Beschreibung
Die Erfindung betrifft ganz allgemein wärmeschrumpfbare
thermoplastische Verpackungsfolien, die mit sich selbst unter Bildung einer flexiblen Verpackung heißversiegelt
werden können. Die Erfindung betrifft insbesondere mehrschichtige schlauchförmige Folien aus einem copolymeren
Ethylen/Vinylacetat-Material mit einer Versiegelungsschicht, die während einer Bestrahlungsbehandlung nicht
negativ beeinträchtigt wird.
Eine wärmeschrumpfbare schlauchförmige Verpackungsfolie,
die einen erheblichen wirtschaftlichen Erfolg bei der
Herstellung von Beuteln mit geringer Gasdurchlässigkeit hat, ist in der US-PS 3 741 253 beschrieben. Eine bevorzugte
Folie gemäß der US-PS 3 741 253 kann hergestellt werden, indem eine schlauchförmige Substratschicht aus
einem Ethylen/Vinylacetatcopolymer extrudiert wird, der Schlauch dann flachgelegt wird und in einer Serie
von Durchgängen durch einen Elektronenstrahl geführt wird, um die Moleküle des Copolymeren zur Erleichterung
der Orientierung zu vernetzen. Anschließend wird die Folie aufgeblasen, aber nicht wesentlich gestreckt,
und dann durch eine ringförmige Beschichtungsdüse geführt, wo sie eine zweite oder Sperrschicht erhält, die aus
Saran besteht, wobei es sich um ein Copolymer aus Vinylidenchlorid und Vinylchlorid handelt. Die Bestrahlung
muß vor der Aufbringung der Saran-Sperrschicht erfolgen, da die Bestrahlung Saran für die Verwendung bei der
Verpackung von Lebensmitteln unakzeptabel macht. Dieser zweischichtige Schlauch wird dann durch eine weitere
ringförmige Düse geführt, in der er eine Beschichtung aus einem Ethylen/Vinylacetat-Copolymer erhält. Der
Schlauch, der zu diesem Zeitpunkt eine Wand aus drei polymeren Schichten besitzt, wird gekühlt, zusammenfallengelassen
und durch ein heißes Wasserbad geleitet, in dem der Schlauch ausreichend erweicht wird, so daß er zu einer
Blase aufgeblasen und gestreckt werden kann, während er sich zwischen zwei im Abstand voneinander befindlichen
Paaren von Quetschwalzen befindet. Das Aufblasen bewirkt eine Verdünnung des Schlauches, während er zu einer Folie
gestreckt wird. Wenn die Blase das heiße Wasserbad verläßt, kühlt sich die Folie an der Luft schnell ab und
befindet sich im orientierten Zustand. Nach dem Zusammenfallen der Blase wird die Folie als flachgelegte, nahtlose,
schlauchförmige Folie aufgewickelt, um später zur
Herstellung von Beuteln verwendet zu werden, z.B. entweder endversiegelten Beuteln, die typischerweise durch Heißversiegelung
in Querrichtung über die Breite des flachgelegten Schlauches und anschließendes Zerschneiden des
Schlauches hergestellt werden, so daß die Querversiegelung den Boden des Beutels'bildet, oder seitenversiegelten
Beuteln, bei denen die Querversiegelungen die Seiten und eine Seite des zusammengefallenen Schlauchs den Boden des.
Beutels bilden.
Bei der Herstellung von Beuteln in einem schnellen, 25
kommerziellen Verfahren, bei dem die flachgelegten Schlauchwände mit geheizten Versiegelungsbügeln zusammengepreßt
werden, sollte die Verweilzeit der Versiegelungsbügel
so kurz wie möglich aber ausreichend lang sein, um die innere Oberflächenschicht des Schlauches mit
sich selbst zu einer weichen, kontinuierlichen, starken Versiegelung zu verschmelzen und zu verbinden. Bei großen
Geschwindigkeiten haben die Versiegelungen keine Zeit, sich zu verfestigen, und die beim Transport des Schlauches
auftretenden Spannungen können dazu führen, daß die
-9
Versiegelungen auseinandergerissen werden. Bei der Bewegung der Beutel hin zur und weg von der Versiegelungsvorrichtung
ist eine intermittierende Bewegung erforderlich, da Zeit erforderlich ist, zu der der Schlauch gestoppt
wird, wenn die Querversiegelungen hergestellt werden. 5
Wenn die Versiegelungen nicht stark sind, bewirkt die durch die Beschleunigung des vorangehenden Beutels zur
Einbringung des nächsten Beutels in die Versiegelungsvorrichtung auftretende Kraft bei hoher Beutelherstellungs-
geschwindigkeit, daß die gerade gebildeten Versiegelungen auseinandergerissen werden, da die Versiegelungen
noch warm sind. Bei herkömmlichen Verfahren wird deshalb die Beutelherstellungsgeschwindigkeit so eingestellt,
daß die Versiegelungen ausreichend abkühlen können.
