zeichen nur jeweils an vier oder höchstens
fünf nebeneinanderliegenden Spuren Signale erzeugen. Welche fünf Spuren beteiligt
sind, hängt von der Höhenlage des Belegs beim Abtasten sowie von der Höhenlage der
Zeichen auf dem Beleg ab. Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Schriftart CMC
0 mit 4 mm Zeichenhöhe werden deshalb die Signale der Spuren 1, 2 und 8, 9 zum Doppel-Kanalsignal
DKS 1, die Signale der Spuren 2,3 und 9, 10 zum Doppel-Kanalsignal ....... und die
Signale der Spuren 7,8 und 14 zum Doppel-Kanalsignal DKS 7 vereinigt werden, wobei
auf diese Weise auch das Signal der untersten Abtastspur AS 14 zweimal, nämlich
in den Doppel-Kanalsignalen DKS6 und DKS7, erfaßt wird.
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Durch die überlappende Zusammenfassung von je zwei benachbarten Spuren
wird erreicht, daß immer ein kompletter horizontaler Streifen vom Zeichen zu einem
Kanalsignal beiträgt, ohne daß sich obere mit unteren Zeichenteilen vermischen.
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Die F i g. 3 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Abtastschaltung
für CMC 7-Magnetschrift. Sie gliedert sich in die Abtastmechanik, die Abtastelektronik
und die Magnetköpfe. Bei der mit CMC 7 bezeichneten strichcodierten Magnetschrift
wird der die Schriftzeichen aufweisende Beleg B zunächst mit konstanter Geschwindigkeit
an einem Magnetisierkopf MK vorbeigeführt, der die Schrift in Längsrichtung des
Belegs mit definierter Magnetisierungsrichtung in die Sättigung magnetisiert. Anschließend
wird die magnetisierte Schrift an einem Lesekopf LK vorbeigeführt, der die Kanten
der magnetisierten Striche in elektrische Impulse umwandelt. Dabei ist es sehr wichtig,
daß der Beleg B einen guten mechanischen Kontakt zum Lesekopf LK hat.
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Deshalb wird der Beleg dicht über den Magnetköpfen durch Umlenkrolle
und Transportband eingespannt und zwar so, daß nur der die Schriftzeile aufweisende
Bereich des Beleges frei zugänglich ist. Der Spiegel des Lesekopfes LK sitzt - der
Schriftzeile zugewandt -innen am Umfang der Umlenkrolle und ist in radialer Richtung
ein wenig nach außen gerückt, um den Andruck an das Papier zu bewirken. Außerdem
wird der Beleg von außen durch ein Andruckband an den Kopfspiegel gedrückt.
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Der Magnetisierkopf MK ist ein Permanentmagnet mit einem senkrechten
Spalt, so daß die Spaltrichtung ebenso wie die des Lesekopfes LK mit der Richtung
der Striche der CMC 7-Zeichen übereinstimmt. Die Striche werden also in der Richtung
ihrer Breite magnetisiert, so daß sich in bezug auf die Bewegungsrichtung beim Abtasten,
also in bezug auf die Leserichtung, eine sogenannte Längsmagnetisierung ergibt.
Dabei ist der ablaufende Pol des Magnetisierkopfes der Nordpol. Der Spalt ist 1
mm breit, damit auch noch im Abstand von 0,3 mm die Schrift in die Sättigung magnetisiert
wird.
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Der Lesekopf LK mit einer Höhe von 11 mm hat keinen durchgehenden
Spalt, sondern ist, wie aus F i g. 2 ersichtlich, beispielsweise in 14 Spuren unterteilt.
Die 2,7 ...3,2 mm hohen CMC 7-Zeichen werden in Höhenschichten unterteilt und entsprechend
gelesen. Dies ermöglicht insbesondere bei schräg liegenden Zeichen eine erhöhte
Erkennungssicherheit. Beim Vorbeiführen eines magnetisierbaren Zeichenstreifens
wird der Magnetfluß am schmalen Spalt eines Einzelkopfes über den Kern aus hochpermeablem
Metall kurzgeschlossen. Die
Flußänderungen im Kern induzieren eine
Spannung in -6der Spule des Kopfes. Dabei entstehenden Spannungsimpulse, deren Spitzen
mit den Kanten des Streifens zusammenfallen und zwar die positive Spitze mit der
rechten Kante, d. h. Vorderkante und die negative Spitze mit der linken Kante, d.
h. Hinterkante. Da die induzierten Spannungen sehr klein sind, ist der Lesekopf
LK zweckmäßig gegen magnetische Einstreuungen mit einer Mu-Metall-Haube geschützt.
