DE3406747C2 - - Google Patents
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
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- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entlastung
von Restspannungen in der Innenfläche einer stoßgeschweißten
Verbindung zwischen Rohrabschnitten durch Erhitzen
der Außenfläche der Verbindung mittels einer Schweißmaschine
und Abkühlen der Innenfläche der Verbindung mittels
eines Kühlmittels.
Wenn Rohrabschnitte stoß- oder stumpfgeschweißt werden, so
verbleiben Zug-Restspannungen in der Schweißstelle oder
-naht und im hitzebeeinflußten Bereich. Werden die Restspannungen
nicht entlastet oder aufgehoben, so ergeben sich
daraus Spannungskorrosionsrisse, so daß in den Fällen, da
Rohre und zylindrische bzw. rohrartige Behälter in Kernkraftanlagen,
chemischen Anlagen od. dgl. betroffen sind,
die Gefahr für ein Auftreten eines ernsten und schwerwiegenden
Unfalls besteht. Deshalb müssen die Restspannungen
entlastet oder aufgehoben werden. Schweißverbindungen werden
im allgemeinen derartigen Wärmebehandlungen unterworfen,
daß die Zug-Restspannungen in den Innenflächen einer
Schweißstelle und des hitzebeeinflußten Bereichs entlastet
oder in Druck-Restspannungen (Eigenspannungen) umgewandelt
werden.
Es gibt verschiedene Verfahren zur Entlastung der Restspannung
unter Ausnutzung der Temperaturdifferenz zwischen
Innen- sowie Außenfläche eines geschweißten Rohres, und
zwar sind hier als Beispiele das Hochfrequenz-Erhitzungsverfahren
und das Linde-Verfahren, wobei die Außenflächen
eines geschweißten Rohres mittels Flammen erhitzt werden,
zu nennen. Das HF-Erhitzungsverfahren macht eine Vorrichtung
mit großen Abmessungen erforderlich, und es muß für
jedes Rohr eine HF-Wicklung oder -Spule gefertigt werden,
so daß das HF-Erhitzungsverfahren hohe Kosten verursacht,
das darüber hinaus auch noch viele Tage beansprucht. Mit
dem Linde-Verfahren ist es technisch schwierig, beständig
Restspannungen in der Innenfläche eines geschweißten Rohres
in dauerhafter Weise hervorzurufen.
Weder das HF-Erhitzungs- noch das Linde-Verfahren können
zufriedenstellende Bedingungen zur Entlastung von Restspannungen
bieten. Beide Verfahren werden in Übereinstimmung
mit Erfahrungen durchgeführt, so daß eine befriedigende
Spannungsentlastung nicht erreicht werden kann.
Ein Verfahren der eingangs genannten Gattung ist aus der
DE-OS 30 04 233 bekannt, wobei eine Schweißverbindung lokal
von außen erwärmt und deren Innenfläche gekühlt wird. Hierbei
wird übersehen, daß, wie Versuche gezeigt haben, die
Restspannungen an der Rohrinnenfläche in einigen Fällen
Zugspannungen und in anderen Fällen Druckspannungen sind.
Insofern ist es, um das angestrebte Ziel der Entlastung
von Restspannungen zu erreichen, nicht ausreichend, lediglich
die Rohrinnenfläche zu kühlen, vielmehr muß die
Schweißwärmezufuhr geregelt werden.
Bei einem weiteren gattungsgemäßen Verfahren (JP-A2 54-85 143)
werden Beschränkungen in bezug auf die
Schweißwärmezufuhr und die Intensität der Kühlung
auferlegt.
Im Hinblick auf den Stand der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren zur Entlastung von Restspannungen
bei einer Stoß-Schweißverbindung, das in einfacher, jedoch
sehr sicherer Weise diese Restspannungen entlastet oder
entspannt, anzugeben, wobei eine Schweißmaschine, z. B.
