DE3405195C1 - Verfahren zur Herstellung wässriger thermosensitiver Gemische sowie deren Verwendung in Aufzeichnungsmaterialien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wässriger thermosensitiver Gemische sowie deren Verwendung in Aufzeichnungsmaterialien

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DE3405195C1
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Hubertus 3000 Hannover Greschenz
Günter 3004 Isernhagen Pietsch
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    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M5/00Duplicating or marking methods; Sheet materials for use therein
    • B41M5/26Thermography ; Marking by high energetic means, e.g. laser otherwise than by burning, and characterised by the material used
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    • B41M5/323Organic colour formers, e.g. leuco dyes
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Description

  • Das Zweitopfverfahren zeigt vielfältige Nachteile. So sind für den dispergierenden Mahlvorgang zwei Einrichtungen erforderlich, was einen hohen Apparate-und Energieaufwand bedeutet. Ein doppelter Arbeitsaufwand stellt sich bei den anschließenden Reinigungsmaßnahmen der beiden Mahlvorrichtungen ein. Es bestand daher ein starkes Interesse daran, das Zweitopfverfahren durch ein Eintopfverfahren zu ersetzen. Diesbezügliche Bemühungen schlugen aber in der Vergangenheit stets fehl, weil die unerwünschte vorzeitige Reaktion zwischen dem Farbbildner und dem sauren Reaktionspartner beim gemeinsamen Vermahlen in der wäßrigen Dispersion des Bindemittels nicht ausgeschlossen werden konnte.
  • Es hat sich nunmehr überraschenderweise gezeigt, daß unter der sehr großen Zahl von in thermosensitiven Aufzeichnungsmaterialien herangezogenen und besonders farbreaktiven Farbbildnern die nachfolgend näher bezeichneten Fluoranverbindungen entgegen den Erwartungen, die auf die Versuche mit im Stand der Technik im Vordergrund stehenden Farbbildnern, wie Kristallviolettlakton, zurückgehen, nicht in die unerwünscht frühzeitige Reaktion mit dem sauren Reaktionspartner bei einem Eintopfverfahren eintreten, sofern der saure Reaktionspartner vom phenolischen Typ ist. Vielmehr läßt sich mit einer derartigen Kombination ein thermosensitives Aufzeichnungsmaterial herstellen, das beim praktischen Einsatz in Thermodruckern ganz vorzügliche Ausdrucke liefert. Die einzelnen Komponenten werden darüber hinaus inniger vermischt als bei dem üblichen Zweitopfverfahren mit getrennter Vermahlung der Komponenten und späterer Vermischung.
  • Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zur Herstellung von wäßrigen thermosensitiven Gemischen, die für Aufzeichnungsmaterialien bestimmt sind, durch Dispergieren von Farbbildnern und damit beim Thermodruckvorgang in Reaktion tretenden sauren Reaktionspartnern in wäßrigen Lösungen oder Dispersionen üblicher Bindemittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Farbbildner in Form der durch die folgende Formel (I) dargestellten Fluoranverbindung worin R1 und R2 jeweils einzeln ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, X ein Halogenatom und n 0, 1 oder 2 bedeuten, sowie der saure Reaktionspartner in Form einer phenolischen Verbindung gemeinsam in der wäßrigen Lösung oder Dispersion des Bindemittels einer innigen Dispergierung unterworfen werden.
  • In der obigen Formel können R1 und R2 den Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl- und Oktylrest, auch in ihrer isomeren Form, bedeuten. Der Rest X ist ein Halogenatom in Form von Fluor, Chlor, Brom oder Jod, wobei der Chlorrest bevorzugt ist, der sich wiederum vorzugsweise in der o-Stellung befindet.
  • In dem Falle, daß n die Zahl 2 bedeutet, können die beiden Reste X unterschiedliche Halogenatome darstellen.
