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MISCHUNG, ENTHALTEND EIN POLYARYLAT
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UND EIN POLY(ESTERCARBONAT)
Es werden hier Mischungen
aus einem Polyarylat und einem Poly(estercarbonat) beschrieben. Diese Mischungen
haben eine verbesserte Lichtdurchlässigkeit und geringere Schleierbildun als vergleichbare
Mischungen aus Polyarylat und Polycarbonat.
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Polyarylate sind Polyester, die sich von einem zweiwertigen Phenol,
insbesondere 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, auch als Bisphenol-A bekannt,. und
einer aromatischen Dicarbonsäure, insbesondere Mischungen aus Terephthal- und Isophthalsäure,
herleiten. Diese Polyarylate sind bei hoher Temperatur hochwertige thermoplastische
Polymere mit einer guten Kombination aus thermischen und mechanischen Eigenschaften.
Weiterhin haben sie eine gute Verarbeitbarkeit, die ihre Verformbarkeit zu vielen
verschiedenen Gegenständen erlaub.
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Die US PS 3 792 115 beschreibt Mischungen aus 1 bis 99 Gew.-% eines
Polycarbonates und 99 bis 1 Gew.-% eines Polyar -lenesters, d.h. Polyarylate. Die
Patentschrift gibt an, daß die Schlagfestigkeit und Wärmebeständigkeit des Polycarbonate
durch Zugabe des Polyarylenesters verbessert werden. Mischungen aus Polycarbonat
und Polyarylaten haben jedoch keine annehmbare Lichtdurchlässigkeit und sie zeigen
einen hohen Schleier, der für manche Endverwendungszwecke nicht annhembar ist. Das
einzige Verfahren, durch welches Durchsichtigkeit in der Polycarbonat-Polyarylat-mischung
erreicht werden kann, besteht in der Verarbeitung der Mischung bei einer ausreichen
hohen Temperatur, um einen genügenden Esteraustausch zur Erzielung eines Blockcopolymers
zu begünstigen. Die Anwendung höherer Temperatur kann jedoch zu einer verstärkten
Verfärbung und schlechterer thermischer und hydrolytischer Stabilität führen.
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Es wurde nun gefunden, daß man durch Mischen eines Polyary lates
mit einem Poly(estercarbonat) in der Mischung eine bessere Lichtdurchlässigkeit
und geringere Schleierbildung erreicht als bei einer Mischung aus Polyarylat und
Polycarbonat. Auch die Steifheit bei höherer Temperatur wird bei der Mischung aus
Polyarylat und Poly(estercarbonat) im Vergleich zu einer Mischung aus Polyarylat
und Polycarbonat verbessert.
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Außerdem hat die Mischung aus Polyarylat und Poly(estercarbo-
nat)
gute mechanische Eigenschaften.
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Die zur erfindungsgemäßen Verwendung geeigneten Polyarylat te werden
von einem zweiwertigen Phenol und mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure hergeleitet
und haben eine reduzierte Viskosität von etwa 0,4 bis über etwa 1,0, vorzugswei
se von etwa 0,6 bis etwa 0,8 dl/g, gemessen in Chloroform (0,5 g/100 ml Chloroform)
oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel bei 250C.
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Ein besonders zweckmäßiges zweiwertiges Phenol hat die
folgende Formel: |
HO G (R)o 1 U |
in welcher Y ausgewählt ist aus Alkylgruppen mit 1 bis 4 Koh lenstoffatomen, Chlor
oder Brom, z jeweils unabhängig einen Wert von 0 bis 4 einschließlich hat und R1
ein zweiwertiger gesättigter oder ungesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoffrest,
insbesondere ein Alkylen- oder Alkylidenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
ein Cycloalkyliden- oder Cycloalkylenrest mit bis zu und einschließlich 9 Kohlenstoffatomen
O, CO, SO2, S oder eine direkte Bindung ist. Die zweiwertigen Phenole können einzeln
oder in Kombination, oder in Kombination mit Hydrochinon und/oder Resorcin verwendet
werden.
