Die Erfindung betrifft eine mehrschichtige koextrudierte
schlauchförmige Schrumpffolie mit einer ersten, inneren
Versiegelungsschicht aus einem statistischen Propylen/Ethylen-
Copolymer und einer Schrumpfschicht als zweiter Schicht, die
aus einem Ethylen/Vinylacetat-Copolymer als Hauptkomponente
und dem statistischen Copolymer der ersten Schicht besteht und
mit der ersten Schicht schmelzverbunden ist, sowie gegebenenfalls
einer Sperrschicht als dritter Schicht aus einem Vinyliden
chlorid/Vinylchlorid-Copolymer und einer äußeren Schutzschicht,
insbesondere aus dem gleichen Material wie die Versiegelungs
schicht oder einem Ethylen/Vinylacetat-Copolymer. Außerdem
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieser
Schrumpffolie.
Aus der US-PS 43 52 849 ist eine derartige im englischen als
"wrapping"-Folie bezeichnete Folie mit einer Kernschicht aus
einer Mischung aus Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (EVA) und
Ethylen/Propylen-Copolymer (EPC) sowie zwei Außenschichten aus
EPC bekannt. Derartige "wrapping"-Folien
sind hinsichtlich ihrer Abnutzungswiderstands
fähigkeit zur Herstellung von Beuteln nicht ge
eignet.
Eine Bestrahlungsbehandlung der Kern- oder Schrumpfschicht der Folie gemäß US-PS 43
52 849 ist nicht vorgesehen.
Eine wärmeschrumpfbare schlauchförmige Verpackungsfolie,
die einen erheblichen wirtschaftlichen Erfolg bei der
Herstellung von Beuteln mit geringer Gasdurchlässigkeit
hat, ist in der US-PS 37 41 253 beschrieben. Eine bevorzug
te Folie gemäß der US-PS 37 41 253 kann hergestellt
werden, indem eine schlauchförmige Substratschicht aus
einem Ethylen/Vinylacetatcopolymer extrudiert wird,
der Schlauch dann flachgelegt wird und in einer Serie
von Durchgängen durch einen Elektronenstrahl geführt
wird, um die Moleküle des Copolymeren zur Erleichterung
der Orientierung zu vernetzen. Anschließend wird die
Folie aufgeblasen, aber nicht wesentlich gestreckt,
und dann durch eine ringförmige Beschichtungsdüse geführt,
wo sie eine zweite oder Sperrschicht erhält, die aus
Saran besteht, wobei es sich um ein Copolymer aus Vinyli
denchlorid und Vinylchlorid handelt. Die Bestrahlung
muß vor der Aufbringung der Saran-Sperrschicht erfolgen,
da die Bestrahlung Saran für die Verwendung bei der
Verpackung von Lebensmitteln unakzeptabel macht. Dieser
zweischichtige Schlauch wird dann durch eine weitere
ringförmige Düse geführt, in der er eine Beschichtung
aus einem Ethylen/Vinylacetat-Copolymer erhält. Der
Schlauch, der zu diesem Zeitpunkt eine Wand aus drei
polymeren Schichten besitzt, wird gekühlt, zusammenfallen
gelassen und durch ein heißes Wasserbad geleitet, in dem
der Schlauch ausreichend erweicht wird, so daß er zu einer
Blase aufgeblasen und gestreckt werden kann, während er
sich zwischen zwei im Abstand voneinander befindlichen
Paaren von Quetschwalzen befindet. Das Aufblasen bewirkt
eine Verdünnung des Schlauches, während er zu einer Folie
gestreckt wird. Wenn die Blase das heiße Wasserbad ver
läßt, kühlt sich die Folie an der Luft schnell ab und
befindet sich im orientierten Zustand. Nach dem Zusammen
fallen der Blase wird die Folie als flachgelegte, naht
lose, schlauchförmige Folie aufgewickelt, um später zur
Herstellung von Beuteln verwendet zu werden, z. B. entweder
endversiegelten Beuteln, die typischerweise durch Heißver
siegelung in Querrichtung über die Breite des flachge
legten Schlauches und anschließendes Zerschneiden des
Schlauches hergestellt werden, so daß die Querversiegelung
den Boden des Beutels bildet, oder seitenversiegelten
Beuteln, bei denen die Querversiegelungen die Seiten und
eine Seite des zusammengefallenen Schlauchs den Boden des
Beutels bilden.
