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Beschreibung:
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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von bandförmigem Haftetikettenmaterial
sowie Selbstklebeetikett Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
bandförmigem Haftetikettenmaterial mit einer Trägerschicht und einer darauf ablösbar
angeordneten, bedruckten Etikettenschicht, wobei die Etikettenschicht auf ihrer
der Trägerschicht zugewandten Unterseite lediglich bereichsweise mit Klebstcff versehen
ist und klebstoffreie Zonen aufweist. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung eines solchen Verfahrens und ein Selbstklebeetikett, hergestellt
in einem Verfahren der vorgenannten Art.
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Bei den bekannten gattungsgemäßen Verfahren ist es lediglich möglich,
die klebstoffreien Zonen in Form von in Längsrichtung des bandförmigen Haftetikettenmaterials
verlaufenden, endlosen Streifen auf der Unterseite der Etikettenschicht auszubilden.
Gewöhnlich geschieht dies mit Hilfe einer Klebstoffauftragvorrichtung, aus deren
Düsen der Klebstoff nach unten
auf die Unterseite der stetig vorlaufenden
Etikettenschicht ausfließt. Dort wo keine Düsen sind, gelangt kein Klebstoff auf
die Etikettenschicht, so daß dort der nichtklebende, in Längsrichtung der Schicht
verlaufende Streifen entsteht. Die Herstellung von Selbstklebeetiketten mit einer
oder mehreren, nichtklebenden Zonen, die sich nicht über die gesamte Länge des Etiketts
erstrecken, ist mit dem bekannten Verfahren nicht möglich. Derartige Selbstklebeetiketten
mit in Längsrichtung des Etiketts abgegrenzten klebstoffreien oder nichtklebenden
Zonen sind aber für viele Anwendungszwecke sehr erwünscht, wobei es insbesondere
darauf ankommt, daß die klebstoffreie Zone des Etiketts mit einer auf die Etikettenschicht
zusätzlich aufgebrachten Bedruckung genau registerhaltig ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Verfahren so auszubilden,
daß Selbstklebeetiketten mit nichtklebenden Zonen hergestellt werden können, die
sich nicht über die gesamte Länge des Etiketts erstrecken und mit einer Bedruckung
des Etiketts genau ausgerichtet sind.
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Die Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst,
daß die Trägerschicht vor oder nach der Bedruckung der Etikettenschicht vorübergehend
von der Etikettenschicht abgelöst wird, daß der Klebstoff auf der Unterseite der
Etikettenschicht zonenweise und registerhaltig mit der Bedruckung neutralisiert
wird,
und daß anschließend die Trägerschicht und die Etikettenschicht wieder miteinander
verbunden werden.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zeichnet sich
durch eine Auftragwalze für flüssiges Neutralisationsmittel auf die klebende Seite
der Etikettenschicht aus. Ein erfindungsgemäßes Selbstklebeetikett weist wenigstens
eine sich nicht über die gesamte Länge des Etiketts erstreckende, nichtklebende
Zone auf.
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Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele dient
im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein zu einer Rolle aufgewickeltes, bandförmiges Haftetikettenmaterial;
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie 2-2 in Fig. 1; Fig. 3 ein bandförmiges
Haftetikettenmaterial mit Trägerschicht und darauf angeordneten, ausgestanzten Selbstklebeetiketten
mit nichtklebender Zone; Fig. 4 eine Anwendungsmöglichkeit eines Selbstklebeetiketts
mit nichtklebender Zone;
Fig. 5 schematisch eine Vorrichtung zur
Herstellung bandförmigen Haftetikettenmaterials mit klebstoffreien Zonen der Etikettenschicht;
Fig. 6 eine Auftragwalze für Neutralisationsmittel; Fig. 7 eine andere Ausführungsform
eines Haftetikettenmaterials mit nichtklebenden Zonen in der Etikettenschicht; Fig.