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Die erfindungsgemäß verwendbaren aromatischen Dicarbonsäuren sind
z.B. Terephthalsäure, Isophthalsäure, alle Naphthalindicarbonsäurenoder Mischungen
derselben sowie die alkylsubstituierten Homologen dieser Carbonsäuren, in welchen
die Alkylgruppe 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatome enthält, und Säuren, die andere inerte
Substituenten, wie Halogen, Alkyl- oder Arylether usw. enthalten. Weiter kann auch
Hydroxybenzoesäure verwendet werden. Vorzugsweise werden Mischungen aus Isophthal-und
Terephthalsäure verwendet. Das Verhältnis der Mischung vo Isophthal- zu Terephthalsäure
beträgt etwa 10:90 bis etwa 100:0, vorzugsweise etwa 75:25 bis etwa 25:75. In der
Polymerisationsreaktion können zusätzlich noch etwa 0,5 bis etwa 20 % aliphatische
Disäuren, die 2 bis etwa 10 Kohlenstoffat enthalten, wie Adipin-, Sebacinsäure usw.,
verwendet werden.
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Die erfindungsgemaß varendeten Polyarylate können nach jeder bekannten
Polyesterbildungsreaktion hergestellt werden,wie z.B. durch Reaktion von Säurechloriden
aromatischer Dicarbonsäuren mit2gB wertigen Phenolen; oder durch Reaktion von Diarylestern
aromati scher Dicarbonsäuren mit zweiwertigen Phenolen; oder durch Reaktion aromatischer
Disäuren mit Diesterderivaten des zwei wertigen Phenols. Diese Verfahren sind z.B.
in der US PS 3 317 464, 3 948 856, 3 780 148, 3 824 213 und 3 133 898 beschrieben.
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Die Polyarylate werden vorzugsweise nach dem in der US PS 4 321 355
beschriebenen Verfahren hergestellt; dort wird ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
eines Polyarylates mit einer reduzierten Viskosität von etwa 0,5 bis über 1,0 dl/g
beschrieben, das die folgenden Stufen umfaßt: (a) Umsetzung eines von einer Säure
mit 2 bis 8 Kohlenstoff atomen hergeleiteten Säureanhydrids mit mindestens einem
zwei wertigen Phenol zur Bildung des entsprechenden Diesters, und (b) Reaktion dieses
Diesters mit mindestens einer aromati- 1 schen Dicarbonsäure bei ausreichender Temperatur
zur Bildung des Polyarylates, wobei die Verbesserung dadurch gekennzeichnet ist,
daß das restliche Säureanhydrid nach Bildung des zweiwertigen Phenoldiesters entfernt
wird, so daß seine Konzentration unter etwa 1500 ppm liegt.
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Die erfindungsgemäß geeigneten Poly(estercarbonate) sind bekannt.
Sie enthalten gewöhnlich Carbonatgruppen, Carboxylat gruppen und aromatische carbocyclische
Gruppen in der Polymerkette, in welcher mindestens einige der Carboxylatgruppen
und mindestens einige der Carbonatgruppen direkt an Ringkohlenstoffatome der aromatischen
carbocyclischen Gruppen gebunden sind.
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Diese Poly(estercarbonate) werden gewöhnlich hergestellt, indem man
eine bifunktionelle Carbonsäure oder ein reaktionsfähiges Derivat der Säure, z.B.
das Säuredihalogenid, ein zweiwertiges Phenol, einen Carbonatvorläufer und ein monofunktionelles
Regulierungsmittel des Molekulargewichtes oder Kettenabbruchmittel umsetzt.
