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Vergaser für Verbrennungskraftmaschinen. Die Erfindung betrifft eine
Verbesserung an Vergasern für Verbrennungskraftmaschinen derjenigen Art, -bei welchen
durch die Saugwirkung der Maschine ein Flügelrad in Umdrehung versetzt wird, welches
die Brennstoffzuführung regelt und eine beschränkte Bewegungsmöglichkeit - in der
Achsrichtung besitzt, wodurch es, sobald es infolge seiner lebendigen Kraft eine
höhere Umdrehungsgeschwindigkeit erhält als durch die augenblickliche Saugwirkung
der Maschine verursacht wird und als Luftpumpe wirkt, gegen eine Bremsfläche gelangt
und eine Verzögerung erleidet.
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Um zu verhindern, daß das Flügelrad zur Ruhe kommt und der Brennstoffzufluß.
aufhört, wenn bei geringer Geschwindigkeit der Maschine und nahezu geschlossenem
Drosselventil die Maschine so wenig ansaugt, daß die Geschwindigkeit und Menge der
aufgesaugten Luft nicht mehr ausreicht, um die Trägheit des Flügelrades und seine
Reibung in den Lagern zu überwinden, ist gemäß der Erfindung der- Vergaser mit einer
Verbindungsleitung zwischen einem Teil des Flügelrades und demjenigen Teil der Luftansaugeleitung,
welche bei nahezu geschlossenem Drosselventil der größten Saugwirkung ausgesetzt
ist, versehen: Hierdurch wird einer verhältnismäßig geringen Menge von Luft eine
größere geradlinige Geschwindigkeit hinter einem Teil der Schaufeln des Flügelrades
gegeben, als dies der Fall sein würde, wenn die Luft über den ganzen Querschnitt
verteilt würde und auf das ganze Rad einwirkte, so daß die Drehung des Rades auch
bei verhältnismäßig geringer Maschinengeschwindigkeit oder teilweise geschlossenem
Drosselventil gesichert ist.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
in einem senkrechten Schnitt.
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A ist das Drosselventil, B das Einströmröhr. C sind Pfeile, welche
die Richtung des Weges der Luft angeben, die von der Maschine eingesaugt wird. D
ist das Flügelrad mit Flügeln E und einem ringsherum gehenden Rand F, welcher ein
unbeabsichtigtes Überströmen hinter die Flügel verhindern soll. Eine auf das Einströmrohr
aufgeschraubte Kappe G trägt Kugellager G= für das Flügelrad und eine Bremsfläche
H und hält gleichzeitig auch den Rand F in der richtigen Lage. Das Flügelrad D wird
von einer
Spindel D2 getragen, welche um einen durch die dargestellte
Lage der Kugellager G2 bestimmten Betrag in ihrer Längsrichtung verschiebbar ist.
Eine durch eine Feder unterstützte Kugel W bildet ein Spurlager und dient zum Ausgleich
des toten Gewichtes der Spindel und des Flügelrades, wenn der Vergaser so angeordnet
ist, daß die Achse des Flügelrades senkrecht steht. Die Bremsfläche H ist an der
Kappe G so angeordnet, daß sie mit dem Flügelrade in Eingriff gelangt, so daß seine
Drehung verzögert wird, wenn es als Luftpumpe wirken will. Zwischen dem Flügelrade
D und dem Drosselventil A ist eine Leitung Z vorgesehen, welche einen Hilfdurchgang
für die Luft bildet, dessen Eintrittsende Z' dicht an dem Flügelrad liegt und dessen
Austrittsende Z2 dem Durchgang des Drosselventils benachbart ist, wenn das letztere
fast geschlossen ist. Durch diese Anordnung der Leitung Z wird die Luftmasse, welche
bei ziemlich geschlossenem Drosselventil eingesaugt wird, gezwungen, durch die Leitung
Z zu strömen und ihr Einströmen ist auf denjenigen Teil des Flügelrades beschränkt,
welcher der Eintrittsöffnung Z' der Leitung gegenübersteht.