1-5 Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist demgegenüber,
eine Folie zu liefern, die bei verhältnismäßig hohen Beutelherstellungsgeschwindigkeiten feste Versiegelungen
besitzt.
Eine starke und zuverlässige Versiegelung ist weiterhin während der Verwendung derartiger Beutel von Bedeutung.
Dieser Beuteltyp v/ird hauptsächlich zur Verpackung einer großen Vielfalt von frischen und verarbeiteten Fleischprodukten
verwendet. Dies jgeschieht typischerweise, indem das Fleisch in den Beutel gegeben wird, der Beutel
evakuiert wird, der Beutelmund zusammengefaßt und mit einer Metallklemme versehen wird, um den Beutel hermetisch
zu verschließen. Dann wird der Beutel in ein heißes Wasserbad eingetaucht, das ungefähr die gleiche Temperatur
besitzt, bei der der Beutel streckorientiert worden ist. Diese Temperatur liegt typischerweise im Bereich
von 71,1 bis 95,1°C. Das Eintauchen in heißes Wasser ist eine der schnellsten und wirtschaftlichsten Verfahrens-
weisen, um der Folie ausreichend Wärme zuzuführen und
sie gleichmäßig zu schrumpfen. Es ist also von wesentlicher Bedeutung, daß die Festigkeit der Heißversiegelung
während der Schrumpfung des Beutels bei erhöhten Temperaturen erhalten bleibt.
5
Versuche, die Versiegelungsfestigkeit von Beuteln aus
schlauchförmigen Folie entsprechend den oben beispielhaft
beschriebenen dreischichtigen Folien zu verbessern, zielten darauf ab, eine Innenschicht aus thermoplastischem
Material mit gegenüber dem Ethylen/Vinylacetat-Copolymer überlegenden Versiegelungseigenschaften hinzuzufügen.
Ein großes Problem, das beim Coextrudieren einer inneren Versiegelungsschicht zusammen mit dem Ethylen/Vinylacetat-Copolymer-Schlauchsubstrat
auftritt, besteht jedoch
darin, daß beim Vernetzen des Substrats durch Bestrahlungsbehandlung die Versiegelungsschicht entweder vernetzt
wird, was ihren Erweichungspunkt erhöht, oder abgebaut wird, was ihre Versiegelbarkeit verringert. Dementsprechend
besteht eine weitere Aufgabe der Erfindung darin, eine Versiegelungsschicht zu liefern, die Versiegelungseigenschaften besitzt, die durch die Bestrahlungsbehandlung
zur Vernetzung einer damit verbundenen Schrumpfschicht nicht wesentlich beeinflußt werden.
Ein weiteres Problem, das sich bei der Suche nach einer geeigneten Versiegelungsschicht für Folien wie die oben
beschriebenen Folien ergeben hat, betrifft die Orientierung der Folie. Es ist aus wirtschaftlichen Gründen
vorteilhaft, die Folie bei Temperaturen nahe dem Siedepunkt von Wasser zu orientieren. Das Problem besteht
nun darin, ein Versiegelungsmaterial zu finden, das in der Lage ist, eine verhältnismäßig hohe Hochtemperaturversiegelungsfestigkeit
zu liefern, aber die Orientierung der Ethylen/Vinylacetat-Copolymerfolie bei Temperaturen
-IJL-
nahe dem Siedepunkt von Wasser nicht ungebührlich zu hindern. Dementsprechend ist es eine weitere Aufgabe
der Erfindung, eine Versiegelungsschicht für feste Versiegelungen für Ethylen/Vinylacetat-Copolymer-Mehrschichtfolien
zu liefern, die aber eine Entwicklung des Schrumpfpotentials bei einer Orientierungstemperatur nahe dem
Siedepunkt von Wasser gestattet, die mit denen der oben beschriebenen zum Stand der Technik gehörenden Folie
vergleichbar ist.