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Die verwendbaren zweiwertigen Phenole sind Bisphenole, wie Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan,
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-A), 2,2-Bis-(4-hydroxy-3-methylphenyl)-propan,
4,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-heptan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxy 3,5-dibromphenyl)-propan usw.; zweiwertige Phenolether, wie Bis-(
4-hydroxyphenyl ) -ether, Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl )-ether usw.; Dihydroxydiphenyle,
wie p,p'-Dihydroxydiphenyl, 3,3'-Dichlor-4,4-dihydroxydiphenyl usw.; Dihydroxyarylsulfon
wie Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon usw.;
Dihydroxybenzole, Resorcin, Hydrochinon, halogen- und alkylsubstituierte Dihydroxybenzole,
wie 1,4-Dihydroxy-2,5-dichlorbenzol, 1,4-Dihydroxy-3-methylbenzol usw.; und Dihydroxydiphenylsulfoxide,
wie Bis-(4-hydroxypheyl)-sulfoxid, Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-sulfoxid usw.
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Es steht noch eine Vielzahl weiterer zweiwertiger Phenole zu Verfügung,
z.B. wie sie in der US PS 2 999 835, 3 028 365 und 3 153 008 beschrieben werden.
Geeignet sind auch Copolymere, die aus den obigen zweiwertigen Phenolen durch Copolymerisation
mit halogenhaltigen zweiwertigen Phenolen hergestellt werden, wie 2, 2-Bis-( 3,
5-dichlor-4-hydroxyphenyl ) -propan, 2, -Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
usw. Man kann auch zwei oder mehrere unterschiedliche zweiwertige Phenole oder ein
Copolymer eines zweiwertigen Phenols mit einem Glykol oder mit einem hydroxy- oder
säureterminierten Polyester ode mit einer dibasischen Säure sowie Mischungen aus
den genannten obigen Materialien verwenden.
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Die verwendbaren Säuredichloride sind die von aromatischen wie auch
von gesättigten aliphatischen dibasischen Säuren. Die gesättigten aliphatischen
dibasischen Säuren werden von geradekettigen Paraffinkohlenwasserstoffen hergeleitet,
wie Oxal-, Malon-, Dimethylmalon-, Bernstein-, Glutar Adipin-, Pimelin-, Suberin-,
Azelain- und Sebacinsäure und den halogensubstituierten aliphatischen dibasischen
Säuren.
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Es können auch aliphatische Carbonsäuren, die Heteroatome in ihrer
aliphatischen Kette enthalten, z.B. Thiodiglycol- oder Diglycol-säure, sowie ungesättigte
Säuren, z.B. Malein- oder Fumarsäure, verwendet werden.
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Geeignete aromatische und aliphatische aromatische Dicarbonsäuren
sind z.B. Phthal-, Isophthal-, Terephthal-, o-Phthal o-, m- und p-Phenylendiessigsäure;
die mehrkernigen aromatischen Säuren, wie Diphensäure, und 1,4-Naphthalinsäure.
Bevorzugte Säuredichloride sind Isophthaloyldichlorid (IPC12) und Terephthaloyldichlorid
(TPC12) sowie Mischungen derselben. Bei Verwendung von Mischungen aus IPC12 und
TPC12 sind diese vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis im Bereich von etwa 5
bis 95:95 bis 5 anwesend.
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Die statistischen Copolyester-carbonate der vorliegenden Erfindung
können nach bekannten Verfahren hergestellt werden, wie z.B. Zwischenflächenpolymerisation
oder Phasengrenztrennung, Umesterung usw. Bei diesen Verfahren werden die Reaktionsteilnehmer
gewöhnlich in einem geeigneten Lösungsmittelmedium unter kontrollierten pH Bedingungen
und in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators und Säureakzeptos gelöst, worauf
diese Reaktionsteilnehmer mit einem Carbonatvorläufer in Berührung gebracht werden.
Vor der Berührung mit einem Carbonatvorläufer wird den Reaktionsteilnehmern gewöhnlich
ein Mittel zur Regulierung des Molekulargewichtes, d.h. ein Kettenabbruchmittel,
zugefügt.
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Der verwendete Säureakzeptor kann entweder ein organischer oder anorganischer
Säureakzeptor sein. Ein geeigneter organischer Säureakzeptor ist ein tertiäres Amin
einschließlich z.
