DE3407294A1

DE3407294A1 - Vorrichtung zur ferngesteuerten verstellung von kokillenschmalseitenwaenden

Info

Publication number: DE3407294A1
Application number: DE19843407294
Authority: DE
Inventors: Günter Dr. 4006 Erkrath Flemming; Horst 4044 Kaarst Grothe; Rolf 4030 Ratingen Haselhuhn; Hans-Peter 4000 Düsseldorf Kaiser
Original assignee: SMS Schloemann Siemag AG; Schloemann Siemag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 1984-02-29
Filing date: 1984-02-29
Publication date: 1985-08-29
Also published as: US4572277A; DE3407294C2; CA1224908A

Description

PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERiCH GCRD MÖLLER -D. GROSSE · F. POLLMEIER

20. Februar 1984 - 3 - 82 900/the-do

Vorrichtung zur ferngesteuerten Verstellung von Kokillenschmalseitenwänden

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur ferngesteuerten Verstellung von Kokillenschmalseitenwänden zur Breitenänderung des Gießformates einer .Stranggießanlage während des Gießens, wobei an einer Kokillenschmalseitenwand ein oberer und ein unterer Spindeltrieb angelenkt sind, deren Spindeln von einer Antriebswelle über Getriebe und Kupplungen im Sinne einer Schwenk- oder Verschiebebewegung der Kokillenschmalseitenwand angetrieben sind.

Bei dieser bekannten Vorrichtung (DE-AS 2 340 768) sind die beiden Spindel— triebe von einem Motor angetrieben, wobei eine Verbindungswelle zum unteren Spindeltrieb mit einer Schaltkupplung versehen ist. Auf diese Weise kann der obere Spindeltrieb zum Schwenken der Kokillenschmalseitenwand allein angetrieben werden. Die Funktionen des Motors und der Schaltkupplung sind geregelt, so daß die Verstellung während des Gießbetriebes in Abhängigkeit von Gießgeschwindigkeit usw. automatisch ablaufen kann.

Ein Nachteil dieser Vorrichtung ist es, daß beim Verschwenken Luftspalte zwischen der Strangschale und der Kokillenschmalseitenwand entstehen, weshalb wegen des Durchbruchrisikos nur sehr geringe Verstellgeschwindigkeiten möglich sind. Die Folge davon sind unerwünscht lange konische Übergangsstücke zwischen dem alten und dem neuen Strangformat. Nachteilig ist aber auch, daß dabei nicht um eine im oberen Bereich der Kokillenschmalseitenwand liegende Achse zurückgeschwenkt werden kann.

PATENTANWÄLTE F.W. HEMMEFiICH- GEPD MlKLEfI'' jj. GROSSE · F. POLLMEIER

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Es ist auch schon eine Vorrichtung zum Verstellen einer Kokillenschmalseitenwand mittels zweier unabhängiger Bewegungseinrichtungen bekannt. (EP-B1-00 28 766) . Dabei ist jede Bewegungseinrichtung mit einem eigenen Antrieb versehen, die von einem Rechner unabhängig voneinander regelbar sind. Auf diese Weise kann jede beliebige Bewegungs- , Charakteristik der Schmalseitenwand erzielt werden.

Hierbei ist es nachteilig, daß das Drehzahlverhältnis der Antriebe nur durch die Elektronik kontrolliert wird. Dies kann zu einer unzulässigen Schrägstellung der Kokillenschmalseitenwand mit Maximalgeschwindigkeit führen, wodurch sich die Durchbruchsgefahr erhöht.

Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber die Schaffung einer betriebssicheren Vorrichtung mit der sowohl beim Vergrößern des Gießformates als auch bei dessen Verkleinerung die im Sinne eines kleinstmöglichen Spalts zwischen Strangschale und Kokillenschmalseitenwand erforderlichen Schwenk- und Verschiebebewegungen der Schmalseitenwand bewirkt werden können, wobei unkontrollierte Schrägstellungen infolge Rechnerausfall»vermieden werden.

Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß ein Motor über ein Verzweigungsgetriebe mit den beiden Spindeltrieben verbunden ist und bei einer Spindel unabhängig von der anderen Spindel die Drehzahl oder die axiale Position veränderlich ist.

Dadurch wird eine durchbruchsichere Vorrichtung geschaffen, bei der die Spindeltriebe mechanisch verbunden sind, so daß eine unkontrollierte Schrägstellung der Schmalseitenwand infolge fehlerhafter Alleindrehung einer Spindel ausgeschlossen ist. Mit der neuen Vorrichtung können gleichwohl

PATENTANWÄLTE F.W. HEMMSfilCH · GERD MÖLLER : Ό. GROSSE · F. POLLMEIER

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alle erforderlichen Bewegungsabläufe bei der Schmalseitenverstellung optimal bewirkt werden.

