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Sägewerks anlage und Verfahren zum Herstellen allseitig
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bearbeiteter Holzerzeugnisse Die Erfindung betrifft eine Sägewerksanlage
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zum Herstellen allseitig
bearbeiteter Holzerzeugnisse unter Verwendung einer solchen Anlage nach dem Oberbegriff
des Anspruches 6.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art sind die Eckenfräserpaare
so ausgebildet, daß sie nur zum Ausfräsen von Waldkanten geeignet sind. In dieser
Anlage werden nach dem Anflachen der ersten Längs seiten mit den Eckenfräsern die
an die angeflachten Stammseiten angrenzenden Waldkanten bearbeitet. Danach werden
die zugehörigen Seitenbretter mit den ersten Sägepaaren abgetrennt. Zum Bearbeiten
weiterer Längsseiten und Abtrennen von zugehörigen Seitenbrettern muß der Stamm
mit einer zusätzlichen Vorrichtung gedreht und dann erneut durch die Anlage geschickt
werden, wobei die entsprechenden Längsseiten wieder zunächst angeflacht und dann
abgetrennt werden. Die Wendevorrichtung ist relativ teuer. Außerdem ist das Verfahren
infolge des Wendevorganges umständlich und zeitaufwendig, besonders deshalb, weil
die Baumstämme zum Herstellen von Kanthölzern und/oder Seitenbrettern mindestens
zweimal die Anlage durchlaufen müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage und ein Verfahren
dieser Art so auszubilden, daß aus den Stämmen Kanthölzer in einem einzigen Arbeitsgang
hergestellt werden können.
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Diese Aufgabe wird bei einer Sägewerksanlage und einem Verfahren dieser
Art erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 und 6 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Anlage können mit den Eckenfräsern nicht
nur die WaLdkanten bearbeitet, sondern auch an den zweiten Längs seiten Schwarten
abgetrennt werden, ohne daß der Stamm gewendet werden muß. Da auch bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Wendevorgang entfällt und Kanthölzer daher in einem einzigen Arbeitsgang
erzeugt werden können, kann das Verfahren erheblich vereinfacht und verkürzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher äußerst wirtschaftlich.
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Da die Eckenfräser so eingestellt werden können, daß sie mit ihren
Arbeitsbereichen wenigstens aneinander anschließen, können mit ihnen die entsprechenden
Seiten des Rundholzes angeflacht werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße Sägewerksanlage
in Seitenansicht und in schematischer Darstellung mit mehreren in Transportrichtung
eines Baumstammes hintereinander angeordneten Bearbeitungswerkzeugen, Fig. 2 eine
zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sägewerksanlage in Draufsicht und
Fig.
3 bis 8 jeweils Schnittaufteilungen eines Baumstammes, die mit der erfindungsgemäßen
Sägewerksanlage durchgeführt werden können.
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In der Sägewerksanlage nach Fig. 1 werden Baumstämme oder Abschnitte
von Baumstämmen zu Kanthölzern verarbeitet.
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Die Anlage weist in Transportrichtung P des Stammes 1 hintereinanderliegende
Bearbeitungswerkzeuge auf. Die Anlage hat eine Beschickungsvorrichtung 2 mit einem
Längsförderer 3 und einer Antriebsrolle 4, mit welcher der Stamm 1 von oben auf
den Längsförderer gedrückt wird.
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Dem Längsförderer 3 ist ein Abrichtzerspaner 5 nachgeschaltet, der
oberhalb einer Transportebene T des Längsförderers angeordnet ist. Der Abrichtzerspaner
5 liegt im Bereich zwischen dem Längs förderer 3 und einem weiteren Längsförderer
6 und ist um eine horizontale, quer zur Transportrichtung P liegende Achse drehbar.
Beiderseits des Längsförderers 6 sind zwei um horizontale Achsen drehbare Seitenzerspaner
7, 8 angeordnet, denen zwei Eckenfräserpaare 9, 10 und 11, 12 nachfolgen. Die Eckenfräser
sind um vertikale Achsen drehbar und liegen mit ihren Achsen jeweils auf einander
gegenüberliegenden Seiten einer Längsmittelebene E (Fig. 2) der Längsförderer 3
und 6. Die Eckenfräser 9, 10 und 11, 12 liegen deckungsgleich übereinander und bearbeiten
die Ober- und Unterseite des durch die Anlage geförderten Stammes 1. Die nebeneinanderliegenden
Eckdnfräser 9, 10 sowie 11 und 12 haben einander überlappende Arbeitsbereiche, so
daß mit den Eckenfräsern die Ober- und Unterseite des Stammes 1 vollständig abgefräst
werden kann.