Außerdem sind die zum Vorverstärker V führenden 14 Doppelleitungen 14D verdrillt,
abgeschirmt und möglichst kurz. Der Vorverstärker Vbesteht aus einem Eingangskreis
und zwei integrierten Differenzverstärker-Stufen. Jeder der 14 Spuren ist ein eigener
Vorverstärker Vzugeordnet. Der Eingangskreis jedes Vorverstärkers ist zusammen mit
der Induktivität des Einzelkopfes als Besselfilter ausgelegt. Damit wird optimales
Impulsübertragungsverhalten und Störunempfindlichkeit erreicht. Störunempfindlichkeit
bewirkt auch die hohe Gleichtaktunterdrückung und das niedrige Rauschen der Differenzverstärker.
Die Verstärkung ist mittels Potentiometer einstellbar, so daß die Gesamtverstärkung
an die durch den mechanischen Abrieb des Lesekopfes veränderliche Kopfspannung angepaßt
werden kann.
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An den Vorverstärker V schließt sich ein Summierverstärker SV an,
der die 14 Spuren in sieben Kanäle zusammenfaßt (siehe F i g. 2). Den sieben Summierverstärkern
SV nachgeschaltet ist je ein Tiefpaßfilter TP.
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Dieses Tiefpaßfilter TP ist ein Besselfilter zweiter Ordnung, das
durch seine Phasenanpassung ein optimales Impulsübertragungsverhalten hat. Die obere
Grenzfrequenz ist so niedrig gewählt, daß störende Strukturen in den Streifen der
Zeichen unterdrückt werden.
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Dem Eingangsteil der Lesevorrichtung mit Vorverstärker V, Summierverstärker
SV und Tiefpaßfilter TP schließt sich eine Spitzenerkennungsschaltung an, die im
einzelnen aus jeweils sieben Eingangsverstärkern EV, Amplitudenfiltern AF, Spitzendetektoren
SD, Verzögerungszeitzählern VZ, Amplitudenschwellen AS, Schwellenkomperatoren SK
und Entladesignal-Schaltungen ES besteht. Die Aufbereitung der Impulsspitzen der
analogen Kantensignale erfolgt für die Vorderkantenimpulse und für die Hinterkantenimpulse
in getrennten Signalwegen. Dabei wird der Eingangsverstärker EV einmal als Umkehrverstärker
und einmal als Spannungsfolger geschaltet, so daß, da das Vorderkantensignal umgekehrt
wird, in beiden Bällen die positiven Impulse verarbeitet werden. Zwischen Eingangsverstärker
EV und Spitzendetektor SD ist ein Amplitudenfilter AF eingeschaltet, das die maximale
Ausgangsspannung des Eingangsverstärkers EVbegrenzt und außerdem die negativen Amplituden
abschneidet.
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Wie bereits ausgeführt, werden die Streifenkanten durch die Spitzen
der Spannungsimpulse aus dem Lesekopf LK dargestellt. Es kommt also darauf an, den
Zeitpunkt der Spannungsspitze und damit den Ort der Streifenkante möglichst genau
festzustellen. Dazu dienen, für Vorderkante und Hinterkante getrennt, 2 x 7 Spitzendetektoren
SD.
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Aus der Rückflanke des am Ausgang des Spitzendetektors SD auftretenden
Spitzensignals KEPAS wird nach einer festen Verzögerungszeit ein eintaktiges Kantensignal
KA gewonnen. Die im Verzögerungszeitzähler VZerzeugte Zeitverzögerung ist deshalb
notwendig, damit das eigentliche Signalmaximum von Störspitzen unterschieden werden
kann. Um Störungen zu unter drücken, müssen die Signalspitzen ferner einen Mindestspannungswert
überschritten haben, bevor sie aus-
gewertet werden können. Dies geschieht durch
den Vergleich der jeweiligen Kanalsignalspannung mit einer Schwellenspannung KSWEL
am Schwellenkomparator SK. Sobald die Verzögerungszeit für das Kantensignal KA abgelaufen
ist, wird der im Spitzendetektor SD enthaltene Speicherkondensator geladen. Das
Entladesignal KELA aus der Entladesignalschaltung ES bleibt dann erhalten, bis ein
nachfolgender Analogimpuls die Amplitudenschwelle AS überschreitet (Signal KOMP
ist gleich 1).
