-
-
Lagerbehälter für Getränke
-
Die Erfindung betrifft einen Lagerbehälter für Getränke gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Bisher wurden derartige Getränke in hermetisch abgeschlossenen Flaschen
aufbewahrt. Nach dem öffnen der Flaschen sind sie dann nicht mehr längere Zeit lagerfähig,
so daß siesdann in kurzer Zeit aus den Flaschen genommen werden müssen. Die Lagerung
in Flaschen ist kostenaufwendig und benötigt viel Platz.
-
Auch verteuern die Flaschen den Transport der Getränke und sind bruchgefährdet.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Lagerbehälter der im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Art zu schaffen, der auf äußerst einfache und kostengünstige
Weise den Luftabschluß des in ihm gelagerten Getränkes bewirkt, der ferner zweckmäßig
wesentlich größeres Volumen als das der üblichen Getränkeflaschen aufweisen kann
und beliebige Entnahme von beliebig kleinen Teil-
mengen des in
ihm gelagerten Getränkes jederzeit ermöglicht, ohne daß dadurch die Lagerfähigkeit
der in ihm nach ihrer Entnahme verbleibenden Getränkemenge beeinträchtigt wird.
Auch soll der Lagerbehälter immer wieder erneut gefüllt und das eingefüllte Getränk
wieder auf einfache Weise unter Luftabschluß gebracht werden können Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß durch einen Lagerbehälter gemäß Anspruch 1 gelöst.
-
Dieser Lagerbehälter ermöglicht kostengünstige Aufbewahrung von unter
Luftabschluß zu lagernden Getränken, wie Wein, sterilisierter Süßmost oder dergl.
-
Das Getränk kann aus ihm, wenn das Zapfventil am Lagerventil angebracht
ist - das Zapfventil kann gegebenenfalls bereits vom Herstellerwerk des Lagerbehälters
an diesem angebracht sein oder auch nachträglich angebracht werden, beispielsweise
in der von Bierfässern her bekannten Art - mittels des Zapfventiles in beliebigen
zeitlichen Abständen und in~beliebigen Teilmengen ohne Verlust des Luftabschlusses
abgezapft werden, so daß seine Lagerfähigkeit durch das Abzapfen nicht leidet. Bei
jedem Abzapfen fließt das Getränk dank der Ausgleichkammer ungestört aus dem Zapfventil
aus, da im Behälterinnenraum hierbei infolge der Ausgleichkammer in Verbindung mit
der schlappen Hülle kein Unterdruck entstehen kann. Die Hülle dehnt sich beim Abzapfen
des Getränkes entsprechend dem Volumen des entnommenen Getränkes aus.
-
Der Lagerbehälter ist auch deswegen kostengünstig, weil er immer wieder
verwendet werden kann und sein Gefäß aus irgendwelchen gegen die zu lagernden Getränken.indifferenten
Materialien, wie Kunststoff, -Edelstahl, Keramik oder dergl. bestehen kann.
-
Die Hülle ist sehr billig. Sie kann vorzugsweise aus Kunststoffolie
bestehen.
-
Auch kann der Lagerbehälter vielfach größeres Volumen als dem Volumen
einer Weinflasche entspricht, erhalten, vorzugsweise kann sein Volumen mindestens
10 Liter, besonders zweckmäßig 20-500 Liter betragen. Es kann auch noch größer oder
auch kleiner sein.
-
Auch benötigt die Lagerung von Getränken in einem erfindungsgemäßen
Lagerbehälter wesentlich weniger Platz als in Flaschen und das Abfüllen und der
Transport ist auch billiger. Auch kann der Lagerbehälter immer wieder erneut gefüllt
werden, wie bereits erwähnt wurde.
-
Der Lagerbehälter kann gewerblich eingesetzt werden, beispieisweise
in Weinkellereien, Süßmostereien oder dergl. Ferner eignet er sich ganz hervorragend
für Haushalt Bevorzugt kann die Maßnahme nach Anspruch 12 vorgesehen sein. Das jedesmalige
Einfüllen von Ge= tränken und das torar.gehend erforderliche'Herausnehmen der Hülle-und
nach dem Einfüllen das Wiedereinsetzen der Hülle kann auch von Laien, wie Haushaltsvorständen
oder dergl. leicht und einfach durchgeführt werden. Und zwar wird in diesem Fall
die
Hülle nach dem jedesmaligen Einfüllen eines Getränke in den
Lagerbehälter in diesen durch die Einfüllöffnung hindurch wieder eingebracht, was
einfach unter entsprechendem Zusammendrücken der Hülle problemlos möglich ist.