Bei der Herstellung von Beuteln in einem schnellen,
kommerziellen Verfahren, bei dem die flachgelegten
Schlauchwände mit geheizten Versiegelungsbügeln zusammen
gepreßt werden, sollte die Verweilzeit der Versiegelungs
bügel so kurz wie möglich aber ausreichend lang sein,
um die innere Oberflächenschicht des Schlauches mit
sich selbst zu einer weichen, kontinuierlichen, starken
Versiegelung zu verschmelzen und zu verbinden. Bei großen
Geschwindigkeiten haben die Versiegelungen keine Zeit,
sich zu verfestigen, und die beim Transport des Schlauches
auftretenden Spannungen können dazu führen, daß die
Versiegelungen auseinandergerissen werden. Bei der Bewe
gung der Beutel hin zur und weg von der Versiegelungsvor
richtung ist eine intermittierende Bewegung erforderlich,
da der Schlauch eine gewisse Zeit gestoppt werden
muß, damit die Querversiegelungen hergestellt werden können.
Wenn die Versiegelungen nicht stark sind, bewirkt die
durch die Beschleunigung des vorangehenden Beutels zur
Einbringung des nächsten Beutels in die Versiegelungs
vorrichtung auftretende Kraft bei hoher Beutelherstellungs
geschwindigkeit, daß die gerade gebildeten Versiegelun
gen auseinandergerissen werden, da die Versiegelungen
noch warm sind. Bei herkömmlichen Verfahren wird deshalb
die Beutelherstellungsgeschwindigkeit so eingestellt,
daß die Versiegelungen ausreichend abkühlen können.
Eine starke und zuverlässige Versiegelung ist weiterhin
während der Verwendung derartiger Beutel von Bedeutung.
Dieser Beuteltyp wird hauptsächlich zur Verpackung einer
großen Vielfalt von frischen und verarbeiteten Fleisch
produkten verwendet. Dies geschieht typischerweise,
indem das Fleisch in den Beutel gegeben wird, der Beutel
evakuiert wird, der Beutelmund zusammengefaßt und mit
einer Metallklemme versehen wird, um den Beutel hermetisch
zu verschließen. Dann wird der Beutel in ein heißes
Wasserbad eingetaucht, das ungefähr die gleiche Temperatur
besitzt, bei der der Beutel streckorientiert worden
ist. Diese Temperatur liegt typischerweise im Bereich
von 71,1 bis 95,1°C. Das Eintauchen in heißes Wasser
ist eine der schnellsten und wirtschaftlichsten Verfahrens
weisen, um der Folie ausreichend Wärme zuzuführen und
sie gleichmäßig zu schrumpfen. Es ist also von wesent
licher Bedeutung, daß die Festigkeit der Heißversiegelung
während der Schrumpfung des Beutels bei erhöhten Tempera
turen erhalten bleibt.
Versuche, die Versiegelungfestigkeit von Beuteln aus
schlauchförmiger Folie entsprechend den oben beispiel
haft beschriebenen dreischichtigen Folien zu verbessern,
zielten darauf ab, eine Innenschicht aus thermoplastischem
Material mit gegenüber dem Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
überlegenen Versiegelungseigenschaften hinzuzufügen.
Ein großes Problem, das beim Coextrudieren einer inneren
Versiegelungsschicht zusammen mit dem Ethylen/Vinylace
tat-Copolymer-Schlauchsubstrat auftritt, besteht jedoch
darin, daß beim Vernetzen des Substrats durch Bestrahlungs
behandlung die Versiegelungsschicht entweder vernetzt
wird, was ihren Erweichungspunkt erhöht, oder abgebaut
wird, was ihre Versiegelbarkeit verringert.
