DE3341122A1

DE3341122A1 - Aeusserlich anzuwendendes virucides arzneimittel

Info

Publication number: DE3341122A1
Application number: DE19833341122
Authority: DE
Inventors: Rolf Dipl.-Chem.Dr. 7801 Umkirch Schober
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-11-12
Filing date: 1983-11-12
Publication date: 1985-05-23

Description

BESCHREIBUNG
Äußerlich anzuwendendes virucites Arzneimittel Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Arzneimittel in Salbenform, das gegen Virus erkrankungen der Haut, insbesondere gegen den an der Grenze Schleimhaut/Haut auftretenden und sehr lästigen herpes labialis wirksam ist.
Das Mittel zeichnet sich dadurch aus, daß seine Wirkstoffe weder die Haut schädigen noch die Flora der Haut beeinträchtigen. Es ist ein besonderer Vorzug dieser Salbe, daß sie gegen die Erkrankung bereits in statu nascendi wirksam ist. Wird sie bei den ersten Symptomen aufgetragen wie leichtem Brennen und dergl., so wird die Entwicklung der herpes-Bläschen gestoppt und die subjektiven wie objektiven Symptome bilden sich in kurzer Zeit zurück.
Das Arzneimittel gemäß vorliegender Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß es synthetischen Gerbstoff in einer Wasser-in-6l~Emulsion enthält und einen pH-Wert von unter 6 aufweist.
Synthetische Gerbstoffe sind bereits in Arzneimitteln als Mittel gegen Ekzeme, Wundsein, Allergien, Juckreiz bekannt geworden. Ihre Anwendung in einer Salbe mit virucider Wirkung ist dagegen neu und als medizinischer Fortschritt zu werten. Dies umso mehr, als die gegen herpes labialis wirksamen Präparate des Handels meist Nebenwirkungen aufweisen, begründet durch den Gehalt an z.B. Jodverbindungen oder Alkaloiden. Sie sind deshalb durchweg rezeptpflichtig.
Erfindungsgemäß wird der pH-Wert des Präparates auf unter 6 eingestellt, was zu seiner Wirkung erforderlich ist.
Bevorzugt wird ein Wert von 4 bis 5. Selbst ein Wert darunter schädigt die Haut aber nicht, weil die Verwendung einer W/Ö-Emulsion einen zusätzlichen Hautschutz darstellt. Sie dürfte darüberhinaus wegen ihrer schwach abdeckenden Eigenschaft einen günstigen Einfluß auf die virucide Wirkung des Mittels haben.
Der pH-Wert kann wie in Pharmaka üblich mit Mono- und Di-Ammoniumcitraten oder auch mit Caprin-Caprylsäure eingestellt werden. Der Gehalt des synthetischen Gerbstoffes in dem Arzneimittel beträgt zwischen 0,1 und 1 %. Vorzugsweise werden zwischen 0,4 und 0,6 % angewandt.
Als synthetischer Gerbstoff wird ein Mischkondensat von Harnstoff/Phenol (Kresol) mit Formaldehyd eingesetzt, mit durch Natrium großenteils oder völlig neutralisierten Sulfongruppen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, ohne daß diese darauf beschränkt ist.
Beispiel 1: Auf Basis der Kühlsalbe DAB 7 wurde ein virucides Präparat folgender Zusammensetzung hergestellt: Gelbes Wachs 4,0 Teile Walrat 6,0 Erdnußöl 45,0 Cetylstearylalkohol 0,5 Caprinsäure 19,0 Synthetischer Gerbstoff 0,5 Wasser 25,0 Beispiel 2: Auf Basis synthetischer Salbengrundlagen wurde ein virucides Präparat folgender Zusammensetzung hergestclllt;: Miglyol-Gel 20,0 Teile Miglyol 812-Neuträlöl 20,0 Imvitor 780 K 8,0 Softisan 378 20,0 Softigen 501 5,0 Synthetischer Gerbstoff 0,8 Teile Monoammoniumcitrat 1,1 Diammoniumcitrat 0,1 Wasser 25,0 (Die ersten 5 Bestandteile sind Erzeugnisse der Fa.
Dynamit Nobel)

Claims

SCHUTZANSPRUCHE 1.) Gegen Viruserkrankungen der Haut, insbesondere gegen herpes labialis wirksames, äußerlich anzuwendendes Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 1 % eines synthetischen Gerbstoffs enthält, einen pH-Wert von unter 6 aufweist und in einer Wasser-in-Öl-Emulsion vorliegt.
2.) Arzneimittel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß es 0,4 bis 0,6 % eines synthetischen Gerbstoff auf Grundlage eines Mischkondensats von Harnstoff/Phenol (Kresol) mit Formaldehyd enthält, mit durch Natrium großenteils oder völlig neutralisierten Sulfongruppen.
3.) Arzneimittel nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß es einen pH-Wert von 3,5 bis 5 aufweist.
4.) Arzneimittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß der pH-Wert mit einem Gemisch von Ammoniumcitraten eingestellt wird.
5.) Arzneimittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert mit Caprin- oder Caprylsäure oder mit einem Gemisch davon eingestellt wird.