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Fräsvorrichtung mit einer Hand-Oberfräse
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Die Erfindung betrifft eine Fräsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
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Fräsvorrichtungen dieser Art sind bekannt (DE-PS 24 21 954). Bei den
bekannten Bauarten kann vorgesehen werden, daß die Hand-Oberfräse mit ihrer Fußplatte
von unten an einen Werkstücktisch angeschraubt wird. Der fliegend an dem Antriebsaggregat
gelagerte Fräser kann dann durch den Werkstücktisch hindurch für die Bearbeitung
von Werkstücken ausgenützt werden. Die Zustellung des Fräsers erfolgt durch Veränderung
des Abstandes zwischen Antriebsaggregat und Fußplatte, wozu auch eine am Werkstücktisch
und an der Antriebsaggregat gelagerte Einstellspindel mit einem Handrad eingesetzt
werden kann. Der Einsatz solcher bekannter Bauarten ist wegen der durch die fliegende
Lagerung der Fräser bedingten relativ kurzen Fräserlänge begrenzt. Auch die Winkeleinstellung
zur Führungsfläche für das Werkstück ist nur schwer möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden.
Die Erfindung besteht darin, daß die Fußplatte der Oberfräse über eine Schwenkachse
mit einer ortsfest am Werkstücktisch befestigten Halterung verbunden ist, die auch
noch ein Schwenksegment zur Arretierung der verschwenkten Lage der Oberfräse aufweist
Es wird dadurch möglich, den Hobelkopf oder die Hobelwelle zusammen mit dem ganzen
Oberfräsenaggregat und einem Winkel zu der Führung fläche für das Werkstück einzustellen,
so daß Profilierungen verschiedener Art möglich sind und die Bearbeitung von Werkstücken
durchgeführt werden kann, die bisher in ähnlich einfacher Weise nicht möglich war.
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Die Arretierung der Schwenkanordnung kann über eine zur SchwenkachSC
parallele Welle erfolgen, die mit Klemmeinrichtungen in an sich bekannter Weise
zum Anklemmen am Schwenksegment versehen ist.
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Schließlich ist es noch vorteilhaft, bei Fräsvorrichtungen der eingangs
genannten Art, bei denen an dem Gehäusedeckel ein Stützlagerbock angebracht ist,
der mit einer auf der Achse des Antriebszapfens gelegenen, aber im Abstand zu diesem
angeordneten zweiten Lagerstelle für ein in der Art eines Hobelkopfes ausgebildetes
Werkzeug versehen ist, an dem mit der Lagerstelle versehenen Schenkel des Stützlagerbockes
eine verstellbare Pendelführung mit einem Kopiertaster anzubringen, welche die Anlage
von Werkstücken unter verschiedenen Winkeln im Bereich des freien Endes des Stützlagerbockes
ermöglicht. Die Pendelführung kann dabei aus einer um eine fest und konzentrisch
zur Achse des Werkzeuges am Stützlagerbock angeordnete La#erhülse schwenkbaren Halterung
für eine Stellschraube und aus einem mit dieser Stellschraube relativ zu der Lagerhülse
verstellbaren rahmenförmigen Schlitten mit einer Anlagefläche für das Werkstück
bestehen. Die Bearbeitung halbrunder, runder oder gebogener Werkstücke zum Zweck
von deren Profilierung ist dadurch möglich.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt und
wird in der folgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine teilweise aufgeschnittene
Seitenansicht einer neuen Fräsvorrichtung mit einer an der Unterseite eines Werktisches
angebrachten Hand-Oberfräse, jedoch ohne Schwenkvorrichtung, Fig. 2 die Fräsvorrichtung
der Fig. 1, ebenfalls teilweise aufgeschnitten und ohne die Darstellung der Relativverstellung
zwischen Fußplatte und Antriebsaggregat und Fig. 3 die Draufsicht auf die Fräsvorrichtung
der Fig. 1 und 2 in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2 teilweise im Schnitt.