  • Das Wesen der Erfindung besteht daher in einer gezielten Auswahl der Kombination Farbbildner/saurer Reaktionspartner. So hat es sich gezeigt, daß die üblicherweise in thermosensitiven Aufzeichnungsmaterialien eingesetzten Primärfarbbildner, wie Kristallviolett-und Malachitgrünlakton, und Sekundärfarbbildner, wie n-Benzoylleukomethylenblau, nach dem erfindungsgemäßen Eintopfverfahren nicht dispergiert werden können, da sie unmittelbar mit dem sauren phenolischen Reaktionspartner reagieren und das Verfahrensprodukt für den vorgesehenen Zweck unbrauchbar machen. Andererseits wird das gesteckte Ziel der Anwendung des Eintopfverfahrens auch dann nicht erreicht, wenn anstelle der sauren phenolischen Reaktionspartner andere saure Verbindungen des Standes der Technik herangezogen werden, wie z. B. die erwähnten Tonmineralien. Wieso die erfindungsgemäß einzusetzende spezielle Kombination von Farbbildner und saurem Reaktionspartner nicht dem Regelverhalten bekannter Kombinationen folgt, läßt sich nach den derzeitigen Kenntnissen noch nicht erklären. Vielmehr muß dieses der Regel nicht folgende Verhalten als außergewöhnlich überraschend bewertet werden.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich im Handel erhältliche saure phenolische Verbindungen, die üblicherweise in thermosensitiven Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden.
  • Bevorzugt werden hierbei die nachfolgend genannten phenolischen Verbindungen: 4-Tertiärbutylphenol, 4-Phenylphenol, 4-Hydroxydiphenyloxid, a- undß-Naphthol, Methyl4-hydroxybenzoat, 4-Hydroxyacetophenon, 4-Tertiäroctylcatechol, 2,2'-Dihydroxydiphenyl, 2,2~Methylen-bis-(4-chlorphenol), 2,2'-Methylen-b is-(4-methyl-6-tertiär-butylphenol), 4,4'-lsopropylidendiphenol, 4,4'-lsopropyl iden-bis-(2-chlorphenol), 4,4'-lsopropyliden-bis-(2,6-dibromphenol), 4,4'-lsopropyliden-bis-(2,6-dichlorphenol), 4,4'-Isopropyliden-bis-(2-methylphenol), 4,4'-lsopropyliden-bis-(2,6-dimethylphenol), 4,4'-lsopropyliden-bis-(2-tertiär-butylphenol), 4,4'-sek.-Butylidenphenol, 4,4'-sek.-B utyl iden-b is-(2-methylphenol), 4,4'-Cyclo-hexylidenphenol, 4,4'-Cyclo-hexyliden-bis-(2-methylphenol) und 2,2'-Thio-bis4,6-dichlorphenol.
  • Für die Zwecke der Erfindung können aber auch saure Phenolaldehydharze, insbesondere Phenol/Formaldehyd-Harze herangezogen werden. Bevorzugt werden hierunter die p-Alkylphenol-Harze, wobei die p-Alkylgruppe vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatome aufweist. Die Eigenschaften solcher Phenolharze lassen sich durch Ersatz der phenolischen Protonen durch Zink verbessern. Derartige Harze werden als »chelatisierte« oder »zinkmodifizierte« Phenolharze bezeichnet. Mit Vorteil lassen sich auch p-Phenylphenol-Harze, insbesondere p-Phenylphenol/Formaldehyd-Harze ohne Zink-Substitution einsetzen. Auch kommen für die Zwecke der Erfindung Phenolacetylenpolymerisate sowie p-Halogenphenol/Formaldehyd-Harze in Frage.
  • Die obige Auflistung von sauren phenolischen Verbindungen, die für die Zwecke der Erfindung in Frage kommen, soll keineswegs als erschöpfend angesehen werden, Vielmehr kann der Fachmann ohne weiteres noch beliebige andere saure phenolische Verbindungen ermitteln, die in den Rahmen der Erfindung fallen.
  • Bezüglich der Wahl des Bindemittels unterliegt die Erfindung keinen besonderen Beschränkungen. Vielmehr lassen sich sämtliche Bindemittel einsetzen, die bereits bei dem bekannten Zweitopfverfahren herangezogen wurden. Es sollte sich um Bindemittel handeln, die bei dem Druckvorgang im Thermodrucker eine feste Matrix für die darin dispergierten Reaktionspartner der Farbreaktion bilden. Hierbei kann es sich insbesondere um hyrophile Bindemittel handeln, wobei es bevorzugt wird, daß diese wasserlöslich sind, da mit ihnen eine besonders günstige Feinstdispergierung der Reaktionspartner in der wäßrigen Lösung bzw. Dispersion des Bindemittels im Verlaufe der Durchführung des erfindungsgemäßen Eintopfverfahrens erzielt werden kann.
