DE3408709C2 - - Google Patents
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- DE3408709C2 DE3408709C2 DE19843408709 DE3408709A DE3408709C2 DE 3408709 C2 DE3408709 C2 DE 3408709C2 DE 19843408709 DE19843408709 DE 19843408709 DE 3408709 A DE3408709 A DE 3408709A DE 3408709 C2 DE3408709 C2 DE 3408709C2
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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- C08L67/03—Polyesters derived from dicarboxylic acids and dihydroxy compounds the dicarboxylic acids and dihydroxy compounds having the carboxyl- and the hydroxy groups directly linked to aromatic rings
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Mischungen, die Polyarylat
und Poly(estercarbonat) enthalten. Diese Mischungen zeigen
eine verbesserte Lichtdurchlässigkeit und geringere
Schleierbildung als vergleichbare Mischungen aus Polyarylat
und Polycarbonat.
Polyarylate sind Polyester, die sich von einem zweiwertigen
Phenol, insbesondere 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
auch als Bisphenol-A bekannt, und einer aromatischen Dicarbonsäure,
insbesondere Mischungen aus Terephthal- und Isophthalsäure,
herleiten. Diese Polyarylate sind bei hoher
Temperatur hochwertige thermoplastische Polymere mit einer
guten Kombination aus thermischen und mechanischen Eigenschaften.
Weiterhin haben sie eine gute Verarbeitbarkeit, die
ihre Verformbarkeit zu vielen verschiedenen Gegenständen erlaubt.
Die EP-A 69 793 betrifft Mischungen aus (a) einem Polyarylat,
das von einem zweiwertigen Phenol und einer Mischung
aus Isophthalsäure und Terephthalsäure mit mehr als 65 Mol-
% Terephthalsäure abgeleitet ist, (b) einem Polyarylat, das
von einem zweiwertigen Phenol und einer Mischung aus Isophthalsäure
und Terephthalsäure mit mehr als 70 Mol-% Isophthalsäure
abgeleitet ist, und (c) wenigstens einem damit
verträglichen thermoplastischen Polymeren, wobei als Beispiele
hierfür unter anderem auch Poly(estercarbonate) genannt
sind. Diese Mischungen führen zu Formkörpern mit guten
mechanischen Eigenschaften und einer verbesserten Bruchfestigkeit
unter Umweltbelastung.
In der US-PS 43 49 658 sind u. a. Mischungen aus Polyarylaten
und Poly(estercarbonaten) beschrieben, in denen zumindesten
ein Teil des Poly(estercarbonats) von einem fluorierten
zweiwertigen Phenol abgeleitete Einheiten enthält,
wodurch diesen Mischungen flammverzögernde Eigenschaften verliehen
werden.
In der DE-AS 22 11 202 werden thermoplastische Massen,
bestehend aus einem Polycarbonat und einem Polyarylat beansprucht,
die sich durch hohe Schlagzähigkeit und Formbeständigkeit
in der Wärme auszeichnen. Über die optischen Eigenschaften
dieser Massen wird nichts mitgeteilt.
Aus der DE-OS 27 49 062 sind Polyarylenestergemische bekannt,
die einen Polyarylenester sowie einen Polyester,
ein Polycarbonat oder deren Gemisch enthalten und einen Natriumgehalt
von weniger als 70 T.p.M. aufweisen.
Die DE-OS 27 29 630 beschreibt u. a. Polyesterharze, die
aus bestimmten, hinsichtlich ihrer Komponenten genau definierten
Polyarylaten sowie einem Polycarbonat oder einem
Polyalkylen-phenylen-ester bestehen.
Aus der EP-A 79 075 läßt sich u. a. ein Verfahren zur Herstellung
eines Poly(estercarbonats) entnehmen, ohne daß dabei
auf die Eigenschaften der so hergestellten Produkte eingegangen
würde.
Die JP 1 31 048/80 und 1 31 049/80 (s. Derwent-Referat 83 698C/
47 bzw. 83 699C/47) betreffen thermoplastische Massen, die
aus aromatischen Poly(estercarbonaten) und aromatischen Polycarbonaten
bzw. Polyalkylenterephthalaten und/oder Polyalkylenhydroxybenzoaten
bestehen. Derartige Massen zeigen verbesserte
Verarbeitbarkeit und physikalische Eigenschaften.
