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Gleitschutzkette
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Die Erfindung betrifft eine Gleitschutzkette nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Es sind Gleitschutzketten bekannt, in deren Laufnetzen die Horizontalglieder
zusätzlich mit Greifgliedern oder Greifstükken versehen sind. Die Greifglieder oder
Greifstücke sollen die Vertikalglieder der Ketten vor einem vorzeitigen Verschleiß
schützen. Je nach From und Ausführung solcher Greifglieder ist der Schutz der Vertikalglieder
jedoch nicht immer ausreichend.
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So ist eine Gleitschutzkette der in Betracht gezogenen Art aus der
DE-PS 22 02 740 bekannt, bei der mindestens ein Teil
der Horizontalglieder
mit zur Erhöhung der Griffiqkeit der Gleitschutzkette dienenden Einsatzteilen versehen
ist. Die Einsatzteile weisen einen kammartigen Grundkörper mit mindestens drei Zähnen
auf, die zur Aufnahme jeweils eines Gliedabschnittes von Kettengliedern dienende
Ausnehmungen begrenzenl deren Tiefe größer als der Drahtdurchmesser der aufzunehmenden
Kettenglieder ist und deren Einführöffnungen nach dem Einführen des jeweiligen Kettengliedabschnittes
durch Verformen mindestens eines Zahnes der die zur Aufnahme eines Kettengliedes
dienenden Ausnehmunaen begrenzenden Zähne geschlossen sind.
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Die Kettenstränge dieser Gleitschutzkette bestehen aus ovalen Horizontal-
und Vertikalgliedern, und die Breite der Ausnehmungen der Einsatzteile ist etwa
gleich dem Drahtdurchmesser der Horizontalglieder, an denen sie befestigt sind.
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Bei dieser bekannten Gleitschutzkette müssen die an den Schenkeln
der Horizontalglieder befestigten Einsatzteile eine beträchtliche Höhe haben, wenn
sie zur Kettenaußenseite hin jeweils die Schenkel der beiden anschließenden Vertikalglieder
der Kette überragen sollen, um ihre Funktion als Greifstücke zu erfüllen.
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Die von den Schenkeln der Horizontalglieder vertikal oder senkrecht
nach außen ragenden Greifstücke sind aufgrund ihrer beträchtlichen Höhe einer hohen
mechanischen Beanspruchung ausgesetzt. Außerdem werden die an den Längskanten der
Greifstükke angreifenden Kräfte mit einer großen Hebelwirkung auf die Schenkel der
Horizontalglieder der Kette übertragen und können so zu einer schnellen Lockerung
der Greifstücke führen. Ferner unterliegen auch die Schenkel der Horizontalglieder
der Kette einer hohen Knick- und Abscherbeanspruchung, und die Vertikalglieder der
Kette sind praktisch ungeschützt und verschleißen daher an ihren außenliegenden
Schenkeln vorzeitig.
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Bekannt ist außerdem aus der US-PS 14 61 378 eine C-leitschutzkette,
deren Horizontalglieder mit Einsatzteilen bestückt sind, deren ursprünglich gerade
Zähne von innen nach außen um die Schenkel der Horizontalglieder herumgebogen sind.
Bei dem Biesevorgang muß eine nicht unerhebliche Verformungsarbeit aufgewendet werden,
wobei es sich als nachteilig auswirkt, daß die Enden der Zähne beim Biegen die ihnen
zugeordneten Kettenglieder aufzuweiten suchen, was zu nicht unerheblichen störenden
Belastunqen führen kann. Ganz abgesehen davon eignen sich Einsatzteile der bei der
zweiten bekannten f,leitschutzkette verwendeten Art nur zur Anbringung an Horizontalgliedern,
deren innere Breite Werte aufnimmt, die für moderne Gleitschutzketten nicht diskutabel
sind.
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Der Erfindung liest die Aufgabe zugrunde, eine Gleitschutzkette der
eingangs genannten Art mit Einsatz teilen oder Greifstücken zu schaffen, die sich
leicht an einer bereits vorgefertigten Kette anbringen lassen und die Griffiskeit
und die Lebensdauer der am stärksten beanspruchten Vertikalglieder der Kette mit
einfachen Mitteln und in zuverlässiger Weise erhöhen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Kennzeichnungsteil des
Anspruches 1 gelöst, während in den Ansprüchen 2 bis 7 besonders vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung gekennzeichnet sind.