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Eine Schaltungsanordnung zur Auswertung der aus den Strichkantensignalen
abgeleiteten Strichkanten-Zeitwerte ist in F i g. 4 dargestellt. Sie besteht aus
einem Mikrocomputer, der sich in ein Rechenwerk RW in ein Steuerwerk STW und in
einen Programmspeicher PM gliedert. Das Rechenwerk RWenthält ein in drei Bereiche
V, H,VT; Vl aufgeteiltes Zeitwertregister ZWR, das zum Speichern der aus einem aktuellen
Zeitwertpuffer, d. h. Kanal-Pufferspeicher ausgelesenen Zeitwerte dient. Das V-Register
speichert die zuletzt ausgelesene Vorderkante, das H-Register die zuletzt ausgelesene
Hinterkante und das V I -Register die führende Vorderkante des aktuellen Zeichens.
Eine 3-Bit-Adresse KKA-SEo, 1, 2 des im Steuerwerk vorgesehenen Kanalwählecks KW
wählt einen der Kanal-Zeitwertpuffer an und schaltet dessen Ausgangsdaten (10 Bit
Zeitwert und 2 Bit Kennung) auf den Datenbus KBUS 00 bis 11. Die Kennung gibt an,
ob der betreffende Zeitwert von einer Vorderkante (KBUS 11, 10 = 00), Hinterkante
(01), führender Vorderkante nach einer Lücke (10) oder einer Lücke(l l)stammt.
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Das Rechenwerk RWenthält ferner eine Subtrahierstufe. Sie wird aus
vier 4-Bit-Volladdierern ADD gebildet, denen an den zehn höchstwertigen Stellen
die jejeweils aktuellen Zeitwerte (KBUS 00 bis 09) sowie das mit einem Inverter
INVgebildete B1-Komplement des angewählten Zeitwertregisterinhalts zugeführt wird.
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Das Steuerwerk STW enthält eine Auswahl- und Codiereinrichtung A
WC, ein Adreßregister ADR und ein Statusregister STR mit Kanalwähler KW. Einzelheiten
der Auswahl- und Codiereinrichtung A WC sind in F i g. 5 dargestellt. Diese Einrichtung
dient zur Einordnung bzw. Klassifizierung der aus dem Addierer ADD angelieferten
Zeitabstandswerte ZA W in enge bzw.
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weite Intervalle. Dazu wird der Befehlsablauf des Mikrocomputers
durch den ermittelten Zeitabstandswert ZAWmit Hilfe einer Adreßmodifikation beeinflußt.
Eine erste Codierstufe VC 1 zur Codierung der Zeitabstandswerte ZA W teilt den zu
erfassenden Wertebereich z. B. in 15 Bereiche. Jedem Bereich wird durch die Codierstufe
VCl ein 4-Bit-Code zugeordnet. Dieser Code führt über eine weitere Verknüpfung zu
einem 3-Bit-Verzweigungscode VZC (Adreßmodifikation). Eine zweite Adreßmodifikation
erfolgt mittels einer zweiten Codierstufe VC2, wobei sich die Adreßmodifikation
durch eine Codierung von Statussignalen STS ergibt.
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Der 3-Bit-Verzweigungscode VZCbildet zusammen mit dem Zustandscode
(Programmadresse) die aktuelle Adresse des Programmspeichers.
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Die jeweilige Art der Adreßmodifikation wird durch einen Codier-Auswahlschalter
CA W gesteuert und durch den 4-Bit-Auswahlcode (Operandenadresse OPADR) aus dem
Auswahl-Teil AWTdes Programmspeichers PM bestimmt - ein lediglich vom Zustandscode
(unmodifizierte Programmadresse) bestimmter Teil des Programmspeichers PM.
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Die Wahl der ersten Art der Adreßmodifikation (durch das Ergebnis
der Zeitabstandswert-Klassifizierung;
Auswahlcodes 8, 9, A, C, D,
E) legt gleichzeitig das an der Subtraktion vom aktuellen Zeitwert (Minuend) als
Subtrahent beteiligte Teilregister V, H. V 1 fest.
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Die Wahl des zweiten Weges der Adreßmodifikation (Statusabfrage;
Auswahlcode 2 bis 6) bestimmt gleichzeitig die in die Adreßmodifikation eingehenden
Statussignale STS und die Wahl einer von fünf Codierfunktionen.