Von allgemeinem Interesse ist die Offenbarung in der US-PS 4 207 363, die eine mehrschichtige Folie mit einer
ersten äußeren Schicht aus einer Mischung aus einem Propylen/Ethylen-Copolymer, einem (Buten-1)/Ethylen-Copolymer
und einem thermoplastischen Elastomer ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ethylen/Propylen-Copolymeren
und Ethylen/Propylen/Dien-Terpolymeren, einer ersten
Kernschicht, die während der biaxialen Orientierung der Mehrschichtfolie gestreckt werden kann und aus einem
extrudierbaren Klebstoff besteht, einer zweiten Kernschicht, die als Sauerstoffsperrschicht dient und mit
der biaxialen Orientierung und Wärmeschrumpfung der Folie verträglich ist, und einer zweiten äußeren Schicht
aus einem Ethylen/Vinylacetat-Copolymer betrifft. Diese
mehrschichtige Folie ist biaxial orientiert.
Von grundsätzlichem Interesse ist auch die Offenbarung der US-PS 4 276 330, die seitenverschweißte Beutel betrifft,
die aus einer Trilaminatfolie mit einer Kern-30
schicht aus Ethylen/Propylen-Blockpolymer zwischen den Oberflächenschichten aus Polypropylen oder einem statistischen
Ethylen/Propylen-Copolymer hergestellt sind.
Die Erfindung betrifft eine Versiogelungsschicht für
mehrschichtige Schrumpffolien aus Ethylen/Vinylacetat-
Copolymeren, aus denen Beutel mit verhältnismäßig hoher
Versiegelungsfestigkeit bei erhöhten Produktionsgeschwindigkeiten hergestellt werden, ohne daß diese Versiegelungsschicht
die Orientierung einer derartigen' Folie bei Temperaturen nahe dem Siedepunkt von Wasser ungebührlich
beeinträchtigt. Es ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, daß die Versiegelungseigenschaften der
Versiegelungsschicht durch die Bestrahlungsbehandlung der Folie nicht negativ beeinträchtigt werden. Bei der
Herstellung von Beuteln aus der erfindungsgemäßen Folie gebildete Heißversiegelungen zeigen eine verbesserte
Hochtemperaturfestigkeit und Fettbeständigkeit.
Gegenstand der Erfindung ist' dementsprechend eine mehrschichtige
schlauchförmige Schrumpffolie, die gekennzeichnet ist durch
a) eine erste oder innere Versiegelungsschicht aus einem statistischen Propylen/Ethylen-Copolymer und
b) eine zweite oder Schrumpfschicht aus einem Ethy-20
len/Vinylacetat-Copolymer, die mit der ersten Schicht
schmelzverbunden ist wobei die Dicke der zweiten Schicht relativ zur Dicke der ersten Schicht so groß
ist, daß die Schrumpftemperatur der gesamten mehrschichpp.
tigen Folie, wenn sie orientiert ist, im wesentlichen von der Schrumpftemperatur der zweiten Schicht bestimmt
wird.