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In den Fig. 1 bis 3 ist das Antriebsaggregat 1 einer bekannten Hand-Oberfräse
zu erkennen, das in einer Führung 2 mit seitlichen Handgriffen 3 in Richtung der
Antriebsachse 4 des Antriebsaggregates 1 an Säulen 5 verschiebbar gelagert ist,
die fest, im Ausführungsbeispiel über Sicherungsstifte 6, in einer rahmenförmigen
Fußplatte 7 eingesetzt -sind. Die Fußplatte 7
ist mit zwei parallel
zueinander verlaufenden Bohrungen 8 versehen, über die, wie noch erläutert werden
wird, die Befestigung der Fußplatte 7 an einem stationär, beispielsweise an der
Unterseite eines Arbeitstisches angeordneten Teil erfolgt.
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Das Gehäuse des Antriebsaggregates 1 der Oberfräse weist einen Gehäusedeckel
9 an der nach oben gerichteten Seite des Antriebsaggregates 1 auf, an dem auch die
Handgriffe 3 befestigt sind.
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Dieser Gehäusedeckel 9 besitzt zum einen in bekannter Weise eine Öffnung,
durch die der Antriebszapfen 11 für ein Werkzeug herausragt, der beim Ausführungsbeispiel
mit einem Anschlußzapfen 12 für die drehfeste Verbindung mit einer Steckachse 13
ausgelegt ist, welche auf beiden Seiten mit konischen Zentrierteilen 14 versehen
ist und zur Befestigung eines im einzelnen nicht dargestellten zylindrischen Hobelkopfes
15 dient. Um die Steckachse 13 nicht nur auf der Seite des Antriebszapfens 11, sondern
auch.
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auf der entgegengesetzten Seite lagern zu können, ist an dem Gehäusedeckel
9 des Antriebsaggregates 1 ein Stützlagerbock 16 angebracht, der aus einem U-förmigen
Tragbügel besteht, dessen einer Schenkel 16a den Antriebszapfen 11 des Antriebsaggregats
1 rahmenförmig umgibt und, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, mit einer kreisförmigen
Innenausnehmung 17 eine Zentrieraufnahme 10 umgibt, die kreisförmig und konzentrisch
zu der Achse 4 des Antriebsaggregates 1 angeordnet ist. Die Ausnehmung 17 ist Teil
des ringförmig ausgebildeten Rahmens 18, der den einen Schenkel 16a des U-förmigen
Tragbügels 16 bildet. Der U-förmige Tragbügel 16 weist einen Stegteil auf, der sich
etwa parallel zur Achse 4-von dem Schenkel 16a aus durch die rahmenförmige Fußplatte
7 hindurch zu dem zweiten Schenkel 16b des Tragbügels 16 erstreckt, der die zweite
Lagerstelle 19 aufnimmt, die wiederum konzentrisch zur Achse 4, aber im Abstand
zum Antriebszapfen 11 des Antriebsaggregats 1 angeordnet ist. Diese Lagerstelle
19 besteht aus einem innerhalb einer in einer Bohrung 20 im Schenkel 16b angeordneten
Hülse 21 vorgesehenen Nadellager 22, in dem drehbar ein hohler Lagerzapfen 24 gehalten
ist, durch den in Richtung des Pfeiles 25 die Steckachse 13 eingeschoben werden
kann, sobald der entsprechende Hobelkopf 15 in
seine Lage zwischen
den beiden konischen Teilen .14 aufgenommen ist. Der etwa parallel zur Achse 4 verlaufende
Steg 16c ist, wie aus Fig. 3 zu erkennen ist, mit einer etwa zylindrischen Außen-
und Innenwand versehen, deren Durchmesser dem maximalen Durchmesser eines Fräs-
oder Hobelwerkzeuges 15 angepaßt ist.
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Der Steg 16c dient daher als Schutzsteg für das Werkzeug 15.
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Wie aus den Fig. 2 und 3 deutlich erkennbar ist, ist die Fußplatte
7 der Oberfräse über eine Stange 26, die als Schwenkachse dient, schwenkbar mit
einer Halterung 27 verbunden, die aus einer Befestigungsplatte 28 und aus zwei fest
mit dieser Befestigungsplatte 28 verbundenen Schwenksegmenten 29 besteht, die beide
mit einer um die Achse der Schwenkachse 26 kreisbogenförmig verlaufenden Kulissenausnehmung
30 versehen sind. In dieser Kulissenausnehmung wird eine zweite Welle 31 geführt,
die durch eine parallel zu der vorher erwähnten Bohrung 8 in der Fußplatte 7 verlaufende
Bohrung 8a geführt und an mindestens einem ihrer Enden mit einem Gewinde versehen
ist, auf das mit einem Gegengewinde ein Klemmhebel 32 aufgesetzt ist. Zwischen den
parallel zueinander verlaufenden und seitlich an der Platte 28 angeordneten Schwenksegmenten
29 verlaufen jeweils Hülsen 33 bzw. 34, die zur Sicherung der Schwenkachse 26 bzw.