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Der Mikrocomputer wird von dem in einem Festwertspeicher enthaltenen
Programm gesteuert. Dieser Programmspeicher PM liefert die in jedem Programmabschnitt
erforderlichen Steuersignale sowie das nächste Zustandswort (Folgeadresse FADE),
das anschließend in das Zustandsregister übernommen wird. Folgeadresse FADR und
Steuersignale bzw. Steuercode STC sind im Zustandsteil ZST bzw. Steuerteil Sir des
Programmspeichers PM enthalten. Diese Teile des Programmspeichers bestehen aus zwei
programmierbaren Festwertspeichern, deren Eingänge parallelgeschaltet sind. Die
9-bit-Adresse setzt sich zusammen aus dem im Adreßregister ADR stehenden Zustandswort
(6 Bit) und dem am Ausgang der Auswahl- und Codiereinrichtung A WC auftretenden
3-Bit-Verzweigungscode VZC (Adreßmodifikation). Die Ausgangsinformationen sind das
Folgezustandswort, d. h. die Folgeadresse FADR und die Steuersignale d. h. der Steuercode
STC. Die den jeweiligen Folgezustand bestimmenden Entscheidungsvariablen sind in
erster Linie die Statussignale und der Zeitabstandswert. In jedem Programmzustand
gibt es eine durch die Entscheidungsvariablen getroffene Wahl zwischen 8 (3-Bit-Code)
Steuerungs- und Folgezustandsmöglichkeiten. Die Auswahl der Möglichkeiten des Verzweigungscodes
VZC wird von dem aktuellen Zustandswort beeinflußt. Dies geschieht über den Auswahlteil
A WTdes Programmspeichers PM. Dieser Teil des Programmspeichers liefert für jedes
Zustandswort (unmodifizierte Adresse) einen 4-Bit-Auswahlcode (Operandenadresse
OPADR1 der die gewünschte Zuweisungsfunktion für den Verzweigungscode VZC in der
Auswahl- und Codiereinrichtung A WCaktiviert und die in die Zuweisungsfunktion eingehenden
Entscheidungsvariablen auswählt. Gleichzeitig wird das an der Differenzbildung teilnehmende
Zeitwertregister bestimmt. Die einzelnen Bitstellen des Auswahlcodes haben folgende
Bedeutung (siehe F i g. 5).
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Das Bit KOT 13 = 1 bedeutet die Differenzwertabfrage bzw. Zeitabstandswert-Abfrage
über die Codierstufe VCI, während bei KOT 13 = 0 eine Abfrage der Statussignale
aus der Codierstufe VC2 in Betracht kommt. Das Bit KOT 12 trägt bei Statussignalabfragen
zur Auswahl der Statussignale und zur Bestimmung der Verzweigungscode-Zuweisungsfunktion
bei. Bei Differenzwert-Abfragen (KOT13 = 1) gibt KOT 12 die Zustandsbit-Erwartung,
d. h. den Meßbereich an. Dahinter steht, daß die drei niedrigstwertigen Bits der
VC1-Tetrade nur dann als Verzweigungscode freigegeben werden, wenn das vierte Bit
der Tetrade, d. h. das Zusatzbit mit der Zusatzbit-Erwartung (KOT12) übereinstimmt.
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Anderenfalls wird der Verzweigungscode VZC = 0 eingeblendet.
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Führt eine Abfrage der Entscheidungsvariablen zum Verzweigungscode
VZC = 0, dann muß die Codierstufe VC 1 in einem weiteren Programmschritt mit umgekehrter
Zusatzbit-Erwartung noch einmal abgefragt werden. Bei dieser erneuten Abfrage liefert
die VT1-Tetrade dann einen gültigen Verzweigungscode.
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Die Bits KOTII und KOT 10 bewirken bei Statussignalabfragen (KOT13
= 0) zusammen mit dem Bit
KOT 12 die Auswahl der Statussignale und die Wahl der Verzweigungscode-Zuweisungsfunktion.
Bei Zeitabstandswert-Abfragen bestimmen diese Bits das an der Subtraktion beteiligte
Zeitwertregister.
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Das im Steuerwerk STWvorgesehene Statusregister STR enthält einen
Kanalwähler KW, zwei Intervallzähler IZ1, 1Z2, einen Wartezähler WZ, eine Zeichenbreite-Überwachungsschaltung
ZB und ein Lückenverrechnungswerk LV. Der Kanalwähler KW ist ein 4-Bit-Binärzähler,
dessen drei niedrigste Bits die Kanaladresse darstellen, welche die aktuelle Zeitwerte-Quelle,
z. B.