Gemäß der US-PS 43 58 568 werden Copolymere u. a. dadurch
hergestellt, daß man eine Mischung aus einem hochmolekularen
Polyethylenarylat mit einer bestimmten Grenzviskosität
mit einem Bisphenol-A-isophthalat-terephthalat-carbonat in
einem bestimmten Gewichtsverhältnis für ca. 1 h auf 265-
270°C erhitzt. Diese Copolymere sind transparent, zäh und
in einem weiten Temperaturbereich dimensionsstabil.
Schließlich hat die US-PS 42 26 961 thermoplastische
Formmassen zum Gegenstand, die ein Polyalkylenterephthalat,
ein Bisphenol A-Polycarbonat und ein aromatisches Poly(estercarbonat)
enthalten und aus denen sich transparente Formkörper
herstellen lassen.
Die US-PS 37 92 115 beschreibt Mischungen aus 1 bis 99
Gew.-% eines Polycarbonates und 99 bis 1 Gew.-% eines Polyarylenesters,
d. h. Polyarylats. Die Patentschrift gibt an, daß
die Schlagfestigkeit und Wärmebeständigkeit des Polycarbonates
durch Zugabe des Polyarylenesters verbessert werden. Mischungen
aus Polycarbonat und Polyarylaten haben jedoch keine annehmbare
Lichtdurchlässigkeit, und sie zeigen einen starken
Schleier, der für manche Endverwendungszwecke nicht annehmbar
ist. Das einzige Verfahren, durch welches Durchsichtigkeit in
der Polycarbonat-Polyarylat-Mischung erreicht werden kann,
besteht in der Verarbeitung der Mischung bei einer ausreichend
hohen Temperatur, um einen genügenden Esteraustausch zur Erzielung
eines Blockcopolymers zu begünstigen. Die Anwendung
höherer Temperatur kann jedoch zu einer verstärkten Verfärbung und
schlechterer thermischer und hydrolytischer Stabilität führen.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Mischen eines Polyarylates
mit einem Poly(estercarbonat) in der Mischung eine
bessere Lichtdurchlässigkeit und geringere Schleierbildung
erreicht als bei einer Mischung aus Polyarylat und Polycarbonat.
Auch die Steifheit bei höherer Temperatur wird bei der
Mischung aus Polyarylat und Poly(estercarbonat) im Vergleich
zu einer Mischung aus Polyarylat und Polycarbonat verbessert.
Außerdem hat die Mischung aus Polyarylat und Poly(estercarbonat)
gute mechanische Eigenschaften.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird durch die
obigen Ansprüche definiert.
Die zur erfindungsgemäßen Verwendung geeigneten Polyarylate
sind von einem zweiwertigen Phenol und mindestens einer
aromatischen Dicarbonsäure abgeleitet und haben eine reduzierte
Viskosität von etwa 0,4 bis über (etwa) 1,0, vorzugsweise
von etwa 0,6 bis etwa 0,8 dl/g, gemessen in Chloroform
(0,5 g/100 ml Chloroform) oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel
bei 25°C.
Die zur Herstellung des Polyarylats verwendbaren zweiwertigen
Phenole sind Bisphenole, wie
z. B. Bis-(4-hydroxyphenyl)-
methan, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-
A), 2,2-Bis-(4-hydroxy-3-methylphenyl)-propan, 4,4-Bis-(4-
hydroxyphenyl)-heptan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-
propan und 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-propan; zweiwertige
Phenolether, wie z. B. Bis-(4-hydroxyphenyl)-ether
und Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-ether; Dihydroxydiphenyle,
wie z. B. p,p′-Dihydroxydiphenyl und
3,3′-Dichlor-4,4′-dihydroxydiphenyl; Dihydroxyarylsulfone,
wie z. B. Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon und
Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon;
Dihydroxybenzole, wie z. B. Resorcin und Hydrochinon;
halogen- und alkylsubstituierte Dihydroxybenzole, wie
z. B. 1,4-Dihydroxy-2,5-dichlorbenzol und 1,4-Dihydroxy-3-
methylbenzol; und Dihydroxydiphenylsulfoxide, wie z. B.
Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfoxid und Bis-(3,5-dibrom-4-
hydroxyphenyl)-sulfoxid.
