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Bezeichnung der
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Erfindung: Betonverteilermast Beschreibung: Die Erfindung betrifft
einen Betonverteilermast in der Form eines dreiarmigen Auslegers, dem eine Betonförderleitung
zugeordnet ist und der einen am einen Ende gelagerten Grundarm, einen an dessen
anderem Ende zwangsweise schwenkbar angelenkten Zwischenarm und einen wiederum an
dem Zwischenarm zwangsweise schwenkbar angelenkten Endarm aufweist, wobei Zwischenarm
und Endarm in der Schwenkebene an die Unterseite des Grundarmes anzuklappen sind.
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Durch die DE-AS 19 29 401 wird eine derartige Einrichtung zum Verteilen
von Beton in Verbindung mit einem straflengängigen Fahrzeug beschrieben, wobei als
wesentliches Merkmal zu verzeichnen ist, daß dem Ende des Zwischenarmes der Endarm
einklappbar zwischen den an einem Turm gelagerten Grundarm und den Zwischenarm zugeordnet
ist.
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Es wird damit aufgabegemäß der Vorteil erreicht, daß sämtliche Auslegersektionen
mit 180°-Schwenkantrieben verbunden werden können, die sich durch jeweils einen
hydraulischen Druckzylinder betätigen lassen. Darüberhinaus weist dieser sorgenannte
"Rollausleger" aber eine Reihe weiterer Vorteile auf, die u.a. darin zu sehen sind,
daß der Mast bei niedrigen Höhen, z.B. in Hallen oder dgl., ausgefahren werden und
ohne Umsetzen der Betonpumpe von dieser, ausgehend bis zur gestreckten Länge des
Verteilermastes, der Beton verteilt werden kann. Außerdem kann
mit
dem Rollmast Beton in einen Bereich unterhalb der Pumpe verbracht werden.
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So kann z.B. mit einer auf einer Brücke stehenden Pumpe durch die
Rollfaltung unterhalb der Brücke ein Widerlager gegossen werden.
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Eine weitere in der Praxis gebräuchliche Ausführungsform von Verteilermasten
arbeitet mit der sogenannten "Z-Faltung" (US-PS 3,459,222). Dabei liegt in der Ruhe-
bzw. Transportstellung der Zwischenarm unter dem Grundarm und unter dem Zwischenarm
der Endarm. Die Z-Form eignet sich besonders für die Einbringung von Beton in geschlossene
Räume, z.B. durch Fensteröffnungen. In diesem Fall liegt der Endarm etwa parallel
zur Ebene des zu betonierenden Bodens. Bei Veränderung des Winkels zwischen dem
Grundarm und dem Zwischenarm oder bei Veränderung des Winkels zwischen der Drehachse
des Turmes, an dem der Grundarm drehbar gelagert ist und dem Grundarm wird der Endarm
parallel über die zu betonierende Decke vor- oder zurückgeführt und damit eine optimale
Verteilung des Betons ermöglicht. Ebenfalls der Z-Form eigen ist, daß bei Maschinenstop
praktisch kein Betonnachfluß mehr gegeben ist.
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Im Grunde genommen können ca. 80% aller Verteilungsaufgaben sowohl
durch die Z-Faltung als auch durch die Rollfaltung abgedeckt bzw. als lösbar betrachtet
werden. Da jedoch die Mehrzahl der Fertigbetonhersteller heute gleichfalls die Verteilung
ihres durch Fahrmischer angelieferten Betons über eigene Betonpumpen an der Baustelle
mit übernehmen, ist das Vorhandensein des jeweils zweckmäßigsten Betonverteilermastes
an der Baustelle von größter Bedeutung.
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Gerade die im Grenzbereich der Möglichkeiten der Anwendung beider
Systeme liegenden Arbeiten sind oft mit hohem Zeitaufwand verbunden und reduzieren
die tägliche, oft mit Standortwechseln verbundene Einsatzzeit der Pumpe.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, einen Betonverteilermast
gemäß
der Gattung so auszugestalten, daß ein optimaler Einsatz möglich
ist, d.h. sowohl die Vorteile der Z-Faltung als auch die der Rollfaltung vorliegen,
ohne daß dies durch Nachteile anderer Art erkauft werden müßte.
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Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß für einen gattungsgemäßen
Betonverteilermast vorgeschlagen, daß der Endarm sowohl unmittelbar an die Unterseite
des Grundarmes anzuklappen ist und damit zwischen Grundarm und Zwischenarm liegt,
als auch in der Weise mittelbar an die Unterseite des Grundarmes anzuklappen ist,
daß zwischen Endarm und Grundarm der Zwischenarm liegt.