Vorzugsweise ist die Schrumpfschicht durch eine Bestrahlungsbehandlung
vernetzt und die Folie orientiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung
eine mehrschichtige schlauchförmige Folie des Typs
mit einer inneren Schrumpfschicht aus einem durch Bestrahlungsbehandlung vernetzten Ethylen/Vinylacetatcopolymer,
einer Kernsperrschicht aus einem Vinylidenchlorid/
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Vinylchlorid-Copolymer und einer äußeren Schutzschicht,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine Versiegelungsschicht aus einem statistischen Propylen/Ethylencopolymer
aufweist, die mit der Innenseite der Schrumpfschicht schmelzverbunden ist. Vorzugsweise besteht die
Schutzschicht aus einem Ethylen-Vinylacetatcopolymer.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur
Herstellung einer mehrschichtigen schlauchförmigen Schrumpffolie, daß dadurch gekennzeichnet ist, daß man
eine schlauchförmige erste oder Versiegelungsschicht
aus einem statistischen Propylen/Ethylen-Copolymer und eine schlauchförmige zweite oder Schrumpfschicht aus einem
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer coextrudiert, wobei die Dicke der zweiten Schicht relativ zur Dicke der ersten
Schicht so groß ist, daß die Schrumpftemperatur der gesamten mehrschichtigen Folie, wenn sie orientiert ist,
im wesentlichen durch die Schrumpftemperatur der zweiten Schicht bestimmt wird. Vorzugsweise wird bei diesem
Verfahren die schlauchförmige Folie ausreichend bestrahlt,
um die zweite Schicht zu vernetzen.
Eine repräsentative Ausführungsform der Erfindung ist
eine schlauchfÖrmige Folie mit der Mehrschichtstruktur
(innen) A/B/C/D (außen), wobei A hauptsächlich eine Versiegelungsschicht, B hauptsächlich eine Schrumpfschicht,
C hauptsächlich eine Sperrschicht und D hauptsächlich eine Schutzschicht ist. Eine schlauchförmige Folienkonfiguration
ist für die Beutelherstellung besonders geeignet. Die Bezeichnung "Schrumpfschicht" soll sich auf
die die Schrumpfung kontrollierende Schicht beziehen, die die verträgliche Schrumpfung der gesamten Mehrschichtstruktur
bewirkt. Auf diesen Punkt wird noch weiter unten eingegangen. Die bevorzugten Ausführungsformen der Erfin-
dung können nach einem Verfahren hergestellt werden, daß dem der obengenannten US-PS 3 741 253 entspricht, sich von
diesem aber grundsätzlich dadurch unterscheidet, daß das Substrat in Form von zwei Schichten coextrudiert und nicht
als Einzelschicht extrudiert wird. In der ersten Stufe der Herstellung der bevorzugten Folie speisen zwei Extruder
eine ringförmige Koextrusionsdüse (Koextrusionskopf), wobei die innere oder erste Schicht (Innenschicht) aus
einem statistischen Propylen/Ethylen-Copolymer mit einem untergeordnetem Gehalt an Ethylen, beispielsweise etwa 1
bis 10 Gew.% und vorzugsweise etwa 3 bis 5 Gew.% besteht. Die äußere Schicht oder zweite Schicht des schlauchförmigen
Substrats besteht aus Ethylen/Vinylaceta±-Copolymer
-| 5 mit einem Vinylacetatgehalt von 8 bis 25 % oder mehr,
vorzugsweise etwa 12 % und einem Schmelzfluß von ungefähr 2. Die zweite Schicht ist in einer repräsentativen Ausführungsform
etwa zweimal so dick wie die erste Schicht und ist z.B. ungefähr 254 .um dick, während die erste Schicht
ungefähr 127 .um dick ist. Nach dem Kühlen wird der koextrudierte
Schlauch flachgelegt und dann durch ein Gebiet mit ionisierender Strahlung geführt, wo er beispielsweise
durch den Strahl eines Elektronenbeschleunigers geleitet wird, um eine Bestrahlungsdosis im Bereich von etwa 2 bis
10 Megarad (MR), vorzugsweise etwa 3 bis 6 MR und insbesondere etwa 4 bis 5 MR zu erhalten. Im allgemeinen soll die
Bestrahlung ausreichend sein, um die Zugfestigkeit der Schrumpfschicht ohne wesentliche Verminderung der Dehnungseigenschaften
zu erhöhen. Die Dosis kann mehr als 10 MR betragen, aber höhere Dosen müssen die Eigenschaften nicht
unbedingt verbessern. Die Bestrahlung mit Elektronen zur Vernetzung der Moleküle von polymeren Materialien ist aus
dem Stand der Technik allgemein bekannt. Wie oben angegeben, wird die schlauchförmige Folie nach der Bestrahlung
