DE3343948C2 - - Google Patents
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B18/04—Waste materials; Refuse
- C04B18/14—Waste materials; Refuse from metallurgical processes
- C04B18/146—Silica fume
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- Y02W30/50—Reuse, recycling or recovery technologies
- Y02W30/91—Use of waste materials as fillers for mortars or concrete
Description
Die Erfindung betrifft eine Betonzusatzmischung, die als Komponenten
wenigstens ein feinteiliges puzzolanisches Siliciumdioxid und einen
Betonverflüssiger enthält.
Beton entsteht aus Zement, Betonzuschlag, Wasser und meistenfalls
Betonzusatzmitteln und Betonzusatzstoffen durch Erhärten des
Zementleims (Zement-Wasser-Gemisches). Seine Eigenschaften lassen
sich durch das Mischungsverhältnis und die Auswahl der Ausgangsstoffe
(Zement, Zuschlag, Zusätze) in weiter Vielfalt verändern, ebenso die
Eigenschaften des zu verarbeitenden plastischen Frischbetons. Einen
zusätzlichen Einfluß auf die Qualität des Frisch- wie auch des
Festbetons kann das Mischungsverfahren zur Herstellung der
Betonmischung haben. Dabei wirken sich die Betonzusatzmittel und die
Betonzusatzstoffe besonders auf die Eigenschaften des Frisch- wie
des Festbetons aus.
Betonzusatzmittel sind pulverförmige oder flüssige Stoffe, die dem
Beton nur in geringen Mengen (von bis zu 50 g bzw. 50 cm³/kg Zement)
zugegeben werden, also als Volumenbestandteile keine Rolle spielen,
aber durch chemische und/oder physikalische Wirkung die
Betoneigenschaften verändern.
Demgegenüber sind Betonzusatzstoffe fein verteilte Stoffe, die als
Volumenanteile zu berücksichtigen sind, da sie dem Beton in sehr viel
größerer Menge zugegeben werden als Betonzusatzmittel.
Typische Betonzusatzmittel sind Betonverflüssiger, Luftporenbildner,
Erstarrungsverzögerer und Erstarrungsbeschleuniger.
Betonverflüssiger setzen die Oberflächenspannung des Wassers und/oder
die Viskosität des Zementleims herab und dienen dadurch der
Erniedrigung des Wasser/Zement-Verhältnisses der plastischen
Betonmischung, üben also einen Plastifizierungseffekt aus.
Als Wirkstoffe für Betonverflüssiger sind eine Reihe organischer und
anorganischer Stoffe bekannt, wie Melaminharze und Glykolether bzw.
Zinksalze und anorganische Borate, Chloride, Nitrate und Phosphate,
von denen als hochwirksame Betonverflüssiger die Ligninsulfonsäuren
und ihre Salze und Derivate dieser Säuren und Salze, ferner die
Melaminharze und Naphthalinderivate, insbesondere sulfonierte
Melamin-Formaldehyd- und Naphthalin-Formaldehyd-Kondensate,
hervorgehoben seien.
Besonders die hochwirksamen Betonverflüssiger verleihen dem Frischbeton
gute Pumpbarkeit, lassen extrem fließfähige Mischungen zu und halten
den verarbeitungsfähigen, plastischen Zustand für 30 bis 60 Minuten
aufrecht. Weitere Wirkungen sind verbesserte Qualitäten des Festbetons,
so eine erhöhte Druckfestigkeit in jedem Alter, erhöhte Bindung an
den Bewehrungsstahl, verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen den
Angriff von Sulfaten und bessere Dichtheit gegen das Eindringen von
Wasser. Ein mit einem hochwirksamen Betonverflüssiger hergestellter,
hochfester konventioneller Beton weist eine Druckfestigkeit im Bereich
von 4,14.10⁷ bis 8,28.10⁷ N/m² auf.
Zur näheren Unterrichtung wird auf "Super Plasticized Concrete",
ACI Journal, May 1977, Seiten N 6 bis N 11 verwiesen.
