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Neue Allylamine, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung.
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Die Erfindung betrifft neue Allylamine der Formel
worin a) R1 für eine Gruppe der Formeln
und R2 für Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe stehen oder R1 und R2 gemeinsam
mit dem Kohlenstoffatom eine Gruppe der Formel
bilden, wobei R8 und R9 gleich oder verschieden sind und jeweils Wasserstoff, Halogen,
die Trifluormethyl-, die Hydroxy-, die Nitro-, eine niedere Alkyl- oder niedere
Alkoxygruppe bedeuten, R10 für eine niedere Alkyl-, die Hydroxy-, eine niedere Alkoxygruppe,
Halogen oder Wasserstoff steht, s eine ganze Zahl von 3 bis 5 und p eine ganze Zahl
von 1 bis 3 bedeuten, R3 für Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe, R4 für eine
niedere Alkylgruppe, R5 für Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe, X für
Sauerstoff
oder Schwefel, R6 und R7 für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe stehen, wobei mindestens
einer der Substituenten R6 und R7 eine Alkylgruppe bedeutet, oder b) R1 für eine
Gruppe der Formel Ite bis llc, R2 für Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe
stehen, R3 mit R4 eine -(CH2)u-Gruppe bildet, wobei u für eine ganze Zahl von 3
bis 5 steht, R5 Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe bedeutet, sowie R6 und
R7 obige Bedeutung besitzen, und ihre Säureadditionssalze, sowie Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der Formel I und ihrer Salze und ihre Verwendung.
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Erfindungsgemäß gelangt man zu den Verbindungen der Formel 1, indem
man a) zur Herstellung von Verbindungen der Formel
worin R1, R2 und R5 bis R7 obige Bedeutung besitzen, R13 für Wasserstoff oder eine
niedere Alkylgruppe und R4 für eine niedere Alkylgruppe stehen, in eine Verbindung
der Formel
worin R1, R2, R3 und R5 bis R7 obige Bedeutung besitzen, die Gruppe R einführt oder
b) eine Verbindung der Formel
worin R1 bis R4 obige Bedeutung besitzen, mit einer Verbindung
der Formel
worin R5 bis R7 obige Bedeutung besitzen und A für eine abspaltbare Gruppe steht,
umsetzt und die erhaltenen Verbindungen der Formel 1 gegebenenfalls in ihre Säureadditionssalze
überführt.
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Das Verfahren a) kann nach an sich bekannten Alkylierungsmethoden
durchgeführt werden, z. B. durch direkte Alkylierung mit einem Alkylierungsmittel,
z. B. mit einem Alkylhalogenid oder Schwefelsäureester, sowie auch durch reduktive
Alkylierung nach an sich bekannten Verfahren (z. 8.
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R4CHO/NaBH4 oder NaCNBH3).
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Die erfindungsgemäße Variante b) kann beispielsweise in einem unter
den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittel, wie einem niederen Alkanol, beispielsweise
Äthanol, gegebenenfalls im Gemisch mit Wasser, einem aromatischen Kohlenwasserstoff,
wie Benzol oder Toluol, einem cyclischen Äther, wie Dioxan, oder einem Carbonsäuredialkylamid,
wie Dimethylformamid, durchgeführt werden. Die Reaktionstemperaturen liegen zwischen
Raumtemperatur und Siedetemperatur des Reaktionsgemisches, vorzugsweise bei Raumtemperatur.
DasVerfahren wird zweckmäßigerweise in Gegenwart eines Säurebindemittels, beispielsweise
Alkalimetallkarbonat, wie Natriumkarbonat, durchgeführt.
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Die Verbindungen der Formel I können in ihre Säureadditionssalze überführt
werden und umgekehrt.
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Bei der Herstellung der Verbindungen der Formel I können cis-trans-Isomerengemische
erhalten werden, die nach an sich bekannten Methoden aufgetrennt werden können.
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Die Verbindungen der Formel 1 besitzen vorteilhafte chemotherapeutische
Eigenschaften, insbesondere zeigen sie bei lokaler oder oraler Anwendung eine antimykotische
Wirkung. Diese Wirkung konnte durch Untersuchungen in vitro unter Verwendung verschiedener
Gattungen und Arten von Myceten sowie in vivo am experimentellen Hautmykose-Modell
am Meerschweinchen nachgewiesen werden. Die orale Wirksamkeit wurde in vivo am Meerschweinchen-Trichophytie-Modell
in einem Dosisbereich ab ca. 10 bis 200 mg/kg Körpergewicht nachgewiesen.