wieder aufgeblasen und dann als Substrat verwendet, das
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- 15 -
mit zusätzlichen Schichten verbunden und anschließend durch Erwärmung und Streckorientierung zu einer schlauchförmigen
wärmeschrumpfbaren Folie verarbeitet wird.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die erste oder Versiegelungsschicht aus einem statistischen
Propylen/Ethylen-Copolymer nicht vernetzt oder sichtbar abgebaut wird oder als Folge davon ihre Versiegelungseigenschaften
verliert, wenn sie mit Elektronen bestrahlt wird. Die erste und die zweite Schicht des
schlauchförmigen Substrats werden zwecks Schmelzverbindung untereinander zusammen koextrudiert und dann bestrahlt,
um das Material der zweiten Schicht in Vorbereitung für die Streckorientierung zur Verleihung des
Schrumpfpotentials zu vernetzen. Auf diese Weise ist
durch die Erfindung ein wichtiges Problem gelöst worden, indem die offensichtlich im Konflikt stehenden wirtschaftlichen
Zielsetzungen vereinigt werden konnten, nämlich
eine schlauchförmige Folie herzustellen, deren Schlauch-20
konfiguration vorteilhaft für die Beutelherstellung ist und die eine durch Bestrahlungsbehandlung vernetzte
Ethylen/Vinylacetat-Schrumpfschicht mit bekannten wirtschaftlich vorteilhaften Orientierungs- und Schrumpftemperaturbereichen
unterhalb des Siedepunkts von Wasser aufweist, aber gleichzeitig eine schmelzgebundene Versiegelungsschicht
auf der Innenseite mit verbesserten Versiegelungseigenschaften besitzt, die während der Bestrahlungsbehandlung der Schrumpfschicht nicht verschlechtert
werden.
Es ist wesentlich, daß das Propylen/Ethylen-Copolymer der Versiegelungsschicht ein statistisches Copolymer
ist. Die Bezeichnung "statistisches Copolymer" wird im herkömmlichen Sinne verwendet, um ein Copolymer zu
bezeichnen, das aus alternierenden Segmenten von zwei monomeren Einheiten mit zufälligen Längen einschließlich
einzelnet Moleküle besteht. Der Zweck dieser Beschränkung liegt darin, daß der Versiegelungsbereich von Polypropylen
erweitert wird, um mit dem Arbeitstemperaturbereich der Ethylen/Vinylacetat-Schrumpfschicht zu überlappen, aber
gleichzeitig keine Neigung des Propylencopolymeren hervorzurufen, in Gegenwart von Strahlung zu vernetzen, was
die Viskosität des Versiegelungsschichtmaterials beim
'0 Versiegeln bei Temperaturen nahe dem Siedepunkt von
Wasser in einem unakzeptablen Ausmaß erhöhen würde. Eine andere Betrachtungsweise dieses Effektes besteht
darin, daß mit zunehmender statistischer Verteilung des Propylen/Ethylen-Copolymeren die Kristallinität
abnimmt und sich dadurch der Schmelzbereich des statistischen Copolyrneren verbreitert. Dementsprechend beträgt
die untergeordnete Menge des zugesetzten Ethylens, um
in dem Copolymer eine statistische Verteilung zu erreichen, von einem niedrigen Ethylengehalt, der ausreicht,
die Kristallinität zu unterbrechen, bis zu einem Gehalt, bei dem der Schmelzbereich des statistischen Copolymeren
ausreichend verbreitert ist, um Bereiche etwas unterhalb des Siedepunkts von Wasser mit zu umfassen, während
der Höchstgehalt für das Ethylen durch das gewünschte Ausmaß der statistischen Verteilung begrenzt ist, da
die Copolymerisation bei zunehmendem Ethylengehalt grundsätzlich weniger statistisch und mehr nach dem Blocktyp
abläuft, wobei die Blockkonfiguration dazu neigt, die Kristallinität (Blockausrichtung) und die Vernetzung
bei Bestrahlungsbehandlung zu fördern. Handelsübliche statistische Propylen/Ethylen-Copolymere sind im allgemeinen
mit Ethylengehalten von etwa 1 bis 5 % und in geringerem Ausmaß bis zu 10 % erhältlich. Ein repräsentatives
statistisches Copolymer gemäß der Erfindung kann typischer-
ι. λ ψ m
weise als ein solches charakterisiert werden, das einen statistischen Verteilungsindex (Randomness Index) von
ungefähr 0,5, bestimmt nach der in der US-PS 4 325 365 beschriebenen Methode, eine Schüttdichte bei 23 von
2
etwa 0,9 g/cm gemäß ASTM D 1895-69 Methode C, einen Schmelzfluß bei 190°C von etwa 1,7 g/10 Min., einen
Ethylengehalt von etwa 5 % gemäß Perkin-Elmer Infrarotspektrometerstandards
und eine Schmelztemperatur von etwa 136°C besitzt.