  • Als Bindemittel kommen im einzelnen mit Vorteil in Frage: wasserlösliche Bindemittel, wie Polyvinylalkohol, modifizierte Stärken, insbesondere Stärkeäther, Stärkeester, modifizierte Zellulose, insbesondere Zelluloseäther, z. B. Carboxymethylzellulose, Zelluloseester, Casein, Gummi arabicum, Alginate, Gelatine und dergleichen. Bevorzugt werden hierunter Polyvinylalkohol, Stärkeäther, Stärkeester sowie auch hydrolytisch abgebaute Stärke und Carboxymethylzellulose mit streichtechnischer Qualität.
  • Das Mischungsverhältnis der oben beschriebenen Komponenten, die dem erfindungsgemäßen Eintopfverfahren unterworfen werden, ist nicht von wesentlicher Bedeutung. Es hat sich allerdings gezeigt, daß mit dem erfindungsgemäß erhältlichen wäßrigen Gemisch nach Auftrag auf den Träger des Aufzeichnungsmaterials und Trocknen zur Entfernung der wäßrigen Phase beim Thermodruckvorgang ganz besonders günstige Farbeffekte erzielt werden, wenn der Farbbildner und der saure phenolische Reaktionspartner in einem Mischungsverhältnis (Gewichtsverhältnis) von 0,25 bis 2 : 3, insbesondere von 1 :4 vorliegen. Das Verhältnis dieses Gemisches zum Bindemittel kann dann z. B. 1 bis 4:1 insbesondere 2 :1 betragen. Die Menge des neben diesem Gemisch vorliegenden Wassers ist ebenfalls nicht wesentlich. So können 10 bis 40 Gew.-Teile hiervon auf 60 bis 90 Gew.-Teile Wasser entfallen, ohne darin eine Beschränkung der Erfindung sehen zu wollen. Bevorzugt wird es, wenn 15 bis 25 Gew.-Teile des Gemisches aus den Reaktionspartnern und dem Bindemittel auf 75 bis 85 Gew.-Teile Wasser entfallen.
  • Den beschriebenen Bindemitteln kommt im Rahmen der Erfindung nicht nur die eigentliche beim Beschichtungsvorgang wirksam werdende Funktion eines Binders zu, sondern sie wirken beim Dispergieren als Dispergiermittel bzw. als eine die Dispersion stabilisierende Substanz.
  • Falls die beim erfindungsgemäß ablaufenden »Eintopf«-Dispergiervorgang vorhandenen und vorstehend genannten Bindemittel hinsichtlich ihrer späteren Bindewirkung als nicht ausreichend erscheinen, können ohne weiteres auch zusätzlich wäßrige Kunststoffdispersionen als weiteres Bindemittel hinzugefügt werden. Wegen der gelegentlich geringen Stabilität der Kunststoffdispersionen gegenüber Scherbeanspru- chung empfiehlt es sich, die Bindemitteldispersion nach dem Abschluß des Dispergiervorganges hinzuzufügen. Hierfür besonders geeignete Kunststoffdispersionen sind Polyvinylacetate und -copolymerisate, Polyacrylsäureester, Mischpolymerisate, wie Styrolbutadien-Latices und Styrol-Acrylat-Latices.