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Damit ist ein Betonverteilermast aufgezeigt, dessen Einsatzmöglichkeit
gegenüber bekannten Lösungen erheblich erweitert ist, ohne daß jedoch für unterschiedliche
Betriebsanforderungen eine zeit- und arbeitsaufwendige Umrüstung des Betonverteilermastes
erfolgen müßte.
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Mit der weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß den Unteransprüchen
sind Maßnahmen aufgezeigt, die je für sich, insbes. aber in ihrer Gesamtheit, eine
Realisierung der Erfindung in besonders zweckmäßiger und vorteilhafter Weise ermöglichen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert; in
der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung Fig.1 den Betonverteilermast gemäß
der Erfindung in der Transport- und Ruhestellung, wobei der Endarm mittelbar an
die Unterseite des Grundarmes angeklappt ist, d.h. zwischen Grund- und Endarm der
Zwischenarm liegt,
Fig.la eine Einzelheit in größerer Darstellung,
Fig.2 Den gleichen Betonverteilermast in der Transport- und Ruhestellung, wobei
der Endarm unmittelbar an die Unterseite des Grundarmes angeklappt ist, Fig.3 den
Bewegungsbereich des Auslegers für die Abgabe des Betons ausgehend von der ersten
Zuordnung (Fig.1) des Endarmes zum Grundarm und Fig.4 den beigegebenen Bewegungsbereich
des Auslegers für die Abgabe des Betons ausgehend von der zweiten Zuordnung (Fig.2)
des Endarmes zum Grundarm.
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Der Ausleger des erfindungsgemäßen Betonverteilermastes weist den
Grundarm 1 auf, an dessen äußerem, abgewinkeltem Ende in einem Gelenk 2 der Zwischenarm
3 mit seinem einen, ebenfalls abgewinkelten Ende gelagert ist, an dessen anderem,
geraden Ende in einem Gelenk 4 der Endarm 5 mit seinem inneren, abgewinkelten Ende
gelagert ist. Der Grundarm 1 ist an seinem inneren Ende, vorzugsweise in einem Gelenk
6 schwenkbar, an einem Turm 7 gelagert. Die Drehachsen der Gelenke 2,4 und 6 liegen
parallel und senkrecht zu der Bildebene, in der die Arme 1,3 und 5 in Richtung des
Doppelpfeiles A schwenkbar sind. Der Endarm 5 ist in dem Gelenk 4 in Richtung des
Doppelpfeiles A gegenüber dem Zwischenarm 3 schwenkbar. Der Zwischen arm 3 ist in
dem Gelenk 2 in Richtung des Doppelpfeiles A gegenüber dem Grundarm 1 schwenkbar.
Der Grundarm 1 ist in dem Gelenk 6 in Richtung des Doppelpfeiles A schwenkbar an
dem Turm 7 gelagert. Vorzugsweise ist der Turm 7 um die in der Schwenkebene (Bildebene)
liegende Achse B-B drehbar. Ebenfalls vorzugsweise ist der Turm 7 in dieser Weise
drehbar einem Lastkraftwagen bzw. dessen Fahrgestell zugeordnet.
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Der Schwenkung des Orundarmes 1 um die Drehachse des Gelenkes 6 dient
ein hydraulischer Druckzylinder 8, dessen eines Ende am Turm 7 angelenkt ist und
dessen anderes, in Längsrichtung des Druckzylinders verstellbares Ende am Grundarm
1 angelenkt ist.
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Der Schwenkung des Zwischenarmes 3 um die Drehachse des Gelenkes 2
gegenüber dem Grundarm 1 dient ein hydraulischer Druckzylinder 9, dessen eines Ende
am Grundarm angelenkt ist und dessen anderes, in Längsrichtung des Druckzylinders
verstellbares Ende am Zwischenarm 3 angelenkt ist.
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Der Schwenkung schließlich des Endarmes 5 um die Drehachse des Gelenkes
4 gegenüber dem Zwischenarm dient ein hydraulischer Druckzylinder 10, dessen eines
Ende am Zwischenarm 3 angelenkt ist und dessen anderes, in Längsrichtung des Druckzylinders
verstellbares Ende, am Endarm 5 angelenkt ist.
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Die Anlenkung des in Längsrichtung des Druckzylinders 10 verstellbaren
Endes des Druckzylinders 10 an dem Endarm 5 erfolgt in der Weise indirekt, daß dieses
Ende in einem Gelenkpunkt 11 am einen Ende eines bügelförmigen Hebels 12 angelenkt
ist, dessen anderes Ende in einem Gelenkpunkt 13 am Endarm 5 angelenkt ist und der
gleichachsig zur Drehachse des Gelenkes 4 drehbar, am Zwischenarm 3 gelagert ist
(Punkt 14, Fig.la).
