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Autoklavenverfahren und Vorrichtung dazu für Torf u. dgl. Der kolloide
Zustand verschiedener Stolfe, wie z. B. Moor, läßt eine Trennung (los Wassers von
den festen Bestandteilen der Masse (Torf) unter normalem Druck und normaler Temperatur
mit den technisch bekannten anwendbaren Hilfsmitteln nicht zu. Wird dagegen eine
Masse eingeschlossen, einer hohen Temperatur und dem dementsprechend holten Druck
ausgesetzt, so bewirkt der hohe Druck in Verbindung mit der hohen Temperatur ein
Aufheben des kolloiden Zustandes der Masse und somit ein Trennen des Wassers von
den festen Bestandteilen; läßt dagegen die Temperaturerhöhung und mit dieser der
Druck wieder nach, so hört diese Trennung auch wieder auf. Man muß also, wenn man
die getrocknete Masse für sich g r e winnen und das Wasser dauernd abscheiden will,
das Wasser von den festen Bestandteilen befreien, wenn, die eingeschlossene Masse,
z. B. Moor, eine hohe Temperatur hat und unter dem dieser Temperatur entsprechenden
Druck steht. Urn dieses zu erreichen, betrifft die Erfinclung eilt Autoklavenverfahren
für Torf u. dgl., welches sich dadurch kennzeichnet, daß eine stark wasserhaltige
Masse, wie z. B. Moor, in einen senkrecht stehenden, mit oberer und unterer Öffnung
versehenen Druckbehiilter geschüttet wird, in welchem eine Heizschlange unterge-@racht
ist, der das Heizmaterial abstellbar und regulierbar zugeführt werden kann. Außerlem
befindet sich an der Seite des Druckbehälters an einer zweckentsprechenden tiefen
Stelle eine mit einem leicht auswechselbaren Sieb verkleidete Wasserablaßvorrichtung
und die an derartigen Gefäßen notwendige Armatur. Die Entwässerung der Masse wird
dadurch erreicht, daß man den Druckbehälter, nachdem er mit der im kolloiden Zustand
befindlichen-Masse gefüllt ist, abschließt und die eingeschlossene Masse mittels
des in die Heizschlange eintretenden Heizmaterials erhitzt. Infolge der Temperaturerhöhung
wird die eingeschlossene stark xasserhaltige Masse stets dem Druck ausgesetzt werden,
welcher der Temperatur des gesättigten Wasserdampfes entspricht, und man ist in
der Lage, die Masse stets so lange zu erhitzen, bis sich sämtiiches Wasser von den
festen Bestandeilen getiennt hat. Ist dies geschellen, dann teilen getrennt hat.
Ist dies geschehen, öffnet man den Wasserablaß, führt aber gleichzeitig der Moormasse
so viel neue Wärme zu, wie notwendig ist, um Wasser in Dampf von gleicher Spannung
zu verwandeln. Da der Druckbehälter so eingerichtet ist, daß Wasser seitlich unten
aus dem Behälter austreten, aber oben im Innern des Behälters sich Dampf entwickeln
kann, so braucht man der Masse während dieses Vorganges nur so viel Wärme zuzuführen,
wie notwendig ist, um die 1lenge Dampf zu entwickeln, die einen Raum einnimmt, der
dem des ausfließenden Wassers entspricht. Das 1Mitentweichen der festen Bestandteile
durch den Wasserabfluß wird durch ein leicht auswechselbares Sieb, welches den Wasserabfluß
nach dem Innern rles Behälters hin verkleidet, verhindert, und das Entleeren des
Behälters von den festen Bestandteilen geschieht, nachdem das Wasser abgelassen
und die Dampfspannung durch Dainpfablassen his auf einen geringen überdruck
vor
sich gegangen ist, durch Öffnen der unteren Austrittsöfnung des Druckbehälters.
Der geringe, jedoch stets regulierbare im Druckbehälter herrschende Überdruck genügt.
tun die feste Masse aus dem Druckhehälter durch die untere Öffnung zu entfernen.
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In der Zeichnung wird dargestellt in Fig. I ein Schnitt durch den
Druckbehälter, in Fig. eine Ansicht des Behälters von oben.
