DE3409548C2

DE3409548C2 -

Info

Publication number: DE3409548C2
Application number: DE3409548A
Authority: DE
Inventors: Eckhard 2000 Norderstedt De Brandt; Friedrich 2000 Hamburg De Schulz
Original assignee: ECH Will GmbH and Co
Current assignee: ECH Will GmbH and Co
Priority date: 1983-03-21
Filing date: 1984-03-15
Publication date: 1992-12-17
Also published as: DE3409548A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbremsen und Überlap pen von Papierbogen oder dergleichen, welche insbesondere quer aus einer oder mehreren Papierbahnen geschnitten, gesammelt und zu einem Stapel abgelegt werden, wobei zwischen einem Bremsmit tel zum Abbremsen der Papierbogen und einer mit reduzierter Geschwindigkeit laufenden Verzögerungsbandstrecke ein definier tes Spaltmaß eingestellt wird.

Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Durchfüh rung dieses Verfahrens mit einer im Verhältnis zu einer vorge ordneten Förderbandstrecke zum kontinuierlichen Transport der Papierbogen mit verringerter Geschwindigkeit angetriebenen Ver zögerungsbandstrecke und einer dieser zugeordneten, zur Grund einstellung des Spaltmaßes vertikal verstellbaren Bremswalze.

Eine Vorrichtung der obigen Gattung (DE-AS 21 41 456) ist wesentlicher Bestand teil an Papierverarbeitungsmaschinen, insbesondere Querschnei dermaschinen, auf denen eine oder mehrere Bahnen, die von einer oder mehreren Vorratsrollen kommen, quer geschnitten und die so erhaltenen quergeschnittenen Bogen einem Sammel- bzw. Ablage system zugeführt werden.

Die genannte Vorrichtung dient zur Geschwindigkeitsreduzierung der quergeschnittenen Bogen, welche während ihres Transportes ein Fördersystem durchlaufen, das eine gegenüber der ursprüng lichen Transportgeschwindigkeit geringere Geschwindigkeit besitzt und auf welchem die Bogen abgebremst und überlappt bzw. in eine geschuppte Formation übergeführt werden.

Der jeweils nachfolgende, mit normaler Transportgeschwindigkeit auf die bereits mit reduzierter Geschwindigkeit laufende geschuppte Bogenbahn auftreffende Bogen wird üblicherweise durch ein ebenfalls mit reduzierter Geschwindigkeit rotierendes Bremsmittel, beispielsweise eine Bremswalze, an seinem voreilen den Ende erfaßt, auf die Geschwindigkeit der geschuppten Bogen bahn abgebremst und dabei ebenfalls in Überlappung mit der Bogenbahn gebracht.

Schwierigkeiten treten auf, wenn vor der Überlappungsbildung während der laufenden Produktion unbrauchbare Papierbogen aus geschleust werden sollen. Ein Ausschleusvorgang bedeutet eine Unterbrechung der kontinuierlichen Produktion und somit ein Abreißen des kontinuierlichen Förderstromes der überlappten bzw. geschuppten Papierbogen, so daß nach Beendigung des Aus schleusens ein neuer Anfang für die überlappte Papierbogenbahn gebildet werden muß. Bei sehr hohen Produktionsgeschwindigkei ten ist die Bildung des neuen Überlappungsbahnanfanges mit den bekannten Brems- und Überlappungsvorrichtungen nicht möglich, da die ersten mit hoher Geschwindigkeit ankommenden Papierbogen unter dem rotierenden Bremsmittel, z. B. einer Bremswalze, hindurchrutschen würden.

Aus der DE-AS 20 25 015 ist eine Vorrichtung zum Abbremsen und Überlappen von Papierbogen bekannt, bei der eine vertikal verstellbare Bremswalze mit einer Verzögerungsbandstrecke zusammenwirkt, wobei eine schwenkbare Andruckwalze vorgesehen ist, durch die das Spaltmaß zwischen Bremswalze und Verzögerungsbandstrecke einstellbar ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein sicheres Abbremsen und Überlappen der Papierbogen auch nach bei hohen Fördergeschwindigkeiten durchgeführten Ausschleusvorgängen zu erreichen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, wonach das Spaltmaß nach einem erfolgten Ausschleusvorgang zunächst auf einen definierten Wert verringert und nach Abbrem sen einer festgelegten Anzahl von Papierbogen wieder auf das ursprüngliche Spaltmaß vergrößert wird.

Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht erfindungsgemäß darin, daß eine auf die Verzögerungsbandstrecke einwirkende Andrückwalze zur Verringerung des Spaltmaßes sowie zu seiner späteren Vergrößerung auf den ursprünglichen Wert schwenkbar ausgebildet ist, und daß die Steuerung der Schwenk bewegung der Andrückwalze automatisch über ein Steuersystem in Abhängigkeit von der Beendigung eines Ausschleusvorganges bzw. von der Abbremsung einer festgelegten Anzahl von Papierbogen erfolgt.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die Schwenk bewegung der Andrückwalze über ein Hebelsystem, welches mittels eines gesteuerten pneumatischen Antriebes betätigbar ist.

Durch die Erfindung ist es möglich, notwendige Ausschleusungen von unbrauchbaren Papierbogen auch bei hohen Fördergeschwindigkeiten vorzunehmen, wobei nach dem Ausschleusvorgang eine störungsfreie Fortsetzung des Abbrems- und Überlappungsvor ganges der Papierbogen gewährleistet ist.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungs beispieles näher erläutert werden.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 eine Abbrems- und Überlappungsvorrichtung für Papierbogen im normalen kontinuierli chen Betrieb,

Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 bei Durchfüh rung einer Ausschleusung,

Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme des kontinuierlichen Betriebes nach einem Ausschleusvorgang,

Fig. 4 die Vorrichtung bei wieder laufendem kon tinuierlichem Betrieb entsprechend der Fig. 1.

Gemäß Fig. 1 wird von einer nicht gezeigten Vorratsrolle eine Papierbahn 1 in Richtung des Pfeiles 2 abgezogen und einem Querschneider 3 zugeführt. Der Querschneider 3 besteht aus zwei Schneidtrommeln 4; 6, welche von der Pa pierbahn 1 einzelne Papierbogen 7 abtrennen.

Die abgetrennten Papierbogen 7 durchlaufen über ein För derband 8, eine Bogenweiche 9 und ein weiteres Förder band 11 eine Förderstrecke 12 mit normaler Transport geschwindigkeit und weisen dabei einen Abstand zueinan der auf. Das Förderband 8 ist über drei Umlenkrollen 13; 14; 16 geführt, wobei der zwischen den Umlenkrollen 14; 16 liegende, für den Ausschleusvorgang notwendige Bahnab schnitt 17 schräg nach unten gerichtet ist.

Das Förderband 11 ist über zwei Umlenkrollen 18; 19 ge führt.

Nach dem Durchlaufen der Förderstrecke 12 erreichen die Papierbogen 7 eine Verzögerungsstrecke 21. Diese besteht aus einem um Umlenkrollen 22; 23; 24 geführten Förder band 27, dem sich ein in der Zeichnung nur angedeutetes weiteres, um die Umlenkrolle 26 geführtes Förderband 28 anschließt.

Die Förderbänder 27; 28 laufen mit gegenüber den Förder bändern 8; 11 wesentlich verringerter Geschwindigkeit. Oberhalb des Förderbandes 27 ist eine Bremswalze 29 an geordnet. Die Umfangsgeschwindigkeit der Bremswalze 29 und die Fördergeschwindigkeit der Förderbänder 27; 28 sind gleich groß.

Zwischen den Umlenkrollen 19; 22 der benachbarten Förder bänder 11 bzw. 27 wird eine Förderstufe gebildet, wobei der Bahnanfang des Förderbandes 27 unterhalb des Förder niveaus des Förderbandes 11 liegt.

Die mit hoher Geschwindigkeit aus der Förderstrecke 12 ankommenden Papierbogen 7 werden durch die langsamer laufende Bremswalze 29 verzögert und legen sich auf dem Förderband 27 ab, so daß sich eine überlappte bzw. ge schuppte Papierbogenbahn 31 ergibt.