Es steht noch eine Vielzahl
weiterer zweiwertiger Phenole zur Verfügung, z. B. die in
der US-PS 29 99 835, 30 28 365 und 31 53 008 beschriebenen.
Geeignet sind auch Copolymere, die aus den obigen
zweiwertigen Phenolen durch Copolymerisation mit
halogenhaltigen zweiwertigen Phenolen hergestellt wurden,
wie z. B. 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan und
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan. Man kann
auch zwei oder mehrere unterschiedliche zweiwertige
Phenole oder ein Copolymer eines zweiwertigen Phenols mit
einem Glykol oder mit einem hydroxy- oder säureterminierten
Polyester oder mit einer zweibasigen Säure sowie Mischungen
aus den genannten obigen Materialien verwenden.
Ein besonders zweckmäßiges zweiwertiges Phenol hat die
folgende Formel:
in welcher Y ausgewählt ist aus Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Chlor oder Brom, z jeweils unabhängig einen
Wert von 0 bis 4 einschließlich hat und R₁ ein zweiwertiger
gesättigter oder ungesättigter aliphatischer Kohlenwasserstoffrest,
insbesondere ein Alkylen- oder Alkylidenrest mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen oder ein Cycloalkyliden- oder Cycloalkylenrest
mit bis zu und einschließlich 9 Kohlenstoffatomen
O, CO, SO₂, S oder eine direkte Bindung ist. Die zweiwertigen
Phenole können einzeln oder in Kombination, oder in Kombination
mit Hydrochinon und/oder Resorcin verwendet werden.
Die erfindungsgemäß verwendbaren aromatischen Dicarobnsäuren
sind z. B. Terephthalsäure, Isophthalsäure, alle Naphthalindicarbonsäuren
oder Mischungen derselben sowie die alkylsubstituierten
Homologen dieser Carbonsäuren, in welchen die
Alkylgruppe 1 bis etwa 4 Kohlenstoffatome enthält, und Säuren,
die andere inerte Substituenten, wie z. B. Halogen, Alkyl-
oder Arylether enthalten. Weiter kann auch
Hydroxybenzoesäure verwendet werden. Vorzugsweise werden
Mischungen aus Isophthal- und Terephthalsäure verwendet.
Das Verhältnis der Mischung von Isophthal- zu
Terephthalsäure beträgt etwa 10 : 90 bis etwa 100 : 0,
vorzugsweise etwa 75 : 25 bis etwa 25 : 75. In der
Polymerisationsreaktion können zusätzlich noch etwa 0,5
bis etwa 20% aliphatische Disäuren, die 2 bis etwa 10
Kohlenstoffatome enthalten, wie z. B. Adipin- und
Sebacinsäure, verwendet werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polyarylate können nach jeder bekannten
Polyesterbildungsreaktion hergestellt werden, wie z. B. durch
Reaktion von Säurechloriden aromatischer Dicarbonsäuren mit zweiwertigen
Phenolen; oder durch Reaktion von Diarylestern aromatischer
Dicarbonsäuren mit zweiwertigen Phenolen; oder durch
Reaktion aromatischer Disäuren mit Diesterderivaten des zweiwertigen
Phenols. Diese Verfahren sind z. B. in den US-PS
33 17 464, 39 48 856, 37 80 148, 38 24 213 und 31 33 898 beschrieben.
Die Polyarylate werden vorzugsweise nach dem in der US-PS
43 21 355 beschriebenen Verfahren hergestellt; dort wird ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Polyarylates mit
einer reduzierten Viskosität von etwa 0,5 bis über 1,0 dl/g
beschrieben, das die folgenden Stufen umfaßt:
- (a) Umsetzung eines von einer Säure mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen hergeleiteten Säureanhydrids mit mindestens einem zweiwertigen Phenol zur Bildung des entsprechenden Diesters, und
- (b) Reaktion dieses Diesters mit mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure bei ausreichender Temperatur zur Bildung des Polyarylates, wobei die Verbesserung dadurch gekennzeichnet ist, daß das restliche Säureanhydrid nach Bildung des zweiwertigen Phenoldiesters entfernt wird, so daß seine Konzentration unter etwa 1500 ppm liegt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Poly(estercarbonate)
sind bekannt. Sie enthalten Carbonatgruppen,
Carboxylatgruppen und aromatische carbocyclische Gruppen
in der Polymerkette, in welcher mindestens einige der
Carboxylatgruppen und mindestens einige der
Carbonatgruppen direkt an Ringkohlenstoffatome der
aromatischen carbocyclischen Gruppen gebunden sind.
