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Amphibisches Brücken- und Ubersetzfahrzeug
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Die Erfindung betrifft ein amphibisches Brücken- und Übersetzfahrzeug
mit einem als Fahrzeugrumpf ausgebildeten Hauptschwimmkörper sowie seitlich a,us,sc,hwen,kbaren,,
,Zusatzschwimmkörpern gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus DE-OS 32 04 473 ist ein,amphibisches Brücken- und Ubersetzfahrzeug
der vorgenannten Art bekannt, bei dem die seitlich ausschwenkbaren Zusatzschwimmkörper
ausgespart oder verhältnismäßig flach ausgebildet sind, um während, einer Landfahrt
des Fahrzeugs bei hochgeplatten Seitenschwimmkörpern die auf der Deckfläche angeordneten
Fahrbahgnplatten oder -rampen innenseitig bzw. dazwischenliegend aufnehmen zu können.
In ausgeschwenkter Seitenlage-befinden sich die Zusatzschwimmkörper in unmittelbarer
Nähe des Hauptschwimmkörpers und übernehmen ausschließlich Auftriebsfunktion. Die
Fahrbahnplatten sind in ihrer Brückenstellung nur am Haupts,chwimakörper (und am
Ufer) abgestützt. Sind mehrere Fahrbahnplatten auf einer Seite vorgesehen, so sind
diese in ausgerichteter Weise aneinander gekoppelt. Die Zusatzschwimmkörper in unmittelbarer
Nahe des Haupschwimmkörpers haben den Vorteil, daß diese bei einer Brücke nicht
in Ufernähe liegen, an einer Stelle, an der die Eintauchtiefe unter Umständen sehr
gering ist und, die Zusatzschwimmkörper dadurch beschädigt werden können.~Es hat
sich jedoch gezeigt, daß trotz Zusatzschwimmkörper ein großer Tiefgang des Fahrzeugs
im Schwimmbetrieb in Kauf genommen werden müß; entsprechend ist die zulässige Belastung
der Brücke vergleichsweise gering. Um die-Auftriebskraft zu vergrößern, werden im
Bereich der Zusatzschwimmkörper und des Hauptkörpers des Fahrzeugs (nicht in Ufernähe)
zusätzliche Auftriebsmittel montiert, beispielsweise Luftbälge, die im Einsatzfalle
durch Gebläse volumenvergrößernd aufgeblasen werden. Von Nachteil
ist
der vergleichsweise große technische Aufwand für das Gebläse sowie die Montage und
der damit verbundene große Zeitaufwand. Luftbälge sind auch empfindlich gegenüber
mechanischer Beschädigung, z.B. durch Feindeinwirkung.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines amphibischen Brücken-
und Ubersetzfahrzeugs mit Haupt- und Zusatzschwimmkörpern der eingangs genannten
Art, bei dem vorgenannte Nachteile überwunden sind und insbesondere mit Hilfe einfacher
Mittel ein großes Zusatzvolumen zur Erhöhung der Auftriebskraft des Fahrzeugs eingerichtet
wird und dennoch eine kompakte Anordnung eines landbetriebenen Fahrzeugs gegeben
ist.
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Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch, daß
jeder der Zusatzschwimmkörper ein Hauptkörperteil mit einem abgedichteten Deckel
aufweist, der in ausgeschwenkter Seitenlage aes Zusatzschwimmkörpers das Volumen
des Zusatzschwimmkörpers vergrößernd nach oben bewegbar ist. Der während einer Landfahxt
unten und bei einer Brücke oben liegende Deckel gestattet aufgrund seiner Beweglichkeit
in seiner eingezogenen Stellung die'Ausbildung eines sehr kompakten Zusatzschwimmkörpers,
so daß sich ein sehr geringes Transistlademaß ergibt. Gleichwohl läßt er sich in
sehr kurzer Zeit mit Hilfe einfacher Mittel in einer Weise bewegen, daß bei Abdichtung
des Zusatzschwimmkörpers ein größeres Volumen entsteht, was für den Auftrieb nutzbar
gemacht werden kann. Die ZusatzschwiSmkörper können als Hohl- oder als Vollkörper
(z.B.