-
Bevorzugt kann die Hülle in aufgeblasenem Zustand die Gestalt eines
Ballons haben. Eine solche Hülle sei als Ballonhülle bezeichnet. Es ist jedoch auch
möglich, die Hülle anders auszubilden, beispielsweise sackartig da man die Öffnung
des Sackes d. h. den Sackmund ebenfalls an der Einfüllöffnung oder in einem in sie
einzusteckenden Stopfen so anbringen kann, daß der Luftabschluß der Lagerkammer
erreicht wird. Leichter ist dies jedoch sicherzustellen, wenn der Mund eine der
Einfüllöffnung bereits ungefähr angepaßte bzw.
-
zum den Mund vorzugsweise elastisch aufweitenden Einstecken des Stopfens
geeignete Gestalt hat, so daß die Ausbildung als Ballonhülle ganz besonders vorteilhaft
ist, besondeis auch dann1 wenn der Lagerbehälter in Haushalten aufgestellt werden
soll.
-
Die Anordnung der Hülle an der Einfüllöffnung kann, wie bereits angedeutet,
unterschiedlich sein. Wesentlich i8tp daß zwecks Luftabschlusses des eingefüllten
Getränkes die Hülle so angebracht wird, daß nur der die Ausgleichkammer bildende
Innenraum der Ballonhülle mit der Umgebungsatmosphäre des Lagerbehalters kommuniziert1
jedoch nicht die Lagerkammer.
-
Zu diesem Zweck kann beispielsweise die Befestigung des Mundes der
Hülle so erfolgen, daß er an einer zur Einfüllöffnung des Lagerbehälters koaxialen;
Dichtfläche abgedichtet befestigbar ist, beispiels-
weise mittels
einer einen Lüftungskanal aufweisenden Schraube, die in die Abfüllöffnung eingeschraubt
werden kann. Es ist auch möglich, den Mund der Hülle unmittelbar in einen in die
Einfüllöffnung des Lagerbehälters formschlüssig einsteckbaren Stopfen einzubetten,
wobei dieser Stopfen einen Lüftungskanal aufweist, durch den hindurch der Innenraum
der Hülle mit der Umgebungsatmosphäre des Lagerbehälters kommuniziert, wenn der
Stopfen in die Einfüllöffnung des Lagerbehälters eingesteckt ist. Auch andere Befestigungsarten
der Hülle an der Einfüllöffnung oder einer sonstigen öffnung des Lagerbehälters
oder eines in sie einsteckbaren Stopfens sind denkbar.
-
Wenn mittels des Zapfventiles Getränk aus dem Lagerbehälter abgezapft
wird, dann strömt in entsprechendem Ausmaß Luft in den Innenraum der die Ausgleichkammer
bildenden Hülle ein, die sich hierdurch entsprechend ausweitet. Die Hülle ist zweckmäßig
so groß, daß sie den Luftdruckausgleich im Inneren des Behälters bis zu seiner vollständigen
Entleerung erlaubt.
-
Das Innenvolumen der aufgeblasenen, noch nicht gedehnten Hülle kann
also zweckmäßigerweise so groß sein, daß es mindestens dem Innenvolumen des Lagerbehälters
entspricht. Besonders zweckmäßig ist es, die Hülle so auszubilden, daß sie in aufgeblasenem,
noch nicht gedehnten Zustand ungefähr die Gestalt des Innenraumes des Lagerbehälters
hat. Es ist jedoch auch möglich, sie so auszubilden, daß sie sich an die Innenwandung
des Behälters nur unter Faltung anlegen kann.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erwindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Lagerbehälter
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt
aus Fig. 1, welcher die Einfüllöffnung zeigt, Fig. 3 eine Seitenansicht eines Stopfens
mit einer an ihm befestigten, ausschnittsweise dargestellten Ballonhülle, der dem
Einstecken in eine Einfüllen öffnung eines nicht dargestellten Lagerbehälters dient.
-
Der in Fig. 1 dargestellte Lagerbehälter 10 dient dem Lagern eines
Getränkes 11 unter Luftabschluß, das also nur unter Luftabschluß langzeitig lagerfähig
ist.
-
Der Lagerbehälter 10 weist ein starres, tonnenförmiges Gefäß 12 auf,
das eine runde Umfangswandung 13 und vertikale Stirnseiten 14, 14' aufweist. Es
kann auch Verstärkungsrippen aufweisen. Auch kann es irgendeine andere geeignete
Gestalt haben, beispielsweise die Gestalt eines liegenden oder aufrecht stehenden
tonnenförmiges Fasses, das beispielsweise einem Weinfaß nachgebildet sein kann.
