DE3402224C2 - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05B—SEWING
- D05B69/00—Driving-gear; Control devices
- D05B69/20—Control devices responsive to the number of stitches made
Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Nähmaschine nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Eine derartige Nähmaschine ist aus der DE-OS 32 16 993
bekannt. Danach soll zur exakten Positionierung eines
Eckenstiches im Zuge einer Naht oder eines Nahtabschnitts
der Ist-Vorschub des Nähgutes erfaßt werden und ist zur
Veränderung der Stichlänge eines oder mehrerer Stiche
im Nahtbereich vor einem Eckenstich ein Eingriff in
den Stofftransport vorgesehen. Abgesehen von der kompli
zierten und damit teueren Mechanik eines derartigen
Eingriffs, z. B. in Form einer motorischen Verstellung
des Stichstellerhebels, werden hierdurch die Eingriffs
verhältnisse des Stoffschiebers an dem Nähgut verändert,
so daß die gesamte Stichlängenverstellung mit Toleranzen
behaftet ist. Darüber hinaus läßt eine derartige Ausge
staltung keine Veränderung in sehr kurzer Zeit zu.
Die Veränderung der Eingriffsverhältnisse durch Verände
rung der Größe der Schubkomponenten eines eine Viereck
bewegung ausführenden Stoffschiebers macht Stichlängen
veränderungen nur unzulänglich vorausberechenbar,
was insbesondere dann problematisch wird, wenn die
Verarbeitung sehr unterschiedlicher Materialien, wie
z. B. Jersey einerseits und Baumwolle andererseits,
in Betracht gezogen wird, da in beiden Fällen ein
Einwirken auf den Stoffvorschub ganz unterschiedliche
Ergebnisse bringt, so daß zur Erzielung hinlänglicher
Ergebnisse ständig Nachkorrekturen vorgenommen werden
müssen.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Nähmaschine zur exakten Positionierung
von Eckenstichen so auszugestalten, daß die Veränderung von Stichlängen
mit Präzision,
und großer Betriebssicherheit
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Im allgemeinen ist eine Verlagerung
der Nadellängsachse an sich ebenso wie ein dann entspre
chend erforderlicher, um eine horizontale oder vertikale
Achse drehbar gelagerter Greifer von sogenannten Zick-
Zack-Nähmaschinen bereits bekannt. Es kann deshalb
bei der erfindungsgemäßen Realisierung auf bewährte
und erprobte Konstruktionstechniken zurückge
griffen werden. Völlig neu ist demgegenüber aber die Ver
wendung einer solchen Verlagerung der Nadellängsachse
parallel zur Nährichtung, um hierdurch eine
Verkürzung oder Verlängerung der Stichlänge herbeizuführen
und dementsprechend in Abhängigkeit von dem ermittelten
Ist-Vorschub eine exakte Positionierung eines Eckenstichs
herbeizuführen. Mit der Erfindung ist
die Eckenstich-Positionierung möglich, ohne
daß in irgendeiner Form die eingestellte Soll-Stichlänge
verändert werden muß. Dementsprechend entfällt der
hierfür bei einem Stichsteller notwendige mechanische Aufwand, und ein Auftreten
von Ungenauigkeiten ist nicht zu befürchten. Dabei
gestattet es das erfindungsgemäße Vorgehen, eine solche
Stichlängenveränderung nicht nur schneller als gemäß
dem Stand der Technik, sondern auch mit geringerem
Aufwand vorzunehmen.
Der erfindungsgemäße Rechner
ermöglicht es, die Stichlängenveränderung entweder
gleichmäßig oder sich progressiv ändernd, d. h. von
Stich zu Stich zunehmend, auf eine Mehrzahl von Stichen
zu verteilen oder die Veränderung nur bei einem Stich
vorzunehmen.
Mit besonderem Vorteil wird die Verlagerung der Nadel
längsachse entsprechend Anspruch 2 realisiert, wodurch
eine präzise Kraft- und Wegübertragung gewährleistet
ist.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 dient ebenfalls
einer exakten, spielfreien Kraftübertragung.
