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Vorrichtung zur Herstellung eines Abzweiges an einer Leitung eines
elektrischen Energieversorgungsnetzes Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Herstellung eines Abzweige an einer Leitung, insbesondere einem unterirdisch verleten
Kabel, eines elektrischen Energieversorgungsnetzes, mit einer Abzweigmuffe die ein
Muffengehäuse bildet, in dem ein Sicherungsautomat, der bei einem unzulässig hohen
Strom im Abzweig dessen elektrische Verbindung mit der Leitung unterbricht und der
eine fernbedienbare Betätigungseinrichtung aufweist, vorzugsweise zusammen mit wenigstens
einer Anschlußklemme, angeordnet ist und das mit einem Isoliermittel, insbesondere
mit Gießharz, füllbar ist.
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Eine vorrichtung dieser Art ist bereits bekannt, vgl. DE-OS 1 17 1112.
Durch das Vorhandensein eines fernbedienbaren Sicherungsalltonlaten im Inneren der
Abzweigmuffe bietet die bekannte
Vorrichtung den Vorteil, daß nach
einem erfolgten Ansprechen des Sicherungsautomaten der ordnungsgemäße Leitungsschutz
des Abzweiges auf einfache Weise durch Wiedereinschalten des Sicherungsautomaten
wieder hergestellt werden kann, ohne daß die an schlecht zugänglicher Stelle angeordnete
Abzweigmuffe freigelegt werden müßte, was bei einem unterirdisch verlegten Kabel
das Aufgraben des Kabelkanals bedeuten würde. Mit ebenso geringem Aufwand läßt sich
außerdem durch Ausschalten des Sicher ungs au tomate r mittels der Fernbedienung
der Abzweig vom Hauptkabel elektrisch trennen, wenn beispielsweise Wartungs- oder
Reparaturarbeiten am Abzweig durchgeführt werden sollen.
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Den Vorteilen, die die erwähnte bekannte Vorrichtung in Anwendung
und Betrieb bietet, steht jedoch der Nachteil gegenüber, daß bei der Herstellung
Fertigungsprobleme auftreten. Wie sich nämlich gezeigt hat, ist die sichere Funktion
nur dann gewshrleistet, wenn der Sicherungsautomat mit der zugehörigen fernbedienbaren
Betätigungseinrichtung vom in die Muffe eingefüllten Gießharz nicht oder jedenfalls
nicht vollkommen umschlossen ist. Nur nn diese Bedingung erfüllt ist, ist der einwandfreie
Ablauf der Bewegungsvorgänge der beweglichen Teile des Automaten und der zugehörigen,
pneumatisch oder elektrisch fernbedienbaren Betätigungseinrichtung gewährleistet.
Andererseits wird die erforderliche Isolationswirkung und der Schutz der im Muffengehäuse
enthaltenen Teile gegen physikalische und/oder chemische Einwirkungen nur dann erreicht,
wenn das Muffengehäuse so vollständig wie möglich mit dem Gießharz ausgefüllt ist.
Dies macht es notwendig, Dichzungen vorzusehen, welche das Vordringen des Gießharzes
zu den beweglichen Teilen des Automaten und dessen Betätigungseinrichtung verhindern.
Eine zuverlässige Abdichtung läßt sich jedoch in vielen Fällen nicht erreichen.
Daher besteht trotz sorgfältigster Überwachung des Einfülivorgangs die Gefahr, daß
es zu einem Umschließen des Sicherungsautomaten kommt. Wegen des hohen Ausschußanteils,
der sich trotz sorgfältiger Arbeit nicht ausreichend verringern läßt, sind die Herstellungskosten
der bekannten Vorrichtung daher ungünstig hoch.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der ir
Rede stehenden Art zu schaffen, die e demgegenüber vergleichsweis weit einfacher
und billiger herstellbar ist.