Luftporenbildner dienen der Bildung ausreichender Mengen von kleinen
kugeligen, gleichmäßig verteilten Luftporen im Beton und erhöhen
dessen Frost- bzw. Frost-Tausalz-Beständigkeit.
Als Wirkstoffe für Luftporenbildner werden vorwiegend aus Kiefernholz
gewonnene, als Vinsolharze bekannte, thermoplastische Harze bzw.
deren noch wirksamere Natriumseifen verwendet. Ein üblicher guter
Luftporenbeton weist 400 bis 700 Milliarden Luftporen/m³ Beton mit
einem Porendurchmesser von im allgemeinen zwischen 0,076 und 0,152 mm
auf, was einem Porengehalt von 4 bis 6 Vol.-% entspricht.
Während ein ohne Luftporenbildner erhaltener Betonkörper maximal
150 Frost-Tau-Wechsel aushält, übersteht ein ansonsten übereinstimmender
Luftporenbeton mit einem Luftgehalt von 5 bis 7,5 (± 1) Vol.-% bis zu
1900 Frost-Tau-Wechsel (vgl. hierzu z. B. "Air-Entrained Concrete",
Portland Cement Association, Publikation ISO 45.02 T, 1967; und zur
Bestimmung der Frost-Tau-Beständigkeit vgl. ASTM C 457).
Luftporenbeton ist für fast alle Verwendungszwecke zu empfehlen, da
er außerdem eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber
Enteisungsmittel, wie Calciumchlorid, und gegenüber Sulfaten und
ferner eine bessere Dichtheit gegen Eindringen von Wasser aufweist.
Darüberhinaus kann die Anwesenheit von Luftporenbildnern die
Verarbeitungsfähigkeit des Frischbetons verbessern.
Erstarrungsverzögerer verhindern ein zu frühes Erstarren und Abbinden
des Betons, ermöglichen also längere Verarbeitungszeiten. Entsprechend
gegensinnig wirken die Erstarrungsbeschleuniger.
Von den Betonzusatzstoffen sind mineralische, u. a. puzzolanische,
Feinstoffe bekannt. Gemeinsames Merkmal aller Puzzolane ist ihr Gehalt
an reaktionsfähigem Siliciumdioxid, das sich schon bei normaler
Temperatur mit dem bei der Hydratation des Zements frei werdenden
und in Lösung gehenden Calciumhydroxid zu erhärtungsfähigem
Calciumsilikathydrat, einer Verbindung mit zementartigen Eigenschaften,
verbindet. Als ein derartiges Puzzolan hat in jüngerer Zeit ein
amorph-glasiges, kugelförmiges SiO₂-Material mit Partikeldurchmessern
von unterhalb 1 µm Eingang gefunden, das gezielt hergestellt werden
kann, vorteilhafterweise jedoch als oder aus dem Flugstaub von
Schmelzöfen bei der Herstellung von Silicium bzw. Ferrosilicium
gewonnen wird (CH-PS 574 880; DE-AS 27 30 943). Dieser Siliciumdioxid-
Typ wird nachfolgend als puzzolanisches Siliciumdioxid bezeichnet.
Nach der eine Zementmischung zur Herstellung von Erzeugnissen hoher
Festigkeit betreffenden CH-PS 574 880 wird die Verwendbarkeit von
insbesondere aus elektrothermischen Öfen stammenden puzzolanischen
Siliciumdioxid als Betonzusatzstoff aufgezeigt, wobei das Zement/
Siliciumdioxid-Verhältnis 90 : 10 bis 50 : 50 betragen kann. Ein
derart, insbesondere in Kombination mit einem Betonverflüssiger,
erhaltener Beton weist eine erhöhte Druckfestigkeit und eine
verbesserte chemische Widerstandsfähigkeit auf.