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B. Triethylamin, Dimethylanilin, Tributylamin usw. Der anorganische
Säureakzeptor kann ein Hydroxid, Carbonat, Bicarbonat oder Phosphat eines Alkali-
oder Erdalkalimetalls sein.
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Als Carbonatvorläufer kann ein Carbonylhalogenid, ein Carbonatester
oder ein Halogenformiat verwendet werden.Geeignete Carbonylhalogenide sind z.B.
Carbonylbromid, -chlorid und Mischungen derselben. Typische verwendbare Carbonatester
sind Diphenylcarbonat, Di-(halogenphenyl )-carbonate, wie Di-(chlorphenyl ) -carbonat,
Di-(bromphenyl ) -carbonat, Di-(trichlorphenyl -carbonat, Di-(tribomphenyl)-carbonat
usw., Di-(alkylphenyl)-carbonat, wie Di-(tolyl)-carbonat usw., Di-(naphthyl)-carbonat,
Di- ( chlornaphthyl ) -carbonat, Phenyltolylcarbonat, Chlorphenylchlornaphthylcarbonat
usw. oder Mischungen derselben. Die hier
verwendbaren Halogenformiate
sind z.B. Bishalogenformiate zweiwertiger Phenole (Bis-chlorformiate von Hydrochinon
usw.) oder Glykolen (Bis-halogenformiate von Ethylenglykol, Neopentylglykol, Polyethylenglykol
usw.). Obgleich noch weitere Carbonatvorläufer dem Fachmann bekannt sind, wird Carbonylchlorid
(Phosgen) bevorzugt.
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Mit umfaßt werden auch die polymeren Derivate eines zweiwertigen
Phenols, einer Dicarbonsäure und Kohlensäure, wie sie z.B. in der US PS 3 169 121
beschrieben sind, die hiermit in die vorliegende Anmeldung mitaufgenommen wird.
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Als Katalysatoren sind alle Materialien geeignet, die die Polymerisation
des Bisphenols-A mit dem Säuredichlorid und mit Phosgen begünstigen. Geeignete Katalysatoren
sind z.B.
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tertiäre Amine, wie Triethylamin, Tripropylamin, N,N-Dimethyl anilin,
quaternäre Ammoniumverbindungen, wie Tetraethylammoniumbromid, Cetyltriethylammoniumbromid,
Tetra-n-heptylammoniumjodid, Tetra-n-propylammoniumbromid, Tetramethylammoniumchlorid,
und quaternäre Phosphoniumverbindungen, wie n-Butyltriphenylphosphoniumbromid und
Methyltriphenylphosphoniumbromid.
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Es wird ein Lösungsmittelsystem verwendet, in welchem die Reaktionsteilnehmer
aufgenommen werden können, das jedoch gegen diese inert ist. So kann z.B. ein wässriges
organisches Lösungsmittelsystem verwendet werden, in welchem der organische Anteil
die Reaktionsteilnehmer aufnimmt, aber gegen diese inert ist. Geeignete organische
Verbindungen sind z.B.
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Methylenchlorid, Chlorbenzol, Cyclohexanon, Tetrachlorkohlenstoff
usw. Der organische Teil des Lösungsmittelsystems ist vorzugsweise Methylenchlorid.
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Mit umfaßt werden hier auch verzweigte Coplyester-carbonat in welchen
eine polyfunktionelle aromatische Verbindung mit dem zweiwertigen Phenol, dem Carbonatvorläufer
und dem Säuredichlorid zur Bildung eines thermoplastischen statistisch verzweigten
Copolyester-carbonates umgesetzt wird. Diese polyfunktionellen aromatischen Verbindungen
enthalten mindestens drei funktionelle Gruppe, die Carboxyl-, Carbonsäureanhydrid-Halogenformylgruppen
oder Mischungen derselben sind. Diese
polyfunktionellen aromatischen
Verbindungen sind z.B. Trimellitsäureanhydrid, Trimellitsäure, Trimellityltrichlorid,
4-Chlorformylphthalsäureanhydrid, Pyromellitsäure, Pyromellitsäuredianhydrid, Mellitsäure,
Mellitsäureanhydrid, Trimesinsäure, Benzophenontetracarbonsäure, Benzophenontetracarbonsäureanhydrid
usw. Bevorzugte polyfunktionelle aromatische Verbindungen sind Trimellitsäureanhydrid
oder Trimellitsäure oder deren Halogenformylderivate.