Diese Poly(estercarbonate) werden hergestellt, indem
man eine bifunktionelle Carbonsäure oder ein
reaktionsfähiges Derivat der Säure, z. B. das
Säuredihalogenid, Bisphenol A, einen Carbonatvorläufer
und einen monofunktionellen Molekulargewichtsregler bzw.
ein Kettenabbruchmittel umsetzt.
Die verwendbaren Säuredichloride sind die von
aromatischen wie auch von gesättigten aliphatischen
zweibasigen Säuren abgeleiteten. Die gesättigten
aliphatischen zweibasigen Säuren werden von geradkettigen
Paraffinkohlenwasserstoffen abgeleitet, wie z. B. Oxal-,
Malon-, Dimethylmalon-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-,
Pimelin-, Suberin-, Azelain- und Sebacinsäure und die
halogensubstituierten aliphatischen zweibasigen Säuren.
Es können such aliphatische Carbonsäuren, die Heteroatome
in ihrer aliphatischen Kette enthalten, z. B. Thiodiglycol-
oder Diglycolsäure, sowie ungesättigte Säuren, z. B.
Malein- oder Fumarsäure, verwendet werden.
Geeignete aromatische und aliphatisch-aromatische
Dicarbonsäuren sind z. B. Phthal-, Isophthal-, Terephthal-,
o-Phthal-, o-, m- und p-Phenylendiessigsäure sowie die
mehrkernigen aromatischen Säuren, wie Diphensäure und
1,4-Naphthalinsäure. Bevorzugte Säuredichloride sind
Isophthaloyldichlorid (IPCl₂) und Terephthaloyldichlorid
(TFCl) sowie Mischungen derselben. Bei Verwendung von
Mischungen aus IPCl₂ und TPCl₂ sind diese vorzugsweise in
einem Gewichtsverhältnis im Bereich von etwa 5 bis 95 : 95
bis 5 anwesend.
Die statistische Poly(estercarbonate) in den Mischungen
der vorliegenden Erfindung können nach bekannten Verfahren
hergestellt werden, wie z. B. Grenzflächenpolymerisation
oder Phasengrenzflächentrennung, Umesterung usw. Bei
diesen Verfahren werden die Reaktionsteilnehmer gewöhnlich
in einem geeigneten Lösungsmittelmedium unter
kontrollierten pH-Bedingungen und in Anwesenheit eines
geeigneten Katalysators und Säureakzeptors gelöst, worauf
diese Reaktionsteilnehmer mit einem Carbonatvorläufer in
Berührung gebracht werden. Vor der Berührung mit einem
Carbonatvorläufer wird den Reaktionsteilnehmern gewöhnlich
das Mittel zur Regulierung des Molekulargewichts, d. h.
das Kettenabbruchmittel, zugefügt.
Der verwendete Säureakzeptor kann entweder ein
organischer oder anorganischer Säureakzeptor sein. Ein
geeigneter organischer Säureakzeptor ist ein tertiäres
Amin einschließlich z. B. Triethylamin, Dimethylanilin und
Tributylamin. Der anorganische Säureakzeptor kann ein
Hydroxid, Carbonat, Bicarbonat oder Phosphat eines Alkali-
oder Erdalkalimetalls sein.
Als Carbonatvorläufer kann ein Carbonylhalogenid, ein
Carbonatester oder ein Halogenformiat verwendet werden.
Geeignete Carbonylhalogenide sind z. B. Carbonylbromid,
-chlorid und Mischungen derselben. Typische verwendbare
Carbonatester sind
Diphenylcarbonat,
Di-(halogenphenyl)-carbonate, wie
Di-(chlorphenyl)-carbonat, Di-(bromphenyl)-carbonat, Di(trichlorphenyl)-
carbonat und Di-(tribromphenyl)-carbonat,
Di-(alkylphenyl)-carbonat, wie Di-(tolyl)-carbonat,
sowie Di-(naphthyl)-carbonat, Di-(chlornaphthyl)-carbonat,
Phenyltolylcarbonat und Chlorphenylchlornaphthylcarbonat
oder Mischungen derselben. Die hier verwendbaren
Halogenformiate sind z. B. Bishalogenformiate zweiwertiger
Phenole (Bis-chlorformiate von Hydrochinon usw.) oder
Glykolen (Bis-halogenformiate von Ethylenglykol,
Neopentylglykol, Polyethylenglykol usw.). Obgleich noch
weitere Carbonatvorläufer dem Fachmann bekannt sind, wird
Carbonylchlorid (Phosgen) bevorzugt.
