DE3406747A1 - Verfahren zur entlastung von restspannungen durch steuerung der schweisswaermezufuhr - Google Patents
Verfahren zur entlastung von restspannungen durch steuerung der schweisswaermezufuhrInfo
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Description
LOUIS, PÖHLAÜ, LOHRENTZ & SEGETH "l· * ί ί .'85O? N ji»i«ERC Q 4 0 6 7 4
PATENTANWÄLTE Tkes^latz » ·
ZÜGEL BEIM EUROP. PATENTAMT rt
(KESSLERPLATZ 1)
TF-LEFON. (Oell) 53 40 51/55 8178
DIETER LOUIS. DR. RER. NAT. * TELEGRAMME: BURGPATENT NÜRNBERG
CLAUS POHLAU. DIPL.-PHYS. * TELEX. B23U47 burgp d
FRANZ LOHRENTZ. DIPL.-INC. · *
WOLFG. SEGETH. DIPL. PHYS. · ßl30 STAKNBFKO
FERDINAND MARIA-STRASSE β · ·
TELEFON: («1151) BS48
TELEGRAMME: BURGPATENT STAHNBERG
TELEX. 52776» burgs d
lins. Zeh.: 23 9 76-GA
(bei Antwort stets angeben)
Nürnberg, 24.2.1984
Ishikawajima-Harima Jukogyo Kabushiki Kaisha
No. 2 - 1, 2-chome, Ote-machi, Chiyoda-ku Tokyo-to/Japan
Verfahren zur Entlastung von Restspannungen durch Steuerung der Schweißwärmezufuhr
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entlastung von Restspannungen in der Innenfläche einer Schweißstelle
durch Erhitzen der Außenfläche einer stoßgeschweißten Verbindung zwischen Rohrabschnitten mittels einer Schweißmaschine
unter vorgegebenen Bedingungen und unter Ausnutzung der Temperaturdifferenz zwischen der Außen- sowie Innenfläche
der Rohrabschnitte.
Wenn Rohrabschnitte stoß- oder stumpfgeschweißt werden, so
verbleiben Zug-Restspannungen in der Schweißstelle oder -naht und im hitzebeeinflußten Bereich. Werden die Restspannugnen
nicht entlastet oder aufgehoben, so ergeben sich daraus Spannungskorrosionsrisse, so daß in den Fällen, da Rohre
und zylindrische bzw. rohrartige Behälter in Kernkraftanlagen, chemischen Anlagen od. dgl. betroffen sind, die Gefahr
für ein Auftreten eines ernsten und schwerwiegenden Unfalls
besteht. Deshalb müssen die Restspannungen entlastet oder aufgehoben werden. Schweißverbindungen werden im allgemeinen
derartigen Wärmebehandlungen unterworfen, daß die Zug-Restspannungen in den Innenflächen einer Schweißstelle und des
hitzebeeinflußten Bereichs entlastet oder in Druck-Restspannungen (Eigenspannungen) umgewandelt werden.
Es gibt verschiedene Verfahren zur Entlastung der Restspannung unter Ausnutzung der Temperaturdifferenz zwischen Innensowie
Außenfläche eines geschweißten Rohres, und zwar sind hier als Beispiele ein Hochfreguenz-Erhitzungsverfahren und
ein Linde-Verfahren, wobei die Außenflächen eines geschweißten
Rohres mittels Flammen erhitzt werden, zu nennen. Das HF-Erhitzungsverfahren
macht eine Vorrichtung mit großen Abmessungen erforderlich, und es muß für jedes Rohr eine HF-Wicklung
oder -Spule gefertigt werden, so daß das HF-Erhitzungsverfahren hohe Kosten verursacht, das darüber hinaus
auch noch viele Tage beansprucht. Mit dem Linde-Verfahren ist es technisch schwierig, beständig Restspannungen in der Innenfläche
eines geschweißten Rohres in dauerhafter Weise hervorzurufen.