zur Ausübung der Klemmwirkung durch die Klemmachse 31 dienen. Die Schwenkachse 26
ist durch bekannte Axialsicherungen in der Form von Seegerringen 35 außen an den
Schwenksegmenten 29 gesichert. Die Klemmachse 31 ist auf der vom Klemmhebel 32 abgewandten
Seite natürlich ebenfalls axial an dem Schwenksegment 29 gehalten.
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Wie aus Fig. 2 erkennbar Ist, ist es durch die Lagerung der Fußplatte
7 an der Halterung 27 möglich, die gesamte Oberfräse aus ihrer Ursprungslage zu
kippen, so daß sie die Endlage 1' einnimmt, in der der Hobelkopf 15' eine Schräglage
zu der Oberseite der Platte 28 einnimmt. Diese Platte 28, die natürlich mit einer
Ausnehmung zum Durchtritt des Stützlagerbockes 16 und des Hobelkopfes 15 aufweist,
die mit 28a bezeichnet ist, kann beispielsweise an der Unterseite eines Werkstücktisches
befestigt werden,
der ebenfalls mit einer korrespondierenden Durchtrittsöffnung
ausgerüstet ist. Das Werkzeug 15 ragt dann über die Oberfläche des Werkstücktisches
nach oben. Es kann gegenüber einem auf der Werkstücktischfläche aufliegenden Werkstück,
beispielsweise einem zu profilierenden Balken durch die Verstellmöglichkeit der
Oberfräse an den Säulen 5 in die gewünschte Lage einjustiert werden, was in bekannter
Weise beispielsweise durch eine mit der Platte 28 und mit dem Antriebsaggregat 1
verbundene Einstellspindel geschehen kann. Nach Einstellung der Relativlage zwischen
Werkzeug 15 und Werkstück kann in bekannter Weise die Lage der Oberfräse an den
Säulen gesichert werden, so daß auch die Lage des Werkzeuges gegenüber dem Werkstück
festliegt. Das Werkstück, beispielsweise ein Balken oder eine Leiste kann dann am
Werkzeug vorbeigeschoben werden, wobei die Möglichkeit besteht - die ebenfalls bekannt
ist - daß beidseitig von dem Stützlagerbock 16 eine senkrecht von der Werkstückauflagefläche
aufstehende Anschlagfläche vorgesehen wird. Es ist natürlich auch möglich, ohne
eine solche Anschlagfläche zu arbeiten, wenn beispielsweise gebogene Werkstücke
bearbeitet werden sollen.
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Zu diesem Zweck ist an dem oberen Schenkel 16b des Stützlagerbockes
16 eine sogenannte Pendelführung 35 vorgesehen, die aus einer um die Lagerhülse
21 schwenkbar angeordneten Halterung 36 für eine Stellschraube 37 besteht, die mit
Hilfe eines Handknopfes 38 verdreht werden kann. Die Stellschraube 37 ist ihrerseits
drehbar in einem Schlitten 39 gehalten, der rahmenförmig ausgebildet ist und an
seinem von dem Handknopf 38 abgewandten Ende mit einer Anlagefläche 40 für das nicht
dargestellte Werkstück versehen ist.
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Die Oberfräse läßt sich durch die Anordnung des Stützlagerbockes 16
auch zur Anordnung von länglichen Werkzeugen, wie Hobelköpfen, Hobelwellen o.dgl.
ausnützen, die bisher nicht mit solchen Antriebsaggregaten verwendet werden konnten.
Bei der neuen Fräsvorrichtung wird die bei Oberfräsen bisher vorgesehene fliegende
Lagerung
von Werkzeugen durch eine beidseitige Lagerung ersetzt, die den Einsatz anderer
Werkzeuge ermöglicht. Diese Werkzeuge können in einfacher Weise durch die Anordnung
einer Steckachse eingesetzt und ausgetauscht werden.
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