  • Um die Eigenschaften des erfindungsgemäß erhaltenen Verfahrensproduktes, insbesondere in der entwässerten Form als Beschichtungsmaterial auf dem Träger des thermosensitiven Aufzeichnungsmaterials zu modifizieren, ist es ohne weiteres möglich, bereits im Stand der Technik herangezogene Additive beizumischen oder bereits vorher den Dispergiervorgang zusammen mit den erwähnten Reaktionspartnern sowie dem Bindemittel zu unterziehen. Hierbei kann es sich beispielsweise um folgende Additive handeln: Pigmente, wie typische Weißpigmente, wie Kreide, Talkum, Aluminiumoxid, TiO2 und Tonmineralien, optische Aufheller, wie sie in der Papierindustrie zur Aufhellung von Papier bekannt sind, z. B. Stilbendisulfonsäure-Derivate und Cumarin-Derivate, und auch Wachse pflanzlichen, tierischen und synthetischen Ursprungs, z. B. Montanwachs und dessen Derivate, Polyolefinwachse, Carnaubawachse, Bienenwachs, Fettsäurederivate, Esterwachse, Amidwachse und dergleichen. Die Wachse dienen in dem thermosensitiven Beschichtungsmaterial des Aufzeichnungsmaterials nicht als Primärbindemittel. Vielmehr ist ihnen dort die Funktion eines Trennwachses bzw. eines Antihaftmittels zuzuordnen. Es ist daher in Einzelfällen von Vorteil, wenn auf etwa 2 bis 3 Gew.-Teile Bindemittel etwa 1 bis 2 Gew.-Teile Wachs entfallen. Dieses Wachsmaterial kann im übrigen auch in Form einer wäßrigen Wachsdispersion dem erfindungsgemäß erhältlichen thermosensitiven Gemisch beigemischt werden. Anstelle des Wachses können auch andere wachsähnliche Materialien eingesetzt werden.
  • In diesem Zusammenhang ist der Begriff »Wachs« weitestgehend zu verstehen. Ein derartiges Material soll in der Regel folgende Eigenschaften haben: bei 200C nicht knetbar, fest bis brüchig-hart, grob- bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch nicht glasartig, über 400C ohne Zersetzung schmelzbar, allerdings schon wenig oberhalb des Schmelzpunktes verhältnismäßig niedrig-viskos und nicht fadenziehend. Dem Begriff »Wachs« sollen auch wachsartige Materialien untergeordnet werden, wobei es sich um solche Materialien handelt, die bezüglich der physikalischen und chemischen Eigenschaften den oben definierten Wachsen weitestgehend ähneln.
  • Das erfindungsgemäße Eintopfverfahren läßt sich in einer Vielzahl von Dispergiervorrichtungen durchführen, sofern hiermit eine Feinstdispergierung der erwähnten Fluoranverbindungen sowie des sauren phenolischen Reaktionspartners in dem wäßrigen Bindemittelsystem erreicht wird, wobei diese Reaktionspartner möglichst auf eine Teilchengröße von etwa 2 bis 3 slm zerkleinert werden. Um diesen Dispergiereffektzu erreichen, können beliebige, im Stand der Technik bekannte Einrichtungen herangezogen werden. Hierzu zählen rotierende Kugelmühlen, wie Trommel-, Konus-und Rohrmühlen, insbesondere mit Hartporzellankugeln als Mahlkörper, sowie schwingende Kugelmühlen (Schwingmühlen), Wälzmühlen, wie Kollergänge und Rollenwälzmühlen sowie Rührwerkskugelmühlen.
  • Es lassen sich aber auch andere Mühlen heranziehen, wie die Schlag- und Schleudermühlen sowie Strahlmühlen, die in Vauck u. Müller »Grundoperationen chemischer Verfahrenstechnik«, 2. Aufl., 1966, S. 214-238 beschrieben werden. Rotorstator-Systeme, die auf dem Prinzip derZentrifugalturbine beruhen, sind ebenfalls geeignet. Für die Zwecke der Erfindung werden Kugelmühlen mit Hartporzellankugeln als Mahlkörper sowie Rotorstator-Systeme bevorzugt.
  • Durch den Mahlvorgang, der in den oben erwähnten Mahlvorrichtungen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens abläuft, wird eine besonders innige Vermischung aller Ausgangsmaterialien erreicht und ein besonders homogenes Erzeugnis mit feinster Dispergierung der Bestandteile erreicht, was zu einer qualitativen Verbesserung der Reaktionsschicht des thermosensitiven Aufzeichnungsmaterials führt. Es ist ohne weiteres erkennbar, daß die obige Aufzählung von Dispergier- bzw. Mahlvorrichtungen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Vielmehr sind allgemein solche Dispergiervorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet, die die angestrebte Homogenisierung und Feinstzerkleinerung der Reaktionspartner von etwa 2 bis 3 ,vlm ermöglichen.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist allerdings die sich beim Mahl- bzw. Mischvorgang aufgrund von Reibungsvorgängen einstellende erhöhte Temperatur von Bedeutung. So kann ein Kühlen erforderlich sein, um eine zu starke Temperaturerhöhung zu vermeiden, da andernfalls bereits die Farbreaktion zwischen Farbbildner und saurer phenolischer Verbindung unerwünscht vorzeitig abläuft. Als Richtlinie kann dabei gelten, die Höchsttemperatur von etwa 75CC nicht zu überschreiten. Es wird bevorzugt, daß die Temperatur beim Mahl- bzw. Dispergiervorgang nicht über etwa 650C liegt. Ganz besonders bevorzugt wird eine Höchsttemperatur von etwa 50cm. In Einzelfällen kann es sogar erforderlich sein, diese Temperatur durch Kühlen zu unterschreiten.