Mit umfaßt werden auch die polymeren Derivate von
Bisphenol A, einer Dicarbonsäure und Kohlensäure, wie sie
z. B. in der US-PS 31 69 121 beschrieben sind.
Als Katalysatoren sind alle Materialien geeignet, die
die Polymerisation des Bisphenols A mit dem Säuredichlorid
und mit Phosgen begünstigen. Geeignete Katalysatoren
sind z. B.
tertiäre Amine, wie Triethylamin, Tripropylamin,
N,N-Dimethylanilin; quaternäre Ammoniumverbindungen, wie
Tetraethylammoniumbromid, Cetyltriethylammoniumbromid,
Tetra-n-heptylammoniumjodid, Tetra-n-propylammoniumbromid
und Tetramethylammoniumchlorid; und quaternäre
Phosphoniumverbindungen, wie n-
Butyltriphenylphosphoniumbromid und
Methyltriphenylphosphoniumbromid.
Es wird ein Lösungsmittelsystem verwendet, in welchem
die Reaktionsteilnehmer aufgenommen werden können, das
jedoch gegen diese inert ist. So kann z. B. ein wäßriges
organisches Lösungsmittelsystem verwendet werden, in
welchem der organische Anteil die Reaktionsteilnehmer
aufnimmt, aber gegenüber diesen inert ist. Geeignete
organische Verbindungen sind z. B. Methylenchlorid,
Chlorbenzol, Cyclohexanon und Tetrachlorkohlenstoff.
Der organische Teil des Lösungsmittelsystems ist
vorzugsweise Methylenchlorid.
Mitumfaßt werden hier auch verzweigte
Poly(estercarbonate), in welchen eine polyfunktionelle
aromatische Verbindung mit Bisphenol A, dem
Carbonatvorläufer und dem Säuredichlorid zur Bildung
eines thermoplastischen, statistisch verzweigten
Copolyestercarbonates umgesetzt wird. Diese
polyfunktionellen aromatischen Verbindungen enthalten
mindestens drei funktionelle Gruppen, die Carboxyl-,
Carbonsäureanhydrid-, Halogenformylgruppen oder Mischungen
derselben sind. Diese polyfunktionellen aromatischen
Verbindungen sind z. B. Trimellitsäureanhydrid,
Trimellitsäure, Trimellityltrichlorid,
4-Chlorformylphthalsäureanhydrid, Pyromellitsäure,
Pyromellitsäuredianhydrid, Mellitsäure,
Mellitsäureanhydrid, Trimesinsäure,
Benzophenontetracarbonsäure und
Benzophenontetracarbonsäureanhydrid. Bevorzugte
polyfunktionelle aromatische Verbindungen sind
Trimellitsäureanhydrid oder Trimellitsäure oder deren
Halogenformylderivate.
Mitumfaßt werden weiterhin Mischungen aus einem linearen
und einem verzweigten Poly(estercarbonat).
Die Mittel zur Regulierung des Molekulargewichts oder
Kettenabbruchmittel, die zur Herstellung der
Poly(estercarbonate) verwendet werden, sind z. B. einwertige
Phenole, primäre und sekundäre Amine. Ein bevorzugtes
Beispiel hat die Formel:
in welcher R für H oder einen Alkylrest steht.
Andere bevorzugte Kettenabbruchmittel sind z. B. p-Cumylphenol,
p-Tritylphenol und p-Phenylphenol.
Von den obigen Kettenabbruchmitteln werden Chroman-I der
Chormanylgruppe und p-tert.-Butylphenol am meisten bevorzugt;
sie haben die folgenden Strukturen:
Die statistischen Copolyester-carbonate erhält man
vorzugsweise, indem man Bisphenol A, ein Säuredichlorid
und ein Phenol in einem geeigneten Lösungsmittelsystem
bei einem pH-Wert von etwa 8 bis 11 umsetzt, worauf ein
Carbonatvorläufer zugefügt und der pH-Wert auf etwa 9 bis
12 eingestellt und die Zugabe des Carbonatvorläufers bis
zur Beendigung der Reaktion fortgesetzt wird.
