DE3519438A1 - Korrosionsschutzverfahren fuer ein rohr eines dampferzeugers und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Korrosionsschutzverfahren fuer ein rohr eines dampferzeugers und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Korrosionsschutzverfahren für ein Rohr eines Dampferzeugers
und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Korrosionsschutzverfahren für
ein Rohr eines Dampferzeugers und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Korrosionsschutzverfahrens.
Dampferzeuger in Druckwasser-Kernreaktoren weisen in der Regel
ein U-förmiges Rohrbündel auf, wobei die Rohrenden in einer Rohrplatte befestigt sind. Diese Rohrplatte trennt den
Dampferzeuger in einen Bereich, der das unter Druck stehende Wasser aufnimmt, das das seine Wärme an den Dampferzeuger
abgebende Fluid darstellt und einen Bereich, in dem das zu verdampfende Wasser dem Dampferzeuger zugeführt wird. Das
Röhrenbündel ist in dem Bereich des Dampferzeugers angeordnet, der das zu verdampfende Wasser aufnimmt,und die Enden eines
jeden Rohres durchgueren die Rohrplatte über dessen ganze Dicke derart, daß die Rohre mit dem Bereich des Dampferzeugers
verbunden werden, der das unter Druck stehende Wasser oder das Primärfluid aufnimmt. Dieser Bereich stellt einen
zweiteiligen Wasserkasten dar, von dem ein Teil das unter Druck stehende Wasser aufnimmt/und es in die Rohre des Röhrenbündels
verteilt und dessen anderer Teil das Wasser aufnimmt, das durch die Rohre des Röhrenbündels geströmt ist, bevor dieses
in den Behälter des Kernreaktors zurückfließt. Das Speisewasser erhitzt sich und verdampft beim Kontakt mit den Außenwandungen
der Rohre des Rohrbündels.
Die Rohrplatten der Dampferzeuger von Druckwasser-Kernreaktoren
haben eine sehr große Dicke, die bis zu 0,6 m oder darüber erreichen kann. Die Enden eines jeden Rohres des
Röhrenbündels sind durch Quetschung in den Öffnungen befestigt, die die Rohrplatte über ihre gesamte Dicke durchgueren. Diese
auch Einwalzen genannte Maßnahme besteht darin, die Wandung der Enden der in die Rohrplatte eingeführten Rohre
mittels eines Röhreneinwalzapparates zu walzen. Dieser Röhreneinwalzapparat
weist Walzen auf und wird in das Innere des Rohrs eingeführt, und zwar in den gesamten Bereich, der
sich im Inneren der Rohrplatte befindet. Die Enden des Rohres sind an der Rohrplatte an der Seite angeschweißt, die
mit dem Primärfluid in Kontakt steht. Die andere Seite der Rohrplatte wird von den Rohren durchquert, die in den Bereich
des Dampferzeugers eindringen, der das zu verdampfende Wasser aufnimmt.
Die Rohre des Röhrenbündels bilden eine Trennwand zwischen
dem radioaktiven Primärfluid und dem aus Speisewasser oder dessen Dampf bestehenden Sekundärfluid. Dieser Dampf wird den
Turbinen des Kernreaktors zugeführt, die außerhalb des Reaktorgebäudes, das dessen Sicherheitsbehälter bildet, angeordnet
sind. Es ist daher sehr wichtig, daß die Rohre eine vollkommene Trennung zwischen dem Primärfluid und dem Sekundärfluid
gewährleisten.
Zu Beginn des Betriebes des Dampferzeugers ist diese vollkommene
Trennung der Fluide gewährleistet, da der einwandfreie Zustand der Wandung der Rohre und die Qualität der Schweißnähte
kontrolliert wurden. Dies kann sich jedoch nach einer bestimmten Betriebsdauer des Dampferzeugers ändern, da Risse
oder Löcher an bestimmten Rohren, insbesondere unter Korrosionseinwirkung auftreten können. Dampferzeuger sind für
sehr lange Betriebsdauern, etwa 40 Jahre/ ausgelegt und trotz
der Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion der verwendeten Materialien
können die Rohre, die normalerweise aus einer Nikkellegierung bestehen, in bestimmten Bereichen angegriffen
werden.