Nach der ein Verfahren zur Herstellung von Beton mit hoher
Korrosionsfestigkeit betreffenden DE-AS 27 30 943 bewirkt ein Gehalt
des Betons an puzzolanischem Siliciumdioxid von 10 bis 30 Gew.-% des
in der angesetzten Betonmischung enthaltenen aluminiumarmen Zements
eine Steigerung der Festbetonbeständigkeit gegen Angriffe von
konzentrierten Nitrat-, Chlorid- und Sulfatsalzlösungen. Doch wurde
beobachtet, daß beim Zumischen des puzzolanischen Siliciumdioxids
als solchem zum Betonzusatz der Wasserbedarf und damit das Wasser/
Zement-Verhältnis stark ansteigt, auch bei Anwesenheit von als
solchem dem Betonansatz zugegebenem Betonverflüssiger. Der erhöhte
Wasserbedarf tritt allerdings nicht auf, wenn man eine Vormischung
aus dem puzzolanischen Siliciumdioxid und den vorgesehenen
Betonzusatzmitteln verwendet; vorzugsweise enthält die Vormischung
noch bis zu 10 Gew.-% Zement mit geringem Aluminiumgehalt.
Nach eigenen Untersuchungen erwies sich die Verwendung von
puzzolanischem Siliciumdioxid ferner als hervorragend sowohl zur
Verbesserung der Frost-Tau-Beständigkeit eines Betons ohne
Luftporen als auch bei der Herstellung von Luftporenbeton geeignet.
So wurde gefunden, daß eine Vormischung aus puzzolanischem
Siliciumdioxid (aus elektrischen Reduktionsöfen und mit einer
Zusammensetzung gemäß der Tabellen 1 und 2) und einem hochwirksamen
Betonverdünner bei Zusatz zu Mörtel und Beton deren
Wasserundurchlässigkeit um mehrere Größenordnungen erhöht, wobei ein
luftporenfrei hergestellter Betonkörper faktisch undurchlässig gegen
das Eindringen von gefrierbarem Wasser und von aggressiven
Flüssigkeiten wird, eine Frost-Tau-Beständigkeit erhält, die gleich
oder besser sein kann als die von konventionellem Luftporenbeton,
und dabei eine gleiche oder höhere Druckfestigkeit als
Luftporenbeton hat.
Andererseits wurde nach eigenen Untersuchungen gefunden, daß sich
bei der Herstellung von Luftporenbeton die ansonsten bekannten
Störungen bei der Ausbildung des Luftporensystems während der
Abbindephase des Betons vermeiden lassen, wenn man dem Betonansatz
puzzolanisches feinteiliges Siliciumdioxid zusetzt. Wie man weiß,
verursacht die Gegenwart von Betonverflüssigern in konventionellen
Luftporenbetonansätzen häufig eine ungleichmäßig verteilte
Ausbildung der Luftporen, Luftporenabstandsfaktoren von größer als
0,2 mm und einen Luftverlust. Derartige Qualitätsminderungen
bleiben bei Zumischung von puzzolanischem Siliciumdioxid nicht nur
aus, sondern der Beton erhält darüberhinaus eine deutlich feinere
Porenstruktur.
Nach eigenen Untersuchungen wurde weiter gefunden, daß der bei der
Verwendung von hochwirksamen oder weniger wirksamen Betonverflüssigern
häufig zu beobachtende Nebeneffekt eines übermäßigen Blutens und einer
Entmischungsneigung des Betonansatzes, der sich an der Ausbildung
einer dünnen wäßrigen Paste zeigt, welche nicht fähig ist, grob
aggregierte Partikel in Suspension zu halten, dann ausbleibt, wenn
man den Betonansatz unter Verwendung von feinteiligem puzzolanischen
Siliciumdioxid herstellt.
Schließlich erwiesen eigene Untersuchungen, daß bei der getrennten
Zugabe des puzzolanischen Siliciumdioxids und von Betonverflüssiger(n)
eine Flockenbildung im Betonansatz zu verzeichnen ist, die zu ihrer
Beseitigung dann eine erhöhte Mischarbeit verlangt, und daß diese
Flockenbildung aber bei Verwendung einer im Sinne der DE-AS
27 30 943 hergestellten trockenen Vormischung des Siliciumdioxids
und Betonverflüssigers ausbleibt.