Ungeachtet des angewendeten Verfahrens ist es wichtig, daß
das verwendete Lösungsmittelsystem von Pyridin frei ist, denn
es wurde gefunden, daß Pyridin nicht aus dem Endprodukt entfernt
werden kann. Die Anwesenheit von Pyridin im Poly(estercarbonat)
führt zu einem Produkt, dessen Eigenschaften, wie
Farbe, thermische Alterungsschmelzstabilität usw., unbefriedigend
sind.
Das molare Ester/Carbonat-Verhältnis kann im Bereich von
etwa 0,1 : 0,9 bis 0,9 : 0,1 liegen.
Außerdem kann hier das in der US-PS 41 56 069 beschriebene
Poly(estercarbonat) verwendet werden. Diese Patentschrift
beschreibt, daß das Poly(estercarbonat) Bisphenol A, Terephthaloylchlorid
und Carbonatteile im Mol-Bereich von 2 : 0,9 : 1,1
bis 2 : 1,2 : 0,8 enthält und eine Viskosität im Bereich von
0,6 bis 1 dl/g sowie eine Glasübergangstemperatur von mindestens
178°C hat. Diese Patentschrift beschreibt, daß das Poly(estercarbonat)
nach dem folgenden Verfahren hergestellt wird:
- (1) Terephthaloylchlorid wird mit Bisphenol A bei einem Mol-Verhältnis von Bisphenol A zu Terephthaloylchlorid von etwa 2 : 1 in Lösung in einem Reaktionsmedium aus Pyridin und chloriertem organischem Lösungsmittel gemischt, das bei einem Volumenverhältnis von chloriertem Lösungsmittel zu Pyridin von 1 : 3 bis 10 : 1 in der Lage ist, niedrigmolekulare Bisphenol A/Terephthalat-Polyester zu lösen und das fertige Polymere zu lösen oder kolloidal zu dispergieren, wobei das Reaktionsmedium mindestens einen kleinen Überschuß, jedoch nicht mehr als einen 14fachen Überschuß an Pyridin über die theoretisch erforderliche Pyridinmenge zur Kombination mit der theoretischen Menge an Chlorwasserstoff, die bei der Polymerproduktion gebildet wird, enthält;
- (2) die Reaktion von Terephthaloylchlorid und BPA wird bei einer Temperatur nicht über 35°C durchgeführt;
- (3) danach wird der Reaktionsmischung eine als Mittel zur Regulierung des Molekulargewichtes dienende phenolische Verbindung zugefügt;
- (4) dann wird Phosgen in die erhaltene Reaktionsmischung eingeführt;
- (5) nach Erreichen einer vorherbestimmten Viskosität wird die Phosgenzugabe abgebrochen; und
- (6) dann wird eine weitere Menge einer Phenolverbindung als Kettenabbruchmittel zugefügt.
Das gemäß der US-PS 41 56 069 bevorzugte Poly(estercarbonat)
hat die folgende Struktur:
Das Polyarylat wird in der Mischung in Mengen von 10
bis 90, vorzugsweise etwa 80 bis etwa 40, Gew.-% und das
Poly(estercarbonat) in Mengen von 90 bis 10, vorzugsweise
etwa 20 bis etwa 60 Gew.-% verwendet.
In den erfindungsgemäßen Mischungen können andere Zusätze
mitverwendet werden, wie z. B. Weichmacher, Pigmente, Flammverzögerungszusätze,
wie aromatische Sulfonsäuresalze, Verstärkungsmittel,
Wärmestabilisatoren, Verarbeitungshilfsmittel usw.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
kann die Mischung etwa 5 bis etwa 50 Gew.-% eines oder
mehrerer mechanisch verträglicher thermoplastischer Polymerer
wie ein Polyetherimid, ein Polyesterpolymer, z. B. Poly(ethylenterephthalat),
ein aromatisches Polycarbonat, ein
Styrolpolymer, ein Alkylacrylatpolymer, ein Polyurethan,
ein Vinylchloridpolymer, einen Poly(arylether), ein
Copolyetherester-Blockcopolymer, einen Polyhydroxyether
usw. oder Kombinationen derselben, enthalten.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende
Erfindung, ohne sie zu beschränken.