Die Ausbildung des Elektromotors als Schrittmotor
gemäß Anspruch 4 gestattet eine besonders einfache
digitale Steuerung des Motors.
Durch die Verwendung einer Spindel mit einer Mutter
gemäß Anspruch 5 wird mit geringem Abstand ein Getriebe
mit günstigem Übersetzungsverhältnis erreicht.
Die weitere Ausgestaltung nach Anspruch 6 erhöht
die Präzision noch, indem je nach Vollendungsgrad
des bei Ansprechen des Sensors gerade gebildeten Stiches
entschieden werden kann, ob die Zeit zur Durchführung
einer Stichlängen-Kompensation noch ausreicht, d. h.
ob dieser Stich ohne Eingriff in die Stichlänge vollendet
oder erst bei dem nächstfolgenden Stich ein Eingriff
vorgenommen werden soll.
Die Vorgabe des Abstandes gemäß Anspruch 7 ermöglicht
es dem Rechner, eine Stichlängenkorrektur
nach Maßgabe der Ist-Stichlänge zur Erzielung des
gewünschten Abstandes vorzunehmen.
Das Vorgehen nach Anspruch 8 ermöglicht eine graduelle
Stichlängenänderung im Bereich eines Nahtabschnittend
punktes, so daß eine Störung des Nahtbildes durch
abrupte Stichlängenänderungen vermieden wird.
Die Erfindung
wird nachfolgend anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
mit der Zeichnung erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Stirnansicht einer Nähmaschine,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Einrichtung
zur Verlagerung der Nadellängsachse,
Fig. 3 eine schaltbildartige Darstellung der bei der
Positionierung eines Eckenstiches zusammenwirkenden
Bauteile,
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Nahtbereichs
um einen Nahtabschnittsendpunkt, und
Fig. 5 und Fig. 6 ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung
des Arbeitsablaufs.
Eine in Fig. 1 dargestellte Nähmaschine 1 umfaßt einen
Arm 2, in welchem eine Nadel 3 über eine Nadelstange 4
auf- und abbeweglich angetrieben gelagert ist. Unterhalb
der Nadel 3 befindet sich eine Stichbildstelle 5.
Dort ist in einer Grundplatte 6 eine Vorschubeinrich
tung 7 vorgesehen, welche durch eine Ausnehmung 8
einer in die Grundplatte 6 eingelassenen Stichplatte 9
an dem zu transportierenden Stoff 62 über einen Stoff
schieber 10 angreift. In Nährichtung N, welche der
Stoff-Vorschubrichtung entgegengesetzt ist, sind im
Abstand voneinander zwei Sensoren 11 und 12 angeordnet,
welche z. B. als Reflex-Lichtschranken ausgebildet
sein können.
In Fig. 2 ist der Bereich der Stichbildstelle 5 und
der Antrieb und die Lagerung der Nadel 3 näher darge
stelt.
Die Nadel 3 ist an einer Nadelstange 4 befestigt,
welche in einer Schwinge 13 auf- und abbeweglich gelagert
ist. Die Schwinge 13 ist in Form eines horizontalen
U ausgebildet. Ein erstes Lager 14 ist in dem oberen
U-Schenkel 15 und ein zweites Lager 16 in dem unteren
U-Schenkel 17 angeordnet.
Die Nadelstange 4 wird angetrieben über eine Armwelle 18
und eine an dieser befestigten Kurbel 19 mit einem
exzentrischen Kurbelzapfen 20, welcher in ein Gelenk
21 eingreift, welches mit der Nadelstange 4 über einen
Kloben 22 mit einer Setzschraube 23 verbunden ist.
Durch diesen solchermaßen gebildeten Kurbeltrieb 24
wird die Drehbewegung der Armwelle 18 in eine Auf-
und Abbewegung der Nadelstange 4 umgesetzt.