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Durch die Ausbildung der Greif stücke als im Ouerschnitt U-förmige
Schutzstollen ist es möglich, Ketten mit großen Teilungen und entsprechend großer
innerer Gliedlänge zu verwenden. Außerdem wird die Verschleiß festigkeit der Vertikalglieder
erhöht, da deren Schenkel nicht mehr mit der Fahrbahn in Kontakt kommen,wobei auch
die Wendbarkeit der Kette dadurch gegeben ist, daß 'die U-förmigen Schutzstollen
auf die Schenkel der Vertikalglieder
der Kette von gegenüberliegenden
Seiten aufgedrückt sind. Das Ausstanzen, Biegen und Eindrücken der U-förmigen Schutzstollen
ist gegenüber einem Anlegen von Schweißraupen aus Hartstahl bzw. gegenüber einem
Aufsetzen von Platten auf die Kettenglieder kostengünstiger, wobei der weitere Vorteil
besteht, daß Ketten verwendet werden können, die aus einer preisgünstigeren Materialqualität
bestehen und eine größere Teilung (innere Gliedlänge) als 3 x d aufweisen.
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Die U-förmigen Schutzstollen werden vorzugsweise aus legiertem Flachstahl
gestanzt und über einen Dorn zu einem U-förmigen Klemmbauteil so geformt, daß sie
zu den entsprechenden Kettendurchmessern passend sind. Die U-förmigen Schutzstollen
umfassen die Schenkel der Vertikalglieder dachförmig, so daß eine größere Fläche
entsteht, die den Verschleiß an den Vertikalgliedern mindert. Durch diese dachförmige
Ausbildunq können an den U-förmigen Schutzstollen keine scharfen Kanten entstehen,
die beim Wenden der Gleitschutzkette den Reifen beschädigen. Außerdem werden die
Buge der an das betreffende Vertikalglied anschließende Horizontalglieder durch
die Verschleißfläche der Schutzstollen zumindest teilweise überdeckt und dadurch
zusätzlich gegen Verschließ geschützt.
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Ein weiterer Vorteil ist, daß verschlissene U-förmige Schutzstollen
von der Gleitschutzkette abfallen und die Vertikalglieder der Kette selbst wieder
mit neuen U-förmigen Schutzstollen bestückt werden können.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Teil eines Kettenstranges einer
Gleitschutzkette mit einem Vertikalglied, das mit U-förmigen Schutzstollen bestückt
ist, in einer ersten Ausführungsform
Fig. 2 eine Seitenansicht des
Kettenstranges von Fig. 1, Fig. 3 eine End-Seitenansicht eines aut die Vertikalglieder
einer derartigen Gleitschutzkette aufklemmbaren U-förmigen Schutzstollens, Fig.
4 einen senkrechten Schnitt durch das Vertikalglied der Gleitschutzkette von Fig.
1 und 2 gemäß Schnittlinie IV - IV von Fig. 2, und Fig. 5 einen Fig. 4 entsprechenden
Schnitt durch eine Gleitschutzkette mit gegenüber Fig. 1 und 2 abgewandelten Schutzstollen
in einer zweiten Ausführungsform.
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Die in Fig. 1 und 2 gezeigten Kettenstrangabschnitte gehören zu einer
im einzelnen nicht dargestellten Gleitschutzkette, die beispielsweise als Spurkreuzkette
oder dergleichen ausgebildet sein kann und Kettenglieder 1, 2 aufweist, von denen
mindestens ein Teil, nämlich die Vertikalglieder 1 der Kette, mit zur Erhöhung der
Griffigkeit der Gleitschutzkette dienenden Greifstücken, Einsatzteilen oder Einsatzgliedern
3 bestückt ist.