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In dem senkrecht stehenden Druckbehälter a. welcher oben mnit einem
Einlaßschieber b und unten mit einem Auslaßschieber c versehen ist, wird eine Heizschlange
d angeordnet, in welche mittels eines Absperrventils e ein entsprechendes Heizmaterial,
z. B. überhitzter Wasserdampf, hincingelassen werden kann. Die Austrittsseite der
Heizschlange wird. wenn man mit Dampf heizt, mit einem Kondenswasserabscheider in
Verbindung gebracht. An der Seite des Behälters r wird in eincr demn Zweck entsprechenclen
tiefen Lage eine Wasserablaßvorrichtung f angebracht, welche nach innen hin durch
ein leicht auswechselbares sieb derart verkleidet wird, daß wohl dlas Wasser durch
dlas Sieb hindurchtreten kann, aller die festen Bestandteile in dem Behälter a zurückgehalten
werden. Ein Manometer i zum lederzeitigen Erkennen des Druckes in dem Gefäß a, ein
Sicherheitsventil k Lund ein Schwimmer h, welcher den jeweiligen Stand der Oberfläche
dler Mlasse anzeigt, vervollständigen die Armatur des Behälters.
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Die Arbeitsweise des Autoklavenverfahrens ist folgende: Man schüttet
durch den geöffneten Schieber b eine Masse, welche sich im kolloiden Zustand befindet,
z. B. Moor, in den Behälter hinein, bis der Behälter vollständeg gefüllt worden
ist, schließt den Schieber b, öffnet das Heiznmaterialeinlaßventil e und läßt das
Heizmnaterial, z. B. überhitzten Wasserdampf, von entsprechender Temperatur in die
Heizschlange d eintreten. Dieser Dampf gibt mittels der Heizschlange d an die Moormasse
Wärme ab, und infolge des Wassergehalts der Moormnasse wird ein Überdruck in demn
Gefäß entstehen, welcher im Verein mit der Temperatur, welche die Masse annimmt,
den kolloiden Zustand der Moormasse nach und nach zerstört. Dadurch, daß man die
Temperatur und somit auch den im Behält er a herrschenden Druck durch entsprechende
Wärmezuführung so lande Zeit konstant lassen kann, wie zum vollständigen Abscheiden
des Wassers benötigt wird, erreicht man die Zerstörung des kolloiden Zustandes der
Moormasse. Ist nun diese Zerstörung vollständig durchgeführt und das früher gebunden
gewesene Wasser ausgeschieden geschieden worden, so öffnet man das Wasserablaßventil
f. Das aus dem Moor ausgeschiedene Wasser kann jetzt austreten, aber durch die Anordnung
des Siebes g werden die festen Bestandteile der Moormasse (Torf) an dlern Austreten
aus dem Gefäß gehindert. Infolge des Atustretens des Wassers aus dem Behälter würde
nun die Spannung in dem Behälter a sinken, wenn man mittels der Heizvorrichtung
nicht erneut so viel Wärme der Moormasse zuführte, daß das Wasser der im Gefäß a
befindlichen Mlasse zur Dampfent wicklung gelangte. Da bekanntlich Dampf von gleicher
Spannung und Temperatur ein größeres Volumen einnimmt wie die gleiche Gewichtsmenge
Wasser, so läßt man stets so viel Wasser aus dem Wasserablaß austreten, wie der
Unterschied zwischen dem Dampf-und dem Wasservolumen beträgt von gleichen Gewichtsmengen
Dampf und Wasser. Man kann somit dadurch, daß man aus dem Gefäß a Wasser anstatt
Dampf austreten läßt, ein Trocknen des Torfes unter Wasserabscheidung erzielen.
Ist dlas Wasser abgeschieden, so läßt man den im Gefäß a befindlichen Druck durch
Dampfentweichung so weit sinken, wie zur gefahrlosen Entleerung des Gefäßes a notwendig
ist und öffnet dann den Auslaßschieber c. Infolge des noch im Gefäß a herrschenden
Überdruckes wird die getrocknete Torfmasse aus dem Druckbehälter a herausgedrückt,
und der Behälter a kann zur frischen Füllung wieder vorbereitet werden.