Die Schwinge 13 ist unterhalb der Armwelle 18 schwenkbar
im Arm 2 gelagert, wobei in Fig. 2 aus Gründen der
Übersichtlichkeit diese Lagerung im einzelnen nicht darge
stellt wurde. Der U-Schenkel 17 der Schwinge 13 weist
einen Ansatz 26 auf, welcher mit einer in ein Auge
27 eingreifenden Schwingwelle 28 verbunden ist. Das
andere Ende der Schwingwelle 28 sitzt in einer Klemmung
29, welche an einem Ende eines Hebels 30 angeordnet
ist, dessen anderes Ende wiederum zylindrische Ansätze 31
aufweist, welche von einem Bolzen 32 zur gelenkigen
Lagerung zweier Laschen 33 durchsetzt ist. Die Laschen 33
werden durch zwei Stege 34 und 35 gebildet. Die freien
Enden der Stege 34, 35 werden jeweils von einem weiteren
Bolzen 36 durchsetzt, welche Bestandteile einer Mutter
37 sind, welche auf der Spindel 38 eines Schrittmotors
39 dreh- bzw. längsverschiebbar aufgenommen ist.
Durch die vorstehend beschriebene Anordnung ist es
bei einem Verdrehen der Spindel 38 möglich, über die
Lasche 33, den Hebel 30, die Schwingwelle 28, den
Ansatz 26 und den U-Schenkel 17 eine Schwenkbewegung
der Schwinge 13 um die Achse 25 herbeizuführen, wodurch
die Längsachse 40 der Nadel 3 aus ihrer Null-Lage
je nach Drehrichtung der Spindel 38 parallel zur Nährich
tung N vor- oder zurückbewegt wird.
Im Arm 2 ist weiterhin eine gegen den Stoffschieber 10
mittels einer nicht dargestellten Feder verschiebbare
Stoffdrückerstange 41 angeordnet, an welcher über
eine Schraube 42 ein Stoffdrückergehäuse 43 befestigt
ist. In dem Stoffdrückergehäuse 43 ist eine Einrichtung
44 zur Erfassung des Ist-Vorschubs des Nähgutes vorgese
hen. Diese umfaßt im wesentlichen ein kegelstumpfförmiges
Rad 45, welches schließlich durch die obengenannte
Anordnung auf das Nähgut angedrückt wird und somit
in Reibkontakt zu diesem steht. Das Rad 45 stellt
ein Widerlager des Stoffschiebers 10 dar und wird
entsprechend der tatsächlichen Vorwärtsbewegung des
Nähguts gedreht. Die Drehbewegung des Rades 45 wird
in an sich bekannter Weise in hierzu proportionale
elektrische Impulse umgesetzt. Dies kann z. B. dadurch
erfolgen, daß an der Peripherie des Rades 45 eine
Mehrzahl von Permanentmagneten angeordnet ist, welche
bei einer Drehbewegung an Hall-Sonden vorbeigeführt
werden, wobei durch das sich ändernde Magnetfeld Impulse
ausgelöst werden. Die Einrichtung 44 ist über eine
Leitung 46 mit einem Rechner bzw. einer Rechnereinrichtung 47 verbunden.
Wie in Fig. 3 dargestellt, ist die Rechnereinrichtung 47
über Leitungen 48 bzw. 49 mit den Sensoren 11 bzw. 12
verbunden. Weiterhin besteht eine schematische dargestellte
Verbindung 52 zu dem Antriebsmotor 53 der Armwelle
18, wobei die Antriebsverbindung durch die gestrichelte
Linie 54 angedeutet ist. An dem Antriebsmotor 53 ist
ferner ein Positionsgeber 63 angebracht, der über
Verbindungen 50 und 51 an der Rechnereinrichtung 47
angeschlossen ist. Die Verbindung 50 dient der Übertragung
eines sogenannten Null-Impulses, der je Umdrehung
der Armwelle 18, z. B. in Tiefstellung der Nadel 3,
abgegeben wird. Über die Verbindung 51 werden der
Rechnereinrichtung 47 Impulse zugeführt, die zur Drehzahl
bzw. zum Drehwinkel der Armwelle 18 proportional sind.