Ein weiteres Problem betrifft die Orientierung der Folie. Es
ist aus wirtschaftlichen Gründen vorteilhaft, die Folie bei
Temperaturen nahe dem Siedepunkt von Wasser zu orientieren.
Dementsprechend soll die Versiegelungsschicht eine verhältnismäßig
hohe Hochtemperaturversiegelungsschicht liefern, aber die
Orientierung der Ethylen/Vinylacetat-Copolymerfolie bei
Temperaturen nahe dem Siedepunkt von Wasser nicht ungebührlich
behindern.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
mehrschichtige coextrudierte schlauchförmige Schrumpffolie mit
einer ersten, inneren Versiegelungsschicht und einer
Schrumpfschicht als zweiter Schicht sowie gegebenenfalls
weiteren Schichten zu schaffen, aus denen Beutel mit
verhältnismäßig hoher Versiegelungsfestigkeit bei erhöhten
Produktionsgeschwindigkeiten hergestellt werden können, ohne
daß einerseits die Versiegelungsschicht die Orientierung der
Folie bei Temperaturen nahe dem Siedepunkt von Wasser
ungebührlich behindert und ohne daß andererseits die
Versiegelungseigenschaften der Versiegelungsschicht durch die
Bestrahlungsbehandlung der Folie negativ beeinträchtigt
werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine mehrschichtige koextrudierte
schlauchförmige Schrumpffolie der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet, ist, daß die zweite
Schicht im Verbund mit der ersten Schicht durch Bestrahlungsbe
handlung mit einer Dosis von 2 bis 10 MR vernetzt ist.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sowie ein Verfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schrumpffolie ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Eine repräsentative Ausführungsform der Erfindung ist
eine schlauchförmige Folie mit der Mehrschichtstruktur
(innen) A/B/C/D (außen), wobei A hauptsächlich eine
Versiegelungsschicht, B hauptsächlich eine Schrumpf
schicht, C hauptsächlich eine Sperrschicht und D hauptsäch
lich eine Schutzschicht ist. Eine schlauchförmige Folien
konfiguration ist für die Beutelherstellung besonders
geeignet. Die Bezeichnung "Schrumpfschicht" soll sich auf
die die Schrumpfung kontrollierende Schicht beziehen, die
die verträgliche Schrumpfung der gesamten Mehrschichtstruk
tur bewirkt. Auf diesen Punkt wird noch weiter unten
eingegangen. Die schlauchförmigen Schrumpffolien nach der Erfin
dung können nach einem Verfahren hergestellt werden, das dem aus
der obengenannten US-PS 37 41 253 bekannten entspricht, sich von diesem
aber grundsätzlich dadurch unterscheidet, daß das Substrat in
Form von zwei Schichten coextrudiert (vgl. US-PS 43 52 849)
und nicht als Einzelschicht extrudiert wird. In der ersten
Stufe der Herstellung der bevorzugten Folie speisen zwei
Extruder eine ringförmige Koextrusionsdüse (Koextrusionskopf),
wobei die innere oder erste Schicht (Innenschicht) aus einem
statistischen Propylen/Ethylen-Copolymer mit einem untergeordneten
Gehalt an Ethylen, beispielsweise etwa 1 bis 10 Gew.-% und
vorzugsweise etwa 3 bis 5 Gew.-% besteht.