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Mitumfaßt werden weiterhin Mischungen aus einem linearen und einem
verzweigten Copolyester-carbonat.
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Die Mittel zur Regulierung des Molekulargewichtes oder Kettenabbruchmittel,
die in der erfindungsgemäßen Reaktion verwendet werden können, sind z.B. einwertige
Phenole, primäre und sekundäre Amine usw. Ein bevorzugtes Beispiel hat die Formel
in welcher R für H oder einen Alkylrest steht.
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Andere bevorzugte Kettenabbruchmittel sind z.B. p-Cumylphenol, p-Tritylphenol
und p-Phenylphenol.
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Von den obigen Kettenabbruchmitteln werden Chroman-I der Chromanylgruppe
und p-tert.-Butylphenol am meisten bevorzugt; sie haben die folgenden Strukturen:
(Chroman-l)
(p-tert.-Butylphenol) Die erfindungsgemäßen statistischen Copolyester-carbonate
erhält man vorzugsweise, indem man ein zweiwertiges Phenol, ein Säuredichlorid und
ein Phenol in einem geeigneten Lösung mittelsystem bei einem pH Wert von etwa 8
bis 11 umsetzt, worauf ein Carbonatvorläufer zugefügt und der pH Wert auf etwa 9
bis 12 eingestellt und die Zugabe des Carbonatvorläufers bis zur Beendigung der
Reaktion fortgesetzt wird.
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Ungeachtet des angewendeten Verfahrens ist es wichtig, daß das verwendete
Lösungsmittelsystem von Pyridin frei ist, denn es wurde gefunden, daß Pyridin nicht
aus dem Endprodukt entfernt werden kann. Die Anwesenheit von Pyridin im Copolyester
carbonat führt zu einem Produkt, dessen Eigenschaften, wie Farbe, thermische Alterungsschmelzstabilität
usw., unbefriedigend sind.
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Das molare Ester/Carbonat-Verhältnis kann im Bereich von etwa 0,1:0,9
bis 0,9:0,1 liegen.
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Außerdem kann hier das in der US PS 4 156 069 beschriebene Poly(estercarbonat)
verwendet werden. Diese Patentschrift beschreibt, daß das Poly(estercarbonat) Bisphenol
A, Terephthaloylchlorid und Carbonatteile im Mol-Bereich von 2:0,9:1,1 bis 2:1,2:0,8
enthält und Viskositätszahlen im Bereich von 0,6 bis 1 dl/g sowie eine Glasübergangstemperatur
von mindestens 1780C hat. Diese Patentschrift beschreibt, daß das Poly (estercarbonat)
nach dem folgenden Verfahren hergestellt wird: (1) Terephthalolylchlorid wird mit
Bisphenol A bei einem Mol-Verhältnis von Bisphenol-A zu Terephthalolylchlorid von
etwa 2:1 in Lösung in einem Reaktionsmedium aus Pyridin und chloriertem organischem
Lösungsmittel gemischt, das bei einem Volumenverhältnia von chloriertem Lösungsmittel
zu Pyridin von 1:3 bis 10:1 in der Lage ist, niedrig molekulare Bisphenol-A/Terephthalat-polyester
zu lösen und das Endpolymer zu lösen oder kolloidal zu dispergieren; wobei das Reaktionsmedium
mindestens einen kleinen Überschuß, jedoch nicht mehr
als einen
14-fachen Überschuß an Pyridin über die theoretisc erforderliche Pyridinmenge zur
Kombination mit der theoretischen Menge an Chlorwasserstoff, die bei der Polymerproduk
tion gebildet wird, enthält; (2) die Reaktion von Terephthaloylchlorid und BPA wird
bei einer Temperatur nicht über 350C durchgeführt; (3) danach wird der Reaktionsmischung
eine als Mittel zur Regulierung des Molekulargewichtes dienende phenolische Verbindung
zugefügt; (4) dann wird Phosgen in die erhaltene Reaktionsmischung eingeführt; (5)
nach Erreichen einer vorherbestimmten Viskosität wird die Phosgenzugabe abgebrochen;
und (6) dann wird eine weitere Menge einer Phenolverbindung als Kettenabbruchmittel
zugefügt.