In der zweiten oder Schrumpfschicht ist der Vinylacetatgehalt
verhältnismäßig hoch und kann etwa 8 bis 25 % und vorzugsweise 12 bis 20 % erreichen, wobei die Orientierungstemperatur
im allgemeinen abnimmt und die Schrumpf-5
kapazität zunimmt, wenn der Vinylacetatgehalt des Ethylen/ Vinylacetat-Copolymeren zunimmt. Außerdem wird die Schmelzverbindung
zwischen der ersten und der zweiten Schicht mit zunehmendem Vinylacetatgehalt in der Schrumpfschicht
2Q verbessert. Eine alternative bevorzugte Verfahrensweise
zur Verbesserung der Schmelzverbindung besteht darin, in der zweiten Schicht eine Mischung aus Ethylen/Vinylacetatcopolymer,
wie oben, mit dem statistischen Copolymer wie in der Versiegelungssehicht zu verwenden, wobei
das Mischungsverhältnis, bezogen auf das Gewicht, beispielsweise vorzugsweise etwa 4 beträgt.
Anschließend wird eine verhältnismäßig gasundurchlässige (Sperr)Schicht als eine dritte Schicht aufgebracht,
in dem das oben beschriebene schlauchförmige Substrat
aufgeblasen wird, aber nicht signifikant gestreckt wird, und dann der aufgeblasene Schlauch durch eine Extrusionsbeschichtungsdüse
geführt wird, wo der Schlauch eine „5 Sperrbeschichtung aus einem Copolymer von Vinylidenchlorid
und Vinylchlorid (allgemein Saran) erhält. Das bevorzugte
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Copolymer ist ein leicht weichgemachtes Copolymer aus einer Mischung von 10 % suspensionspolymerisiertem und
90 % emulsionspolymerisiertem Copolymer. Das emulsionspolymerisierte
Copolymer besteht aus etwa 70 % Vinylidenchlorid und 30 % Vinylchlorid und das suspensionspolymerisierte
Copolymer besteht aus etwa 80 % Vinylidenchlorid und 20 % Vinylchlorid. In einer bevorzugten
Ausführungsform beträgt die Dicke dieser Vinylidenchlorid/
Vinylchlorid-Copolymerschicht 89 bis 101,6-um. Das die
größten Probleme bereitende Gas ist Sauerstoff, und die Durchlässigkeit wird als ausreichend gering angesehen,
d.h. das Material ist verhältnismäßig gasundurchlässig, wenn die Durchlässigkeitsgeschwindigkeit unterhalb 70 cm /
2
m /25,4 ,um Dicke/24 Stunden/Atmosphäre beträgt. Die
* ^ mehrschichtige Folie gemäß der Erfindung hat eine Durchlässigkeitsgeschwindigkeit
unterhalb dieses Wertes. Es ist grundsätzlich nicht erwünscht, die dritte Schicht
einer Bestrahlungsbehandlung zu unterwerfen, wenn Vinylidenchlorid/Vinylchloridcopolymer
verwendet wird, da
dieses zur Zersetzung und Verfärbung neigt. Diese Einschränkung bildet den Grund dafür, daß man besser das
schlauchförmige Substrat bestrahlt, als die gesamte mehrschichtige Folie koextrudiert und dann die gesamte
Folie bestrahlt.
