DE3407092C2 - - Google Patents
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- rhenium
- catalyst
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Ethylendiacetat und/oder Ethylacetat durch Umsetzung
von Essigsäureanhydrid mit Wasserstoff, ggf. in Mischung
mit einem inerten Gas, bei Temperaturen von 50-300°C
und Drücken von 10-300 bar sowie in Gegenwart eines Katalysators
und ggf. eines tertiären oder quaternären organischen
Amins oder Phosphins als Promotor und ggf. in
Anwesenheit eines inerten Lösemittels.
Der Reaktionsablauf kann dabei wie folgt dargestellt
werden:
2 (CH₃CO)₂O + H₂ → CH₃CH(OCOCH₃)₂ + CH₃COOH
2 (CH₃CO)₂O + 2 H₂ → CH₃COOC₂H₅ + 2 CH₃COOH
CH₃CH(OCOCH₃)₂ + H₂ → CH₃COOC₂H₅ + CH₃COOH
2 (CH₃CO)₂O + 2 H₂ → CH₃COOC₂H₅ + 2 CH₃COOH
CH₃CH(OCOCH₃)₂ + H₂ → CH₃COOC₂H₅ + CH₃COOH
Ethylidendiacetat ist als Zwischenprodukt von großer technischer
Bedeutung, insbesondere durch seine pyrolytische
Spaltung zu Vinylacetat und Essigsäure:
CH₃CH(OCOCH₃)₂ → CH₂ = CHOCOCH₃ + CH₃COOH.
Ethylacetat wird als Lösemittel in verschiedenen Verfahren
verwendet.
Das eingangs genannte Verfahren wurde bereits in der US-
Patentschrift 35 79 566 und der PCT-Anmeldung WO 82/02 712
beschrieben. Hierbei müssen jedoch teure Edelmetalle der
VIII. Gruppe des Periodensystems der Elemente als Katalysatoren
eingesetzt werden.
Die DE 31 29 013 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Alkylidendiestern durch Umsetzung eines Carbonsäureanhydrids
mit Wasserstoff in Gegenwart von Cobaltcarbonyl
als Katalysator. Hierbei wird Ethylacetat nur in Spuren gebildet.
Die in den Beispielen vermerkten Ausbeuten in Prozent
der Theorie sind in Wirklichkeit Selektivitäten (bezogen
auf umgesetztes Essigsäureanhydrid). Weiterhin beschreibt
die DE 31 51 454 A1 die Umsetzung von Essigsäureanhydrid
mit Wasserstoff unter Bildung von Ethylidendiacetat
in Gegenwart eines Molybdän/Nickel- oder eines Wolfram/Nickel-
Katalysators, eines Jodids sowie einer Organophosphorverbindung
oder Organostickstoffverbindung mit dreiwertigem
Phosphor oder Stickstoff als Promotor. Die Ausbeuten
sind hierbei sehr unbefriedigend und Ethylacetat entsteht
überhaupt nicht.
Schließlich können nach dem Verfahren der DE 29 41 232 A1
und der DE 31 48 006 A1 gleichzeitig Ethylidendiacetat
(1,1-Diacetoxiethan) und Essigsäureanhydrid durch Umsetzung
von Methylacetat und/oder Dimethylether mit Kohlenmonoxid
und Wasserstoff an einem rheniumhaltigen Katalysatorsystem
hergestellt werden. Zwingend erforderlich ist hierzu allerdings
die Gegenwart größerer Mengen von Halogen, insbesondere
Jod, oder seinen Verbindungen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich das eingangs
genannte Verfahren auch dann mit guten Selektivitäten
verwirklichen läßt, wenn man in Gegenwart von Rhenium oder
einer Rheniumverbindung als Katalysator arbeitet. Dabei ist
es zweckmäßig, den Katalysator in Konzentrationen von 5 bis
500, vorzugsweise 10 bis 100 mmol Rhenium je Liter Reaktionslösung
einzusetzen. Das Katalysatorsystem ist frei von
Organohalogenverbindungen, freiem Halogen oder Halogenwasserstoff.
Als gegebenenfalls in Mischung mit Wasserstoff
einzusetzendes Inertgas kann z. B. Kohlenmonoxid, Stickstoff
oder Argon verwendet werden.
Beim Verfahren der vorliegenden Erfindung können als katalytisch
aktive Rhenium-Verbindungen Rheniumoxide wie Re₂O₇,
Rheniumsulfide wie Re₂S₇, Rheniumcarbonyl wie Re₂(CO)₁₀,
Rheniumhalogenide, Rheniumcarbonyl-Komplexe, Perrhenate und
Rheniumoxid-Ether-Komplexe eingesetzt werden. Auch fein
verteiltes Rheniummetall oder Rhenium auf festen Trägern
wie SiO₂, TiO₂, CeO₂, Aktivkohle oder Al₂O₃ ist geeignet.
Das Verfahren der Erfindung kann bevorzugt bei Temperaturen
von 150-200°C und bei Drücken von 50-150 bar durchgeführt
werden.
Als unter den Verfahrensbedingungen inerte Lösemittel empfehlen
sich Kohlenwasserstoffe sowie aliphatische und cyclischer
Ether, z. B. Hexan, Heptan, Cyclohexan, Dioxan, Tetrahydrofuran,
Diethylether, Ethylenglycoldimethyl- bzw.
diethylether oder Diethylenglycoldimethyl-bzw. diethylether.
Als Promotoren, insbesondere zur Erhöhung der Lebensdauer
des Katalysator, eignen sich Amine wie Triethylamin, Anilin,
Pyridin oder Imidazol, bzw. Phosphine wie Tributylphosphin
oder Triphenylphosphin.