Zur Veränderung der Spindeldrehzahl kann vorteilhaft zwischen dem Verzweigungsgetriebe und einem Spindeltrieb ein von einem drehzahlgeregelten Motor angetriebenes überlagerungsgetriebe angeordnet sein. Das überlagerungsgetriebe kann als Planetengetriebe ausgebildet sein.

Alternativ kann zwischen dem Verzweigungsgetriebe und einem Spindeltrieb ein mehrgängiges Schaltgetriebe angeordnet sein. Auf diese Weise sind entweder beide Spindeltriebe mit gleicher oder in unterschiedlicher Drehzahl antreibbar.

Zur Erzielung einer optimalen Schwenkbewegung der Kokillenschmalseitenwand kann die Spindel eines Spindeltriebes durch ein Kraftgerät axial verschiebbar sein.

Schließlich kann das Verzweigungsgetriebe zu jedem Spindeltrieb eine Schaltkupplung aufweisen, wobei der Anlenkpunkt des unteren Spindeltriebes im Bereich der ünterkante der Schmalseitenwand liegt.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine aus einem Verzweigungsgetriebe und zwei

Spindeltrieben bestehende Verstellvorrichtung mit einem überlagerungsgetriebe, 30

Fig. 2 eine Verstellvorrichtung mit einer zusätzlichen Schaltstufe für einen Spindeltrieb,

PATENTANWÄLTE F.W. HfcMMtFflCH:· GEPÜ MÖLLER · D. GROSSE · F. POLLMEIER

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Fig. 3 eine Verstellvorrichtung mit einer axial verstellbaren Spindel

und
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Fig. 4 eine andere Verstellvorrichtung.

In allen Ausführungsbeispielen ist eine Kokillenschmalseitenwand 1 an ihrer Rückseite mit einem oberen und einem unteren Gelenk 2, 3 versehen, die an Gewindehülsen 4, 5 stirnseitig befestig sind. Die Gewindehülsen 4, 5 sind in Führungsbuchsen 6, 7 eines Gestells 8 verschiebbar gelagert. In die Gewindehülsen 4, 5 sind Spindeln 9, 10 eingeschraubt, auf denen am Ende je ein Schneckenrad 11, 12 befestigt ist.

Die Schneckenräder 11, 12 sind von je einer Schnecke 13, 14 angetrieben. Die Spindeln 9, 10 sind mit je einem Axiallager 15 versehen.

Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 ist eine Eingangswelle 16 eines Verzweigungsgetriebes von einem Motor 17 angetrieben. Auf der Eingangswelle 16 ist ein Zahnrad 18 befestigt, das' über ein Zwischenrad 19 ein auf einer unteren Austrittswelle 20 befestigtes Zahnrad 21 antreibt. Die untere Austrittswelle 20 ist mit einer Schneckenwelle 22 gekuppelt. Das Zahnrad 18 treibt über ein Zwischenrad 23 ein mit einem Planetengetriebe 24 verbundenes Zahnrad 25 an. Ein geregelter überlagerungsmotor 26 geringer Drehzahl treibt eine Ritzelwelle 27 des Planetengetriebes 24 an. Eine vom Planetengetriebe 24 angetriebene Ausgangswelle 28 ist mit einer Schneckenwelle 29 gekuppelt. Die jeweilige Position der Kokillenschmalseitenwand 1 wird durch Weggeber 30, 31 ermittelt. Durch das Planetengetriebe 24 kann die Drehzahl der zugeordneten Spindel 9 gegenüber der anderen Spindel 10

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verändert werden, wodurch der Parallelverschiebung der Kokillenschmalseitenwand 1 eine Schwenkbewegung überlagert wird.

Bei der Ausführung gemäß Fig. 2 ist eine Eingangswelle 32 eines Verzweigungsgetriebes von einem Motor 33 angetrieben. Auf der Eingangswelle 32 ist ein Zahnrad 34 befestigt, das Über ein Zwischenrad 35 mit einem auf einer unteren Austrittswelle 36 befestigten Zahnrad 37 getrieblich verbunden ist.

Auf der Eingangswelle 32 sind zwei weitere Zahnräder 38, 39 gelagert und über Schaltkupplungen 40, 41 festlegbar. Das Zahnrad 39 treibt in seiner Drehfestlage über ein Zahnrad eine Zwischenwelle 43 an,auf der ein weiteres Zahnrad 44 befestigt ist, das ein auf einer oberen Austrittswelle 45 befestigtes Zahnrad 46 treibt. Die Austrittswelle 45 ist mit der Schneckenwelle 47 gekuppelt. Die Austrittswelle 45 kann alternativ vom drehfest geschalteten Zahnrad 38 über ein auf der Zwischenwelle 43-frei drehbares Zahnrad 48 und ein Zahnrad 49 in anderer Übersetzung angetrieben werden, wodurch eine Schwenkbewegung der Schmalseitenwand 1 erzeugt wird. Die jeweilige Position der Kokillenschmalseitenwand 1 wird durch Weggeber 50, 51 ermittelt.