8 eine Schnittansicht entlang der Linie 8-8 in Fig. 7; Fig. 9 weitere Ausführungsformen
von Haft-und 10 etikettenmaterialien mit nichtklebenden Zonen in der Etikettenschicht.
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Das in Fig. 1 dargestellte, zu einer Rolle aufgewickelte, bandförmige
Haftetikettenmaterial 1 besteht, wie die Schnittdarstellung der Fig. 2 zeigt, aus
einer unteren Trägerschicht 2 und einer Etikettenschicht 3, die durch eine Klebstoffschicht
4 mit der Trägerschicht 2 lösbar verbunden ist. Der Klebstoff der Schicht 4 kann
ein nicht aushärtender, thermoplastischer Kleber auf Kautschuk- oder Acrylbasis
sein. Die Trägerschicht 2 ist in der Regel als Silikonpapier ausgebildet, von der
sich der Klebstoff
der Schicht 4, die ihrerseits fest mit der Etikettenschicht
3 verbunden ist, leicht ablösen und mit ihr ebenso leicht wieder verbinden läßt.
Derartige Etikettenmaterialien sind an sich bekannt.
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Die Fig. 3 zeigt ein aus dem Haftetikettenmaterial 1 gemäß Fig. 1
gewonnenes, einsatzfertiges Haftetikettenmaterial 5. Durch entsprechendes Ausstanzen
der Etikettenschicht 3 (Fig. 2) - ohne Verletzung der Trägerschicht 2 - trägt die
Trägerschicht 2 nunmehr einzeln ablösbare, auf Gegenstände aufbringbare Etiketten
6, die sich unter Mitnahme der Klebstoffschicht 4 leicht von der Trägerschicht 2
abziehen lassen.
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Jedes Etikett ist an mehreren Stellen mit einer Bedruckung versehen.
Die bedruckten Stellen sind bei dem in Fig. 3 in der Mitte dargestellten Etikett
6 jeweils mit dem Bezugszeichen 7 versehen.
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Die Etiketten 6 weisen auf ihrer der Trägerschicht 2 zugewandten Unterseite
klebstoffreie oder nichtklebende Zonen 8 auf, die bei jedem Etikett mit der Bedruckung
7 genau in der gleichen Weise - registerhaltig - ausgerichtet sind. Im dargestellten
Fall ist die nichtklebende Zone 8 ringsum noch von der in Fig. 2 dargestellten Klebstoffschicht
4 umschlossen.
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Die Fig. 4 zeigt schematisch eine Anwendung des nur partiell klebenden
Selbstklebeetiketts 6 aus Fig. 3.
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Eine Wand 9, z. B. die Wand einer Verpackung, weist
eine
Aussparung 11 auf, in die ein Gegenstand 12, z. B. eine Arzneimittelampulle, eingelegt
ist. Auf die Wand 9 ist ein Etikett 6 aus Etikettenschicht 3 und Klebstoffschicht
4, welches vom Trägerband 2 der Fig. 3 abgelöst wurde, derart aufgeklebt, daß sich
die nichtklebende Zone 8 genau über der Aussparung 11 befindet. Der Gegenstand 12
kann sich daher mit dem Etikett nicht verhaften. Die Dimensionierung der klebstoffreien
Zone 8 entspricht dabei den Abmessungen der vom Etikett 6 überdeckten Aussparung
11. Nach dem Abziehen des Etiketts 6 von der Wand 9 kann der Gegenstand 12 entnommen
werden.
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In Fig. 5 ist schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung eines Etikettenmaterials
gemäß Fig. 3 mit nichtklebenden Zonen in der Etikettenschicht dargestellt. Das in
Fig. 1 und 2 dargestellte Haftetiketten-Ausgangsmaterial wird von einer Rolle 13
mit konstanter Geschwindigkeit abgezogen, wobei die Trägerschicht 2 unten und die
Etikettenschicht 3 oben liegen. An einer Umlenkwalze 14 wird die Trägerschicht 2
von der Etikettenschicht 3 abgelöst, nachdem vorher unter Verwendung eines an sich
bekannten, aus mehreren Walzen 15, 16, 17 bestehenden Farb- und Druckwerks an verschiedenen
Stellen der Oberseite der Etikettenschicht 3 eine Bedruckung vorgenommen wurde.