Die Gesamtheit der eigenen Beobachtungen und der Erkenntnisse nach
dem Stande der Technik hinsichtlich einerseits der Verwendbarkeit von
puzzolanischem Siliciumdioxid als Betonzusatzstoff und andererseits
der qualitätssteigernden Wirkung einer Vormischung aus dem
Siliciumdioxid und wenigstens einem Betonverflüssiger anstatt der
Einzelzugabe der Komponenten läßt den Schluß zu, daß der Effekt der
Vormischung entweder auf einer Oberflächenänderung der
mikrosphärischen puzzolanischen SiO₂-Partikeln beruht, indem sich
diese in der trockenen Vormischung mit dem Betonverflüssiger
überziehen, und/oder darauf beruht, daß der Betonverflüssiger die
SiO₂-Partikeln derart voneinander trennbar macht, daß sie sich in dem
Betonansatz weniger aggregiert und gleichmäßiger verteilen lassen.
Auf diese Weise kommen ihre spezifischen Eigenschaften stärker zur
Entfaltung und bewirken, daß sich die Zement- und anderen Anteile
der Betonmischung feiner aggregiert und gleichmäßiger mischen, wobei
durch den anzunehmenden Dispergierungsgrad des Siliciumdioxids und
die dadurch gegebene höhere wirksame Oberfläche des Siliciumdioxids sich
auch dessen Wasserbindevermögen erhöht, so daß beispielsweise
Blutungserscheinungen unterbunden bleiben.
Ausgehend von diesen Überlegungen liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die Anwendungsform des feinteiligen puzzolanischen
Siliciumdioxids als Betonzusatzstoff und dessen gleichmäßige
Einmischung in den Betonansatz zu verbessern und die Wirksamkeit des
puzzolanischen Siliciumdioxids und der Betonverflüssiger zu
steigern.
Die Aufgabe wird gemäß der kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 dadurch gelöst, daß man eine Vormischung aus puzzolanischem
Siliciumdioxid und Betonverflüssiger(n) in Form einer insbesondere
wäßrigen Aufschlämmung, in der die Komponenten gleichmäßig
dispergiert sind, zur Verfügung stellt, wobei der Gehalt der
Aufschlämmung an dem puzzolanischen Siliciumdioxid 5 bis 80 Gew.-%
der Aufschlämmung und ihr Gehalt an Betonverflüssiger(n) 0,1 bis
10 Gew.-% des in der Aufschlämmung enthaltenen puzzolanischen
Siliciumdioxids beträgt.
In den Unteransprüchen 2 bis 7 werden vorteilhafte
Mischungsverhältnisse, zusätzliche Komponenten und
Beeinflussungsmöglichkeiten für gut pumpfähige und nicht gelartige
Aufschlämmungen gemäß der Erfindung angegeben.
Für eine Aufschlämmung gemäß der Erfindung wird als puzzolanisches
Siliciumdioxid mit besonders wirtschaftlichem Vorteil der bei der
Herstellung von Siliciummetall oder von Ferrosilicium in großen
Mengen aus den elektrischen Reduktionsöfen als Nebenprodukt
entweichende und in Filtern oder anderen Abscheidungsanlagen
gesammelte Flugstaub unmittelbar verwendet. Der SiO₂-Anteil dieses
Flugstaubes ist groß und beträgt überwiegend mehr als 85 Gew.-%. Das
SiO₂-Material besteht aus amorphen, kugeligen, kleinsten Partikeln,
von denen wenigstens 90 Gew.-% einen Durchmesser von weniger als 1 µm
haben. Ihre puzzolanischen Eigenschaften sind hervorragend. In den
Tabellen 1 und 2 finden sich eine Analyse und physikalische Daten
typischer Flugstäube von siliciummetallurgischen Reduktionsöfen
zusammengestellt. Erwähnt sei, daß dieses Flugstaub-SiO₂-Material
infolge eines Kohlegehaltes eine dunkelgraue Färbung aufweisen kann,
was jedoch die unmittelbare Verwendung zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Aufschlämmung nicht beeinträchtigt. Doch läßt sich
gewünschtenfalls der Flugstaub durch Wegbrennen der Kohle bei 400°C
weiß aufhellen, was die puzzolanischen Eigenschaften der SiO₂-
Partikeln nicht verändert.