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Diese Aufgabe löst erfindungsgemäß eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Durch das Vorhandensein eines den Sicherungsautomaten mit seiner
Betätigungseinrichtung umfassenden Hilfsgehäuses, das beim Eingießen des Isoliermittels
in das Muffengehäuse als Taucherglocke wirkt, durch deren innere Luftblase ein Raum
freigehalten wird, innerhalb dessen sich der Sicherunqsautomat befindet, sind keine
Dichtungen erforderlich und es braucht beim Einfüllvorgang keine besondere Sorgfalt
aufgewendet zu werden. Man kann beim Einfüllen einfach so vorgehen, daß so viel
Gießharz eingegossen wird, bis eine vollständige Füllung des Muffengehäuses erreicht
ist, was beispielsweise an einer Überlaufeinrichtung, etwa einem zu diesem Zweck
am Muffengehäuse worgesehenen Steiger, erkennbar ist. Man hat nun die Gewähr, daß
das Isoliermittel aufgrund der vollständigen Füllung des Gehäuses seine volle Schutzwirkung
entfaltet, wobei gleichzeitig durch das Vorhandensein des Hilfsgehäuses, das in
seiner Luftblase den vi Isoliermittel freigehaltenen Sicherungsautomaten enthält,
sichergestellt ist, daß dieser einwandfrei funktionsfähig ist.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch 2 ist bei
einem aus Gehäuseschalen gebildeten Muffengehäuse als Hilfsgehäuse eine Wanne vorgesehen,
die in eine der GehäuseschaSen einlegbar ist und an ihrer Außenseite Oberflächenunregelmaßigkeiten
aufweist, die mit zumindest im wesentlichen dazu komplementär gestalteten Oberflächenunregelmäßigkeiten
an der Innenseite der Gehäuseschale lösbar verrastbar sind. Besondere Maßnahmen
zur lafixierung der Wanne in der Gehäuseschale sind dadurch nicht erforderlich,
so daß sich die Montage der Vorrichtung besonders einfach gestaltet. Gemäß dem Anspruch
3 kann die Anordnung so getroffen sein, daß auch die Wanne Halteeinrichtungen zur
Lagesicherung des in ihr angeordneten Sicherungsautomaten aufweist. Der Zusammenbau
der Vorrichtung gestaltet sich bei diesem Ausführungsbeispiel besonders einfach.
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Die Erfirldllng wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dar-
r -gestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig.l eine Draufsicht auf die Innenseite der oberen Cehäuseschale
eines für ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehenen
zweiteiligen Muffengehäuses; Fig.2 eine teilweise entsprechend der Schnittlinie
IT-II von Fig. 1 aufgeschnitten gezeichnete Seitenansicht der Gehäuseschale von
Fig. 1 und Fig.3 einen Schnitt längs der Schnittlinie IJI-III von Fig. 1.
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Eine Gehäuseschale 1, die die obere Hälfte des Gehäuses einer Abzweigmuffe
bildet, ist, von den nachstehenden Besonderheiten abgesehen, im wesentlichen in
der üblichen Art und Weise gestattet und so ausgebildet, daß nach dem Zusammenbau
das Mu ffengehäuse mit Gießharz gefüllt werden kann, um im Muffengehäuse enthaltene
Einzelteile in der isolierenden und schützenden Harzmasse einzubetten. Die Gehäuseschale
1 weist im Unterschied zur nicht dargestellten unteren Gehäuseschale eine Einfüllöffnung
2 für das Gießharz und einen Steiger 3 als Entlüftungseinrichtung auf, die den einwandfreien
Füllvorgang gewährleistet. Dabei bildet der Steiger 3 die höchste Stelle des in
Fig. 1 und 2 links gelegenen Muffengehäuseabschnitts, und entlüftet beim Einfüllvorgang
also diesen Gehäuseabschnitt, während die Einfüllöffnung 2 gleichzeitig auch als
Entlüftungsöffnung für den in Fig. 1 und 2 rechts gelegenen Muffengehäuseabschnitt
dient.
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Die Gehäuseschale'l bildet einen zu ihrer Haupt-Längsachse 5 koaxialen
Durchgangskanal für ein nicht dargestelltes Hauptkabel.
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Dieser Durchgangskanal weist in dem auf den Steiger 3 ausgerichteten
Bereich eine Erweiterung 6 auf, in der eine übliche, ebenfalls nicht dargestellte
Anschlußklemme unterbringbar ist, um die
eektrische Verbindung zwischen
dem Hauptkabel und einem Abzweialkabel 7 herzustellen, das nur in Fig. 2 mit strichpunktierter
Linie angedeutet ist, normalerweise einen geringeren Querschnitt aufweist als das
Hauptkabel und sich in dem in Fig. 1 und 2 rechts gelegenen Muffengehäuseabschnitt
längs eines Abzweigkanals erstreckt, dessen Längsachse 8 im Winkel zur Haupt-Längsachse
5 verläuft, siehe Fig. 1.
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Derjenige Leiter des Abzweigkabels 7, der abgesichert werden soll,
ist mit der Anschlußklemme über einen Sicherungsautomaten 12 verbunden, der sich
in dem in Fig. 1 und 2 rechts gelegenen Gehäuseabschnitt oberhalb des Abzweigkabels
7 längs dessen Achse 8 erstreckt. Der Sicherungsautomat 12 ist in an sich bekannter
leise mit einer fernbedienbaren Betätigungseinrichtung versehen, die beim Ausführungsbeispiel
in der Weise, wie es in der DE-OS 31 17 1n2 gezeigt ist, pneumatisch steuerbar ist.