Die äußere Schicht oder zweite Schicht des schlauchförmi
gen Substrats besteht aus Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
mit einem Vinylacetatgehalt von 8 bis 25% oder mehr,
vorzugsweise etwa 12% und einem Schmelzfluß von ungefähr
2. Die zweite Schicht ist in einer repräsentativen Ausfüh
rungsform etwa zweimal so dick wie die erste Schicht und
ist z. B. ungefähr 254 µm dick, während die erste Schicht
ungefähr 127 µm dick ist. Nach dem Kühlen wird der koextru
dierte Schlauch flachgelegt und dann durch ein Gebiet mit
ionisierender Strahlung geführt, wo er beispielsweise
durch den Strahl eines Elektronenbeschleunigers geleitet
wird, um eine Bestrahlungsdosis im Bereich von 2 bis
10 Megarad (MR), vorzugsweise etwa 3 bis 6 MR und insbeson
dere etwa 4 bis 5 MR zu erhalten. Im allgemeinen soll die
Bestrahlung ausreichend sein, um die Zugfestigkeit der
Schrumpfschicht ohne wesentliche Verminderung der Dehnungs
eigenschaften zu erhöhen. Die Dosis kann mehr als 10 MR
betragen, aber höhere Dosen müssen die Eigenschaften nicht
unbedingt verbessern. Die Bestrahlung mit Elektronen zur
Vernetzung der Moleküle von polymeren Materialien ist aus
dem Stand der Technik allgemein bekannt. Wie oben angege
ben, wird die schlauchförmige Folie nach der Bestrahlung
wieder aufgeblasen und dann als Substrat verwendet, das
mit zusätzlichen Schichten verbunden und anschließend
durch Erwärmung und Streckorientierung zu einer schlauch
förmigen wärmeschrumpfbaren Folie verarbeitet wird.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß die erste oder Versiegelungsschicht aus einem statisti
schen Propylen/Ethylen-Copolymer nicht vernetzt oder
sichtbar abgebaut wird oder als Folge davon ihre Versiege
lungseigenschaften verliert, wenn sie mit Elektronen
bestrahlt wird. Die erste und die zweite Schicht des
schlauchförmigen Substrats werden zwecks Schmelzverbin
dung untereinander zusammen koextrudiert und dann be
strahlt, um das Material der zweiten Schicht in Vorberei
tung für die Streckorientierung zur Verleihung des
Schrumpfpotentials zu vernetzen. Auf diese Weise ist
durch die Erfindung ein wichtiges Problem gelöst worden,
indem die offensichtlich im Konflikt stehenden wirtschaft
lichen Zielsetzungen vereinigt werden konnten, nämlich
eine schlauchförmige Folie durch Koextrusion herzustellen,
deren Schlauchkonfiguration vorteilhaft für die Beutelherstellung
ist und die eine durch Bestrahlungsbehandlung vernetzte
Ethylen/Vinylacetat-Schrumpfschicht mit bekannten wirt
schaftlich vorteilhaften Orientierungs- und Schrumpftempe
raturbereichen unterhalb des Siedepunkts von Wasser auf
weist, aber gleichzeitig eine schmelzgebundene Versiege
lungsschicht auf der Innenseite mit sehr guten Versiege
lungseigenschaften besitzt, die während der Bestrahlungs
behandlung der Schrumpfschicht nicht verschlechtert
werden.
Es ist wesentlich, daß das Propylen/Ethylen-Copolymer
der Versiegelungsschicht ein statistisches Copolymer
ist. Die Bezeichnung "statistisches Copolymer" wird
im herkömmlichen Sinne verwendet, um ein Copolymer zu
bezeichnen, das aus alternierenden Segmenten von zwei
monomeren Einheiten mit zufälligen Längen einschließlich
einzelner Moleküle besteht. Der Zweck dieser Beschränkung
liegt darin, daß der Versiegelungsbereich von Polypropylen
erweitert wird, um mit dem Arbeitstemperaturbereich der
Ethylen/Vinylacetat-Schrumpfschicht zu überlappen, aber
gleichzeitig keine Neigung des Propylencopolymeren hervor
zurufen, in Gegenwart von Strahlung zu vernetzen, was
die Viskosität des Versiegelungsschichtmaterials beim
Versiegeln bei Temperaturen nahe dem Siedepunkt von
Wasser in einem unakzeptablen Ausmaß erhöhen würde.