Entsprechend des Entstehungsprozesses des amorphen feinteiligen
puzzolanischen Siliciumdioxids als technisches Nebenprodukt durch
Reoxidation von elementarem Silicium in der Gasphase über der
Reaktionsschmelze des elektrischen Reduktionsofens kann dieser SiO₂-
Typ auch gezielt synthetisch so hergestellt oder auf andere Weise
ohne einen Reduktions- oder Reoxidationsschritt gewonnen werden.
Die erfindungsgemäße Aufschlämmung enthält wahlweise zusätzliche
Betonzusatzmittel, wie Luftporenbildner und Erstarrungsverzögerer
oder -beschleuniger und ferner Dispergiermittel eingemischt.
Wenngleich Wasser die billigste Flüssigkeit zur Zubereitung der
Aufschlämmung ist, lassen sich als Dispergiermedium für die
Komponenten außerdem organische Flüssigkeiten verwenden, die sich
allerdings mit Beton vertragen und auch unter anderen
Gesichtspunkten unschädlich sein sollten.
Ausgangspunkt der Erfindung ist die Erkenntnis, daß ein trockenes
Vorgemisch aus puzzolanischem Siliciumdioxide und Betonverflüssiger
die Dispergierbarkeit des Siliciumdioxids im Betonansatz steigert,
wobei man für diesen Effekt annimmt, daß die Betonverflüssigersubstanzen
die Dispergierbereitschaft des Siliciumdioxids dadurch steigern, daß
sie in der innig gemischten Vormischung die SiO₂-Partikeln voneinander
trennen und unter Erhöhung der SiO₂-Gesamtoberfläche desaggregieren.
So entwickelte sich die Vorstellung, daß eine Feinstverteilung des
Siliciumdioxids vor der Zugabe zum Betonansatz auch damit erzielt
werden könnte, daß man das SiO₂-Material aufschlämmt und dadurch
bestens dispergiert, bevor man es dem Betonansatz zumischt, wobei
zugleich eine bessere Handhabbarkeit und Zudosierbarkeit des
Siliciumdioxids und ein staubfreies Arbeiten erreicht würden. Doch
erwiesen sich die Aufschlämmungen zunächst teilweise als recht
schwierig zu handhaben, da sie in einen thixotropen Gelzustand
gerieten, der ein Verpumpen der Aufschlämmung äußerst erschwerte.
Dieses Problem der Gelbildung ließ sich überraschend und nicht
vorhersehbar dadurch lösen, daß die Beimischung von Betonverflüssigern
die Tendenz des puzzolanischen Siliciumdioxids zur Gelbildung stark
verminderten oder beseitigten.
Zur Wirkung der die Gelbildung von wäßrig aufgeschlämmtem
puzzolanischen Siliciumdioxid unterdrückenden Wirkung von
Betonverflüssigern werden die in Tabelle 3 zusammengestellten
Versuchsergebnisse beispielsweise angegeben. Die Versuchsergebnisse
beziehen sich auf vier wäßrige Siliciumdioxidaufschlämmungen
übereinstimmenden SiO₂-Gehalts, die sich darin unterscheiden, daß
eine Probe (A) keinen Zusatz an Betonverflüssiger enthält und die
restlichen Proben (B, C und D) einen übereinstimmenden Gehalt an
einem jeweils anderen Betonverflüssiger aufweisen. Die Versuche
zeigen die Ergebnisse zur Viskosität der Aufschlämmungen, gemessen
mit einem Haake-Viskosimeter unter Verwendung eines handelsüblichen
Sensors und nach dem vom Hersteller angegebenen Standardverfahren.