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Hartschaum) ausgebildet werden. Sie sind vergleichsweise unempfindlich
gegen Beschuß oder sonstige mechanische Beschädigung und schützen in der Brückenstellung
den unmittelbar benachbarten Hauptschwimmkörper, in welchem sich empfindliches Gerät
befindet. Auf zusätzliche montierte Luftbälge einschließlich Gebläseeinrichtungen
kann verzichtet werden. Gleichwohl ist die zulässige Belastung der Brücke vergleichsweise
groß.
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Das Vergrößern des Zusatzschwimmkörpers geht schnell vonstatten und
erfolgt mit großer Funktionssicherheit auf mechanische Weise.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor,'daß am unteren
Umfangsrand des Deckels ein wasserdichter Falt-oder Rollbalg oberseitig befetigt
ist, dessen unterer Umfangsrand im Bereich der Deckelauflage am Hauptkörperteil
des Zusatzschwimmkörpers befestigt ist.
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Am unteren Umfangsrand des Deckels ist zweckmäßigerweise eine sich
nach unten erstreckende Umfangswand ausgebildet, die in das Innere des Hauptkörperteils
des Zusatzschwimmkörpers hineinrecht. Die Umfangswand sorgt zum einen für eine exakte
Führung des Deckels zumindest im Anfangshubbereich und dient für einen Falt- oder
Rollbalg als Innenabstützung, wenn dieser außenseitig durch Wasser beaufschlagt
ist. Untere Schrägflächen in der Umfangswand können gegebenenfalls vorgesehen sein,
um den Deckel auch in eer Schräglage bezüglich des Hauptkörperteils des Zusatzschwimmkörpers
anzuordnen, so daß der Deckel sich auch Schräglagen.von darüber angeordneten Fahrbahnplatten
anlegen kann.
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Ein besonders kompakter und gleichwohl auftriebsgroßer Zusatzschwimmkörper
ergibt sich, wenn in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung der Hauptkorperteil
als (in der ausgeschwenkten Seitenlage) oben offener Kasten ausgebildet ist und
sich die Umfangswand bis hin zum Kastenboden erstreckt, wenn der Deckel sich in
seiner eingezogenen Deckelauflagestellung befindet.
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In alternativer Ausgestaltung kann am unteren Umfangsrand des Deckels
eine.sich nach unten erstreckende Umfangswand ausgebildet sein, die über den äußeren
Umfangsrand des Hauptkörperteils des Zusatzschwimmkörpers in dichter Nachbarschaft
zu diesem Rand reicht. Ist die Deckelumfangswand zumindest teilweise flexibel ausgebildet
oder mit einer unteren Umfangsdichtlippe versehen, so kann auf Dichtmittel wie z.B.
-Falt- oder Rollbälge verzichtet werden. Gelangt die Deckelumfangswand im Schwimmbetrieb
unter Wasser, so wird diese an den äußeren Umfangsrand des Hauptkörperteils durch
den Wasserdruck selbsttätig abdichtend angedrückt.
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Mit Hilfe einer einfachen funktionssicheren etwa mittig im Zusatzschwimmkörper
angeordneten Hubeinrichtung kann der Deckel eingezogen und angehoben werden. Die
Hubeinrichtung umfaßt bevorzugt einen mit dem Hauptkörperteil des Zusatzschwimmkörpers
gelenkig verbundenen Hydraulikzylinder mit Stößel, dessen oberes Ende mit dem Deckel
gelenkig verbunden ist. Dadurch können Schräglagen eines Deckels zwecks Anpassung
an unter Umständen schrägliegende Fahrbahnplatten selbsttätig eingerichtet werden.