Man hat insbesondere festgestellt, daß die Bereiche der Rohre,
die in der Nähe der mit dem zu verdampfenden Wasser in
Berührung stehende Seite der Rohrplatte liegen, stärker korrodieren als andere Bereiche der Rohre. In diesem Rohrteil
liegt der Übergangsbereich zwischen dem während des Rohreinwalzens verformten Bereich und dem nicht deformierten
Bereich des Rohres. Im Betrieb hat das Primärfluid des Reaktors etwa eine Temperatur von 325°C und einen Druck von
155 bar. Dieses Fluid besteht aus entmineralisiertem Wasser
mit einem veränderlichen Anteil an Bor in Form von Borsäure, die Neutronen absorbiert und zur Leistungsregelung des Reaktors
dient. Ferner enthält das Primärfluid Lithiumhydroxid, um den pH-Wert des Primärfluids auf einem Wert zu halten, der
die Korrosion begrenzt. In dem Übergangsbereich, wo nach dem Einwalzen die Konzentration an Restspannungen groß ist, insbesondere
in der inneren Oberflächenschicht des Rohres, findet eine Korrosion des Rohres statt, das mit dem unter hoher
Temperatur und hohem Druck stehenden Primärfluid in Kontakt steht. Diese Korrosion kann zu Löchern oder Rissen des Rohres
führen, was eine Einführung des Primärfluids in das Sekundärfluid
zur Folge hat.
Es wurde bereits versucht, das Korrosionsverhalten von Dampferzeugerrohren
in dem Übergangsbereich zu verbessern, indem man die Rohre durch diametrale Expansion entspannt hat. Dazu
wurden Werkzeuge entwickelt, die diese Entspannung der Außenwände der Rohre eines Dampferzeugers in deren Übergangsbereichen
schnell und automatisch bewirken. Das Einwalzen der Rohre erfolgte dabei in dem gesamten Teil des Rohres im Inneren
der Rohrplatte. Der Übergangsbereich liegt in der Nähe der mit dem zu verdampfenden Speisewasser in Kontakt stehenden
Seite der Rohrplatte. Dieses Entspannungsverfahren, das an den
Enden eines jeden Rohres des Dampferzeugers durchgeführt werden muß, ist relativ langwierig, selbst wenn man Werkzeuge
verwendet, deren Arbeitszyklus vollständig automatisiert ist. Ein Dampferzeuger eines Druckwasser-Kernreaktors weist eine
sehr große Anzahl an Rohren auf, die mehr als 5000 betragen
kann. Ferner bleibt nach der Entspannung der Außenhaut des Rohres die Konzentration an Restspannungen in der Innenhaut
des Rohres relativ groß. Die Korrosionsanfälligkeit bleibt
also in diesem Bereich des Rohres, in der Nähe der mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt stehenden Seite der Rohrplatte,
erhöht. Das Speisewasser besteht aus entmineralisiertem
Wasser mit Hydrazin und Ammoniak, um dessen korrosive Eigenschaften zu vermindern. Dieses Speisewasser, das seinen
Aggregatzustand ändert und das nach erfolgter Kondensation in den Dampferzeuger zurückgeführt wird, greift bestimmte
Teile des Sekundärkreises an und transportiert korrosive Stoffe,
die die Tendenz haben, sich auf der oberen Seite der Rohrplatte, der Sekundärseite des Dampferzeugers, niederzuschlagen.
Diese korrosiven Stoffe schlagen sich in Form von Schlamm, der im wesentlichen aus Magnetit besteht, während des Betriebs
des Dampferzeugers auf der oberen Seite der Rohrplatte nieder.
Diese Schlammschicht kann eine Dicke von mehreren cm aufweisen. Der Bereich der Rohre des Röhrenbündels, der sich
in der Nähe dieser Seite der Rohrplatte befindet, erfährt eine gesteigerte Korrosion auf seiner Außenfläche aufgrund der
Ansammlung von das Rohr berührenden Verunreinigungen und insbesondere in dem Zwischenraum, der zwischen dem Rohr und dem
Ende der Öffnung in der Rohrplatte vorhanden sein kann. Diese Ansammlung von Verunreinigungen hat ihre Ursache in der
schlechten Zirkulation des Sekundärfluids und in dem schlechten Wärmeaustausch des Fluids in diesem Bereich und schließlich
in der Erzeugung einer für das Korrosionsverhalten des Rohres ungünstigen elektrochemischen Umgebung.