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Dem Eckenfräser 9 bis 12 sind zwei übereinander angeordnete Sägenpaare
13, 13' (vgl. auch Fig. 2) nachgeordnet,
die um horizontale Achsen
drehbar sind. Die Achsen des Sägenpaares 13, 13' liegen oberhalb und die Achsen
des Sägenpaares 14, 14' unterhalb der Transportebene T und etwa in Höhe der Achsen
eines zugehörigen Längsförderers 17. Jede der Sägen 13, 13', 14, 14' wird von jeweils
einer Sägeblattgruppe gebildet, die mehrere Kreissägeblätter aufweist. Die Achsen
des oberen Sägenpaares 13, 13' liegen in Transportrichtung P vor den Achsen des
unteren Sägenpaares 14, 14', so daß nicht alle Sägen gleichzeitig am Stamm 1 in
Eingriff kommen.
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Den Sägenpaaren 13, 13' und 14, 14' sind Sägenpaare 15, 15' und 16,
16' nachgeschaltet, die um vertikale Achsen drehbar sind. Sie liegen beiderseits
der Längsmittelebene E. Die Achsen der Sägenpaare 15, 16 liegen in Transportrichtung
P vor den Achsen der Sägenpaare 15', 16'. Während die Sägenpaare 13, 14 und 13',
14' in Transportrichtung P einander überlappende Arbeitsbereiche haben (Fig. 1),
haben die Sägenpaare 15, 15' und 16, 16' quer zur Transportrichtung einander überlappende
Arbeitsbereiche. Die Sägenpaare 13, 13'; 14, 14'; 15, 15'; 16, 16' liegen im Bereich
des Längsförderers 17.
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Die Anlage gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von der Anlage nach Fig.
1 nur dadurch, daß zwischen den Eckenfräsern 9 bis 12 und den Sägenpaaren 13, 13',
14, 14' weitere Eckenfräserpaare 18, 19, 18', 19' angeordnet sind. Ihre Achsen liegen
beiderseits der Längsmittelebene E. Die einander gegenüberliegenden Eckenfräser
18, 19 und 18', 19' haben einen so großen horizontalen Abstand voneinander, daß
ihre Arbeitsbereiche einander nicht überlappen. In Draufsicht gesehen, überlappen
die nebeneinanderliegenden Eckenfräser 18 und 19 sowie 18' und 19' einan der.
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Zur Bearbeitung des Stammes 1, der üblicherweise an einem Ende 24
dicker ist als am anderen Ende 25 und der auch in seiner Längsrichtung gekrümmt
ist, wird der Stamm zunächst so auf den Längsförderer 3 gelegt, daß sein dickerer
Stammende 24 in Transportrichtung P nach vorne weist. Der Stamm 1 wird dann auf
dem Längsförderer derart ausgerichtet, daß seine in Krümmungsrichtung verlaufende
Längsmittelebene in der vertikalen Längsmittelebene E der Bearbeitungsstraße der
Sägewerksanlage liegt.
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Der Stamm 1 wird dann von einer nicht dargestellten Drehvorrichtung
beim Weitertransport so gedreht, daß er mit seinem konkav gekrümmten Abschnitt auf
dem Längs förderer 2 liegt, während sein konvex gekrümmter Abschnitt nach oben weist.
Sobald das dickere Stammende 24 beim Weitertransport des Stammes 1 in den Bereich
der Antriebsrolle 4 gelangt, wird der Längsförderer 3 so gesteuert, daß er sich
nach unten absenkt, und zwar so weit, bis die konvexe Mantelfläche des dickeren
Stammendes 24 auf gleicher Höhe wie die zugehörige Mantelfläche des dünneren Stammendes
25 liegt. Diese Lage des Stammes ist in Fig. 1 dargestellt. Der Stamm 1 gelangt
dann in den Bereich des Abrichtzerspaners 5, der die Transportebene T tangiert.