Wie den Daten von Tabelle 3 zu entnehmen, war die
betonverflüssigerfreie Aufschlämmung A zufolge Gelbildung stark
viskos, wohingegen die mit einem Betonverflüssiger versetzten Proben
B bis D ersichtlich weniger viskos waren, d. h. eine nur geringe
Tendenz zur Gelbildung zeigten. Zu dieser gelmindernden Wirkung der
Betonverflüssiger auf das aufgeschlämmte SiO₂-Material kann eine
Oberflächenveränderung der SiO₂-Teilchen und eine dadurch bedingte
wirksam reduzierte aggregierende, thixotrope Wechselwirkung zwischen
den SiO₂-Partikeln angenommen werden.
Im übrigen hat die Erprobung gezeigt, daß sich die Aufschlämmungen
des puzzolanischen Siliciumdioxids dann ausgezeichnet handhaben und
verpumpen lassen, wenn ihre Fließgrenze im Bereich von 25 liegt, und
daß noch befriedigende Verhältnisse bis zu einer Fließgrenze im
Bereich von 75 herrschen, wohingegen bei Fließgrenzen ab 100
erhebliche Schwierigkeiten beim Verpumpen der Aufschlämmungen
auftreten.
Eine ergänzende, vorteilhafte Maßnahme zur Einschränkung bzw.
Ausschaltung von Gelzuständen der betonverflüssigerhaltigen SiO₂-
Aufschlämmung liegt in der Einstellung des pH-Wertes der
Aufschlämmung. So wurde gefunden, daß die Konsistenz wäßriger
Aufschlämmungen dann am günstigsten für das Verpumpen, den Transport
und das Einmischen in den Betonansatz ist, wenn der pH-Wert der
Aufschlämmung zwischen 3 und 7,5, vorzugsweise bei 5 bis 6, liegt.
Zusätzlich oder anstatt der Einstellung des pH-Wertes der
Aufschlämmung kann man Dispergiermittel, wie Phosphate, Zitronensäure,
Polyacrylate und Glycerin, zusetzen, um die gewünschte Konsistenz zu
erhalten.
Nachfolgend werden Beispiele von Aufschlämmungen als
Betonzusatzmischung gemäß der Erfindung und deren Verwendung
angegeben.
Man dispergiert 20,4 kg puzzolanisches Siliciumdioxid,
1,36 kg handelsübliches sulfoniertes Naphthalin-Formaldehyd-
Kondensat (hochwirksamer Betonverflüssiger) und 1,36 kg
Celluloseether (Betonverflüssiger) gleichmäßig und homogen in 25 l
Wasser, vorzugsweise mittels eines Banbury-Mischers.
Diese Aufschlämmung ist verwendungsfähig, läßt sich jedoch mit
Mineralsäuren bzw. mit Alkalilaugen (pH-Einstellung) und/oder
Dispergiermitteln konditionieren.
In gleicher Weise herstellbar sind wäßrige Aufschlämmungen mit den
in Anspruch 1 angegebenen Konzentrationsgrenzen bzw. den in den
Ansprüchen 2 und 3 angegebenen bevorzugten Konzentrationen der
Komponenten an puzzolanischem Siliciumdioxid und an
Betonverflüssigersubstanz.
Derartige Aufschlämmungen sind mit Nutzen in frischen Betonansätzen
verwendbar, wobei die Beimischung nach den üblichen Methoden der
Betonmischtechnik erfolgt.