Um diese Nachteile zu beheben, wurden Vorrichtungen vorgeschlagen,
mit denen die Verunreinigungsschicht auf der oberen Seite der Rohreplatte mehr oder weniger vollständig entfernt
werden kann. Trotzdem kann die Korrosion des Rohres an seiner Außenfläche in der Nähe der oberen Seite der Rohrplatte stark
sein und die Wirkung einer Korrosion durch das Primärfluid im Inneren der Rohre verstärken.
Aus dem französischen Patent Nr. 2 484 875 ist ein Verfahren
zum dichten Befestigen eines Rohres in einer Rohrplatte bekannt , bei dem eine um das Rohr herum angeordnete Dichtmanschette
in dem Bereich des Rohres vor dem Einwalzen angebracht ist, in dem das Rohr die Rohrplatte durchquert. Dies
ermöglicht insbesondere einen ringförmigen Restspalt zwischen dem Rohr und dem Endbereich der Öffnung in der Rohrplatte
zu eliminieren. Eine solche Maßnahme verkompliziert allerdings das Einwalzen, da es notwendig ist, diese Manschetten
um jedes Ende des Rohres herum vor dessen Anbringung in der Rohrplatte anzulegen. Schließlich ergibt dieses Verfahren keinerlei
Schutz für die Innenfläche des Rohres.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Korrosionsschutzverfahren
für ein Rohr eines Dampferzeugers, das durch eine Quetschverbindung in einer dicken Rohrplatte zwischen der mit
dem Wärme zum Dampferzeuger transportierenden Fluid in Kontakt stehenden Seite der Rohrplatte, in dessen Nähe das Ende des
Rohres an der Rohrplatte angeschweißt ist und der anderen Seite der Rohrplatte, von wo aus das Rohr in den Bereich des Dampferzeugers
eindringt, der das zu verdampfende Wasser aufnimmt, befestigt ist, anzugeben, das sehr effektiv ist und leicht bewerkstelligt
werden kann.
Zu diesem Zweck wird mittels Elektrolyse auf die Innenfläche des Rohres nach dessen Befestigung in der Rohrplatte durch
Quetschung und gegebenenfalls nach einem Spannungsfreiglühen
zu beiden Seiten der mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt stehenden Seite der Rohrplatte auf einer Länge, die etwas
langer ist als der Übergangsbereich zwischen dem durch die Quetschung deformierten Teil und dem nicht verformten Teil
des Rohres eine mit dem Rohrmaterial kompatible Metallschicht aufgebracht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Außenseite des Rohres zu beiden Seiten der mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt stehenden Seite
der Rohrplatte vor dem Einführen des Rohres in die Rohrplatte
und der Quetschung in dieser Rohrplatte eine Beschichtung der Außenfläche des Rohres durchgeführt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Beschreibung mehrerer Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a einen Querschnitt entlang einer Synmetrieebene durch
den in der Nähe der Übergangs zone gelegenen Teil eines in einer
Rohrplatte durch Quetschung angeordneten und befestigten Rohrs,
Fig. 1b einen Schnitt durch den in der Nähe der Übergangszone des Rohres gelegenen Teils, nachdem das Rohr
in einer Rohrplatte angeordnet, gequetscht und entspannt wurde,
Fig. 2 einen Schnitt in einer Symmetrieebene des in Fig.1b
gezeigten Rohres nach elektrolytischer Aufbringung einer Schicht auf der Innenwand des Rohres nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Symmetrieebene des Teils des Rohres eines Dampferzeugers, der in der Nähe des
Übergangsbereichs liegt, wobei dieses Rohr innen und außen durch elektrolytische Beschichtungen geschützt
ist,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Vorrichtung zum elektrolytischen Niederschlagen einer Schicht im Inneren eines
Rohres eines Dampferzeugers im Inneren dieses Rohres,
Fig. 5 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer
Vorrichtung zum Beschichten der Innenfläche des Rohres in dessen Übergangsbereich.
Fig. 1a zeigt ein Rohr 1, dessen Ende in eine Öffnung 3 einer Rohrplatte 2 eingeführt ist, wobei der Durchmesser dieser
Öffnung etwas größer ist als der Durchmesser des Rohres 1.