Aufgrund der dadurch möglichen. Flächenbelastung des Deckels bei einer Abstützung
eines Brückenglieds kann der Deckel vergleichsweise schwach dimensioniert und leicht
ausgebildet werden. Das geringe Gewicht des Deckels gestattet insbesondere die Konzeption
einer schwachen Hubeinrichtung.
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Weitere Vorteile und zweckmßige Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens
können weiteren Merkmalen der Unteransprüche entnommen werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Teilseitenansicht eines amphibischen Brücken- und Ubersetæfahrzeugs in einer Brückenstellung,
Fig. 2 das amphibische Brücken- und Übersetzfahrzeug nach Fig.1 in einer weiteren
Brückenstellung, Fig. 3 eine den Fig. 1 und 2 ähnliche Ansicht mit Einzelheiten
der Erfindung, und Fig. 4 eine schematische abgebrochene Querschnittsansicht der
Ausführungsform nach Fig. 3.
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In Fig. 1 ist ein Teil eines amphibischen Brücken- und Übersetzfahrzeugs
in schematischer Stirnansicht gezeigt.
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Das Fahrzeug umfaßt insbesondere eine Hauptschwimmkörper 1, der bei
einer Landfahrt als Fahrzeugrumpf dient.
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Am Hauptschwimmkörper 1 sind an seitlichen Längsachse Fahrbahnplatten
sowie Zusatzschwimmkörper 4 angelenkt, die -zur Bildung einer Brücke,oder Fähre
von oberhalb des Hauptschwimmkörpers 1 seitlich ausgeschwenkt werden können. In
Fig. 1 ist schematisch ein Teil der einen Seite des amphibischen Brücken- und Übersetzfahrzeugs
in einer Brückenstellung gezeigt; Die Fahrbahnplatte 2-' ist -um die Schwenkachse
14 seitlich ausgeschwenkt, wobei die Oberseite der Fahrbahnplatte 2 mit der Deckfläche
des Hauptschwimmkörpers 1 im wesentlichen ausgerichtet ist.
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Unter der Fahrbahnplatte 2 befindet sich der ebenfalls um die Schwenkachse
14 ausgeschwenkte Zusatzschwimmkörper 4, dessen Boden mit dem Boden des Hauptschwimmkörpers
1 im wesentlichen ausgerichtet ist, um gleiche Eintauchtiefe sicherzustellen. Der
Zusatzschwimmkörper 4 umfaßt einen Hauptkörperteil 5 in Form ein'es oben offenen
Kastens sowie einen im wesentlichen in Vertikalrichtung beweglichen Deckel 6, der
gegenüber dem Hauptkörperteil 5 durch einen Faltbalg 7 umfangsseitig abgedichtet
ist. Der Deckel.6 ist gemäß AusfUhrungsbeispiel'-nach Fig. 1 aus einem Vollmaterial
geringen Gewichts ausgebildet und weist zwecks bildung einer Umfangswand 8 eine'größere
Dicke auf, um in jeder Hubstellung des Deckels im kastenförmigen Hauptkörperteil
5 des ZUsatzschwimmkörpers 4 zumindest teilweise aufgenommen zu sein. Die Umfangswand
8 liegt hierbei in dichter Nachbarschaft zur inneren Umfangswand des Hauptkörperteils
5 so daß sich der Faltbalg 7 gegebenenfalls bei Wassereinwirkung auf der Umfangswand
8 abstützen kann, um eine Beschädigung des Balgs weitgehend zu vermeiden. Die Umfangswand
8 sorgt im Aus-führungsbeispiel nach Fig. 1 für eine gute Führung des, beweglichen
Deckels 6, so daß ein Verklemmen in den möglichen Betriebsstellungen ausscheidet.