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Das gemäß der US PS 4 156 069 bevorzugte Poly(estercarbonat) hat
die folgende Struktur:
Das Polyarylat wird in der Mischung in Mengen von etwa 10 bis etwa 90, vorzugsweise
etwa 80 bis etwa 40, Gew.-% und das Poly(estercarbonat) in Mengen von etwa 90 bis
etwa 10, vorzugsweise etwa 20 bis etwa 60 Gew.-% verwendet.
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In der erfindungsgemäßen Mischungen können andere Zusätze mitverwendet
werden, wie z.B. Weichmacher, Pigmente, Flammverzögerungszusätze, wie aromatische
Sulfonsäuresalze, M3EdEe kungsmittel, Wärmestabilisatoren, Verarbeitungshilfsmittel
usw.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann
die Mischung etwa 5 bis etwa 50 Gew.-% eines oder mehrerer mechanisch verträglicher
thermoplastischer Polymerer wie ein Polyetherimid, ein Polyesterpolymer, z.B. Poly(ethy-
lenterephthalat),
ein aromatisches Polycarbonat, ein Styrolpolymer, ein Alkylacrylatpolymer, ein Polyurethan,
ein Vinylchloridpolymer, ein Poly(arylether), ein Copolyetherester-Bockpolymer,
ein Polyhydroxyether usw. oder Kombinationen derselben, enthalten.
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Beispiele Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende
Erfindung, ohne sie zu beschränken.
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Kontrolle A 50 Gew.-% eines Polyarylates (hergestellt aus Bisphenol
A und einer Mischung aus 50 Mol-% Terephthalsäurechlorid und 50 Mol-% Isophthalsäurechlorid
nach üblichen Verfahren) mit ein reduzierten Viskosität von 0,66, gemessen in p-Chlorphenol
bei 49"C, und 50 Gew.-% eines aromatischen Bisphenol-A-polycarbonates (Lexan 101,
erhalten von der Firma General Electric Comp.) mit einer reduzierten Viskosität
von 0,64, gemessen in Chloroform bei 250C, wurden in einem Brabender-Mischer bei
2700C gemischt. Die Mischung wurde in einer Hydrolair-Presse bei 2700C zu 10 x 10
cm Proben von 0,5 bis 0,75 mm druckverformt. Die Proben wurden auf die folgenden
Eigenschaften untersucht: Zugfestigkeit und -modul nach einem Verfahren ähnlich
wie ASTM D-638; Bruchdehnung gemäß ASTM D-638; Izod-Kerbschlagfestigkeit gemäß ASTM
D-256; Wärmefestigkeitstemperatur gemäß ASTM D-648; Pendelschlagfestigkeit. (Letztere
wurde wie folgt gemessen: verwendet wurde ein zylindrische Stahlpendel von 2,16
mm Durchmesser und 709 g Gewicht.