Eine andere Betrachtungsweise dieses Effektes besteht
darin, daß mit zunehmender statistischer Verteilung
des Propylen/Ethylen-Copolymeren die Kristallinität
abnimmt und sich dadurch der Schmelzbereich des statisti
schen Copolymeren verbreitert. Dementsprechend beträgt
die untergeordnete Menge des zugesetzten Ethylens, um
in dem Copolymer eine statistische Verteilung zu er
reichen, von einem niedrigen Ethylengehalt, der ausreicht,
die Kristallinität zu unterbrechen, bis zu einem Gehalt,
bei dem der Schmelzbereich des statistischen Copolymeren
ausreichend verbreitert ist, um Bereiche etwas unterhalb
des Siedepunkts von Wasser mit zu umfassen, während
der Höchstgehalt für das Ethylen durch das gewünschte
Ausmaß der statistischen Verteilung begrenzt ist, da
die Copolymerisation bei zunehmendem Ethylengehalt grund
sätzlich weniger statistisch und mehr nach dem Blocktyp
abläuft, wobei die Blockkonfiguration dazu neigt, die
Kristallinität (Blockausrichtung) und die Vernetzung
bei Bestrahlungsbehandlung zu fördern. Handelsübliche
statistische Propylen/Ethylen-Copolymere sind im allgemei
nen mit Ethylengehalten von etwa 1 bis 5% und in geringe
rem Ausmaß bis zu 10% erhältlich. Ein repräsentatives
statistisches Copolymer, das bei der Erfindung Verwendung findet, kann typischer
weise als ein solches charakterisiert werden, das einen
statistischen Verteilungsindex (Randomness Index) von
ungefähr 0,5, bestimmt nach der in der US-PS 43 25 365
beschriebenen Methode, eine Schüttdichte bei 23°C von
etwa 0,9 g/cm3 gemäß ASTM D 1895-69 Methode C, einen
Schmelzfluß bei 190°C von etwa 1,7 g/10 Min., einen
Ethylengehalt von etwa 5% gemäß Perkin-Elmer Infrarot
spektrometerstandards und eine Schmelztemperatur von
etwa 136°C besitzt.
In der zweiten oder Schrumpfschicht ist der Vinylacetat
gehalt verhältnismäßig hoch und kann etwa 8 bis 25%
und vorzugsweise 12 bis 20% erreichen, wobei die Orien
tierungstemperatur im allgemeinen abnimmt und die Schrumpf
kapazität zunimmt, wenn der Vinylacetatgehalt des Ethylen/
Vinylacetat-Copolymeren zunimmt. Außerdem wird die Schmelz
verbindung zwischen der ersten und der zweiten Schicht
mit zunehmendem Vinylacetatgehalt in der Schrumpfschicht
verbessert. Eine alternative Verfahrensweise
zur Verbesserung der Schmelzverbindung besteht darin,
in der zweiten Schicht eine Mischung aus Ethylen/Vinylace
tatcopolymer, wie oben, mit dem statistischen Copolymer
wie in der Versiegelungsschicht zu verwenden, wobei
das Mischungsverhältnis, bezogen auf das Gewicht, bei
spielsweise etwa 4 beträgt.
Anschließend wird eine verhältnismäßig gasundurchlässige
(Sperr)Schicht als eine dritte Schicht aufgebracht,
in dem das oben beschriebene schlauchförmige Substrat
aufgeblasen wird, aber nicht signifikant gestreckt wird,
und dann der aufgeblasene Schlauch durch eine Extrusions
beschichtungsdüse geführt wird, wo der Schlauch eine
Sperrbeschichtung aus einem Copolymer von Vinylidenchlorid
und Vinylchlorid (allgemein Saran) erhält. Das bevorzugte
Copolymer ist ein leicht weichgemachtes Copolymer aus
einer Mischung von 10% suspensionspolymerisiertem und
90% emulsionspolymerisiertem Copolymer. Das emulsions
polymerisierte Copolymer besteht aus etwa 70% Vinyli
denchlorid und 30% Vinylchlorid und das suspensions
polymerisierte Copolymer besteht aus etwa 80% Vinyliden
chlorid und 20% Vinylchlorid. Zweckmäßigerweise
beträgt die Dicke dieser Vinylidenchlorid/
Vinylchlorid-Copolymerschicht 89 bis 101,6 µm. Das die
größten Probleme bereitende Gas ist Sauerstoff, und die
Durchlässigkeit wird als ausreichend gering angesehen,
d. h. das Material ist verhältnismäßig gasundurchlässig,
wenn die Durchlässigkeitsgeschwindigkeit unterhalb 70 cm3/
m2/25,4 µm Dicke/24 Stunden/Atmosphäre beträgt. Die
mehrschichtige Folie gemäß der Erfindung hat eine Durchläs
sigkeitsgeschwindigkeit unterhalb dieses Wertes. Es
ist grundsätzlich nicht erwünscht, die dritte Schicht
einer Bestrahlungsbehandlung zu unterwerfen, wenn Vinyli
denchlorid/Vinylchloridcopolymer verwendet wird, da
dieses zur Zersetzung und Verfärbung neigt. Diese Ein
schränkung bildet den Grund dafür, daß man besser das
schlauchförmige Substrat bestrahlt, als die gesamte
mehrschichtige Folie koextrudiert und dann die gesamte
Folie bestrahlt.