eine Wolfram-Schutzgas-, eine Metall-Inert-, eine Plasmalichtbogenschweißmaschine
od. dgl. zur Anwendung kommt,
so daß eine Schweißwärmezufuhr derart gesteuert wird, daß
ein örtliches Temperaturgefälle (Temperaturgradient) zur
Entlastung der Restspannungen entwickelt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin,
daß die Schweißwärmezufuhrbedingung q/t² (worin q die Wärmezufuhr
und t die Rohrwandstärke sind) höher als annähernd
0,01 und die relative Wärmeübergangszahl ht/ λ (worin
h die Wärmeübergangszahl zwischen dem Kühlmittel sowie
der Rohrinnenfläche und λ die Wärmeleitfähigkeit des Rohres
sind) höher als annähernd 2 sind.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Darstellung zur Erläuterung des Erhitzungszustandes,
wenn die Schweißwärmezufuhr niedrig ist;
Fig. 2 eine Darstellung zur Erläuterung des Erhitzungszustandes,
wenn die Schweißwärmezufuhr hoch ist;
Fig. 3 die Temperaturverteilung, wenn die Schweißwärmezufuhr
hoch ist;
Fig. 4 eine eindimensionale Temperaturverteilung;
Fig. 5 ein Kurvenbild für die Beziehung zwischen dem
relativen Wärmeübertragungskoeffizienten n und
(T o -T i )/T o ;
Fig. 6 ein Kurvenbild für die Beziehung zwischen dem
Erhitzungszustand und der Restspannung;
Fig. 7 ein Kurvenbild für die Beziehung zwischen dem
relativen Wärmeübertragungskoeffizienten und
der Restspannung;
Fig. 8 eine Darstellung zur Erläuterung einer Abwandlung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ist die Schweißwärmezufuhr q gering, so wird ein Rohr 1
so erhitzt, wie das in Fig. 1 gezeigt ist, d. h., ein erhitzter
Teil ist sehr begrenzt und die Schrumpfkraft nach
dem Abkühlen ist niedrig. Wenn die Schweißwärmezufuhr q
hoch ist, dann wird das Rohr so erhitzt, wie Fig. 3 zeigt,
d. h., ein beträchtlicher Teil der Rohrwand wird auf hohe
Temperatur angehoben. Die eine Hälfte der Wand des Rohres
1 wird auf eine Temperatur gebracht, die höher als eine
mittlere oder durchschnittliche Temperatur ist, die andere
Hälfte der Rohrwand wird auf eine unter der mittleren Temperatur
liegende Temperatur gebracht. Es ist in diesem
Fall davon auszugehen, daß die nach dem Abkühlen in Erscheinung
tretende Schrumpfkraft in demjenigen Teil entwickelt
wird, der in der Temperatur über der Durchschnittstemperatur
liegt, d. h. in der einen Rohrwandhälfte. Der Teil,
in dem die Schrumpfkraft entwickelt wird, ist bei weitem
größer als der Teil, in dem die Schweißwärmezufuhr niedrig
ist. Das hat zur Folge, daß die sich ergebende Restspannung
höher ist als diejenige, die im Teil der niedrigen
Schweißwärmezufuhr erzeugt wird.
Um die für genügende Restspannungen erforderliche Wärmezufuhr
abzuschätzen, wird angenommen, daß die Temperaturverteilung
in der Wand des Rohres 1 die Form eines Kreises
hat, dessen Mitte mit einer Schweißlinie (Erhitzungslinie)
zusammenfällt (s. Fig. 2). In diesem Fall wird die
Schweißwärmezufuhr q durch Multiplikation des Volumens
eines Halbkegels, wie Fig. 2 zeigt, mit einem spezifischen
Gewicht sowie einer spezifischen Hitze erhalten. Die
Schweißwärmezufuhr q ist also gegeben durch
q = ½ × ¹/₃ π × t² (T o -T i ) μρ
q/t² ≅ 0,5 × T o × μρ (1)
worin ist
t
= Wandstärke eines Rohres
T
o
= Rekristallisationstemperatur eines
Werkstückmaterials
T
i
= Temperatur der Innenfläche eines Rohres
μ
= spezifische Hitze
ρ
= spezifisches Gewicht
weshalb T o , d. h. die Rekristallisationstemperatur eines Werkstückmaterials,
benutzt wird, hat folgenden Grund. Die Festigkeit
eines Werkstückmaterials ist bei einer über einer
Rekristallisationstemperatur liegenden Temperatur extrem
niedrig, so daß, selbst wenn Formänderungen erzeugt werden,
Spannungen nahezu nicht entwickelt werden. Ferner
werden Spannungen, selbst wenn sie entwickelt werden, wegen
der hohen Temperatur entspannt. Es ist also anzunehmen,
daß die Temperaturänderung, nachdem sich die Maximaltemperatur
der Rohrwand auf eine Rekristallisationstemperatur
abgekühlt hat, die Restspannung stark beeinflußt.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird durch T o und q
automatisch auf die Zeit und die Höhe des Temperaturflusses
Bezug genommen.
Die Gleichung (1) ist eine der notwendigen Bedingungen zur
Erhöhung der Druckkraft. In Gleichung (1) sind T o , μ und
ρ Materialkonstante, so daß einer der bedeutenden Parameter
ist, daß der Wert von q/t² größer ist als der rechte
Ausdruck der Gleichung (1).