Nach Aufbringung der Vinylidenchlorid/Vinylchlorid-Copolymerschicht
wird der beschichtete Schlauch durch eine weitere Beschichtungsdüse geführt, wo er eine vierte
oder Schutzschicht (Abnutzungsschicht) von etwa 152,4-um
erhält. Ein repräsentatives Beispiel für das Material dieser Schutzschicht ist Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
mit einem Vinylacetatgehalt von beispielsweise 6 % und im allgemeinen etwa 5 bis 20 %. Alternativ kann die
Schutzschicht zusammen mit der Sperrschicht koextrudiert
werden. Selbstverständlich werden diese Schicht und die dritte Schicht nicht bestrahlt. Alternativ kann
die äußere Schutzschicht die gleiche Schicht wie die erste oder Versiegelungsschicht sein, so daß sich insgesamt
eine Mehrschichtstruktur von (innen) A/B/C/A (außen) ergibt, die geeignet ist für herkömmliche Form/
Füll/Versiegel-Verpackungssituationen, bei denen die
Heißversiegelung auf überlappenden Kantenbereichen einer Folie erfolgt.
Die Harze oder polymeren Basismaterialien, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen schlauchförmigen Folie
in die Extruder eingespeist werden, können von einer Vielzahl von Herstellern bezogen werden, beispielsweise
solchen, die in Veröffentlichungen wie Modem Plastics
Encyclopedia angegeben sind.
Nach dem die letzte Schicht aufgebracht worden ist, wird die schlauchförmige Folie abgekühlt und zusammen-
fallengelassen. Dann wird sie in einen Heißwassertank
mit Wasser von etwa 87,8 bis 101,7°C eingebracht, um sie für die Orientierung zu erweichen. Anschließend
wird sie durch Quetschwalzen geführt und zu einer Blase
aufgeblasen und bis zu einem Punkt gestreckt, an dem 25
die Foliendicke ungefähr 50,8 ,um beträgt. Geeignete
Dicken reichen von etwa 25,4 bis 101,6 ,um. Dies stellt
die Endstärke der mehrschichtigen Folie gemäß der bevorzugten Ausführungsform dar. Beim Austritt der Blase aus
dem Heißwassertank kühlt sich die Folie an der Luft rasch ab, wird zusammenfallengelassen und als flachgelegter
Schlauch aufgerollt. Aus diesem Schlauch mit der angegebenen Endstärke werden die oben beschriebenen
Beutel hergestellt. Die Beutelherstellungsgeschwindigkeiten bei Verwendung der erfindungsgemäßen schlauchförmigen
Folie können um etwa 50 % gegenüber denjenigen Geschwindigkeiten
gesteigert werden, die in der Praxis erreichbar sind, wenn die oben beispielhaft beschriebenen Folien
des Standes der Technik verwendet werden. 5
Das statistische Propylen/Ethylen-Copolymer für die Versiegelungsoberflächenschicht liefert eine Schicht,
die bei Versiegelung mit sich selbst unter Bildung eines Beutels eine feste Versiegelung ergibt. Um die erste
Schicht ausreichend mit der zweiten oder Schrumpfschicht zu verkleben, werden die beiden koextrudiert, so daß
die beiden Schichten schmelzverbunden oder schmelzverklebt werden. Es wird angenommen, daß die zweite Schicht die
Schrumpfung der Folie kontrolliert oder initiiert und
daß die erste und die zweite Schicht verträglich miteinander schrumpfen. Die zweite Schicht, die bei einer
niedrigeren Temperatur orientiert werden kann, nämlich unterhalb des Siedepunkts von Wasser, schrumpft folglich
bei einer niedrigeren Temperatur. Propylenpolymere besitzen Schrumpftemperaturen von erheblich über 100°C.