Nach Aufbringen der Vinylidenchlorid/Vinylchlorid-Copoly
merschicht wird der beschichtete Schlauch durch eine
weitere Beschichtungsdüse geführt, wo er eine vierte
oder Schutzschicht (Abnutzungsschicht) von etwa 152,4 µm
erhält. Ein repräsentatives Beispiel für das Material
dieser Schutzschicht ist Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
mit einem Vinylacetatgehalt von beispielsweise 6% und
im allgemeinen etwa 5 bis 20%. Alternativ kann die
Schutzschicht zusammen mit der Sperrschicht koextrudiert
werden. Selbstverständlich werden diese Schicht und
die dritte Schicht nicht bestrahlt. Alternativ kann
die äußere Schutzschicht die gleiche Schicht wie die
erste oder Versiegelungsschicht sein, so daß sich ins
gesamt eine Mehrschichtstruktur von (innen) A/B/C/A
(außen) ergibt, die geeignet ist für herkömmliche Form/
Füll/Versiegel-Verpackungssituationen, bei denen die
Heißversiegelung auf überlappenden Kantenbereichen einer
Folie erfolgt.
Nachdem die letzte Schicht aufgebracht worden ist,
wird die schlauchförmige Folie abgekühlt und zusammen
fallengelassen. Dann wird sie in einen Heißwassertank
mit Wasser von etwa 87,8 bis 101,7°C eingebracht, um
sie für die Orientierung zu erweichen. Anschließend
wird sie durch Quetschwalzen geführt und zu einer Blase
aufgeblasen und bis zu einem Punkt gestreckt, an dem
die Foliendicke ungefähr 50,8 µm beträgt.
Diese Foliendicke ergibt sich vorzugsweise dadurch, daß die
Versiegelungsschicht eine Dicke von etwa 10,16 µm, die
Schrumpfschicht eine Dicke von etwa 20,32 µm, die Sperrschicht
eine Dicke von etwa 7,6 µm und die Schutzschicht eine Dicke
von etwa 12,7 µm besitzen. Geeignete
Dicken reichen von etwa 25,4 bis 101,6 µm. Dies stellt
die Endstärke der mehrschichtigen Folie gemäß der bevorzug
ten Ausführungsform dar. Beim Austritt der Blase aus
dem Heißwassertank kühlt sich die Folie an der Luft
rasch ab, wird zusammenfallengelassen und als flachge
legter Schlauch aufgerollt. Aus diesem Schlauch mit
der angegebenen Endstärke werden die oben beschriebenen
Beutel hergestellt. Die Beutelherstellungsgeschwindigkei
ten bei Verwendung der erfindungsgemäßen schlauchförmigen
Folie können um etwa 50% gegenüber derjenigen Geschwindig
keit gesteigert werden, die in der Praxis erreichbar
sind, wenn die oben beispielhaft beschriebenen Folien
des Standes der Technik verwendet werden.