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Die Ausgangsverbindungen der Formel III sind neu und können z. B.
erhalten werden, indem man eine Verbindung der Formel
worin R1, R2 und R3 obige Bedeutung besitzen, mit einer Verbindung der Formel
worin R5 bis R7 obige Bedeutung besitzen, zu Verbindungen der Formel
worin R1, R2, R13 und R5 bis R7 obige Bedeutung besitzen, umsetzt und diese dann
anschließend reduziert, z. B mit einem komplexen Hydrid, wie NaBH4.
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In den nachfolgenden Beispielen, die die Erfindung näher erläutern,
ihren Umfang aber in keiner Weise einschränken sollen, erfolgen alle Temperaturangaben
in Celsiusgraden.
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Beispiel 1: (E)-N-Methyl-N-(1-naphthylmethyl) 5 -äthyl -2,4-heptadienylamin
(Verfahren a): a) N-(1-Naphthy Imethy l)-5-äthyl-2,4-heptadienylam in In einem Reaktionsgefäß
mit Wasserabscheider werden 13,8 g 5-iNthyl-2,4-heptadienal und 15,7 g 1-Aminomethyinaphthalin
in 350 ml Benzol so lange auf Rückfluß erhitzt, bis die theoretische Menge Wasser
abgeschieden ist.
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3,6 g der so erhaltenen Schiffbase werden in 100 ml Methanol mit 5
g NaBH4 30 Minuten auf ca. 500 erwärmt. Diese Reaktionsmischung kann direkt in der
nächsten Stufe verwendet werden. Zur Isolierung des Zwischenproduktes wird im Vakuum
eingeengt, der Rückstand zwischen Na2CO3, Wasser und Diäthyläther verteilt und die
organische Phase nach Trocknen eingeengt.
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b) (E)-N-Methy l-N-(1-naphthylmethyl)-5-äthy 1-2,4-heptadienylamin
Die, wie unter a) beschrieben, erhaltene Reaktionslösung wird mit 20 ml 37 °h wäßriger
Formaldehydlösung versetzt und 60 Minuten am Rückfluß gekocht. Danach versetzt man
unter Eiskühlung mit 9 g NaBH4 und rührt 60 Minuten bei Raumtemperatur. Man engt
im Vakuum ein, verteilt den Rückstand zwischen wäßrigem NaHCO3 und Diäthyläther,
trocknet die organische Phase und engt ein. Man erhält ein Öl.
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NMR: 8,2-8,4 (m, 1H); 7,6-7,9 (m, 2H); 7,2-7,6 (m, 4H); 6,46 (dd,
J = 15 u.
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11 Hz, 1 olef. H); 5,82 (d, J = 11 Hz, l olef. H); 5,72 (dt, J = 15
u. 2x6,5 Hz, I olef. H); 3,88 (s, 2H); 3,15 (d, J = 6,5 Hz, 2H); 2,2 (s, 3H); 1,95-2,35
(2 qua, 4H); 1,0 u. 0,98 (2t, 6H).
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Analog, wie in Beispiel 1 beschrieben, können auch folgende Verbindungen
der Formel I erhalten werden (Beispiele 2-4): Beispiel 2: (E)-N-Methy l-N-(1 -naphthy
lmethy !) -2,4-decad ienylamin ol NMR: 8,2-8,4 (m, lH); 7,7-8,0 (m, 2H); 7,3-7,6
(m, 4H); 5,5-6,4 (m, 4H); 3,88 (s, 2H); 3,13 (d, J = 7 Hz, 2H); 2,2 (s, 3H); 1,9-2,2
(m, 2H); 1,1-1,5 (m, 6H); 0,9 (m, 2H).
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Beispiel 3: (E ,E)-N-Methyl-N-(1-naphthylmethyl)-6 ,6-dimethyl-2,4-heptadienylamin
ol NMR: 8,2-8,4 (m, lH); 7,7-7,9 (m, 2H); 7,35-7,6 (m, 4H); 5,6-6,4 (m, 4H); 3,88
(s, 2H); 3,15 (d, J = 7 Hz, 2H); 2,20 (s, 3H); 1,04 (s, 9H).
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Beispiel 4: (E)-N-Methy l-N-(1-naphth- .methy l)-5,6,6-trimethyl-2,4-heptadienylamin
Fp: 175-179° (Hydrochlorid) NMR: 8,2-8,4 (m, lH); 7,6-7,8 (m, 2H); 7,2-7,6 (m, 4H);
6,45 (dd, J = 15 u.
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10,5 Hz, lH); 5,95 (d, J = 10,5 Hz, lH); 5,78 (dt, J = 15 u. 2 x 7
Hz, lH); 3,84 (s, 2H); 3,14 (d, J = 7 Hz, 2H); 2,18 (s, 3H); 1,73 (s, 3H); 1,02
(s, 9H).