Dabei wird der huber die Transportebene nach unten ragende Abschnitt 26 (Fig. 1)
des dickeren Stammendes 24 angeflacht. Gleichzeitig wird der Stamm 1 in die Transportrichtung
P dem nächsten Längs förderer 6 zugeführt, wo er von den zueinander parallelen und
benachbart zum Längs förderer 6 liegenden Seitenzerspanern 7 und 8 an seiner rechten
und linken Längs seite angeflacht wird.
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Der Stamm 1 gelangt danach in den Bereich der Eckenfräserpaare 9,
10 und 11, 12, mit denen die obere und untere Längsseite des Stammes angeflacht
werden.
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Die Fräserpaare 9, 10 und 11, 12 sind dabei so eingestellt, daß jeweils
einer der Fräser 10 und 12 in Transportrichtung P vor dem anderen Fräser 9 bzw.
11 liegt. Da die Arbeitsbereiche der Fräser eines Fräserpaares im Bereich der Längsmittelebene
E der Bearbeitungsstraße einander geringfügig überlappen (Fig. 2), entstehen am
Stamm 1 jeweils plane Bearbeitungsflächen 27 und 28 (Fig. 3). Mit dem unteren Fräserpaar
11, 12, das senkrecht unterhalb des anderen Fräserpaares 9, 10 liegt, wird die mit
dem Abrichtzerspaner 5 erzeugte abgeflachte Längsseite 30 (Fig. 3) nachbearbeitet
und ein Schwartbrett 31 abgetrennt.
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Auf diese Weise kann ein Kantholz 29 mit quadratischem oder eckigem
Querschnitt in einem Durchgang hergestellt werden. Ein solches Kantholz und die
beim Anflachen der vier Längs seiten anfallenden Schwartbretter 31 und 34 sind im
Schnittbild gemäß Fig. 3 dargestellt.
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Das Kantholz kann im gleichen Bearbeitungsgang auch noch in Bretter
zerlegt werden (Fig. 4). Dieser Bearbeitungsschritt schließt sich unmittelbar an
das Abflachen der oberen und unteren Längsseiten 28 und 29 an, in dem das Kantholz
29 zwischen den Sägeblattgruppen der ersten Sägenpaare 13, 14; 13', 14' hindurchbewegt
wird.
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Sollen keine Bretter gesägt werden, dann werden die Sägenpaare aus
dem Transportweg des Stammes 1 verstellt.
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Wenn in Transportrichtung P zwischen den Eckenfräserpaaren 9, 10 und
11, 12 unter den Sägenpaaren 13, 14; 13', 14' noch die beiden in verschiedener Höhe
oberhalb des Längsförderers 6 liegenden und gleich ausgebildeten Eckenfräserpaare
18, 19; 18', 19' angeordnet sind, können zusätzlich zur Bearbeitung der oberen und
unteren Längs seiten des Stammes 1 noch verbleibende Waldkanten 20 bis 23 ausgefräst
werden, so daß, wie im
Schnittbild nach Fig. 5 gezeigt, an zwei
einander gegenüberliegenden Längsseiten des Kantholzes 29 noch seitliche, schmälere
Bretter 35, 36 gewonnen werden können. Beim Durchgang des Stammes 1 durch die Anlage
werden zunächst mit dem Abrichtzerspaner 5, den Seitenzerspanern 7, 8 und den Eckenfräsern
9 bis 12 in der beschriebenen Weise die vier Seiten des Kantholzes 29 hergestellt.
Damit jedoch die seitlichen Bretter 35, 36 gewonnen werden können, werden die Seitenzerspaner
7, 8 so zueinander eingestellt, daß lediglich die Schwartbretter 32a, 34a anfallen.
Die Eckenfräser 18, 19, 18', 19' werden so eingestellt, daß mit ihnen die Waldkanten
20 bis 23 ausgefräst werden, wie in Fig. 4 angedeutet ist. Die Sägenpaare 13, 14,
13', 14' sind so eingestellt, daß im Anschluß an die Ausfräsung der Waldkanten 20
bis 23 die einzelnen Bretter einschließlich der Seitenbretter 35, 36 gesägt werden.
Die Sägenpaare 15, 16, 15', 16' sind so verstellt, daß sie nicht im Transportweg
des Kantholzes 29 liegen.