Um eine optimale Verzögerung und gleichmäßige Überlappung der ankommenden Papierbogen 7 zu erreichen, wird das Spaltmaß x eingestellt.

Das Spaltmaß x gibt den Abstand der Bremswalze 29 zum Obertrum des Förderbandes 27 im Wirkbereich einer auf dieses drückenden Andrückwalze 32 an, und seine Einstel lung wird durch Auf- oder Abbewegen der Bremswalze 29 bewerkstelligt.

Zum Ausschleusen unbrauchbarer Papierbogen 7 wird die Bogenweiche 9 in Ausschleusstellung gemäß Fig. 2 gebracht. Die auszuschleusenden Papierbogen 7 werden mittels des Bahnabschnittes 17 des Förderbandes 8 und eines parallel zum Bahnabschnitt 17 angeordneten, über Umlenkrollen 33; 34 geführten Förderbandes 38 zu einem Abfallkasten 37 befördert.

Der Ausschleusvorgang wird bei voller Produktionsge schwindigkeit durchgeführt, das heißt, alle Förderbänder laufen mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.

Das bedeutet aber, daß die überlappte Papierbogenbahn 31 während des Ausschleusens unterbrochen wird und wegläuft. Bei Beendigung des Ausschleusens und Wiederaufnahme der kontinuierlichen Produktion gemäß Fig. 3 würden bei ein gestelltem Spaltmaß x die ersten aus der Förderstrecke 12 mit hoher Geschwindigkeit ankommenden Papierbogen 7 unter der Bremswalze 29 hindurchrutschen, so daß keine Schup pung bzw. Überlappung der Papierbogen 7 zustande käme. Um das zu vermeiden, wird das Spaltmaß x zunächst auf das Spaltmaß y verringert. Das geschieht durch automati sches Hochsteuern der Andrückwalze 32 bei dem Signal "Ausschleusung zu". Hierbei wird die Andrückwalze 32 über ein mit einem pneumatischen Antrieb 38 betätigtes Hebelsystem 39 hochgeschwenkt.

Nach dem erfolgten Abbremsen einer festgelegten Anzahl von Papierbogen 7 mittels der Bremswalze 29 wird die An drückwalze 32 automatisch wieder heruntergesteuert, wo bei sich das ursprüngliche Spaltmaß x wieder einstellt (Fig. 4).

Claims

1. Verfahren zum Abbremsen und Überlappen von Papierbogen oder dergleichen, welche insbesondere quer aus einer oder mehreren Papierbahnen geschnitten, gesammelt und zu einem Stapel abge legt werden, wobei zwischen einem Bremsmittel zum Abbremsen der Papierbogen und einer mit reduzierter Geschwindigkeit laufenden Verzögerungsbandstrecke ein definiertes Spaltmaß (x) einge stellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Spaltmaß (x) nach einem erfolgten Ausschleusvorgang zunächst auf ein definiertes Spaltmaß (y) verringert und nach Abbremsen einer festgelegten Anzahl von Papierbogen wieder auf das ursprüngliche Spaltmaß (x) vergrößert wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer im Verhältnis zu einer vorgeordneten Förderband strecke zum kontinuierlichen Transport der Papierbogen mit ver ringerter Geschwindigkeit angetriebenen Verzögerungsbandstrecke und einer dieser zugeordneten, zur Grundeinstellung des Spalt maßes (x) vertikal verstellbaren Bremswalze, dadurch gekenn zeichnet, daß eine auf die Verzögerungsbandstrecke einwirkende Andrückwalze (32) zur Verringerung des Spaltmaßes (x) auf das Spaltmaß (y) sowie zur Vergrößerung des Spaltmaßes (y) auf das ursprüngliche Spaltmaß (x) schwenkbar ausgebildet ist, und daß die Steuerung der Schwenkbewegung der Andrückwalze (32) automa tisch über ein Steuersystem in Abhängigkeit von der Beendigung eines Ausschleusvorganges (Spaltmaß y) bzw. von der Abbremsung einer festgelegten Anzahl von Papierbogen (Spaltmaß x) erfolgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung der Andrückwalze (32) über ein Hebelsystem (39) erfolgt, welches mittels eines gesteuerten pneumatischen Antriebes (38) betätigbar ist.