DE34034C - Einrichtungen zur kontinuirlichen Entleerung der im Vacuum eingedampften Laugen und der mit denselben abgeschiedenen Salze - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 62: Salinenwesen.

denselben abgeschiedenen Salze.

Patentirt im Deutschen Reiche vom l. Februar 1885 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Zusammenstellung eines Apparates zur Verdampfung von Laugen im Vacuum, aus welchem, trotzdem ,dafs auf die Oberfläche der Laugen das Vacuum stetig einwirkt, die am Boden des Apparates sich ansammelnde verdickte Lauge mit den etwa darin befindlichen Salzkrystallen continuirlich entfernt werden kann.

In der Zeichnung bedeutet:

A den Verdampfapparat, in welchem ein Vacuum unterhalten wird,

B ein Gefäfs, in welches das Abfallrohr i mündet.

α ist die Verbindung mit der Luftpumpe;

b das Zuleitungsrohr für die Laugen;

d ein Hahn, welcher vermittelst Zahnräder von der für den Arbeiter bestimmten Bühne F aus, wie beispielsweise bei op q gezeichnet, bewegt werden kann, um bei etwaiger Betriebsstörung das Leerlaufen des Verdampfapparates A zu verhüten;

G ein Rührwerk zum Umrühren der verdickten Laugen (event, der ausgeschiedenen Salze) und Beförderung zur Circulation derselben, sowie zur Verhinderung des Festsetzens der etwa vorhandenen Salzkrystalle;

h die Riemscheibe zur Bewegung des Rührwerkes ;

i das Abfallrohr, durch welches die verdickte Lauge und die ausgeschiedenen Salze heruntersinken; die Höhe desselben mufs so gewählt sein, dafs der äufsere Luftdruck der in diesem Rohr und im Verdampfapparat A enthaltenen Lauge das Gleichgewicht hält. Es sind deshalb, wenn zwei oder drei Apparate mit einander verbunden werden, die Rohre von verschiedener Höhe.

k ist ein zweites das Rohr i umgebendes Rohr bezw. eine Ummantelung, durch welches es mit seinem Inhalte durch Einleitung von heifsem Wasser (oder Dampf) erwärmt bezw. warm erhalten werden kann;

c das Heifswasserzuleitungsrohr für diesen Zweck;

/ ein Rohr zur Ableitung des gebrauchten Wassers.

Der Abflufs aus dem Gefäfs B geschieht durch das in einer Stopfbüchse drehbar angeordnete Rohr η, welche Drehbarkeit zur Erhaltung eines beliebigen Niveaus in B dient.

Der Hergang bei dem Arbeiten mit diesem Apparat ist folgender:

Bei offenem Hahn d wird der Verdampfapparat von unten durch Einbringen der zu verdampfenden Lauge in Gefäfs B gefüllt und die Herstellung eines Vacuums durch Rohr a bewirkt; dann wird geheizt und bei entsprechendem Niveaustande in Gefäfs A unter Inbetriebsetzung der Rührvorrichtung G und Einleiten von heifsem Wasser in den Zwischenraum k der Hahn b so weit geöffnet, als der continuirliche Zuflufs der frischen Lauge es erfordert.

In dem Gefäfs A entsteht durch die Heizrohre r und das Circulationsrohr R ein continuirlicher Kreislauf der Flüssigkeit, bei wel-' chem die specifisch schwerere Lauge und event.

auch die daraus abgeschiedenen Salze an den Boden des Verdampfapparates gelangen, durch das daselbst befindliche Rührwerk G in Bewegung erhalten werden und schliefslich durch das geheizte Rohr i in das untere Gefäfs B sinken.

Die erhaltene concentrate Lauge fliefst mit den etwa darin enthaltenen Salzkrystallen durch das Rohr η ab, und würde ein constantes Niveau in B genügen, wenn es möglich wäre, den Druck in A ganz constant zu erhalten. Da dieses jedoch nicht der Fall ist, so wird (damit ein rechtzeitiges Abfliefsen der concentrirten Lauge erfolgen kann) das Rohr n, wie in Fig. ι beispielsweise bei ν w dargestellt, von der Bühne F aus gedreht und dadurch das Niveau in B, den Verhältnissen entsprechend, gehoben oder gesenkt.

Die Veränderung des Niveaus im Gefäfs B und damit in dem Verdampfapparat A kann auch durch· eine verticale Verstellbarkeit des Abflufsrohres n, wie in Fig. 2 beispielsweise bei s t u gezeichnet, oder auch unter Anordnung eines festen Abflusses an dem Gefäfs B durch eine von der Arbeitsbühne aus erfolgende verticale Verstellung des ganzen Gefäfses B bewirkt werden, wie dieses in der Fig. ι bei xy\ beispielsweise dargestellt ist.

Auf die beschriebene Weise kann das Abströmen der verdickten Lauge und der etwa darin befindlichen Salze bei entsprechender Regulirung des Zuflusses der frischen Lauge continuirlich erfolgen. Gegebenenfalls kann diese Continuität auf einen bestimmten Zeitabschnitt reducirt werden, wenn man durch allmälige Erhöhung des Niveaus in B ein allmäliges Steigen des Niveaus in A hervorruft und dann durch plötzliches Erniedrigen des Niveaus in B das Nieveau in A bis auf die zulässig tiefste Stelle erniedrigt und diese Manipulation in entprechenden Zeiträumen wiederholt.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Die Combination eines in seiner Länge nach der Höhe der erforderlichen Flüssigkeitssäule bemessenen Rohres i, welches mit seiner unteren Kante stets in das für den Abflufs der Lauge bestimmte Gefäfs B mündet, mit einem Verdampfapparat A, in welchem die Lauge unter Einwirkung eines Vacuums verdampft wird, zu dem Zwecke, um die Entleerung des fertigen Productes ohne eine Unterbrechung des Vacuums bewirken zu können.
2. 2. Die Anordnnng eines Heizmantels um das unter 1. erwähnte Rohr i zur Verhütung der Abkühlung der niedersinkenden Lauge.
3. 3. Die Anordnung eines beweglichen Rohres (n, Fig. i, drehbar; s, Fig. 2, auf- und abschiebbar) an dem Auslafsgefäfse B, oder eines durch Räder, Zahnstangen und Vorgelege von einem beliebigen Punkt aus verschiebbaren Auslafsgefäfses B, um das Niveau der Ausflufsmündung aus dem letzteren heben und senken zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.