An der Rechnereinrichtung 47 ist ein Eingabeschalter
55 angeordnet.
In Fig. 3 ist schematisch weiterhin noch ein Träger
56 des Stoffschiebers 10 dargestellt, welcher über
eine Schubkurbel 57 gelagert ist. Der Antrieb erfolgt
koordiniert mit dem Antrieb der Nadel 3 über eine
schematisch dargestellte Antriebsverbindung 58. Unterhalb
der Stichbildstelle 5 ist darüber hinaus ein Greifer 59
angeordnet.
Eine erfindungsgemäße Nähmaschine arbeitet zur Erzeugung
eines positionierten Eckenstiches wie folgt:
Nach jedem Einschalten der Nähmaschine 1 wird von
der Rechnereinrichtung 47 selbsttätig ein sogenannter
Nullungsvorgang gesteuert. Dazu wird der Stellmotor 39
von der Rechnereinrichtung 47 derart angesteuert,
daß die Mutter 37 auf der Spindel 38 in ihre linke
Extremlage verfahren wird, bis der Stellmotor 39 mecha
nisch blockiert wird. Es wird dann diese blockierte
Position des Stellmotors 39 kurz gehalten und im Anschluß
hieran der Stellmotor 39 von der Rechnereinrichtung 47
so angesteuert, daß die Mutter 37 auf der Spindel 38
zurückbewegt wird, wobei die dem Stellmotor 39 zugeführten
Impulse so bemessen sind, daß die Nadel 3 ihre Null-Lage
einnimmt.
Vor Beginn des eigentlichen Nähvorgangs wird mit Hilfe
des Stichlängen-Stellhebels 60 eine gewünschte Stichlänge
eingestellt. Weiterhin wird an der Rechnereinrichtung 47
mit Hilfe des Eingabeschalters 55 der Abstand A des
Nahtendes E von der Nähgut-Kante K 2 eingegeben. Es
kann nun mit dem Nähen einer Naht längs der Linie 61
begonnen werden, wobei Stiche mit der Stichlänge C
erzeugt werden. Nach dem Starten der Nähmaschine 1
hat die Bedienungsperson keinen Einfluß auf den weiteren
Steuerungsablauf. Die genähte Naht längs der Line 61
verläuft parallel zu der Nähgut-Kante K 1, welche,
wie in Fig. 4 dargestellt, senkrecht zur Nähgut-Kante K 2
verläuft. Der Transport des Nähguts 62 erfolgt durch
das Zusammenwirken des Stoffschiebers 10 mit dem kegel
stumpfförmigen Rad 45 des Stoffdrückergehäuses 43.
Eine solche Naht wird je nach Größe der Stichlänge
mit einer Drehzahl der Armwelle 18 von bis zu 4500 Upm
genäht.
Nach Erfassung der Nähgut-Kante K 2 durch den Sensor 12
wird die Drehzahl der Armwelle 18 auf etwa 500 Upm
abgesenkt. Durch die Impulsgabe des Sensors 12 wird
die Rechnereinrichtung 47 weiter veranlaßt, den nächst
folgenden Null-Impuls an dem Positionsgeber 63 zu
erfassen. Hiernach erfolgt eine Zählung der von der
Ist-Vorschub-Meß-Einrichtung 44 abgegebenen Impulse,
bis der nächste Null-Impuls erkannt wird. Hierdurch
ist die Rechnereinrichtung 47 im Stande, die tatsächlich
im Nähgut 62 erzeugte Stichlänge (Ist-Stichlänge C)
zu berechnen. Die Ist-Stichlänge C entspricht somit
dem Weg, den das Nähgut 62 in bezug auf die ortsfeste
Nähmaschine 1 bei einer Umdrehung der Armwelle 18
von dem Stoffschieber 10 vorgeschoben wird. Die Ermittlung
der Ist-Stichlänge C erfolgt somit direkt durch das
Zählen der von der Ist-Vorschub-Meß-Einrichtung 44
abgegebenen Impulse während einer 360°-Drehung der
Armwelle 18. Die Ermittlung der Ist-Stichlänge C erfolgt
somit unabhängig von der jeweiligen momentanen Armwellen-
Drehzahl. Es ist aber auch denkbar, die Ermittlung
der Ist-Stichlänge C über mehrere Umdrehungen der
Armwelle 18 zu ermitteln, wodurch sich eine präzisere
Ermittlung ergeben würde.