Nach dem Einwalzen ist das Ende 4 des in die Rohrplatte eingeführten
Rohres diametral etwas erweitert und gegen die Wandung der Öffnung 3 so gewalzt, daß die Dicke der Rohrwandung
in diesem Bereich 4 etwas reduziert ist. Das Ende des Rohres, das an der Unterseite der Rohrplatte 2, die mit dem Primärfluid
des Reaktors in Kontakt steht, gelegen ist, ist an der Rohrplatte mittels einer ringförmigen Schweißnaht 6 dicht
verschweißt.
Der Ubergangsbereich 5 zwischen dem deformierten Teil 4 des Rohrs 1 und dem nicht verformten Teil erstreckt sich zu beiden
Seiten der oberen Seite der Rohrplatte 2, die mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt steht. Dieser Ubergangsbereich
5 hat eine Höhe h.
Fig. 1b zeigt das Rohr 1, dessen Bereich 4 durch Einwalzen in
der Rohrplatte 2 befestigt ist, nach einer Entspannungsoperation, durch die die Spannungen in der Übergangszone 5 reduziert
werden, indem dieser Ubergangsbereich, dessen Höhe h1
ist, wesentlich verlängert wurde, h1 ist wesentlich größer
als die Höhe h des entsprechenden Bereichs des in Fig. 1a gezeigten Rohres. Die Entspannungsoperation besteht darin, das
Rohr in seinem Bereich 5 diametral zu erweitern, was ermöglich^ den zwischen dem Rohr und der Öffnung 3 in der Rohrplatte
2 gelegenen Raum 7 in der Nähe der oberen Austrittsseite der Rohrplatte zu schließen, die Übergangszone 5 zu verlängern
und die Spannungen, insbesondere in der Außenhaut des Rohres in diesem Ubergangsbereich 5 zu vermindern.
Die Fig. 1a und 1b zeigen den Zwischenzustand bzw. den Endzustand eines Rohres eines Dampferzeugers, das mittels Einwalzen
und anschließender Entspannung in der Rohrplatte be-
' " 3519Λ38
festigt ist.
Fig. 2 zeigt dasselbe Rohr nach Durchführung des erfindungsgemäßen
Korrosionsschutzverfahrens.
Das Rohr 1 besteht aus einer Nickellegierung, die Chrom und Eisen enthält. Die Rohrplatte 2 besteht aus leicht-legiertem
Stahl.
Während des Betriebs des Dampferzeugers steht die Unterseite
der Rohrplatte 2, an der das Ende des Bereichs 4 des Rohres 1,
das an der Platte 2 angeschweißt ist, in Kontakt mit dem Primärfluid.
Die obere Seite der Rohrplatte 2 wird von dem in den oberen Bereich des Dampferzeugers eindringenden Teil des Rohres
durchguert und steht mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Korrosionsschutzverfahren wird
zu beiden Seiten der oberen Seite der Rohrplatte 2 im Inneren des Rohres auf einer Länge, die etwas größer als die Länge
des Übergangsbereiches 5 mit der Höhe h1 ist, eine Nickelschicht
angebracht.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel liegt der Mittenbereich
der inneren elektrolytischen Beschichtung 10 in der Nähe der oberen Seite der Rohrplatte 2^nd das untere Ende
der Beschichtung liegt in der Nähe des Endes des Bereichs 4 des Rohres 1, das an der unteren Seite der Rohrplatte angeschweißt
ist. Die Gesamtlänge dieses Bereichs 10 beträgt für eine Rohrplatte mit einer Dicke von etwa 0,6 m mehr als
1 m.
Die Dicke der elektrolytischen Nickelschicht 10 liegt im Größenordnungsbereich
eines 1/10 mrr^und der Rohrdurchmesser beträgt etwa 20 mm. Während des Betriebs des Dampferzeugers
gelangt das unter hohem Druck stehende Primärfluid hoher
Temperatur, das im Inneren des Rohrs 1 zirkuliert, in dem Übergangsbereich 5 nicht in direkten Kontakt mit der Innenfläche
des Rohres 1, da die Nickelschicht 10 in diesem Bereich eine Innenhaut bildet.Diese Schicht 10 hat eine geringe
Konzentration an Restspannungen und kann demnach unter den Betriebsbedingungen des Dampferzeugers einer Korrosion
durch das Primärfluid widerstehen.
Man hat also die innere Oberfläche des Rohres 1, die eine
starke Konzentration an Restspannungen aufweist, durch eine Schicht mit einer geringen Konzentration an Restspannungen
ersetzt, die der Korrosion widersteht und die Innenfläche des Rohres von dem unter hohem Druck stehenden Primärfluid
hoher Temperatur isoliert.