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Da die sichere Funktion des Sicherungsautomaten 12 und seiner Retatiqungsennrichtung
nicht gewährleistet wäre, wenn der Automat 12 mit seiner Betätigungseinrichtung
in der Gießharzmasse einqebettet wäre, ist der Automat 12 mit seiner Betätigungseinrichtung
innerhalb einer aus Kunststoff gefertigten, dichten Wanne 13 untergebracht, die
als Hilfsgehäuse innerhalb der Gehäuseschale 1 den Sicherungsautomaten 12 mit der
Betätigungseinrichtung vollständig aufnimmt und so innerhalb der Gehäuseschale 1
angeordnet ist, daß, bezogen auf die Orientierung der Gehäuseschale 1 beim Einfüllvorgang,
die Wannenöffnung nach abwärts gerichtet ist. Die Oeffnung der Wanne 13 ist also
beim Einfüllvorgang der aufsteigenden Oberfläche des Gießharzes, das in Fig. 2 punktiert
angedeutet und mit 15 bezeichnet ist, zugekehrt. Wenn bei fortschreitendem Elnfüllvorgang
die Wanne 13 mit ihrem Öffnungsrand 16 in das Gießharz 15 eintaucht, wirkt die Wanne
13 daher als Taurherglocke, in der, wenn der Spiegel des Gießharzes 15 das Niveau
des Offnungsrandes 16 der Wanne 13 übersteigt, eine Luftblase 17 eingeschlossen
wird, innerhalb deren der Sicherungsautomat 12 mit seiner Betätigungseinrichtung
frei von Gießharz bleibt, wie es in Fig. 2 daryestellt ist. Aus dieser Fig. ist
auch zu ersehen, daß das Gießharz 15 innerhalb der Wanne 13 zwar das Niveau des
Öffnunqsrandes
16 etwas überstiegen und die Luftblase 17 auf ein
Vr-1 umen zusammengedrückt hat, das etwas geringer ist als das Anfangs-Luftvolumen,
daß jedoch die Ausdehung der Luftblase 17 ausreichend groß ist, um den Sicher ungs
automaten 12 mit seiner Betätigungseinrichtung gänzlich vom Gießharz 15 freizuhalten.
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Zur Verbindung der Betätigungseinrichtung des Sicherungsautomaten
12 mit einem nicht dargestellen Druckluftschlauch, der zu einer steuerbaren Druckluftquelle
führt, die an einer gut zugänglichen Stelle angebracht werden kann, beispielsweise
am Mast einer Strom ßenleuchte, zu der das Abzweigkabel führt, weist der Sicherungsautomat
12 einen Anschlußstutzen 21 auf. Dieser erstreckt 5 ich durch eine Durchgangsbohrung
22 der Wanne 13 und eine Durchgangsbohrung 23 in der Wandung der Gehäuseschale 1
hindurch zur Außenseite des Muffengehäuses. Im dem Sicherungsautomaten 12 benachbarten
Längenabschnitt besitzt der Anschlußstutzen 21 ein Außengewinde, auf dem eine Befestigungsmutter
25 sitzt. Diese dient zur Verschraubung des Anschlußstutzens 21 mit der Gehäuseschale
1, wobei ein Dichtungsring 27, der auf dem Anschlußstutzen 21 sitzt und zwischen
der Außenfläche der Wanne 13 und der Innenf3äch e der Wandung der Gehäuseschale
1 angeordnet ist, beim Anziehen der Befestigungsmutter 25 den Anschlußstutzen 21
sowohl gegenü.be£ der Bohrung 22 der Wanne 13 als auch gegenüber der Bohrung 23
der Gehäuseschale 1 abdichtet. Die Bohrung 22 der Wanne 13 bildet zusammen mit der
Befestigungsmutter 25 des Anschlußstutzens 23 eine Halteeinrichtung zur Lagefixierung
des Sicherungsautomaten 12 relativ zur Wanne 13.
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Letztere ist, wie die Fig. 1 und 3 zeigen, nicht nur an der Bohrung
23 der Gehäuseschale 1 durch die Verschraubung des Anschlußstutzens 21 des Sicherungsautomaten
12 in der Gehäuseschale 1 fixiert, sondern die Wanne 13 weist, wie die Fig. 1 und
3 zeigen, als zusätzliche Haltemittel längsverlaufende Rippen 29 sowie vertikal
verlaufende Rippen 30 auf, die mit zugehörigen Wandungsabschnitten der Gehäuseschale
1 zusammenwirken. Dabei weist die Wandung der Gehäuseschale 1 in den auf die längs
verlaufenden Rippen 29 ausgerichteten Bereichen Auswölbungen 33 auf, in die die
Rippen 29 einschnappbar sind, siehe Fig. 3, um eine lösbare
Verrastunq
zwischen der Wanne 13 und der Gehäuseschale 1 zu ermöglichen.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur
allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen
Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere
nicht in den Ansprüchen erwähnt sind.
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- Leerselte -