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Kanal 1 bis Kanal 7, bestimmt. Der Zähler kann vom Programm her mit
dem Wert 9 - entsprechend der Kanaladresse 1 - geladen oder zur Weiterschaltung
veranlaßt werden. Die Weiterschaltung bewirkt normales Vorwärtszählen aus den Zuständen
9 bis 14 und einen Sprung mittels Laden von 15 nach 9. Ständiges Weiterschalten
ergibt einen dauernden zyklischen Kanalwechsel.
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Das Lückenverrechnungswerk LV hat die Aufgabe, dem Mikroprozessor
die Ermittlung eines für alle Kanäle gemeinsamen zeichenabschließenden Zeitwertes
zu ermöglichen. Dieser Zeitwert entspricht immer einem Lückenzeitwert und muß für
alle Kanäle der gleiche Zeitwert sein, d. h. zu der gleichen Lücke gehören. Diese
Aufgaben werden durch das Lückenverrechnungswerk LV gelöst, indem es über die Anzahl
der aus jedem Kanal ausgelesenen Lückenzeitwerte Buch führt und dem Mikroprozessor
2 Auskünfte gibt: a) Die Lückenbündigkeitsmeldung meldet im l-Zustand, daß aus allen
Kanälen die gleiche Anzahl von Lückenzeitwerten ausgelesen wurde, b) die Lückennachlaufmeldung
meldet im Zustand, daß aus dem angewählten Kanal weniger Lückenmeldungen ausgelesen
wurden, als aus einem der anderen Kanäle.
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Das Auslesen und Verarbeiten der Zeitwertdaten eines angewählten
Kanals wird immer dann abgebrochen und der Kanal gewechselt bzw. das Zeichen abgeschlossen,
wenn nach dem Auslesen eines Lückenzeitwertes Lückennachlauf nicht besteht und eine
sinnvolle Fortsetzung der Intervallfolge über die Lücke hinweg nicht gegeben ist.
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Jedem Kanal ist ein 4-Bit-Vorwärts-Rückwärts-Binärzähler zugeordnet,
der sich im Zustand 8 befindet, wenn Lückennachlauf nicht besteht. Bei Lückenbündigkeit
stehen die Zähler aller Kanäle im Zustand 8, wobei über eine 8-Eingang-Nand-Verknüpfung
die Lückenbündigkeitsmeldung aktiviert wird. Wird nun beispielsweise aus dem Kanal
1 ein Lückenzeitwert ausgelesen, so bleibt der dem Kanal 1 zugeordnete Zähler im
Zustand 8, die übrigen Zähler aber schalten in den Zustand 7. Damit haben die übrigen
Kanäle 2 bis 7 alle einen Lückennachlauf von 1, für den Kanal 1 jedoch besteht kein
Lückennachlauf. Durch weiteres Auslesen von Lükkenzeitwerten aus dem Kanal t wird
das Rückwärtszählen in den übrigen Zählern entsprechend fortgesetzt. Ein Lückennachlauf
von mehr als acht Lückenzeitwerten -entsprechend einem Zählerzustand O - kann nicht
verrechnet werden. Darum führt ein Lückennachlauf von acht Lückenzeitwerten über
die Übertrag-Ausgänge der Zähler im Zustand Null zur Lückensperrung, wobei der Mikroprozessor
veranlaßt wird, den aktuellen Kanal zu verlassen, d. h. abzubrechen.
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Beim Auslesen von Lückenzeitwerten aus einem Kanal mit Lückennachlauf
zählt - solange Lückennachlauf
besteht - sein zugeordneter Verrechnungszähler
mit jedem Lückenzeitwert um 1 vorwärts. Besteht Lükkennachlauf nicht mehr (Zählerzustand
8), so führt das Auslesen weiterer Lückenzeitwerte in dem aktuellen Kanal wieder
zum Rückwärtszählen der übrigen Zähler.
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Der Wartezähler WZ ist ein 8-Bit-Binärzähler. Er dient hauptsächlich
dazu, unnötige Wartezeit zu vermeiden, indem nach dem Auslesen eines Lückenzeitwertes
aus einem Kanalpuffer nur für eine durch den Wartezähler bestimmte Zeit im gleichen
Kanal auf das Erscheinen des Folgeereignisses (Zeitwert) gewartet wird.
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Ist der Kanal nach Ablauf der Wartezeit noch nicht ausgabebereit,
so ist eine Fortsetzung der Intervallfolge ausgeschlossen und der Mikroprozessor
wendet sich dem nächsten Kanal zu.