Weder das HF-Erhitzungs- noch das Linde-Verfahren können zufriedenstellende
Bedingungen zur Entlastung von Restspannungen bieten. Beide Verfahren werden in Übereinstimmung mit Erfahrungen
durchgeführt, so daß eine befriedigende Spannungsentlastung nicht erreicht werden kann.
Im Hinblick auf die obigen Feststellungen und Ausführungen zum Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein
Verfahren zur Entlastung von Restspannungen bei einer Schweißverbindung, die in einfacher, jedoch sehr sicherer
Weise diese Restspannungen entlastet oder entspannt, anzugeben. Gemäß der Erfindung kommt eine Schweißmaschine, z.B.
eine Wolfram-Schutzgas-, eine Metall-Inert-, eine Plasmalichtbogenschweißmaschine
od. dgl. zur Anwendung, so daß eins Schweißwärmezufuhr derart gesteuert wird, daß ein örtliches
Temperaturgefälle (Temperaturgradient) zur Entlastung der Restspannungen entwickelt werden kann.
Der Erfindungsgegenstand wird anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung zur Erläuterung des Erhitzungsstandes, wenn die Schweißwärmezufuhr niedrig ist;
Fig. 2 eine Darstellung zur Erläuterung des Erhitzungsstandes, wenn die Schweißwärmezufuhr hoch ist;
Fig. 3 die Temperaturverteilung, wenn die Schweißwärmezufuhr hoch ist;
Fig. 4 eine eindimensionale Temperaturverteilung;
Fig. 5 ein Kurvenbild für die Beziehung zwischen dem relativen Wärmeübertragungskoeffizienten η und
(To - T1) / To;
Fig. 6 ein Kurvenbild für die Beziehung zwischen dem Erhitzungszustand
und der Restspannung;
Fig. 7 ein Kurvenbild für die Beziehung zwischen dem relativen Wärmeübertragungskoeffizienten und der Restspannung;
Fig. 8 eine Darstellung zur Erläuterung einer Abwandlung des Erfindungsgegenstandes.
Ist die Schweißwärmezufuhr q gering, so wird ein Rohr 1 so erhitzt, wie das in Fig. 1 gezeigt ist, d.h. ein erhitzter
Teil ist sehr begrenzt und die Schrumpfkraft nach dem Abkühlen ist niedrig. Wenn die Schweißwärmezufuhr q hoch ist,
dann wird das Rohr so erhitzt, wie Fig. 3 zeigt, d.h., ein beträchtlicher Teil der Rohrwand wird auf hohe Temperatur
angehoben. Die eine Hälfte der Wand des Rohres 1 wird auf eine Temperatur gebracht, die höher als eine mittlere oder
durchschnittliche Temperatur ist, die andere Hälfte der Rohrwand wird auf eine unter der mittleren Temperatur liegende
Temperatur gebracht. Es ist in diesem Fall davon auszugehen, daß die nach dem Abkühlen in Erscheinung tretende
Schrumpfkraft in demjenigen Teil entwickelt wird, der in
der Temperatur über der Durchschnittstemperatur liegt, d.h. in der einen Rohrwandhälfte. Der Teil, in dem die Schrumpfkraft
entwickelt wird, ist bei weitem größer als der Teil, in dem die Schweißwärmezufuhr niedrig ist. Das hat zur Folge,
daß die sich ergebende Restspannung höher ist als diejenige, die an der niedrigen Schweißwärmezufuhr erzeugt wird.