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Wie in der Zeichnung weiterhin zu erkennen ist, sind die Greifstücke
3 als im Querschnitt U-förmige Schutzstollen ausgebildet, die mit ihrer offenen
Querschnittsseite auf die Schenkel 1a, ib der Vertikalglieder 1 der Kette von gegenüberliegenden
Seiten derart aufgedrückt sind, daß ihre Verschleiß flächen 4 Verstärkungen der
beiden Schenkel 1a, 1b jedes Vertikalgliedes 1 bilden, wobei auch die Wendbarkeit
der Kette erhalten bleibt.
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Die U-förmigen Schutzstollen 3 umfassen die Schenkel 1a, 1b der Vertikalglieder
1 der Kette dachförmiq und rasen mit zwei zur Mitte der Vertikalglieder 1 gerichteten
Zungen 5a, 5b von beiden Seiten in den Zwischenraum zwischen den Schenkeln 1a, 1b
jedes Vertikalgliedes 1 hinein. Dabei überdeckt die Verschleißfläche
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der an jedem Vertikalalied 1 befestigten Schutzstollen 3 die gegeneinandergerichteten
Buge 2a, 2b der an das betreffende Vertikalglied 1 anschließenden beiden Horizontalglieder
2 der Kette zumindest teilweise. Außerdem greifen die Zungen 5a, 5b von zwei an
den Schenkeln 1a, ib eines Vertikalgliedes 1 einander gegenüberliegenden Schutzstollen
3 derart in den Zwischenraum zwischen den Schenkeln 1a, 1b ein, daß die beiden Zungen
5a, 5b der Schutzstollen 3 einander stirnseitig dicht gegenüberliegen und die beiden
Schutzstollen 3 dadurch gegen Verdrehen auf den Schenkeln 1a, 1b des Vertikalgliedes
1 gesichert sind.
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Bei der abgewandelten zweiten Ausführungsform von Fig. 5 haben die
Zungen 5a, 5b der beiden Schutzstollen 3 eine größere Länge und ragen tiefer in
den Schenkelzwischenraum des Vertikalgliedes 1 hinein als bei der ersten Ausführunqsform,
so daß nur die Zungen 5a, 5b des einen Schutzstollens 3 dicht beieinander liegen,
während die beiden Zungen 5a, 5b des gegenüberliegenden zweiten Schutzstollens 3
die beiden innenliegenden Zungen 5a, 5b von deren Aufsenseiten her übergreifen.
Die beiden U-förmigen Schutzstollen 3 sind so auch bei dieser zweiten Ausführungsform
durch die gegenseitige Abstützung ihrer Zungen 5a, 5b gegen Verdrehen auf den Schenkeln
la, 1b des Vertikalgliedes 1 gesichert.
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Die in den Zwischenraum zwischen den Schenkeln 1a, 1b jedes Vertikalgliedes
1 nach innen gerichteten Zungen 5a, 5b der U-förmigen Schutzstollen 3 sind im übrigen
bei beiden Ausführungsformen gegenüber der dachförmigen Verschleiß fläche 4 nach
Art eines T-Schenkels derart verjüngt, daß die Zungen 5a, 5b von jeweils zwei an
den Schenkeln 1a, 1b eines Vertikalgliedes 1 einander gegenüberliegenden Schutzstollen
3 zu den beiden Bugen 1c, 1d des betreffenden Vertikalgliedes 1 hin ein ausreichendes
Spiel für die gegeneinandergerichteten Buge 2a, 2b der an das Vertikalglied 1 anschließenden
beiden Horizontalctlieder 2 der Kette freilassen.
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Die U-förmigen Schutzstollen 3 sind vorzugsweise aus legiertem Flachstahl
gestanzt und um die Schenkel 1a, 1b jedes Vertikalgliedes 1 der Kette von dessen
gegenüberliegenden Schenkelaußenseiten herumgedrückt, wobei die Zungen 5a, 5b, wie
in Fig. 5 zu erkennen ist, auch etwas flachgedrückt werden können, damit sie durch
enges Aneinanderliegen einerseits einen besonders festen und sicheren Halt aneinander
finden und andererseits auch nicht über die seitlichen Begrenzungen der Verschleiß
flächen 4 an den Vertikalgliedern 1 nach außen hervorstehen.