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Ein Nocken I ist an der Stirnseite des Flügelrades angebracht. Während
der Drehung des letzteren kommt dieser Nocken absatzweise mit einer Ventilkugel
J in Eingriff, welche über ihren Sitz K hinaus in das Einsaugrohr hineinragt. Der
Nocken 1 hat in der Achsrichtung eine hinreichende Länge, so daß er bei jeder Lage
der in ihrer Achsrichtung verschiebbaren Spindel des Flügelrades noch gegen die
Ventilkugel J anschlägt. Die Ventilkugel und ihr Sitz werden von einem Ventilkörper
L getragen, welcher das Brennstoffzuführrohr bildet. Eine Feder M drückt dieses
Rohr von dem Nöcken ab, es kann durch eine Mutter oder Kappe N eingestellt werden,
welche auf ein Führungsrohr O aufgeschraubt ist. Dieses Führungsrohr O ist mit einem
Flansch versehen, welcher durch Schrauben oder Stifte, die in der Zeichnung nicht
dargestellt sind, an dem Vergaser gehalten wird. Der Deckel N kann aus einer gewissen
Entfernung in Umdrehung versetzt werden, und zwar entweder durch einen Bowdenzug,
welcher um die Nut N'- gelegt ist oder durch Hebel oder Stangen. Dem Ventilkörper
L wird flüssiger Brennstoff durch ein biegsames Rohr P zugeführt, welches mit einem
seitlichen Einflußstutzen P1 in Verbindung steht und mit einem Gazefilter O versehen
ist, der ein durchbohrtes Rohr R umgibt, welches an einem Ende von dem mit Gewinde
versehenen Stutzen S getragen wird. Das Rohr R bildet an seiner Unterseite eine
Führung R1 für die Kugel J und für eine Feder T, welche die Kugel auf ihren Sitz
K zurückbringt, wenn sie durch den Nocken angehoben worden ist. Zur Einstellung
des Druckes der Kugel J gegen den Sitz dient ein mittleres Rohr U, welches durchbohrt
ist, um dem flüssigen Brennstoff Durchlaß zu gewähren und an seinem unteren Ende
mit einem Bund versehen ist, welcher sich gegen die die Kugel auf ihren Sitz drückende
Feder T legt. Die Lage des inneren Rohres U in der Längsrichtung und infolgedessen
der Druck der Feder T kann durch die mit einem kordierten Kopf versehene Schraube
V eingestellt werden, die durch die kordierte Mutter X gesichert ist. Bei dieser
Anordnung des Vergasers ist das Brennstoffventil J stets geschlossen, falls es nicht
durch den Nacken I geöffnet wird, und der Betrag der Ventilöffnung kann durch Einstellung
des Deckels N geregelt werden.
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Es ist also ersichtlich, daß kein Schwimmerraum vorhanden ist, und
daß die Einstellung der durch das Ventil J zugeführten Brennstoffmenge mit sehr
einfachen Mitteln geschieht. Die Anwendung der Hilfsluftzuführung Z und ihre Anordnung
gegenüber dem Flügelrad und dem Drosselventil bewirkt, wenn letzteres nahezu geschlossen
ist, daß ein Luftstrom von großer Geschwindigkeit auf einen Teil des Rades auftrifft,
anstatt, daß die Luft bei weit geöffneter Drosselklappe über das ganze Rad verteilt
wird, wobei natürlich ein entsprechender Verlust an Luftgeschwindigkeit und eine
geringere Umdrehung des Rades eintritt. Zur Regelung der Luftmenge, welche durch
die Hilfsleitung Z durchtritt, kann ein Ventil o. dgl. verwendet werden; man kann
auch das AusstrÖmungsende Z2 mit dem Teil des Ansaugrohres verbinden, welches zwischen
dem Drosselventil und der Maschine liegt, aber in allen Fällen muß das Saugende
dicht an dem Flügelrad liegen.