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Beispiel 5: (E,E)-N-(7-Benzo[bjthiophenmethyl)-N-methyl-6,6-dimethyl-2,4
heptadienylamin (Verfahren b): Zu einer Lösung von 1 g (E,E)-6,6-Dimethyl-2,4-heptadienol
und 2 9 N-Äthyidiisopropylamin in Dichlormethan werden bei -10 bis -5° 0,9 g Methansulfonylchlorid
getropft. Nach einer Stunde Rühren bei 0 ° unter Feuchtigkeitsausschluß werden 1,2
g N-(7-Benzo[b]thiophenmethyl)methanamin, gelöst in Dichlormethan, zugetropft und
etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird die Reaktionslösung mit Wasser
gewaschen, getrocknet, eingeengt, der Rückstand über Kieselgel (Laufmittel: Toluol/Essigester
= 4/1) chromatographiert und die Titelverbindung als farbloses Öl erhalten.
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NMR: 7,7-7,9 (m, 1H); 7,25-7,55 (m, 4H); 5,5-6,4 (m, 4H); 3,78 (s,
2H); 3,14 (d, J= 7 Hz, 2H); 2,22 (s, 3H); 1,04 (s, 9H).
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Die als Ausgangsprodukte benötigten Verbindungen können folgendermaßen
erhalten werden: A) 5-Äthyl-2?4-heptadienal (für Beispiel 1):
Zu
einer Lösung von Äthylmagnesiumbromid (aus 7,2 g Magnesium und 34,6 g Åthylbromid)
in absolutem Tetrahydrofuran werden unter Kühlung 24,3 g frisch destilliertes 4-Methoxy-3-buten-1-in
getropft und noch 45 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Danach werden unter Kühlung
25,6 g Diäthylketon zugetropft und 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch
wird zunächst mit 13,6 g Äthanol und dann unter Kühlung und Schutzgas mit 5,9 g
LiAIH4 versetzt und über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird mit gesättigter
wäßriger NH4Cl-Lösung unter Kühlung zersetzt, mit H2SO4 angesäuert und mit Äther
extrahiert.
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Das Reinprodukt wird durch Vakuumdestillation erhalten.
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Kp: 55-570/0,65 mbar.
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B) (E,E)-6,6-Dimethyl-2,4-heptadienal (für Beispiel 3): Man verfährt
analog, wie unter A) beschrieben. Kp: 500/0,26 mbar.
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C) (E)-6,6-Dimethyl-5-methyl-2,4-heptadienal Man verfährt analog wie
unter A) beschrieben. Kp: 700/0,26 mbar D) (E,E)-6,6-Dimethyl-2,4-heptadienol (für
Beispiel 5): 2 9 (E,E)-6,6-7)imethyl-2,4-heptadienal werden in Äthanol gelöst und
bei Raumtemperatur portionsweise mit 275 mg NaBH4 versetzt. Nach etwa 1 Stunde Rühren
bei Raumtemperatur wird einrotiert, der Rückstand zwischen Essigester und gesättigter
wäßriger NaHCO3-Lösung verteilt, die organische Phase getrocknet und im Vakuum eingeengt.
Das ölige Rohprodukt wird direkt weiter umgesetzt.
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NMR: 5,6-6,4 (m, 4 olef. H); 4,2 (d, J = 6 Hz, 2H); 1,6 (br, OH);
1,04 (s, 9H).
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E) N-(7-Benzol]thiophenmethy l)methanamin (für Beispiel 5): 7 g 7-Methylbenzo[b]thiophen
werden zusammen mit 8,5 g N-Bromsuccin
imid und einer Spatelspitze
a,a'-Azoisobutyronitril in 50 ml Tetrachlorkohlenstoff 6 Stunden unter Rückfluß
erhitzt. Anschließend wird abgekühlt, filtriert und eingedampft. Das so erhaltene
rohe 7-Brommethylbenzo[b]-thiophen wird in Dichlormethan gelöst, unter Rühren zu
40 ml einer 33 %igen Lösung von Methylamin in Äthanol getropft und über Nacht stehen
gelassen. Dann wird eingeengt, der Rückstand in Dichlormethan aufgenommen und mit
2 N Salzsäure extrahiert. Die wäßrige Phase wird mit Dichlormethan geschüttelt.
Die organische Phase wird mit K2O03 getrocknet, eingedampft, der Rückstand im Vakuum
destilliert und die Titelverbindung als Öl erhalten. Kp: 1030/1,3 mbar.