Das Verfahren der Erfindung kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
in einem geeigneten druckstabilen Reaktor
aus korrosionsfestem Material (z. B. V4A-Stahl), in dem eine
gute Durchmischung der Reaktionspartner und der Katalysatorkomponenten
gewährleistet ist, durchgeführt werden.
Durch Anwendung höherer Temperaturen (z. B. 220°C) und längerer
Verweilzeiten (z. B. 6 Stunden) ist es möglich, überwiegend
oder nahezu ausschließlich Ethylacetat zu erhalten,
während bei niedrigeren Temperaturen (z. B. 170-180°C) und
kurzen Verweilzeiten (z. B. 45 min) die Bildung von Ethylidendiacetat
vorherrscht. Auf diese Weise läßt sich jede gewünschte
Produktzusammensetzung erzielen.
100 g Essigsäureanhydrid werden in einem Autoklaven aus
korrosionsfestem Material mit 0,815 g (1,25 mmol) Re₂(CO)₁₀
versetzt und bei 170°C mit 90 bar Wasserstoff umgesetzt.
Nach 4 Stunden wird das Reaktionsgemisch gaschromatographisch
untersucht. Das Produkt enthält 24,7 g Ethylidendiacetat
und 5,8 g Ethylacetat. Die Gesamtselektivität
beträgt 91%.
100 g Essigsäureanhydrid werden mit 0,815 g Re₂(CO)₁₀
versetzt und bei 220°C mit 90 bar Wasserstoff umgesetzt.
Nach 4 Stunden isoliert man 28,6 g Ethylacetat. Ethylidendiacetat
wurde nicht gefunden. Die Selektivität beträgt
90,5%.
100 g Essigsäureanhydrid werden mit 0,815 g Re₂(CO)₁₀
versetzt und bei 200°C mit 90 bar Wasserstoff umgesetzt.
Nach 6 Stunden isoliert man 34,1 g Ethylacetat neben
0,6 g Ethylidendiacetat. Die Gesamtselektivität beträgt
85%.
100 g Essigsäureanhydrid werden mit 0,745 g (1,25 mmol)
Re₂S₇ versetzt und bei 180°C mit 90 bar Wasserstoff umgesetzt.
Nach 4 Stunden isoliert man 17,7 g Ethylidendiacetat
und 12,4 g Ethylacetat. Die Gesamtselektivität
beträgt 91,5%.
100 g Essigsäureanhydrid werden mit 1,63 g Re₂(CO)₁₀
versetzt und bei 200°C mit 90 bar Wasserstoff in Anwesenheit
von 0,4 g Pyridin hydriert. Nach 4 Stunden isoliert
man 23,8 g Ethylidendiacetat und 5,2 g Ethylacetat. Die
Gesamtselektivität beträgt 90%.
100 g Essigsäureanhydrid werden mit 1,63 g (2,5 mmol)
Re₂(CO)₁₀ versetzt und bei 200°C mit 90 bar Wasserstoff
umgesetzt. Nach 45 min isoliert man 17,6 g Ethylidendiacetat
und 1,4 g Ethylacetat. Die Gesamtselektivität beträgt
95%.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Ethylidendiacetat und/oder
Ethylacetat durch Umsetzung von Essigsäureanhydrid
mit Wasserstoff, ggf. in Mischung mit einem
inerten Gas, bei Temperaturen von 50-300°C und
Drücken von 10-300 bar sowie in Gegenwart eines
Katalysators und ggf. eines tertiären oder quaternären
organischen Amins oder Phosphins als Promotor
und ggf. in Anwesenheit eines inerten Lösemittels,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart
von Rhenium oder einer Rhenium-Verbindung als Katalysator
arbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Katalysator in Konzentrationen von 5
bis 500, vorzugsweise 10 bis 100 mmol Rhenium je
Liter Reaktionslösung einsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843407092 DE3407092A1 (de) | 1984-02-28 | 1984-02-28 | Verfahren zur herstellung von ethylidendiacetat und/oder ethylacetat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843407092 DE3407092A1 (de) | 1984-02-28 | 1984-02-28 | Verfahren zur herstellung von ethylidendiacetat und/oder ethylacetat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3407092A1 DE3407092A1 (de) | 1985-08-29 |
DE3407092C2 true DE3407092C2 (de) | 1992-02-20 |
Family
ID=6228970
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843407092 Granted DE3407092A1 (de) | 1984-02-28 | 1984-02-28 | Verfahren zur herstellung von ethylidendiacetat und/oder ethylacetat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3407092A1 (de) |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE2941232A1 (de) * | 1979-10-11 | 1981-04-23 | Hoechst Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur herstellung von 1,1-diacetoxiethan |
NL188993B (nl) * | 1980-05-09 | 1992-07-01 | Eastman Kodak Co | Werkwijze voor de bereiding van ethylideendiacetaat door omzetting van azijnzuuranhydride. |
CA1165774A (en) * | 1980-07-22 | 1984-04-17 | Nabil Rizkalla | Preparation of alkylidene diesters |
US4328362A (en) * | 1980-12-24 | 1982-05-04 | The Halcon Sd Group, Inc. | Conversion of acetic anhydride to ethylidene diacetate |
DE3169928D1 (en) * | 1981-01-30 | 1985-05-15 | Eastman Kodak Co | Process for hydrogenating acetic anhydride using a catalyst containing a noble metal |
DE3148006A1 (de) * | 1981-12-04 | 1983-06-09 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Verfahren zur herstellung von essigsaeureanhydrid und/oder essigsaeure und/oder ethylidendiacetat |
-
1984
- 1984-02-28 DE DE19843407092 patent/DE3407092A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3407092A1 (de) | 1985-08-29 |
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