Nach weiterem Vorschieben des Nähguts 62 wird die
Nähgut-Kante K 2 von dem Sensor 11 erfaßt, welcher
benachbart der Nadel 3 angeordnet ist. Durch dieses,
über die Leitung 49 der Rechnereinrichtung 47 zugeleitete
Signal wird von der Rechnereinrichtung 48 über die
Verbindung 51 die Abfrage der Winkelstellung W der
Kurbel 19 eingeleitet. Mit der Erfassung der Winkelstel
lung W ist die Rechnereinrichtung 47 im Stande:
- a) Zu entscheiden, ob der gerade genähte Stich ohne Eingriff noch vollendet werden soll, oder ob bereits bei diesem Stich eine Stichlängenkorrektur erfolgen soll. Grundsätzlich ist dabei zu berücksichtigen, daß eine Stichlängenkorrektur in der erfindungsgemäßen Weise natürlich nur dann erfolgen kann, wenn sich die Nadel 3 in Außereingriff-Stellung befindet. Der Einfachheit halber wird hier angenommen, daß bei einer Winkelstellung W < 180° der gerade genähte Stich noch ohne Eingriff ausgeführt wird, während bei einer Winkelstellung <180° bereits bei diesem Stich eine Korrektur erfolgt. Selbstverständlich kann aber die Rechnereinrichtung 47 hinsichtlich des Kriteriums noch differenzierter programmiert werden.
- b) Den Teilvorschub T der Ist-Stichlänge C zu bestimmen, um den das Nähgut 62 bereits seit Erzeugung des vorangegangenen Einstiches D vorgeschoben worden ist bzw. sein kann, zu berechnen. Für die Berechnung des Teilvorschubs T ist ein Programmteil in der Rechnereinrichtung 47 vorgesehen, wobei T anhand einer festeinprogrammierten Funktion (z. B. Sinus-Funk tion) als abhängig Veränderliche mit der Veränderli chen W (= erfaßte Winkellage des Kurbeltriebs 24) berechnet wird. Diese Funktion kann entsprechend den Übertragungsverhältnissen errechnet oder rekursiv ermittelt werden.
- c) Die Reststrecke R unter Berücksichtigung des vorstehend genannten, ermittelten Teilvorschubs T, des eingege benen Abstands A und des im Rechenprogramm enthaltenen, festen Abstands B entsprechend dem Abstand des Sensors 11 zur Null-Lage der Achse 40 der Nadel 3 und der gemäß a) getroffenen Entscheidung zu berechnen. Hat die Rechnereinrichtung 47 gemäß a) entschieden, daß noch während des gerade genähten Stiches D eine Korrektur erfolgen soll, weil z. B. W < 180° ist, ergibt sich für die Reststrecke R = B - A + T. Demgegenüber ergibt sich für die Reststrecke, wenn W < 180° ist, R = B - A - C + T.
Die nach vorstehenden Kriterien berechnete Reststrecke R
wird anschließend von der Rechnereinrichtung 47 durch
die ermittelte Ist-Stichlänge C dividiert. Sofern
diese Division nicht ohnehin ohne Rest aufgeht, verbleibt ein
Restbetrag, welcher nun zur Stichlängenkorrektur herange
zogen wird. Dies kann grundsätzlich so erfolgen, daß
die Länge eines einzigen Stiches korrigiert wird,
daß die Länge der nachfolgenden Stich um einen jeweils
gleichen Betrag geändert wird, oder daß die Stichlänge
allmählich von Stich zu Stich verkürzt bzw. verlängert
wird, um einen weichen optischen Übergang zu erreichen.