Es wird beispielsweise eine Aufschlämmung von 20,4 kg puzzolanischem
Siliciumdioxid und 3,6 kg trockenem sulfonierten Naphthalin-
Formaldehyd-Kondensat in 25 l Wasser einem konventionellen,
frischen Betonansatz aus 204 kg Portlandzement Typ I ohne andere Zusätze
zugesetzt und eingemischt. Die erhaltene Betonmischung zeigte bei
einem Wasser/Zement-Gewichtsverhältnis von 0,35 gute
Verarbeitbarkeit und Konsistenz und keine Entmischung in frischem
Zustand. Der ausgehärtete, 28 Tage alte Beton hatte eine hohe
Druckfestigkeit in der Größenordnung von 8,3 · 10⁷ N/m² und erwies
sich als hoch frost-tau-wechselbeständig.
Die in einem Beton- oder auch einem Mörtelansatz zuzugebende Menge an
einer Aufschlämmung gemäß der Erfindung richtet sich nach dem
Einsatzzweck des Baustoffes und ist abhängig vom Zementgewicht der
Mischung. Im allgemeinen reicht es aus oder ist zur Erfüllung der
Anforderungen an die Betonqualität hinsichtlich Luftgehalt,
Konsistenz, Wasserundurchlässigkeit, Erhärtungsgeschwindigkeit,
Druck- und Biegefestigkeit, Frost-Tau-Beständigkeit und Schwund beim
Aushärten zuträglich, die Aufschlämmung in einer solchen Menge
einzusetzen, daß je 100 Gew.-Anteilen Zement 2 bis 100 Gew.-Anteile
puzzolanisches Siliciumdioxid und 0,1 bis 5 Gew.-Anteile
Betonverflüssiger verwendet werden.
Zur Anpassung an den Verwendungszweck lassen sich in die aus
puzzolanischem Siliciumdioxid und Betonverflüssiger wenigstens
bestehende Grundmischung einer Aufschlämmung gemäß der Erfindung
sämtliche weiteren bekannten Betonzusatzmittel, so
Erstarrungsbeschleuniger (wie Calciumchlorid, -nitrat und -formiat),
Erstarrungsverzögerer (wie Zucker in Form von Glukose und Sucrose),
Luftporenbildner (wie sulfonierte Fettsäuren), homogen feinst
verteilt einarbeiten. Die Konzentrationen der zusätzlichen
Betonzusatzmittel können sich dabei mit Erfolg in folgenden, auf
den Gewichtsanteil des Siliciumdioxids der Aufschlämmung bezogenen
Grenzen bewegen: 5 bis 20 Gew.-% für die Erstarrungsbeschleuniger
und -verzögerer und 0,5 bis 20 Gew.-% für die Luftporenbildner.
Derartige für unterschiedliche Verwendungszwecke unterschiedlich
vorgemischte Mehrkomponentengemische in Form einer Aufschlämmung,
in der sich auch Komponenten sehr geringen Anteils mit Komponenten
hohen Anteils gleichmäßigst miteinander vermischen lassen, besitzen
gegenüber der Einzelanwendung und -zudosierung den weiteren Vorteil
der Bevorratung von Fertigmischungen auf Abruf, der Einsparung
getrennter Transportwege oder -behältnisse, der Vermeidung von
Verwechslungen einzelner Komponenten, der Staubfreiheit und, sofern
die Aufschlämmung in Tanks oder Kanistern gelagert oder transportiert
und aus solchen vor Ort verwendet wird, der Verringerung der Gefahr
von Verunreinigungen, wie sie beispielsweise bei geöffneten Säcken
für das Vorratsgut besteht.