Die bedruckte Etikettenschicht 3 wird mit freiliegender Unterseite über eine weitere
Umlenkwalze 18 geführt.
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Im Bereich dieser Walze wird über eine Auftragwalze 19
ein
fließfähiges Neutralisationsmittel bereichsweise auf die an der Unterseite der Etikettenschicht
3 haftende Klebstoffschicht 4 derart aufgebracht, daß der Klebstoff innerhalb der
Zone 8 des fertigen Etiketts 6 (Fig. 3) neutralisiert wird, d. h. seine Klebekraft
vollständig verliert. Die Fig. 6 zeigt in schaubildlicher Einzeldarstellung die
Auftragwalze 19. Sie weist bei der dargestellten Ausführungsform zwei reliefartig
erhöhte Bereiche 21, 22 auf, die mit dem Neutralisationsmittel beschichtet sind
und von denen das Neutralisationsmittel zonenweise auf den Klebstoff an der Unterseite
der Etikettenschicht 3 übertragen wird. Die in Fig. 6 dargestellte Auftragwalze
19 besitzt zwei Reliefbereiche, so daß sich mit ihr auf jedem Etikett zwei nichtklebende
Zonen 8 erzeugen lassen. Das Aufbringen des Neutralisationsmittels auf die Auftragwalze
19 erfolgt mit Hilfe eines von Druckmaschinen her bekannten Walzenwerks, welches
dem aus den Walzen 15, 16, 17 bestehenden Werk entspricht. In Fig. 5 ist nur eine
einzige Walze 23 dargestellt, welche das Neutralisationsmittel auf die Auftragwalze
19 überträgt. Die Walze 23 wird in bekannter Weise fortlaufend mit neuem Neutralisationsmittel
versorgt. Bei dem Neutralisationsmittel kann es sich beispielsweise um einen an
sich bekannten silikonhaltigen Lack handeln, der durch UV-Strahlen oder durch Wärme
aushärtet oder polymerisiert. Als Neutralisationsmittel eigenen sich auch polymerisierbare
Acrylate. In Fig. 5 ist eine mit dem Bezugszeichen 24 versehene Station eingezeichnet,
welche
diese Aushärtung bzw. Polymerisierung vermittelt.
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Die Station 24 kann entfallen, falls Neutralisationsmittel verwendet
werden, die den Klebstoff der Schicht 4 (Fig. 2) ohne Nachbehandlung neutralisieren.
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Die Trägerschicht 2 wird ausgehend von der Umlenkwalze 14 über weitere
Umlenkwalzen 25, 26 separat von der Etikettenschicht 3 geführt und nach der Klebstoffneutralisation
im Bereich zweier Walzen 27, 28 wieder mit der Etikettenschicht 3 verbunden. Hinter
den Walzen 27, 28 befindet sich eine nur schematisch angedeutete, an sich bekannte
Stanzeinrichtung 29, mit der das Etikett 6, so wie in Fig. 3 dargestellt, ohne Verletzung
der Trägerschicht 2 ausgestanzt wird.
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Der Stanzabfall wird in ebenfalls an sich bekannter Weise abgeführt.
Anschließend wird das Etikettenmaterial, welches nun die in Fig. 3 dargestellte
Gestalt hat, zu einer Rolle 31 aufgewickelt.
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Wie aus Fig. 5 hervorgeht, erfolgt die Bedruckung der Etikettenschicht
3 mit Hilfe der Walzen 15, 16 und 17 im gleichen Arbeitsgang wie die Neutralisation
des Klebstoffes durch die Auftragwalze 19. Es ist daher möglich, die Bedruckung
7 und die klebstoffreien Zonen 8 (Fig. 3) genau registerhaltig aufeinander abzustimmen.