Fig. 3 zeigt ein Rohr 1, das durch Quetschung in einer Rohrplatte 2 befestigt ist und das wie oben beschrieben eine innere
elektrolytisch aufgebrachte Nickelschicht 10 in einem
Bereich aufweist, der etwas größer ist als die Länge des Übergangsbereichs 5 und sich zu beiden Seiten der oberen Seite
der Rohrplatte 2 erstreckt. Darüber hinaus weist das Rohr eine äußere elektrolytisch aufgebrachte Nickelschicht 12 auf,
die auf dem Rohr angebracht wurde, bevor dieses in die Öffnung 3 der Rohrplatte eingeführt wurde und bevor der Bereich
4 des Rohres eingewalzt wurde.
Während des Einwalzens wird ein Teil der äußeren Nickelbeschichtung
12 in den ringförmigen Spalt 7 zwischen dem Rohr 1 und der Öffnung 3 in der Rohrplatte 2 getrieben, um dort
einen Wulst 11 zu bilden, der den Ringspalt 7 auffüllt.
Die elektrolytische Nickelbeschichtung der Außenfläche des Rohres kann mittels eines beliebigen bekannten Verfahrens
zum elektrolytischen Beschichten einer Rohraußenfläche bewerkstelligt
werden.
Die Außenflächen der Enden aller Rohre des Rohrbündels werden
mit einer Nickelschicht einer Dicke der Größenordnung eines 1/10 mm von dem Rohrende ab bis auf eine Länge, die
etwas größer als die Dicke der Rohrplatte ist, versehen, wobei diese Länge bis zu zweimal .so groß wie die Dicke der
Rohrplatte sein kann. Das Rohrende wird anschließend in die entsprechende Öffnung 3 der Rohrplatte 2 eingeführt, anschließend
eingewalzt und wie oben beschrieben entspannt. Anschließend wird die Innenschicht 10 im Inneren des Rohres
elektrolytisch niedergeschlagen, mit Hilfe einer Vorrichtung zum inneren Beschichten, die von der Art sein kann, wie sie
in den Fig. 4 oder 5 gezeigt ist.
Fig. 4 zeigt die Vorrichtung zum elektrolytischen Beschichten mit Nickel, die im Inneren des Rohres 1 angeordnet ist, um
dort eine Schicht 10 auf einer Länge anzubringen, die etwas
größer als die Länge des Übergangsbereichs 5 ist.
Die Vorrichtung weist einen oberen Bolzen 14 und einen unteren
Bolzen 15 auf, die aus Kunststoff bestehen und deren Durchmesser es ermöglichen, das Rohr in seinem nicht erweiterten Bereich
bzw. seinem erweiterten Bereich dicht abzuschließen. Die Bolzen 14 sind mit Haltegliedern versehen, die sich ausgehend
von der Unterseite der Rohrplatte im Inneren des Rohres festsetzen. Den unteren Bolzen 15 durchqueren zwei Leitungen
16 und 17, durch die der Elektrolyt in das zwischen den Bolzen 14 und 15 liegende Innenvolumen des Rohres eingelassen
und anschließend zum Aufnehmen in einen Sammelbehälter 18 wieder abgelassen werden kann. Der Elektrolyt wird mittels
einer Pumpe 19 aus dem Sammelbehälter 18 in das Innenvolumen
des Rohres zwischen den Bolzen 14 und 15 eingelassen. Eine Regulierung der Zusammensetzung des Elektrolyten für das Niederschlagen
von Nickel kann in dem Sammelbehälter 18 erfolgen . Eine rohrförmige perforierte Elektrode 22 mit einem etwas
kleineren Durchmesser als der Durchmesser des Rohres 1 ist an dem Bolzen 15 befestigt. Diese Elektrode ist an dem Pluspol
einer Gleichstromquelle 20 angeschlossen, dessen Minuspol
mit dem Rohr 1 verbunden ist. Die von der Stromquelle 20 gelieferte Stromstärke wird auf einen festen Wert eingestellt
und die Dicke des Nickelniederschlags 10 hängt somit nur von
der Dauer ab, während der Strom durch den Elektrolyten fließt. Auf diese Weise wird eine Beschichtung 10 mit einer genau bestimmten
Dicke im Inneren des Rohres 1 erzielt.