KomponentenGew.-% SiO₂94-98 SiC0,2-0,7 Fe₂O₃0,05-0,15 TiO₂0,01-0,02 Al₂O₃0,1-0,3 MgO0,2-0,8 CaO0,1-0,3 Na₂O0,3-0,5 K₂O0,2-0,6 Mn0,003-0,01 Cu0,002-0,005 Zn0,005-0,01 Ni0,001-0,002 S0,1-0,3 C0,2-1,0 P0,03-0,06
KomponentenGew.-% SiO₂94-98 SiC0,2-0,7 Fe₂O₃0,05-0,15 TiO₂0,01-0,02 Al₂O₃0,1-0,3 MgO0,2-0,8 CaO0,1-0,3 Na₂O0,3-0,5 K₂O0,2-0,6 Mn0,003-0,01 Cu0,002-0,005 Zn0,005-0,01 Ni0,001-0,002 S0,1-0,3 C0,2-1,0 P0,03-0,06
Glühverlust (1000°C), Gew.-%0,8-1,5
Schüttdichte, Bunker, g/l200-300
Schüttdichte, kompakt g/l500-700
reale Dichte, g/cm³2,20-2,25
spezifische Oberfläche, m²/g18-22
primäre Teilchengröße < 1 µm, %90
KomponentenGew.-%
SiO₂86-90
SiC0,1-0,4
Fe₂O₃0,3-0,9
TiO₂0,02-0,06
Al₂O₃0,2-0,6
MgO2,5-3,5
CaO0,2-0,5
Na₂O0,9-1,8
K₂O2,5-3,5
Mn-
Cu-
Zn-
Ni-
S0,2-0,4
C0,8-2,0
P0,03-0,08
Glühverlust (1000°C), Gew.-%2,4-4,0
Schüttdichte, Bunker, g/l200-300
Schüttdichte, kompakt, g/l500-700
reale Dichte, g/cm³2,20-2,25
spezifische Oberfläche, m²/g18-22
primäre Teilchengröße < 1µm, %90
Claims (7)
1. Betonzusatzmischung, die als Komponenten wenigstens ein feinteiliges
puzzolanisches Siliciumdioxid und einen Betonverflüssiger enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten in einer Flüssigkeit,
vorzugsweise Wasser, gleichmäßig dispergiert aufgeschlämmt sind und der
Gehalt der Aufschlämmung an dem puzzolanischen Siliciumdioxid 5 bis 80 Gew.-%
der Aufschlämmung und an Betonverflüssiger(n) 0,1 bis 40 Gew.-%
des in der Aufschlämmung enthaltenen puzzolanischen Siliciumdioxids
beträgt.
2. Aufschlämmung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen auf sie
bezogenen Gehalt an puzzolanischem Siliciumdioxid von 40 bis 60 Gew.-%
und einen auf das in ihr enthaltene puzzolanische Siliciumdioxid
bezogenen Gehalt an Betonverflüssiger(n) von 1 bis 20 Gew.-%.
3. Aufschlämmung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen auf sie
bezogenen Gehalt an puzzolanischem Siliciumdioxid von 5 bis 80 Gew.-%
und einen auf das in ihr enthaltene puzzolanische Siliciumdioxid
bezogenen Gehalt an Betonverflüssiger(n) von 0,1 bis 10 Gew.-%.
4. Aufschlämmung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch ein aus dem Flugstaub von elektrischen Reduktionsöfen zur
Herstellung von Siliciummetall oder von Ferrosilicium gewonnenes
Siliciumdioxidmaterial als puzzolanisches Siliciumdioxid.
5. Aufschlämmung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an wenigstens einer Spezis eines
Erstarrungsverzögerers oder eines Erstarrungsbeschleunigers und/oder
eines Luftporenbildners.
6. Aufschlämmung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zur Vermeidung einer gelartigen Konsistenz auf
einen pH-Wert zwischen 3 bis 7,5, vorzugsweise von 5 bis 6,
eingestellt ist.
7. Aufschlämmung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekenzeichnet, daß sie zur Vermeidung einer gelartigen Konsistenz ein
Dispergiermittel, wie Phosphate, Zitronensäure, Polyacrylate, Glycerin,
enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NO824100A NO153566B (no) | 1982-12-07 | 1982-12-07 | Tilsetningsblanding for betong og moertel, fremgangsmaate til fremstilling av blandingen, samt anvendelse derav. |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3343948A1 DE3343948A1 (de) | 1984-06-07 |
DE3343948C2 true DE3343948C2 (de) | 1988-02-18 |
Family
ID=19886842
Family Applications (1)
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