In jedem Fall hängt die grundsätzliche Entscheidung,
ob eine Stichlängenvergrößerung oder Verkürzung erfolgen
muß, von dem Kriterium gemäß a) ab, d. h. es erfolgt
entweder eine "Aufrundung" oder "Abrundung" der noch
zu nähenden Stichzahl. Dementsprechend wird eine Stichlän
genvergrößerung durch Verlagerung der Nadel 3 in Nährich
tung N oder eine Stichlängenverkleinerung durch Verlage
rung der Nadel 3 entgegen der Nährichtung N bewerkstel
ligt, was durch entsprechendes Ansteuern des Schrittmo
tors 39 erreicht wird, so daß dieser entsprechend
links- oder rechtsherum verdreht wird und die resultie
rende Bewegung auf die Schwinge 13 überträgt.
Grundsätzlich erfolgt die Stichlängenkorrektur also
in jedem Fall so, daß der Schrittmotor 39 von der
Rechnereinrichtung 47 so gesteuert wird, daß über
die Schwinge 13 die Längsachse 40 der Nadel 3 gegenüber
deren Null-Lage verlagert wird. Das Maß der von dem
Stellmotor 39 je angesteuertem Schritt hervorgerufenen
Verlagerung der Schwinge 10 bzw. der Längsachse 40,
welches allgemein als Auflösung bezeichnet wird, hängt
ab von der Konstruktion des Schrittmotors, d. h. der
Anzahl der Schritte pro Umdrehung, und der Steigung
der Spindel 38. Diese Bauteile werden vorzugsweise
so abgestimmt, daß eine Gesamtauflösung über Schrittmotor
39 und Spindel 38 in der Größenordnung von Zentral-Milli
meter erreicht wird.
Ein in Fig. 3 lediglich schematisch dargestellter
Greifer 58, welcher um eine horizontale Achse schwenkbar
gelagert ist und als solcher von Zick-Zack-Nähmaschinen
bekannt ist, ermöglicht eine zuverlässige Schleifenauf
nahme auch bei einer Auslenkung der Nadel 3. Dabei
ist bei herkömmlichen Greifern eine Auslenkung von etwa
±3,5 mm möglich. Grundsätzlich ist auch die Verwendung
von Greifern denkbar, welche um eine vertikale, parallel
zu der Nadelstange 4 verlaufende Achse drehbar gelagert
sind.
Nach dem Nähen der vorbestimmten Zahl von Stichen
mit korrigierter Stichlänge C′ wird durch die Rechnerein
richtung 47 gesteuert die Nadel 3 in ihrer Tiefstellung
im Eckpunkt E angehalten. Dies erfolgt mittels der
schematisch dargestellte Verbindung 50 zwischen der
Rechnereinrichtung 47 und dem Antriebsmotor 53.
Es kann an diesem Punkt nun in bekannter Weise die
Naht durch Betätigung des Fadenabschneiders usw. beendet
werden. Andererseits ist ein Weiternähen in eine von
der Linie 61 abweichende Richtung möglich, wozu das
Werkstück nun um die Nadel 3 verschwenkt werden muß.
Dies kann selbsttätig durch entsprechende Einrichtungen
oder manuell erfolgen. Dazu wird hierzu das Stoffdrücker
gehäuse 43 angehoben und ein zur Linie 61 parallel
liegender Anschlag 64 verschoben, so daß er dann das
Verschwenken des Nähguts 62 nicht hindert. Danach
kann durch selbsttätige Steuerung oder durch Impulsabgabe
über einen Betätigungsschalter durch eine Bedienungsperson
ein Absenken des Stoffdrückers und ein Zurückschieben
des Anschlags 64 erfolgen und weitergenäht werden.