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Um aus allen an den Längs seiten des Kantholzes entstehenden Schwartbrettern
37 bis 40 (Fig. 6) jeweils ein Seitenbrett 41 bis 44 zu gewinnen, werden zunächst
in der beschriebenen Weise vom Abrichtzerspaner 5, den Seitenzerspanern 7, 8 und
den Eckenfräsern 9 bis 12 die vier Längsseiten des Stammes 1 bearbeitet. Mit den
nachfolgenden Eckenfräsern 18, 19, 18', 19' werden dann in der beschriebenen Weise
die Waldkanten 45 bis 48 ausgefräst.
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Damit in einem einzigen Durchlauf durch die Anlage auch die Waldkanten
49 bis 52 ausgefräst werden können, sind im Bereich zwischen den Eckenfräsern 18,
19, 18', 19' und in Sägenpaaren 13, 14, 13', 14' weitere (nicht dargestellte) Eckenfräser
angeordnet, die in gleicher Weise wie die Eckenfräser 18, 19, 18', 19' ausgebildet
und angeordnet sind. Mit den weiteren Eckenfräsern werden die
Waldkanten
29 bis 52 beim Durchlauf des Stammes 1 ausgefräst.
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Die Seitenbretter 41, 43 werden dann mit den Sägen 13, 13' und 14,
14' und das obere und untere Seitenbrett 42, 44 beim Weitertransport des Stammes
mittels der Sägenpaare 18, 19, 18', 19' abgetrennt. Die Sägen sind hierbei so eingestellt,
daß nur die Seitenbretter 41 bis 44 abgetrennt werden und das Kantholz 53 gebildet
wird. Mit der beschriebenen Anlage und dem beschriebenen Verfahren können daher
an vier Längsseiten eines Stammes in nur einem einzigen Durchgang durch die Anlage
jeweils Seitenbretter abgetrennt und das Kantholz 53 hergestellt werden. Dabei braucht
der Stamm nicht gewendet zu werden, so daß das Kantholz und die Seitenbretter in
kürzester Zeit und auf einfache Weise hergestellt werden können.
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Wenn das auf diese Weise hergestellte Kantholz 53 noch in Bretter
54 zerlegt werden soll (Fig. 7), dann muß das Kantholz 53 erneut durch die Anlage
geführt werden, wobei nur noch die Sägenpaare 13, 13' und 14, 14' zum Einsatz gebracht
werden müssen.
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Wenn die Anlage noch weitere Eckenfräser aufweist, die in Transportrichtung
P vor den Sägengruppen 13, 14, 13', 14' angeordnet sind, dann können aus den Schwartenbrettern
56 bis 59 (Fig. 8) jeweils zwei Seitenbretter 60 bis 67 gewonnen werden. Auch in
diesem Fall werden die Seitenbretter 60 bis 67 und das Kantholz 55 in einem Durchlauf
des Stammes durch die Anlage erzeugt, so daß bei geringem Arbeits- und Zeitaufwand
eine maximale Stammausbeute erreicht werden kann.
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Um die Schnittaufteilung gemäß Fig. 8 zu erhalten, wird der Stamm
1 zunächst in der beschriebenen Weise mit dem Abrichtzerspaner 5, den Seitenzerspanern
7, 8 und den
Eckenfräsern 9 bis 12 an seinen Seiten angeflacht.
Anschließend werden mit den Eckenfräsern 18, 19, 18', 19' die Waldkanten 68, 69,
72, 73 und mit nachgeschalteten (nicht dargestellten) Eckenfräsern die Waldkanten
70, 71, 74, 75 ausgefräst.
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Zum Ausfräsen der weiteren Waldkanten 76 bis 79 und 80 bis 83 sind
weitere (nicht dargestellte) Eckenfräserpaare vorgesehen.
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Die Seitenbretter 60, 61, 64, 65 werden dann mit den Sägenpaaren 13,
14, 13', 14' und die Seitenbretter 62, 63, 66, 67 mit den Sägenpaaren 15, 16, 15',
16' abgetrennt, wobei das Kantholz 55 entsteht.
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Auf entsprechend einfache Weise können auch noch weitere Seitenbretter
in einem Arbeitsgang erzeugt werden, wenn nur eine entsprechende Zahl von jeweils
zwei übereinander angeordneten Eckenfräserpaaren vorgesehen ist. Die beschriebene
Anlage läßt sich hierzu sehr einfach umbauen, indem nur die weiteren Eckenfräserpaare
zusätzlich zu den übrigen Werkzeugen in die Bearbeitungsstraße eingebaut werden.
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