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Das fast an der Spitze des Pendels montierte auftreffende Stück war
ein Zylinder von 7,6 mm Durchmesser. Filmproben von 10 cm Länge, 3,2 mm Breite und
etwa 0,025 bis 0,75 mm Dicke wurden zwischen den Einspannklemmen der Testvorrichtung
festgeklammert, so daß sich die Klemmen in einem Abstand von 2,5 cm befanden. Der
3,2 mm breite Film wurde vertikal montiert. Das Pendel wurde auf eine konstante
Höhe gebracht, um auf die Probe 1,13 ft-lbs einwirken zu lassen. Beim Loslassen
des Pendels traf das zylindrische Auftreffstück die Probe mit seinem flachen Ende,
zerriß den Film und fiel noch für eine gemessene Höhe weiter nach unten. Die Differenz
der Rückhol-
höhe (d.h. die Differenz der potentiellen Energie
des Pendels; am maximalen Punkt des Aufwärtsschwunges) ist die durch die Probe während
des Reißens absorbierte Energie. Die Schlagfestigkeit, ausgedrücltin ft-lbs pro
in3, erhält man, indem man den Energieverlust des Pendels durch das Volumen der
Probe dividiert; die Glasübergangstemperatur (Tg) wurde nach dem Rüc-.prallverfahren,
beschrieben in "Polymer-Polymer Miscibility", Olabisi et al, Seite 126, Academic
Press, New York, 1979, gemessen die Lichtdurchlässigkeit wurde gemäß ASTM-D-1003
und der Schleier gemäß ASTM D-1003 gemessen.
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Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
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Beispiel 1 30 Gew.-% des Polyarylates der Kontrolle A wurden mit 70
Gew.-t eines Poly(estercarbonates) mit inhärenter Viskosität von 0,50 (in 60/40
Phenol/Tetrachlorethan) der folgenden Formel gemischt
und nach dem in Kontrolle A beschriebenen Verfahren getestet.
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Die Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt.
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Beispiel 2 50 Gew.-% des Polyarylates der Kontrolle A wurden mit 50
Gew.-% des Poly(estercarbonates) von Beispiel 1 nach dem in Kontrolle A beschriebenen
Verfahren gemischt. Die Mischung wurde wie in Kontrolle A getestet. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle aufgeführt.
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Beispiel 3 70 Gew.-% des Polyarylates der Kontrolle A wurden mit 30
Gew.-% des Poly(estercarbonates) von Beispiel 1 nach dem Verfahren von Kontrolle
A gemischt. Die Mischung wirde wie in Kontrolle A gestet. Die Ergebnisse sind in
der Tabelle aufgeführt.
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B e i s p i e l 4
50 Gew.-% des Polyarylates der Kontrolle A wurden
in einer Strangpresse bei 2700C mit 50 Gew.-% eines Poly(estercarbonates) mit einem
molaren Ester/Carbonat-Verhältnis von 87/13, einem Terephthal-/Isophthalsäure-Verhältnis
von 73/27 und einer reduzierten Viskosität von 0,57, gemessen in Chloroform bei
250C (0,5 g/100 ml), gemischt. Das erhaltene Produkt wurde tablettiert und zu Testproben
spritzverformt. Die Testproben waren durchsichtig und hatten die folgenden Eigenschaften:
Zugmodul; psi 325 000 Zugfestigkeit; psi 9 440 Dehnung; % 48 Izod-Kerbschlagfestigkeit:
ft-lbs/inch Kerbe - 3,3 Wärmeverformungstemperatur; oC (3,17 mm nicht getemperter
Stab) 162 In der folgenden Tabelle bedeuten: -PA = Polyarylat PC = Polycarbonat
PEC = Poly(estercarbonat) Der Schleier wurde an einer 0,75 mm dicken Probe bestimmt.
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Tabelle Beschreib.d.Zusammen- Sekant- Zug- Pendelsetzung Modul. festigk.
Dehn. schlagfestigk. Licht- T5 * T4 ** Beisp. Polymer Gew.-% (psi) (psi) (%) (ft-lbs/in3)
Tg(°C) durchlässigk. Schleier (°C) (°C) Kontr.A PA 50 PC 50 183.000 7 130 58 258
155 190 76,6 29,4 151 172 1 PA 30 PEC 70 182 000 7 290 23 253 180 86,0 11,5 170
181 2 PA 50 PEC 50 175 000 7 360 21 241 180 83,9 3,7 170 182 3 PA 70 PEC 30 183,000
7 570 26 230 190 83,6 15,0 179 192 * = Modul = 100.000 psi ** = Modul = 10 000 psi