50 Gew.-% eines Polyarylates (hergestellt aus Bisphenol
A und einer Mischung aus 50 Mol-% Terephthalsäurechlorid
und 50 Mol-% Isophthalsäurechlorid nach üblichen Verfahren)
mit einer reduzierten Viskosität von 0,66, gemessen in
p-Chlorphenol bei 49°C, und 50 Gew.-% eines handelsüblichen
aromatischen Bisphenol A-polycarbonates mit einer
reduzierten Viskosität von 0,64, gemessen in Chloroform
bei 25°C, wurden in einem Brabender-Mischer bei 270°C
gemischt. Die Mischung wurde in einer Hydrolair-Presse
bei 270°C zu 10×10-cm-Proben von 0,5 bis 0,75 mm
druckverformt. Die Proben wurden auf die folgenden
Eigenschaften untersucht: Zugfestigkeit und -modul nach
einem Verfahren ähnlich dem Standard ASTM D-638;
Bruchdehnung gemäß ASTM D-638;
Izod-Kerbschlagfestigkeit gemäß ASTM D-256; Wärmefestigkeitstemperatur
gemäß ASTM D-648; Pendelschlagfestigkeit. (Letztere
wurde wie folgt gemessen: Verwendet wurde ein zylindrisches
Stahlpendel von 2,16 mm Durchmesser und 709 g Gewicht.
Das fast an der Spitze des Pendels montierte auftreffende
Stück war ein Zylinder von 7,6 mm Durchmesser. Filmproben
von 10 cm Länge, 3,2 mm Breite und etwa 0,025 bis 0,75 mm
Dicke wurden zwischen den Einspannklemmen der Testvorrichtung
festgeklammert, so daß sich die Klemmen in einem Abstand von
2,5 cm befanden. Der 3,2 mm breite Film wurde vertikal montiert.
Das Pendel wurde auf eine konstante Höhe gebracht, um
auf die Probe 1,53 Nm einwirken zu lassen. Beim Loslassen des
Pendels traf das zylindrische Auftreffstück die Probe mit seinem
flachen Ende, zerriß den Film und fiel noch für eine gemessene
Höhe weiter nach unten. Die Differenz der Rückholhöhe
(d. h. die Differenz der potentiellen Energie des Pendels
am maximalen Punkt des Aufwärtsschwunges) ist die durch die
Probe während des Reißens absorbierte Energie. Die Schlagfestigkeit,
ausgedrückt in Nm/cm³, erhält man, indem man
den Energieverlust des Pendels durch das Volumen der Probe
dividiert; die Glasübergangstemperatur (Tg) wurde nach dem
Rückprallverfahren, beschrieben in "Polymer-Polymer
Miscibility", Olabisi et al., Seite 126, Academic Press, New
York, 1979, gemessen; die Lichtdurchlässigkeit wurde gemäß
ASTM D-1003 und der Schleier gemäß ASTM D-1003 gemessen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
30 Gew.-% des Polyarylates der Kontrolle A wurden mit 70
Gew.-% eines Poly(estercarbonates) mit inhärenter Viskosität
von 0,50 (in 60/40 Phenol/Tetrachlorethan) der folgenden
Formel gemischt
und nach dem in Kontrolle A beschriebenen Verfahren getestet.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt.
50 Gew.-% des Polyarylates der Kontrolle A wurden mit 50
Gew.-% des Poly(estercarbonates) von Beispiel 1 nach dem in
Kontrolle A beschriebenen Verfahren gemischt. Die Mischung
wurde wie in Kontrolle A getestet. Die Ergebnisse sind in
der Tabelle aufgeführt.
70 Gew.-% des Polyarylates der Kontrolle A wurden mit 30
Gew.-% des Poly(estercarbonates) von Beispiel 1 nach dem Verfahren
von Kontrolle A gemischt. Die Mischung wurde wie in
Kontrolle A getestet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt.