Bei .der Ausführung gemäß Fig. 3 ist eine Eingangswelle 52 eines Verzweigungsgetriebes von einem Motor 53 angetrieben. Auf der Eingangswelle 52 ist ein Zahnrad 54 befestigt, das über zwei Zwischenräder 55, 56 zwei auf je einer Ausgangswelle 57, 58 angeordnete Zahnräder 59, 60 antreibt. Die Ausgangswellen 57, 58 treiben die angekuppelten Schneckenwellen 61, 62 an. Zur Erzielung einer Schwenkbewegung der Kokillenschmalseitenwand 1 ist die Spindel 9 des oberen

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Spindeltriebes 13 axial verschiebbar. Als Verschiebeantrieb dient ein geregelt beaufschlagter Druckmittelzylinder 63, dessen Kolbenstange 64 einen mit dem Axiallager 15 gelenkig verbundenen Hebel 65 schwenkt. Die jeweilige Position der Kokillenschmalseitenwand 1 wird durch Weggeber 66, 67 angezeigt.

Bei der Ausführung gemäß Fig. 4 ist eine Eingangswelle 68 eines Verzweigungsgetriebes von einem Motor 69 angetrieben. Auf der Eingangswelle 68 ist ein Zahnrad 70 befestigt, das zwei über je eine Schaltkupplung 71, 72 mit je einer Zwischenwelle 73, 74 drehfest verbindbare Zahnräder 75, 76 antreibt. Auf den Zwischenwellen 73, 74 sind Zahnräder 77, 78 befestigt, die über je ein Zahnrad 79, 80 je eine Austrittswelle 81, 82 antreiben, die an je eine Schneckenwelle 83, 84 gekuppelt sind. Die jeweilige Position der Kokillenschmalseitenwand 1 wird durch Weggeber 85, 86 ermittelt.

Durch gesteuertes Ein- und Ausschalten der Schaltkupplungen 71, 72 kann die Kokillenschmalseitenwand 1 entweder parallel verfahren oder um das obere oder untere Gelenk 2 bzw. 3 geschwenkt werden. Dabei wird durch Anordnung der Achse des unteren Gelenks 3 im Bereich der Unterkante der Kokillenschmalseitenwand 1 eine Druckbeanspruchung der Strangschale durch die Unterkante vermieden.

- Leerseite -

Claims

PATENTANWÄLTE F.W. HtMMERICH · CERD MÜLLER - D. GROSSE ■ F. POLLMEIER 20. Februar 1984 - 1 - 82 900/the-do SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 4000 Düsseldorf 1 Patentansprüche;

1. Vorrichtung zur ferngesteuerten Verstellung von Kokillenschmalseitenwänden zur Breitenänderung des Gießformates einer Stranggießanlage während des Gießens, wobei an einer Kokillenschmalseitenwand ein oberer und ein unterer Spindeltrieb angelenkt sind, deren Spindeln von einer Antriebswelle über Getriebe und Kupplungen im Sinne einer Schwenk- oder Verschiebebewegung der Kokillenschmalseitenwand angetrieben sind,
dadurch gekennzeichnet,

daß ein Motor (17, 33, 53, 69) über ein Verzweigungsgetriebe (16, 32, 52, 68) mit den beiden Spindeltrieben (13, 14) verbunden ist und bei einer Spindel (9) unabhängig von der anderen Spindel (10) die Drehzahl oder die axiale Position veränderlich ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß zwischen dem Verzweigungsgetriebe (16, 32, 52, 68) und einem Spindeltrieb (13) ein von einem drehzahlgeregelten Motor (26) angetriebenes überlagerungsgetriebe (24, 27) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,

daß das überlagerungsgetriebe (24, 27) ein Planetengetriebe ist.

PATENTANWÄLTE F.W. HRMMfcM»CH ;· G^RO MUULEtf ·ΊΧ GROSSE · F. POLLMEIER

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SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 4000 Düsseldorf 1

4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß das Verzweigungsgetriebe (32) zu einem Spindeltrieb (13) ein mehrgängiges Schaltgetriebe (38 - 41) aufweist. 5

5. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,

daß die Spindel (9) eines der Spindeltriebe (13) durch ein Kraftgerät (63) axial verschiebbar ist. 10

6. Vorrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

daß das Verzweigungsgetriebe (68, 70) zu beiden Spindeltrieben (13, 14) je eine Schaltkupplung (71 bzw. 72) aufweist und der Anlenkpunkt (3) des unteren Spindeltriebes (14) im Bereich der Unterkante der Kokillenschmalseitenwand (1) liegt.