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Der Zwischenarm 3 ist in einem längeren, zum Gelenk 4 führenden Abschnitt
und in einem kürzeren, zum Gelenk 2 führenden Abschnitt unterteilt, und beide Abschnitte
sind durch ein Drehgelenk 15 miteinander verbunden. Das Drehgelenk 15 weist einen
in Längsrichtung des Zwischenarmes 3 führenden Zypfen 16 auf, der konzentrisch von
einem Bund 17 umgeben ist. Das Radialspiel zwischen
Zapfen 16 und
Bund 17 ist so bemessen, daß der Bund 17 um die Längsachse des Zapfens 16 drehbar
ist, ein hierdurch sich rechtfertigendes Radialspiel jedoch vermieden ist. Außerdem
sind durch geeignete Mittel Bewegungen zwischen Bund und Zapfen in Längsrichtung
des Zapfens 16 vermieden. Vorzugsweise ist der Zapfen 16 dem kürzeren, der Bund
17 dem längeren Abschnitt des Zwischenarmes 3 zugeordnet. Auf kiese Weise ist der
längere Abschnitt des Zwischenarmes 3 gegenüber dessen kürzerem Abschnitt so um
die Längsachse des Zapfens 16 zu drehen, daß in der dargestellten Ruhe- bzw. Transportstellung
des Auslegers des Betonverteilermastes der Endarm 5 unmittelbar unter dem Grundarm
1 liegt und der Zwischenarm 3 wiederum unter dem Endarm 5 liegt (Fig.2) oder daß
der Andarm 5 nur mittelbar unter dem Grundarm 1 liegt derart, daß zwischen dem Grundarm
1 und dem Endarm 5 noch der Zwischenarm 3 liegt (Fig.1). Wegen der hierzu notwendigen
Klappbewegungen des Zwischenarmes 3 und des Endarmes 5, relativ zum Grundarm 1,
kann die Version gemäß Fig.1 als Z-Faltung, die Version gemäß Fig.2 als Roll-Faltung,
bezeichnet werden.
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Gegebenenfalls kann das Drehgelenk 15 nicht nur dem Gelenk 2 zugeordnet,
sondern unmittelbar in dieses Gelenk integriert werden.
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Dem Drehgelenk 15 sind Endanschlage zugeordnet, die eine Fixierung
der beiden Abschnitte des Zwischenarmes bzw. der beiden Teile des in das Gelenk
2 integrierten Drehgelenkes in beiden Endstellungen gemäß Fig.1 oder Fig.2 ermöglichen.
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Die Verschwenkung um die Längsachse des Zapfens 16 kann manuell oder
durch nicht dargestellte Stellmotoren erfolgen, die beispielsweise Druckzylinder,
entsprechend den Druckzylindern 8,9 und 10 sein können.
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Dem dreiarmigen Ausleger des Betonverteilermastes ist eine Betonförderleitung
in an sich bekannter Weise zugeordnet, von dem lediglich in Fig.4 der Abgabeschlauch
1.8 dargestellt ist. Die Betonförderleitung führt entlang dem Mast von einer Betonförderpumpe
zu dem Abgabeschlauch 18. Sie ist so ausgebildet, daß sie die Bewegungen der Arme
des Mastes zueinander nicht behindert und in jeder Lage der Arme zueinander -auch
unter Berücksichtigung der Bewegungen infolge des Drehgelenkes 15- funktionsfähig
ist.
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Die Fig.3 zeigt Vorteile der Z-Faltung, wie das zur Ebene des zu betonierenden
Bodens mögliche parallele Bewegen des Endarmes 5 in der Lage 5', bei geringem Abstand
des Drehturmes 7 zur Kante des Bauwerkes und bei einem Minimum an erforderlichen
Bewegungen der Arme zum Turm bzw. zueinander.
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Die Figur 4 zeigt die Vorteile der Rollform, wie die Vermeidung eines
Totraumes 100 im Nahbereich der Pumpe, der bei einer Ausführung nach Fig.3 gegeben
und in Fig.4 durch Doppelschraffur dargestellt ist.
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Damit ist die mögliche Bewegungskinematik beider Ausführungsformen
in Beispielen partiell erläutert, wobei unterschiedliche maximale Schwenkwinkel
zwischen den Armen einerseits und der Turmachse
andererseits, sowie unterschiedliche Armlängen teilweise zu abweichenden Bewegungsräumen
führen können.
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Zwei Endstellungen des Mastes mit gereckten Armen sind wie das Fahrzeug,
dem der Mast zugeordnet ist, in Fig.3,4 schwarz angelegt, während mögliche Zwischenstellungen
gestrichelt dargestellt sind. Die Auslagemaße sind einzeln eingetragen und aus den
Skalen an den Zeichnungsrändern ablesbar.