Um die für genügende Restspannungen erforderliche Wärmezufuhr abzuschätzen, wird angenommen, daß die Temperaturverteilung
in der Wand des Rohrs 1 die Form eines Kreises hat, dessen Mitte mit einer Schweißlinie (Erhitzungslinie) zusammenfällt
(s. Fig. 2). In diesem Fall wird die Schweißwärmezufuhr q durch Multiplikation des Volumens eines Halbkegels,
wie Fig. 2 zeigt, mit einem spezifischen Gewicht sowie einer spezifischen Hitze erhalten. Die Schweißwärmezufuhr q ist
also gegeben durch
q = \ X ±T x t2 (To -
q/t2 ** 0,5 X TQ XyU(j>
(1)
worin ist -
t = Wandstärke eines Rohres
T = Rekristallisationstemperatur eines Werkstückmaterials
T. = Temperatur der Innenfläche eines Rohres
J* = spezifische Hitze
<^ = spezifisches Gewicht
<^ = spezifisches Gewicht
Weshalb T , d.h. die Rekristallisationstemperatur eines Werkstückmaterials,
benutzt wird, hat folgenden Grund. Die Festig keit eines Werkstückmaterials ist bei einer über einer Re-
kristallisationstemperatur liegenden Temperatur extrem niedrig, so daß, selbst wenn Formänderungen erzeugt werden,
Spannungen nahezu nicht entwickelt werden. Ferner werden Spannungen, selbst wenn sie entwickelt werden, wegen der
hohen Temperatur entspannt. Es ist also anzunehmen, daß die Temperaturänderung, nachdem sich die Maximaltemperatur
der Rohrwand auf eine Rekristallisationstemperatur abgekühlt hat, die Restspannungen stark beeinflußt.
Die Gleichung (1) ist eine der notwendigen Bedingungen zur Erhöhung der Druckkraft. In Gleichung (1) sind T , a*
und <? Materialkonstante, so daß einer der bedeutenden Para-
meter ist, daß der Wert von q/t größer ist als der rechte Ausdruck der Gleichung (1).
Wenn die oben beschriebenen Annahmen gelten, dann wird die Temperatur T am Punkt O in der axialen Richtung und in
Richtung der Stärke einer Platte verteilt. Deshalb ist, wenn die Temperatur auf Raumtemperatur abfällt, die Restspannung
die durch die thermoelastische Analyse gegebene Axialspannung, nämlich
= [l,816F (^yS) -
T -T. ο ι
χ EaT (2)
2{l-v> ) a
worin ist
/>4 = 3(1 - v2) /a2t2
£ = Strecke, auf der die Temperatur der Rohraußen- ° fläche TQ/2 ist
\> = Querdehnungszahl
E = Elastizitätsmodul a = Radius des Rohres oc = linearer Dehnungskoeffizient
T= (T + T.) /2
a. OX
In Gleichung (2) stellt der erste Ausdruck die auf der. Temperaturverteilung in der axialen Richtung beruhende Spannung
dar, während der zweite Ausdruck die auf der Temperaturverteilung in Richtung der Stärke oder Dicke beruhende
Spannung wiedergibt. Um die Restspannung 6~ negativ zu machen (Druckspannung), muß (T - T.) größer gemacht werden.
Insofern wird ein Parameter, der (T - T.) größer macht,
erörtert. Aus dem eindimensionalen Modell von Fig. 4 ergibt sich
T-T.
A — = h(T. - T) . (3)
worin ist
λ = Wärmeleitfähigkeit
h = Wärmeübergangszahl zwischen einem Kühlmittel im Rohr und der Innenfläche des Rohrs
T = Kühlmitteltemperatur
Da nun | T | worin | To | » | Tw | η | ist, | folgt |
To | - T | η + | ||||||
O | 1 | |||||||
ist h |
t |
und η die relative Wärmeübergangszahl bestimmt.
Die Fig. 5 zeigt die Beziehung zwischen der relativen Wärmeübergang—szahl
η und (T - T.)/T . Es ist zu sehen, daß zur Vergrößerung von (T - T.)/T die relative Wärmeübergangszahl
η vergrößert werden muß. Das bedeutet, daß die relative Wärmeübergangszahl η größer werden oder die Wandstärke t
eines Rohres vergrößert werden muß.