Hieran anschließend wird die Nadel 3 rechnergesteuert
vorzugsweise progressiv, d. h. Stich für Stich um den
berechneten Korrekturbetrag, in ihre Null-Lage zurückge
schwenkt, so daß das Nahtbild im Bereich des Eckpunktes
einheitlich erscheint.
Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise ist anhand
des Flußdiagramms in Fig. 5 und 6 nochmals zusammenfassend
und ergänzend dargestellt.
Claims (8)
1. Nähmaschine, insbesondere Industrienähmaschine,
mit einer von einer Armwelle auf- und abwärts antreibbaren
Nadelstange mit einer Nadel,
einem Stoffschieber zum Vorwärtstransport
des Nähgutes in Koordinaten mit der Nadelbewegung,
einer Meß-Einrichtung zur Erfassung des Ist-Vorschubs
des genähten Stoffes und zur Abgabe eines dementspre
chenden elektrischen Signals, wenigstens einem
Sensor zur Erfassung einer Nähgut-Kante, mit einer elektronischen
Einrichtung zur Erfassung der exakten Winkellage der Armwelle,
mit einer Korrektureinrichtung zur Veränderung der Länge
mindestens eines Stiches und mit einem Rechner
zur Steuerung der Korrektureinrichtung in Abhängigkeit
von Ausgangssignalen der Einrichtung zur Erfassung des
Ist-Vorschubes, des Sensors und der Einrichtung zur
Erfassung der Winkellage, wobei der Rechner derart arbeitet,
daß eine Naht mit vorgegebener Drehzahl, vorgegebener
Stichlänge und vorgegebenem Abstand ihres Endpunktes
von einer Materialkante genäht wird, daß die Ist-Stich
länge ermittelt wird, und daß nach Erfassen einer
Nähgut-Kante durch einen Sensor und nach Erfassen der
Winkellage der Armwelle die Korrektureinrichtung betätigt wird,
wenn der noch zu nähende Nahtabschnitt nicht durch
die Ist-Vorschublänge pro Stich weitgehend restlos
teilbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Korrektureinrichtung durch eine Einrichtung zur Vorlagerung
der Längsachse (40) der Nadel (3) parallel zur Nährichtung (N)
gebildet ist, wobei die Korrektureinrichtung für jeden in seiner
Länge zu verändernden Stich angesteuert wird.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Verlagerung
der Längsachse (40) der Nadel (3) eine über einen
Elektromotor angetriebene, die Nadelstange (9) lagernde
Schwenkeinrichtung (Schwinge 13) umfaßt.
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkeinrichtung (Schwinge 13) ein U-förmiges
Lagerteil mit in den U-Schenkeln (15, 17) ausgebildeten
Gleit-Lagern (14, 16) für die Nadelstange (4) umfaßt.
4. Nähmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Elektromotor als Schrittmotor (39)
ausgebildet ist.
5. Nähmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schrittmotor (39) eine Spindel (38) aufweist,
auf welchem eine Mutter (37) zur Kraft-Weg-Übertragung
auf die Schwenkeinrichtung (Schwinge 13) angeordnet
ist.
6. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rechner (47) ferner derart arbeitet,
daß in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal der Einrich
tung zum Erfassen der Winkellage sofort
oder erst beginnend mit dem nächstfolgenden Stich
eine Stichlängenkorrektur veranlaßt wird.
7. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch einen Eingabeschalter (55) zur Eingabe des Abstandes des
gewünschten Endpunktes des Nahtabschnittes von der Material-Kante
in den Rechner (47).
8. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (47) ferner derart arbeitet,
daß bei einer Fortsetzung der Naht
nach Erreichen des Endpunktes eines Nahtabschnittes die Nadelachse (40)
von Stich zu Stich fortschreitend in die Ausgangsstellung
zurückgestellt wird.
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