Wenn die oben beschriebenen Annahmen gelten, dann wird die
Temperatur T o am Punkt O in der axialen Richtung und in
Richtung der Stärke einer Platte verteilt. Deshalb ist,
wenn die Temperatur auf Raumtemperatur abfällt, die Restspannung
die durch die thermoelastische Analyse gegebene
Axialspannung, nämlich
worin ist
In Gleichung (2) stellt der erste Ausdruck die auf der
Temperaturverteilung in der axialen Richtung beruhende
Spannung dar, während der zweite Ausdruck die auf der Temperaturverteilung
in Richtung der Stärke oder Dicke beruhende
Spannung wiedergibt. Um die Restspannung σ aq negativ
zu machen (Druckspannung), muß (T o -T i ) größer gemacht
werden. Insofern wird ein Parameter, der (T o -T i )
größer macht, erörtert. Aus dem eindimensionalen Modell
von Fig. 4 ergibt sich
worin ist
λ
= Wärmeleitfähigkeit
h
= Wärmeübergangszahl zwischen einem Kühlmittel im
Rohr und der Innenfläche des Rohres
T
w
= Kühlmitteltemperatur
Da nun T o » T w ist, folgt
worin ist
und n die relative Wärmeübergangszahl bestimmt.
Die Fig. 5 zeigt die Beziehung zwischen der relativen Wärmeübergangszahl
n und (T o -T i )/T o . Es ist zu sehen, daß
zur Vergrößerung von (T o -T i )/T o die relative Wärmeübergangszahl
n vergrößert werden muß. Das bedeutet, daß die
relative Wärmeübergangszahl n größer werden oder die Wandstärke
t eines Rohres vergrößert werden muß.
Aus der oben angegebenen Erläuterung wird deutlich, daß,
um die Restspannungen durch Anlegen der Schweißwärmezufuhr
zu entwickeln und dann die Restspannungen an der Schweißstelle
zu entspannen, die Wärmezufuhrbedingungen q/t² sowie
die relative Wärmeübergangszeit n (Kühlbedingung) beim
Schweißen in geeigneter Weise bestimmt werden müssen.
Die Fig. 6 zeigt die Beziehung zwischen der Wärmezufuhrbedingung
q/t² (KJ/cm³) und der Restspannung
(kg/mm² × 10 ≈ N/mm²). Es ist zu sehen, daß dann, wenn die Wärmezufuhrbedingung
q/t² höher als annähernd 0,01 ist, die für die Entlastung
in der Zug-Restspannung in der Schweißstelle ausreichende
Druck-Restspannung entwickelt werden kann.
Aus der Fig. 7, die die Beziehung zwischen der relativen
Wärmeübertragungszahl n und der Restspannung zeigt, ist
zu erkennen, daß eine ausreichende Druck-Restspannung entwickelt
werden kann, wenn die relative Wärmeübergangszahl
mehr als annähernd 2 ist.
Daraus folgt, daß dann, wenn eine Schweißstelle unter der
Wärmezufuhrbedingung q/t² 0,01 und unter der Kühlbedingung
derart, daß die relative Wärmeübergangszahl n 2 ist,
erhitzt wird, die Restspannungen entlastet oder entspannt
werden können.
Bisher wurde von einer Schweißwärmezufuhr im Fall einer
Wolfram-Schutzgasschweißung usw. gesprochen, wobei keine
Auftragschweißung bewerkstelligt wird. Wenn jedoch Hitze
mit einer Auftragschweißung zugeführt wird, wie in Fig. 8
gezeigt ist, dann muß t in Gleichung (5) zu (t + h′) geändert
werden, worin h′ die Höhe des durch Auftragschweißung
gebildeten Teils 2 bezeichnet.
Das Kühlmittel, das einer der Parameter der Kühlbedingungen
ist, ist nicht auf Luft, Wasser od. dgl. begrenzt, und
es genügt, daß die relative Wärmeübergangszahl n im Hinblick
auf die Wandstärke t höher als annähernd 2 ist.
Wie sich aus den obigen Ausführungen ergibt, können die
Restspannungen in der Stoßschweißverbindung zwischen Rohrabschnitten
oder zylindrischen Behältern zufriedenstellend
durch eine Schweißmaschine auf eine einfache, jedoch
zuverlässige und sichere Weise ohne Rücksicht darauf,
ob die Schweißverbindung neu oder alt ist, und ohne
die Anwendung einer groß bemessenen oder voluminösen
Spezialausrüstung bzw. -anlagen entspannt werden.
Claims (1)
- Verfahren zur Entlastung von Restspannungen in der Innenfläche einer stoßgeschweißten Verbindung zwischen Rohrabschnitten durch Erhitzen der Außenfläche der Verbindung mittels einer Schweißmaschine und Abkühlen der Innenfläche der Verbindung mittels eines Kühlmittels, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißwärmezufuhrbedingung q/t² (worin q die Wärmezufuhr und t die Rohrwandstärke sind) höher als annähernd 0,01 und die relative Wärmeübergangszahl ht/λ (worin h die Wärmeübergangszahl zwischen dem Kühlmittel sowie der Rohrinnenfläche und g die Wärmeleitfähigkeit des Rohres sind) höher als annähernd 2 sind.
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