Aus der oben gegebenen Erläuterung wird deutlich, daß, um die Restspannungen durch Anlegen der Schweißwärmezufuhr zu
entwickeln und dann die Restspannungen an der Schweißstelle
zu entspannen, die Wärmezufuhrbedingung q/t sowie die relative
Wärmeübergangszahl η (Kühlbedingung) beim Schweißen in geeigneter Weise bestimmt werden müssen.
Die Fig. 6 zeigt die Beziehung zwischen der Wärmezufuhr-
2 3 2
bedingung q/t (KJ/cm ) und der Restspannung (kg/mm ).
Es ist zu sehen, daß dann, wenn die Wärmezufuhrbedingung
2
q/t höher als annähernd 0,01 ist, die für die Entlastung der Zug-Restspannung in der Schweißstelle ausreichende Druck-Restspannung entwickelt werden kann.
q/t höher als annähernd 0,01 ist, die für die Entlastung der Zug-Restspannung in der Schweißstelle ausreichende Druck-Restspannung entwickelt werden kann.
Aus der Fig. 7, die die Beziehung zwischen der relativen Wärmeübertragungszahl η und der Restspannung zeigt, ist zu
erkennen, daß eine ausreichende Druck-Restspannung entwickelt werden kann, wenn die relative Wärmeübergangszahl mehr als
annähernd 2 ist.
Daraus folgt, daß dann, wenn eine Schweißstelle unter der
Wärmezufuhrbedingung q/t ^. 0,01 und unter der Kühlbedingung
derart, daß die relative Wärmeübergangszahl η .>, 2 ist,
erhitzt wird, die Restspannungen entlastet oder entspannt werden können.
Bisher wurde von einer Schweißwärmezufuhr im Fall einer
Wolfram-Schutzgasschweißung usw. gesprochen, wobei keine
Auftragschweißung bewerkstelligt wird. Wenn jedoch Hitze mit
einer Auftragschweißung zugeführt wird, wie in Fig. 8 gezeigt ist, dann muß t in Gleichung (5) zu (t + h") geändert
werden, worin h1 die Rohe des durch Auftragschweißung gebildeten
Teife 2 bezeichnet.
Das Kühlmittel, das einer der Parameter der Kühlbedingungen ist, ist nicht auf Luft, Wasser od. dgl. begrenzt, und es
genügt, daß die relative Wärmeübergangszahl η im Hinblick auf die Wandstärke t höher als annähernd 2 ist.
- 10 -
Wie sich aus der obigen Erläuterung ergibt, können die Restspannungen
in der Stoßschweißverbindung zwischen Rohrabschnitten oder zylindrischen Behältern zufriedenstellend
durch eine Schweißmaschine auf eine einfache, jedoch zuverlässige und sichere Weise ohne Rücksicht darauf, ob die
Schweißverbindung neu oder alt ist, und ohne die Anwendung einer groß bemessenen oder voluminösen Spezialausrüstung
bzw. -anlage entspannt werden.
Claims (3)
- PatentansprücheVerfahren zur Entlastung von Restspannungen durch Steuerung einer Schweißwärmezufuhr, gekennzeichnet durch Erhitzen einer Außenfläche einer stoßgeschweißten Verbindung zwischen Rohrabschnitten derart, daß eine Schweiß-2
Wärmezufuhrbedingung q/t (worin q die Wärmezufuhr und t die Rohrwandstärke sind) höher als annähernd 0,01 und eine relative Wärmeübergangs zahl htA (worin h die Wärmeübergangszahl zwischen einem Kühlmittel sowie der Rohrinnenfläche und λ die Wärmeleitfähigkeit des Rohres sind) höher als annähernd 2 sind. - 2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißwärmezufuhr allein durch eine Berührung einer Schweißmaschine erfolgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißwärmezufuhr durch eine Auftragschweißung erfolgt.
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