Die Länge des Beschichtungsbereiches durch die Nickelschicht 10 wird durch die Lage der Bolzen 14 und 15 bestimmt, deren
Anbringung während des Anbringens der Vorrichtung durch einen Pegelstab kontrolliert wird und durch die Lage und die Ausmaße
der rohrförmigen Elektrode 22.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform der Elektrolysevorrichtung
zum inneren Beschichten eines in eine Rohrplatte gequetschten Rohrs mit Nickel.
Anstelle einer zylindrischen perforierten Hohlelektrode 22 aus Metall, einem Edelmetall, wie z.B. Platin, wie sie in der
in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung verwendet wird, wird eine Graphitanode 24 mit einem Durchmesser, der etwas kleiner ist
als der Durchmesser des Rohres 1, verwendet, die von einer leitenden, porösen Hülse 25 umgeben ist, die mit einem Elektrolyten
imprägniert ist. Die Anode 24 ist mit dem Pluspol der Gleichstromquelle 26 über einen hohlen Elektrodenhalter 27
verbunden und der Minuspol der Stromquelle 26 ist an das Rohr 1 geschaltet. Der hohle Elektrodenhalter 27 wird durch
Zirkulation eines Kühlmittels abgekühlt, das dem Elektrodenhalter über ein Rohr 28 zugeführt und über ein Rohr 29 abgeführt
wird.
Mit Hilfe der in Fig. 5 gezeigten Vorrichtung kann ein Nickelniederschlag
10 in dem Übergangsbereich 5 des Rohres und auf einer ausreichenden Länge zu beiden Seiten dieses Bereiches
erzielt werden, indem entweder eine Hülse 25 ausreichender Länge vorgesehen wird, oder indem die Elektrode 24 und
die Hülse im Inneren des Rohres kontrolliert derart verschoben werden, daß die Elektrolysezeit ausreicht, um eine
Nickelschicht mit der gewünschten Dicke in dem Rohr zu erzeugen.
Wenn gleichzeitig eine innere Schutzbeschichtung gegen Korrosion und eine äußere Schicht auf dem Rohr angebracht werden,
muß die innere Beschichtung nach der Quetschung und gegebenenfalls nach der Entspannung des Rohres erfolgen, wohingegen
die äußere Beschichtung angebracht werden muß, bevor das Rohr in die Rohrplatte eingeführt wird und vor der
Quetschung und gegebenenfalls dem Entspannen.
Wie man sieht, liegen die Hauptvorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens darin, auf einfache Weise und sehr effizient ein Rohr gegen Korrosion durch das Primärfluid in dem Übergangsbereich, der gegenüber einer solchen Korrosion aufgrund der
Anhäufung von Verspannungen am meisten anfällig ist, zu schützen und diesen Schutz ohne Modifizierung des metallurgischen
und mechanischen Zustandes des Rohres zu erzielen.
Wenn man auch eine äußere Beschichtung auf dem Rohr vor dessen Befestigung in der Rohrplatte vorsieht, erreicht man so
einen wirkungsvollen Schutz gegen eine Korrosion durch das Sekundärfluid, insbesondere in dem Bereich, wo das Rohr aus
der Seite der Rohrplatte austritt, die mit dem Sekundärfluid
in Kontakt steht.
Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern umfaßt vielmehr alle Varianten.
So kann z.B. anstelle Nickel ein anderes Material niedergeschlagen
werden, soweit dieses Material mit dem Material der zu beschichtenden Rohre kompatibel ist.
Es sind ebenfalls andere Vorrichtungen zur inneren Beschichtung des Rohres nach dem Einwalzen und dem Entspannen denkbar
.
Darüber hinaus kann das Auftragen einer Metallschicht auf der Innen- oder Außenseite des Rohres eines Wärmetauschers
auch auf andere Weise erfolgen als durch elektrolytischen Niederschlag, z.B. mittels chemischer Methoden oder physikochemischer
Metallisierung.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet nicht nur Anwendung
bei Dampferzeugern von Druckwasser-Kernreaktoren, sondern auch bei Dampferzeugern, die in eine dicke Rohrplatte eingequetschte
Rohre aufweisen, deren Innenflächen mit einem Fluid in Kontakt steht, das unter den Betriebsbedingungen
des Dampferzeugers korrosiv sein kann.