Der Deckel 6 wird durch eine Hubeinrichtung betätigt,
die nachfolgend
noch beschrieben wird. Der Deckel stützt die Unterseite der Fahrbahnplatte 2 im
Brückenbetrieb ab und schafft infolge seiner ausgefahrenen Stellung ein großes Volumen
für den Zusatzschwimmkörper 4, so daß die Brücke für eine große Belastung zugelassen
werden kann.
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Gleichwohl ergibt sich bei eingezogenem Deckel 6 ein kompakter Aufbau
des Zusatzschwimmkörpers 4 bei einem Land-bzw. Fahrbetrieb.
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An der Fahrbahnplatte 2 ist gemäß Fig. 1 links noch eine weitere Fahrbahnplatte
3 angelenkt, die in der Brückenstellung des Amphibienfahrzeugs -nach Fig. 1 für
eine weit gekuppelte Brückenausführung auf jeder Seite des Fahrzeugs sorgt.
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In Fig. 2 ist das Amphibienfahrzeug gemäß Fig. 1 in der eng gekuppelten
Ausführungsform der Fahrbahnplatten 2 und 3 in der Brückenstellung gezeigt, wobei
der Deckel 6 des Zusatzschwfsnmkörpers4 im wesentlichen vollständig im Hauptkörperteil
5 aufgenommen ist. Gleichwohl ist durch den Deckel 6 die Fahrbahnplatte 3 und mithin
die Fahrbahnplatte 2 abgestützt. Das (im Vergleich zum Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1) geringe Auftriebsvolumen des Zusatzschwimmkörpers 4 ist bei einer eng gekuppelten
Ausführung der Fahrbahnplatten unschädlich, da die fahrzeugferne Seite der Fahrbahnplatten
2,3 nicht weit auskragend und im Bereich des Ufers oder im Bereich eines weiteren
Amphibienfahrzeugs mit eigenen Auftriebskörpern gelegen ist. Der Zusatzschwimmkörper
4 der Fig. 1 und 2-kann-bei voller Fahrbahnplattenabstützung für unterschiedliche
Fahrbahnplatten-Stellungen verwendet werden In Fig. 3 ist das Amphibienfahrzeug
in der Brückenstellung gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 veranschaulicht. Der
Deckel 6 wird durch eine Hubeinrichtung 9 betätigt, die etwa mittig im Innern in
Vertikalrichtung gemäß Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 des kastenförmigen
Hauptkörperteils 5 des Zusatzschwimmkörpers 4 angeordnet und sowohl am Hauptkörperteil
5 als auch am Deckel 6 angelenkt ist, so daß der Deckel auch eine (strichpunktiert
veranschaulichte) Schräglage einnehmen kann, wenn die Fahrbahnplatte 2 entsprechend
schräg geneigt ist, beispielsweise bei einer Abstützung auf einem tieferen Uferrand.
Die Umfangswand 8 des Deckels weist zwecks Einstellung einer Schräge eine fahrzeugnahe
untere Schrägfläche 13 auf. Auf die im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 gezeigte
Hubeinrichtung 9 kann verzichtet werden, wenn am Deckel ein Mitnehmer angeordnet
ist, der durch den Rampenzylinderstößel einer Hydraulikschwenkeinrichtung beim Verschwenken
der Fahrbahnplatten 2,3 mitgenommen wird. In diesem Fall paßt sich die Oberseite
des Deckels automatisch der jeweiligen Fahrbahnplatten-Schrägstellung an.
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Das in Fig. 4 gezeigte Ausführungsbeispiel veranschaulicht eine Lüftungsverbindung
10, die vom Inneren des Zusatzschwimmkörpers 4 zur Atmosphäre verlegt ist. Insbesondere
ist die Lüftungsverbindung 10 mit der hochgelegten Ausflußöffnung 12 einer Lenzpumpe
11 verbunden. Bei einer Betätigung des Deckels wird mithin im Innern des Zusatzschwimmkörpers
4 fortwährend Atmosphärenluftdruck eingerichtet.
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- L e e r s e i t e -