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Die Zeichenbreite-Überwachungsschaltung ZB hat zur Aufgabe, die ungefähre
Ausdehnung einer vermutlichen Zeichenstelle zu ermitteln, um Fehlmessungen bei der
Formal-Prüfung zusammengewachsener Zeichen zu vermeiden. Solche Fehlmessungen treten
dann auf, wenn der zu messende Zeitwert 2'0 überschreitet.
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Der Intervallzähler IZ1, ein mittels eines Festwertspeichers gesteuerter
4-Bit-Binärzähler, zählt die Anzahl der gefundenen Intervalle. Er stellt das Auftreten
von sechs Intervallen in einem Kanal fest und verhindert dann für das aktuelle Zeichen
die weitere Verarbeitung von Zeitwerte nach einer Lückenmeldung, es sei denn, daß
Lückennachlauf besteht. Kommen im ersten abgefragten Kanal weniger als sechs Intervalle
zustande, wird der Zähler beim Kanalwechsel mit dem Wert Null geladen. Beim Erreichen
des Zählerstandes 6 wird der Wert 8 geladen, der für die Restdauer der Zeichenbearbeitung
bestehen bleibt und über eine disjunktive Verknüpfung mit den Anschlagsmeldungen
des Lückenverrechnungswerkes die Lückensperremeldung aktiviert.
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Der Intervallzähler /Z2 stcllt fest, ob innerhalb eines mutmaßlichen
Zeichens die Summe der erkannten Intervalle aus allen Kanälen mindestens 8 ist.
Dies wird für die Aufgabe des Zeichens zur Bedingung gemacht.
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Wie bereits eingangs erwähnt, werden aus den einzelnen Strichkanten-Zeitwerten
durch Differenzbildung die jeweils auftretenden Intervallfolgen bestimmt. Bei der
in Fig.4 dargestellten Schaltungsanordnung geschieht dies nun in der Weise, daß
am Ausgang des Steuerteils STT des Programmspeichers PM zwei Kennzeichenbits KOT00,01
gesetzt werden, die Aussagen über das jeweils untersuchte Intervall - weites oder
enges Intervall - erlauben. Mit KOT00, 01 = 01 wird ein kurzes Intervall, mit KOT00,
01 = 10 ein langes Intervall signalisiert. Das weitere Kennzeichenbit KOT02 = 0
steuert die Ausgabe aus dem jeweils angewählten Zeitwertpuffer.
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Einzelheiten einer Schaltungsanordnung zur Zeichenklassifizierung
sind aus F i g. 6 ersichtlich. Die aus den Kennzeichenbits KOT 00, 01 abgeleiteten
Intervalle werden zu jeweils einem Zeichen zugeordneten Intervallfolgen zusammengefaßt,
die als 6-Bit-Code im Intervallfolgeregister IFR zwischengespeichert sind. Dem Intervallfolgeregister
IFR ist ein Zeichenklassenregister ZKR nachgeschaltet, das aus mehreren, jeweils
einer Zeichenklasse zugeordneten l-K-Flipflops besteht. Für zehn Ziffern und fünf
Hilfszeichen sind z. B. 15 Flipflops vorgesehen. Die Ausgänge des Intervallfolgeregisters
IFR steuern dabei über PROMS die K-Eingänge der Flipflops, wobei jeder sinnvolle
Inhalt des Intervallfolgeregisters die K-Eingänge derjenigen Zeichenklassen-Flipflops
aktiviert, d. h. diejenigen Flipflos löscht, die nicht die im Intervallfolgeregister
dargestellten Merk-
male besitzen. Auch bci unvollständiger Intelvallfolge ist eine
Zeichenerkennung möglich, weil in vielen Fällen auch eine unvollständige Intervallfolge
noch eine eindeutige Aussage liefern kann, daß bestimmte Zeichenklassen auszuschließen
sind. Bei richtiger Zeichenerkennung bleibt ein Flipflop übrig, das die jeweilige
Zeichenklasse signalisiert. Sind nach Auswertung eines Intervallfolgensatzes alle
Zeichenklassen ausgeschlossen oder mehr als eine nicht ausgeschlossen, so ist eine
Zeichenklassifizierung unmöglich und das Zeichen wird zurückgewiesen. Der eigentliche
Zeichenklassencode wird von den Zeichenklassen-Flipflops über PROMS erzeugt, in
das Zeichenklassen-Ausgaberegister ZKAR geladen und seriell ausgelesen.
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