^ 7-
- Leerseite
Claims (8)
1. Korrosionsschutzverfahren für ein Rohr (1) eines
Dampferzeugers, das durch eine Quetschverbindung in einer dicken Rohrplatte (2) zwischen der mit dem Wärme zum
Dampferzeuger transportierenden Fluid in Kontakt stehenden Seite der Rohrplatte, in dessen Nähe das Ende (4) des
Rohres (1) an der Rohrplatte (2) angeschweißt ist und der anderen Seite der Rohrplatte (2), von wo aus das Rohr
(1) in den Bereich des Dampferzeugers eindringt, der das zu verdampfende Wasser aufnimmt, befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet , daß mittels Elektrolyse
auf die Innenfläche des Rohres (1) nach dessen Befestigung
in der Rohrplatte durch Quetschung und gegebenenfalls nach einem Spannungsfreiglühen zu beiden Seiten der
mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt stehenden Seite der Rohrplatte (2) auf einer Länge, die etwas langer ist Ϊ
als der Übergangsbereich (5) zwischen dem durch die Quet- *
schung deformierten Teil und dem nicht verformten Teil des Rohrs (1) eine mit dem Rohrmaterial kompatible Metallschicht
aufgebracht wird.
2. Korrosionsschutzverfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der Einführung des Rohrs in die Rohrplatte, vor dessen Quetschung und dessen Spannungsfreiglühen
auf dessen Außenfläche eine Schicht aus einem mit dem Rohrmaterial kompatiblen Metall in einem Bereich
aufgebracht wird, der dem zu beiden Seiten der mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt stehenden Seite der
Rohrplatte (2) gelegenen Bereich des Rohres (1) entspricht und auf einer Länge, die etwas länger ist als der Übergangsbereich
(5).
62-267/85-ICHO
3. Korrosionsschutzverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) aus einer Nickellegierung und die durch Elektrolyse aufgebrachte Metallschicht
(10) aus Nickel besteht.
4. Korrosionsschutzverfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mittels Elektrolyse auf die Innenfläche des Rohres aufgebrachte Metallschicht
(10) sich von einem Bereich nahe dem an die Rohrplatte angeschweißten
Rohrende aus bis zu einem etwa unterhalb der mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt stehenden Seite
der Rohrplatte gelegenen Bereich erstreckt.
5. Korrosionsschutzverfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit einer mittels Elektrolyse aufgebrachten Metallschicht (10) versehene Bereich der Innenfläche
des Rohres (1) etwa doppelt so lang ist wie die Dicke der Rohrplatte (2).
*
6. Korrosionsschutzverfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke der auf der Außenfläche des Rohres (1) mittels Elektrolyse aufgebrachten Metallschicht
(2) ausreicht, um den Ringspalt (7) zwischen dem in der Nähe der mit dem zu verdampfenden Wasser in Kontakt stehenden
Seite der Rohrplatte (2) gelegenen Ende des Rohres, (1) und der Rohrplatte (2) nach der Quetschung und dem Spannungsfreiglühen
des Rohres (1) auszufüllen.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Korrosionsschutzverfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch zwei Bolzen (14,15), die jeweils solche Durchmesser
haben, daß sie den gequetschten Bereich (4) des Rohres bzw. den nicht verformten Bereich des Rohrs verschließen können,
wobei der Bolzen (15) zum Verschließen des gequetschten Bereichs des Rohrs eine hohle, perforierte zylindrische
Elektrode (22) trägt und von Leitungen (16,17) für die
3513438
Zu- und Abfuhr des Elektrolyten durch den Bolzen (15) mittels einer Pumpe (19) durchquert wird, wobei der
Elektrolyt in einen Sammelbehälter (18) rückgeführt wird, und durch eine Stromquelle (20), deren Pluspol an die
Elektrode (22) und deren Minuspol an das Rohr (1) geschaltet sind.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Korrosionsschutzverfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine auf ihrer Außenfläche mit einer stromleitenden
und absorbierenden Hülse (25) beschichteten Elektrode (24), wobei die Elektrode (24) und die Hülse (25) zusammen einen
Durchmesser haben, der etwas größer ist als der Innendurchmesser des innen zu beschichtenden Rohres (1) und durch
eine Stromquelle (26), deren Pluspol an die Elektrode (24) und deren Minuspol an das Rohr geschaltet sind.
ORIGINAL INSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
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