50 Gew.-% des Polyarylates der Kontrolle A wurden in einer
Strangpresse bei 270°C mit 50 Gew.-% eines Poly(estercarbonates)
mit einem molaren Ester/Carbonat-Verhältnis von 87/13
einem Terephthal-/Isophthalsäure-Verhältnis von 73/27 und
einer reduzierten Viskosität von 0,57, gemessen in Chloroform
bei 25°C (0,5 g/100 ml), gemischt. Das erhaltene Produkt wurde
tablettiert und zu Testproben spritzverformt. Die Testproben
waren durchsichtig und hatten die folgenden Eigenschaften:
Zugmodul; MPa | |
2240 | |
Zugfestigkeit; MPa | 65 |
Dehnung; % | 48 |
Izod-Kerbschlagfestigkeit; Nm/cm-Kerbe | 1,76 |
Wärmeverformungstemperatur; °C (3,17 mm nicht getemperter Stab) | 162 |
In der folgenden Tabelle bedeuten:
PA = Polyarylat
PC = Polycarbonat
PEC = Poly(estercarbonat)
PC = Polycarbonat
PEC = Poly(estercarbonat)
Der Schleier wurde an einer 0,75 mm dicken Probe
bestimmt.
Claims (13)
1. Mischung, enthaltend
- (a) 10 bis 90 Gew.-% Polyarylat,
- (b) 90 bis 10 Gew.-% Poly(estercarbonat), wobei das Poly(estercarbonat) hergestellt wurde durch Umsetzung einer bifunktionellen Carbonsäure oder eines reaktionsfähigen Derivats der Säure mit Bisphenol A, einem Carbonatvorläufer und einem Kettenabbruchmittel; und fakultativ
- (c) ein mechanisch verträgliches thermoplastisches Polymer, ausgewählt aus Polyetherimid, einem Polyesterpolymer, einem aromatischen Polycarbonat, einem Styrolpolymer, einem Alkylacrylatpolymer, einem Polyurethan, einem Vinylchloridpolymer, einem Poly(arylether), einem Copolyetherester-Blockpolymer, einem Polyhydroxyether oder Kombinationen derselben, mit der Maßgabe, daß bei Anwesenheit mehrerer Polyarylate nur eines von einem zweiwertigen Phenol und einer Mischung aus Isophthalsäure und Terephthalsäure, die weniger als 35 oder mehr als 70 Molprozent Isophthalsäure enthält, abgeleitet sein kann.
2. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polyarylat von einem zweiwertigen Phenol und mindestens
einer aromatischen Dicarbonsäure hergeleitet ist.
3. Mischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
zweiwertige Phenol die folgende Formel hat:
in welcher Y ausgewählt ist aus Alkylgruppen mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, Chlor oder Brom, z jeweils
unabhängig einen Wert von 0 bis 4 einschließlich hat
und R₁ ein zweiwertiger gesättigter oder ungesättigter aliphatischer
Kohlenwasserstoffrest, insbesondere ein Alkylen-
oder Alkylidenrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder ein
Cycloalkyliden- oder Cycloalkylenrest mit bis zu und einschließlich
9 Kohlenstoffatomen, O, CO, SO₂, S oder eine
direkte Bindung ist.
4. Mischung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweiwertige Phenol Hydrochinon und/oder Resorcin
ist.
5. Mischung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die aromatische Dicarbonsäure Isophthal-, Terephthalsäure
oder eine Mischung derselben ist.
6. Mischung nach Anspruch 2, 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweiwertige Phenol Bisphenol A und die Dicarbonsäure
eine Mischung aus Isophthal- und Terephthalsäure ist.
7. Mischung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Poly(estercarbonat) ein molares Ester/Carbonat-Verhältnis
im Bereich von 0,1 : 0,9 bis 0,9 : 0,1 aufweist.
8. Mischung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Poly(estercarbonat) Bisphenol A, Terephthaloylchlorid
und Carbonatteile im Mol-Bereich von 2 : 0,9 : 1,1 bis
2 : 1,2 : 0,8 enthält.
9. Mischung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Poly(estercarbonat) die folgende Formel hat:
10. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polyarylat in Mengen von 80 bis 40 Gew.-% vorhanden ist.
11. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polyarylat aus Bisphenol A und einer Mischung aus Terephthal-
und Isophthalsäure hergestellt ist und das Poly(estercarbonat)
die folgende Formel aufweist:
12. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polyesterpolymer (c) Poly(ethylenterephthalat) ist.
13. Mischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein aromatisches Sulfonsäuresalz enthält.
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