Wenn sie jedoch mit untergeordneten Mengen Ethylen copolymerisiert
werden, können sie jedoch zur Herstellung einer zusammengesetzten Folie verwendet werden, die ebenfalls
unterhalb 1000C schrumpft, wenn sie ordnungsgemäß orientiert
worden ist. Dementsprechend zeigt die koextrudierte Kombination aus erster und zweiter Schicht, wenn sie
in ein Heißwasserbad eingebracht wird, Schrumpfeigenschaften
, die mit denen von Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren verträglich sind bzw. diesen entsprechen. Dies ist ein
weiteres überraschendes Merkmal der Erfindung, d.h. die Folie mit einem erheblichen Anteil an Propylenpolymer
schrumpft unterhalb des Siedepunkts von Wasser. Die erste Schicht ist erforderlich wegen ihrer Versiegelungsfestigkeit
und Hochtemperaturfestigkeit, während die höhere
Schrumpf temperatur des Propylenpolyrneren allein unerwünscht ist, aber durch diese Kombination von erster und
zweiter Schicht ausgemerzt ist.
Im Rahmen der Erfindung kann das oben beschriebene zweischichtige schlauchförmige Substrat entweder als Substrat
oder als eine zweischichtige Schrumpffolie verwendet werden. Diese allgemeinere Ausführungsform der Erfindung
umfaßt vorzugsweise eine schlauchförmige Innen-
oder Versiegelungsschicht aus einem statistischen Propylen/Ethylen-Copolymer
und eine schlauchförmige äußere oder wärmeschrumpfbare Schicht aus einem durch Bestrahlungsbehandlung
vernetzten! Ethylen/Vinylacetatcopolymer, die mit der Versiegelungsschicht schmelzverbunden ist,
wobei die Dicke der äußeren Schicht relativ zur Dicke der inneren Schicht ausreichend ist, so daß die Schrumpftemperatur
der gesamten mehrschichtigen Folie, wenn sie orientiert ist, im wesentlichen durch die Schrumpftemperatur
der äußeren Schicht kontrolliert wird.
Eine beispielhafte dreischichtige Struktur unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Substrats ist 5 % Et-PP/Mischung/EVA
(6 %-VA), wobei Mischung aus etwa 40 % EVA (9 % VA) und etwa 40 % EVA (12 % VA) und etwa 20 % von 5 %
Et-PP besteht und die Mehrschichtabmessungen etwa 127/330,2/152,4 ,um betragen.
Beispielhafte vierschichtige Strukturen gemäß den obigen
Ausführungen sind (1) 5 % Et-PP/EVA (12 % VA)/Saran/ EVA (6 % VA); (2) 5 % Et-PP/EVA (12 % VA)/Saran/ 5 %
Et-PP; und (3) 5 % ET-PP/Mischung/Saran/EVA (6 % VA), wobei Mischung aus etwa 40 % EVA (9 % VA) und 40 % EVA
(12 % VA) und 20 % von 5 % Et-PP besteht. Repräsentative
35
Mehrschichtabmessungen von extrudierten Folien im Rahmen
jeder dieser Beispiele sind 127/241,3/88,9/152,4,Um.
Als Anzeichen der vorteilhaften Eigenschaften dieser
bevorzugten Folienstrukturen kann gelten, daß die dritte dieser Strukturen nach der Orientierung in einem heißen
Wasserbad von 93,3°C eine freie Schrumpfung (ASTM D 2732) bei 85 C über 4 Sek. in der Querrichtung von 34 % und
in der Längsrichtung von 25 % zeigte, was vergleichbar ist mit den Schrumpfeigenschaften der oben beispielhaft
beschriebenen Folien des Standes der Technik. Aus dieser Folie hergestellte Beutel wurden einem VPHB-Versiegelungstest
("variable pressure hot burst test") mit und ohne Anwendung von Fett im Versiegelungsbereich unterworfen-,,
wobei der Beutel bis zu einem Druck von etwa 25,4 cm Wasserdruck aufgeblasen wird, dann der Versiegelungsbe-
reich des Testbeutels in ein heißes Wasserbad von 85°C eingetaucht wird und dann nach einer 15 Sekunden langen
Warteperiode der Luftdruck im Testbeutel langsam erhöht wird, bis die Versiegelung auseinanderbricht. Es wurden
Testbeutel mit einer 50 % höheren Beutelherstellungs-
geschwindigkeit als bei Beuteln aus Folien gemäß dem
Stand der Technik möglich hergestellt, die bei Anwendung von Fett eine etwa 200 % größere und ohne Anwendung
von Fett eine etwa 100 % größere VPHB-Versiegelungsfestägkeit
besaßen.