Die Bedruckung könnte dabei auch nach der Neutralisation des Klebstoffes vorgenommen
werden.
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Eine Bedruckung könnte im übrigen auch auf die mit der Klebstoffschicht
4 versehene Unterseite der
Etikettenschicht 3 aufgebracht werden,
falls dies in bestimmten Anwendungsfällen des Etiketts erwünscht ist.
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Bei der Anordnung gemäß Fig. 5 legt die von der Etikettenschicht 3
vorübergehend abgelöste Trägerschicht 2 einen längeren Weg als die Etikettenschicht
zurück.
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Bei der Wiedervereinigung der beiden Schichten 2, 3 im Bereich der
Walzen 27, 28 ist daher die Etikettenschicht 3 gegenüber der Trägerschicht 2 um
eine bestimmte Wegstrecke in Längsrichtung (Pfeil L in Fig. 1) des Etikettenmaterials
versetzt, was jedoch unschädlich ist.
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In Fig. 7 und 8 ist eine abgewandelte Ausführungsform eines Selbstklebeetiketts
32 gemäß der Erfindung, angeordnet auf einer Trägerschicht 2 dargestellt. Das Etikett
32 weist wiederum an mehreren Stellen eine Bedruckung 7 auf. Die nichtklebende Zone
8 ist mit einem vorgestanzten Rand 33 versehen, der von der Stanzeinrichtung 29
mit erzeugt werden kann. Somit kann der der klebstoffreien Zone 8 entsprechende,
vom Rand 33 begrenzte Teil 34 des Etiketts 32 abgelöst werden. Der abgelöste Teil
ist klebstoffrei und kann als Gutschein, Sammelbild oder dergleichen verwendet werden.
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Bei der in Fig. 9 dargestellten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Selbstklebeetiketts 35 ist eine mit dem Etikett verbundene Zone oder Lasche 36
vorgesehen,
die ebenfalls Bedruckungen 7 tragen kann.
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Die der Trägerschicht 2 zugewandte Unterseite der Lasche 36 ist insgesamt
als nichtklebende Zone ausgebildet, so daß die Lasche 36 mit Hilfe einer vorgestanzten
Linie 37 leicht vom restlichen Etikett 35 abgetrennt und in ähnlicher Weise wie
der Etikettenteil 34 aus Fig. 7 verwendet werden kann. Auch in Fig. 9 erstreckt
sich ebenso wie in Fig. 3 und 7 die nichtklebende Zone 8 nur über einen Pfeil der
Gesamtlänge des Etiketts. Dies ist ein wesentliches Charakteristikum des erfindungsgemäßen
Etiketts. Die Längsrichtung des Etiketts wird dabei stets als zur Längsrichtung
(Pfeil L in Fig. 1 und 3) des Etikettenmaterials 1, 5 parallel verlaufend angenommen,
und zwar auch dann, wenn das Etikett in dieser Richtung schmäler als in Querrichtung
der Trägerschicht 2 sein sollte.
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Die Fig. 10 schließlich zeigt eine Ausführungsform eines Haftetikettenmaterials
38 mit nur partiell klebender Etikettenschicht 39 auf einer Trägerschicht 41. Die
nichtklebenden Zonen 8 dieses Etikettenmaterials sind als quer zur Längsrichtung
verlaufende Streifen ausgebildet. Aus dem Haftetikettenmaterial 38 gemäß Fig. 10
können durch Querstanzung etwa auf der Mittellinie der streifenartigen Zonen 8,
wobei die Stanzung in diesem Falle auch die Trägerschicht 41 durchdringt, einzelne
Haftetiketten mit ablösbarer Trägerschicht hergestellt werden. Da die Stanzung hierbei
in klebstoffreien Bereichen erfolgt, kann es
zu keinem störenden
Absatz von Klebstoff am Stanzwerkzeug kommen. Außerdem kommt es bei der nachfolgenden
Verarbeitung der Einzeletiketten nicht mehr zu störendem Klebstoffaustritt im Bereich
der gestanzten Querränder.
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