Das statistische Propylen/Ethylen-Copolymer für die
Versiegelungsoberflächenschicht liefert eine Schicht,
die bei Versiegelung mit sich selbst unter Bildung eines
Beutels eine feste Versiegelung ergibt. Um die erste
Schicht ausreichend mit der zweiten oder Schrumpfschicht
zu verkleben, werden die beiden koextrudiert, so daß
die beiden Schichten schmelzverbunden oder schmelzverklebt
werden. Es wird angenommen, daß die zweite Schicht die
Schrumpfung der Folie kontrolliert oder initiiert und
daß die erste und die zweite Schicht verträglich mitein
ander schrumpfen. Die zweite Schicht, die bei einer
niedrigeren Temperatur orientiert werden kann, nämlich
unterhalb des Siedepunkts von Wasser, schrumpft folglich
bei einer niedrigeren Temperatur. Propylenpolymere be
sitzen Schrumpftemperaturen von erheblich über 100°C.
Wenn sie jedoch mit untergeordneten Mengen Ethylen copoly
merisiert werden, können sie jedoch zur Herstellung einer
zusammengesetzten Folie verwendet werden, die ebenfalls
unterhalb 100°C schrumpft, wenn sie ordnungsgemäß orien
tiert worden ist. Dementsprechend zeigt die koextrudierte
Kombination aus erster und zweiter Schicht, wenn sie
in ein Heißwasserbad eingebracht wird, Schrumpfeigenschaf
ten, die mit denen von Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren ver
träglich sind bzw. diesen entsprechen.
Eine beispielhafte dreischichtige Struktur einer schlauch
förmigen Schrumpffolie ist 5% Et-PP/Mi
schung/EVA (6% VA), wobei Mischung aus etwa 40% EVA (9%
VA) und etwa 40% EVA (12% VA) und etwa 20% von 5%
Et-PP besteht und die Mehrschichtabmessungen etwa
127/330,2/152,4 µm betragen.
Beispielhafte vierschichtige Strukturen gemäß den obigen
Ausführungen sind
- (1) 5% Et-PP/EVA (12% VA)/Saran/
EVA (6% VA);
- (2) 5% Et-PP/EVA (12% VA)/Saran/5%
Et-PP; und
- (3) 5% ET-PP/Mischung/Saran/EVA (6% VA),
wobei Mischung aus etwa 40% EVA (9% VA) und 40% EVA
(12% VA) und 20% von 5% Et-PP besteht. Repräsentative
Mehrschichtabmessungen von extrudierten Folien im Rahmen
jedes dieser Beispiele sind 127/241,3/88,9/152,4 µm.
Als Anzeichen der vorteilhaften Eigenschaften dieser
bevorzugten Folienstrukturen kann gelten, daß die dritte
dieser Strukturen nach der Orientierung in einem heißen
Wasserbad von 93,3°C eine freie Schrumpfung (ASTM D 2732)
bei 85°C über 4 Sek. in der Querrichtung von 34% und
in der Längsrichtung von 25% zeigte, was vergleichbar
ist mit den Schrumpfeigenschaften der oben zur Herstellung von Beuteln beispielhaft
beschriebenen Folien des Standes der Technik. Aus dieser
Folie hergestellte Beutel wurden einem VPHB-Versiegelungs
test (aus dem englischsprachigen Begriff "variable pressure
hot burst test" abgeleitete Abkürzung) mit und ohne
Anwendung von Fett im Versiegelungsbereich unterworfen,
wobei der Beutel bis zu einem Druck von etwa 25,4 cm
Wasserdruck aufgeblasen wird, dann der Versiegelungsbe
reich des Testbeutels in ein heißes Wasserbad von 85°C
eingetaucht wird und dann nach einer 15 Sekunden langen
Warteperiode der Luftdruck im Testbeutel langsam erhöht
wird, bis die Versiegelung auseinanderbricht. Es wurden
Testbeutel mit einer 50% höheren Beutelherstellungs
geschwindigkeit als bei Beuteln aus Folien gemäß dem
Stand der Technik möglich hergestellt, die bei Anwendung
von Fett eine etwa 200% größere und ohne Anwendung
von Fett eine etwa 100% größere VPHB-Versiegelungsfestig
keit besaßen.