  • Auch die Dispergier- bzw. Mahldauer ist für das erfindungsgemäße Verfahren nicht wesentlich. Sie hängt vom jeweils eingesetzten Dispergier- bzw. Mahlgerät ab. In der Regel sollte sie etwa einen Tag betragen. Es kann allerdings auch eine Mahldauer von mehreren Tagen erforderlich sein. Hierbei muß es ganz besonders überraschen, daß eine Mahldauer von einigen Tagen bei Benutzung einer Kugelmühle mit Hartporzellankugeln als Mahlgut die angestrebten Eigenschaften des erfindungsgemäß erhaltenen Erzeugnisses, insbesondere bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung in thermosensitiven Aufzeichnungsmaterialien, unter keinem Gesichtspunkt beeinträchtigt, da insbesondere die unerwünschte frühzeitige Farbreaktion zwischen den erwähnten Reaktionspartnern praktisch ausgeschlossen ist.
  • Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Beispiels noch näher erläutert werden.
  • Beispiel Die folgenden Bestandteile wurden in den angegebenen Gewichtsmengen in einer handelsüblichen Kugelmühle mit Hartporzellankugeln gemahlen: 1. Wasser 80,0 2. Polyvinylalkohol 4,4 3. Fluoranverbindung (R1 und R2 stellen einen Butylrest dar) 2,0 4. phenolische Verbindungen: Bisphenol A (Diphenylolpropan) 4,0 p-Hydroxybenzoesäurebenzylester 4,0 5. wachsartige Substanzen: Amidwachs 0,8 Zinkstearat 0,8 6. Pigmente: CaCO3 2,0 -Talkum 2,0 100,0 Das Gemisch obiger Bestandteile wurde zwei Tage lang in der Kugelmühle vermahlen, wobei die Temperatur von 400C nicht überschritten wurde. Es trat keinerlei vorzeitige Reaktion zwischen der stark farbreaktiven Fluoranverbindung sowie den phenolischen Verbindungen ein. Das erhaltene Verfahrenserzeugnis eignete sich vorzüglich in thermosensitiven Aufzeichnungsmaterialien. Es wurden hiermit vorzügliche Ausdrucke erhalten.
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Claims (9)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von wäßrigen thermosensitiven Gemischen, die für Aufzeichnungsmaterialien bestimmt sind, durch Dispergieren von Farbbildnern und damit beim Thermodruckvorgang in Reaktion tretenden sauren Reaktionspartnern in wäßrigen Lösungen oder Dispersionen üblicher Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbbildner in Form der durch die folgende Formel (I) dargestellten Fluoranverbindung worin R1 und R2 jeweils einzeln ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, X ein Halogenatom und n 0, 1 oder 2 bedeuten, sowie der saure Reaktionspartner in Form einer phenolischen Verbindung gemeinsam in der wäßrigen Lösung oder Dispersion des Bindemittels einer innigen Dispergierung unterworfen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als saurer Reaktionspartner eine niedermolekulare phenolische Verbindung verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als nieder-molekulare phenolische Verbindung Bisphenol A und/oder ein 4-Hydroxybenzoesäureester verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als 4-Hydroxybenzoesäureester dessen Benzylester verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserlösliches Bindemittel in Form eines Polyvinylalkohols, eines streichtechnischen Stärkederivates und/oder eines streichtechnischen Zellulosederivates verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die innige Dispergierung durch Vermahlen vorgenommen wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Vermahlen in Kugelmühlen oder Rotorstator-Systemen durchgeführt wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die innige Dispergierung bei einer Temperatur von nicht mehr als 500C durchgeführt wird.
  9. 9. Verwendung des nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellten wäßrigen thermosensitiven Gemisches in Auszeichnungsmaterialien.
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wäßrigen thermosensitiven Gemischen, die für Aufzeichnungsmaterialien bestimmt sind, durch Dispergieren von Farbbildnern und damit beim Thermodruckvorgang in Reaktion tretenden sauren Reaktionspartnern in wäßrigen Lösungen oder Dispersionen üblicher Bindemittel sowie die Verwendung dieser Gemische in Aufzeichnungsmaterialien.
    Thermosensitive Aufzeichnungsmaterialien weisen in der Regel einen folienartigen Träger, der aus Papier, Kunststoff oder dergleichen bestehen kann, sowie eine darauf aufgebrachte dünne Schicht auf. Diese dünne Schicht enthält in feinster Verteilung einen Farbbildner, z. B. Kristallviolettlakton, und einen sauren Reaktionspartner, z. B. eine saure phenolische Verbindung, wobei Farbbilder und Reaktionspartner in einem bei Wärmeeinwirkung nicht bzw. nur unwesentlich schmelzbarem Bindemittel dispergiert sind. Beim Thermodruckvorgang wirkt der Druckkopf eines Thermodruckers auf die thermosensitive Beschichtung unmittelbar ein. Herangezogen werden hierbei z. B. die in den DE-AS 20 62 494 und 2406 613 sowie der DE-OS 32 24445 beschriebenen Thermodrucker. Im einzelnen kann dabei wie folgt vorgegangen werden: das Aufzeichnungsmaterial wird wie ein übliches Blatt Papier in einer Schreibmaschine nach jedem einzelnen Druckvorgang weitertransportiert. Auf dem Druckkopf des Thermodruckers befindet sich ein aus beheizten Punkten bestehendes und aufzudruckendes Symbol, z. B. ein Buchstabe. Der Druckkopf entwickelt dabei Temperaturen, die im Maximalbereich bei etwa 4000C liegen können. Im Zeitpunkt des eigentlichen Druckvorganges beträgt die relative Geschwindigkeit zwischen dem Aufzeichnungsmaterial und dem Druckkopf Null. Der Druckkopf wird mit dem auf die erwähnte Temparatur aufgeheizten Symbol auf das Aufzeichnungsmaterial innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde aufgedrückt.
    Durch die Wärmeeinwirkung erfolgt ein weitgehendes Aufschmelzen und auch eine Migration der in dem Bindemittel enthaltenen Reaktionspartner in Form des Farbbildners und z. B. einer sauren phenolischen Komponente. Das Bindemittel bleibt praktisch in Form einer festen Matrix unverändert. Im Ergebnis läuft dann die Farbreaktion an der durch das aufgedrückte Symbol aufgeheizten Stelle innerhalb des Bruchteils einer Sekunde ab. Gleichermaßen schnell wird der Druckkopf zurückgenommen, um den nächsten Druckvorgang vorzubereiten.
    Bei dem eingangs genannten Verfahren wurden die im Anwendungsfall miteinander reagierenden Reaktionspartner bisher im Verlaufe zweier gesonderter Dispergierungsvorgänge bzw. nach dem »Zweitopfverfahren« in einer wäßrigen Dispersion des Bindemittels feinstverteilt. Dies erfolgte vorzugsweise in Mahlvorrichtungen, um den Farbbildner sowie den sauren Reaktionspartner möglichst auf eine Teilchengröße von etwa 2 bis 3 im zu zerkleinern und homogen in dem Bindemittel zu verteilen. Dieses Vorgehen erschien erforderlich, weil die üblichen Farbbildner, wie Kristallviolettlakton, mit den sauren Reaktionspartnern, wie mit der sauren phenolischen Komponente, sauren Tonmineralien, wie Attapulgit- und Montmorillonit-Ton sowie säureaktiviertem Bentonit, und dergleichen in eine frühzeitige unerwünschte Reaktion eintreten, wenn sie gemeinsam einem dispergierenden Mahlvorgang unterworfen werden. Ein auf diese Weise erhaltenes Verfahrensprodukt genügt nicht den praktischen Anforderungen.
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