-
Die bis auf die Einfüllöffnung 15 und die Öffnung für ein Zapfventil
21 geschlossene Wandung des Gefäßes 12 besteht vorzugsweise aus Kunststoff, der
erforderlichenfalls armiert sein kann, beispielsweise mittels Glasfasern. Auch andere
Materialien kamen für das Gefäß 1; infrage,bei spielsweise Edelstahl, luftundurchlässige
Keramik oder luftundurchlässig gemachte Keramik oder dergl.
-
An seiner Oberseite hat das Gefäß 12 die Einfüllen
Öffnung
15, die aus einem unteren, im Durchmesser kleineren Abschnitt 17 und einem an sie
über eine ebene, eine Dichtfläche 18 bildende Ringschulter anschließenden Gewindeabschnitt
19 besteht. An der linken Stirnseite des Gefäßes 12 ist nahe des Bodens das manuell
betätigbare Zapfventil 21 zum Abzapfen des im Behälter 10 befindlichen Getränkes
angeordnet.
-
Der Innenraum 20 des Gefäßes 12 des Lagerbehälters 10 ist durch eine
schlappe Ballonhülle 22 in zwei Kammern 23, 24 variabler Größe unterteilt. Die Kammer
23 enthält das in diesen Lagerbehälter 10 durch die Einfüllöffnung 15 hindurch eingefüllte
Getränk 11 und bildet so die unter Luftabschluß stehende Lagerkammer und die andere
gegen diese Kammer 23 durch die Ballonhülle 22 luftdicht abgetrennte Kammer 24 ist
durch den Innenraum der Ballonhülle 22 gebildet und bildet die dem Gasdruckausgleich
im Innenraum 20 dienende Ausgleichkammer, die zu diesem Zweck mit der Umgebungsatmosphäre
des Lagerbehälters 10 durch den Lüftungskanal 29 einer in die Einfüllen öffnung
eingeschraubten Schraube 30 kommuniziert.
-
Die Ballonhülle 22 besteht aus Folie und ist im Bild nach Fig. 1 noch
stark gefaltet und eingedrückt, weil das Getränk 11 noch relativ hohen Flüssigkeitsspiegel
im Behälter 10 hat. Die Ballonhülle 22 dehnt sich beim Abzapfen des Getränkes 11
entsprechend dem jeweils abgelassenen Getränkevolumen mehr und mehr unter ständigem
Gasdruckausgleich im Innenraum 20 aus bis der Lagerbehälter 10 geleert ist. Bei
jedem Abzapfen können beliebig
kleine oder auch größere Mengen
Getränk abgezapft werden. Das Getränk ist wegen des Luftabschlusses in diesem Lagerbehälter
je nach Getränkeart sehr lange lagerfähig, beispielsweise mehrere Jahre.
-
Die Ballonhülle 22 ist luft- und wasseründurchlässig.
-
Ihr ihre einzige Öffnung bildender Mund 25 ist so ausgebildet, daß
sein Hals 26 einen dem Durchmesser des Abschnittes 17 der Einfüllöffnung ungefähr
entsprechenden Durchmesserhat0 hat. An den Hals 26 schließt obenseitig ein im Durchmesser
vergrößerter Ringwulst 27 des Mundes 25 an, der aus der Dichtfläche 18 der Einfüllöffnung
15 auf liegt. Die in den Gewindeabschnitt 19 eingeschraubte Schraube 30 drückt diesen
Ringwulst 27 an die Dichtfläche 18 zur hermetischen Abdichturlg der Lagerkaxamer
23 an. Damit ist hierdurch und durch das Zapfventil 21 die das Getränk enthaltende
Lagerkammer 23 des Lagerbehälters 10 hermetisch abgeschlossen. Wenn Getränk mittels
des Zapfventiles 21 abgezapft wird, strömt also eine entsprechende Menge Luft durch
die Lüftungsöffnung 29 hindurch in den Innenraum 24 der Ballonhülle 22 und vergrößert
deren Volumen entsprechend. Hierdurch wird ständig Gasdruckausgleich zwischen der
nur Luft enthaltenden Ausgleichkammer 2ß und der das Getränk und auch etes Gas,
das ganz oder teilweise ebenfalls Luft ist, enthaltenden Lagerkammer 23 bewirkt.
-
Die Ballonhülle 22 kann zweckmäßig so groß sein, daß sie sich, ohne
gespannt zu werden, ausdehnen dnn bis der LagerbehElter 10 völlig geleert ist.
-
Zum Einfüllen von Getränk in diesen Lagerbehälter 10 schraubt man
die Schraube 30 ab und kann dann die Ballonhülle 22 aus ihm durch die Einfüllöffnung
15 hindurch herausziehen. Dann wird das neue Getränk in den Lagerbehälter 10 eingefüllt
und anschließend wird die Ballonhülle 22 wieder in ihn durch seine Einfüllöffnung
15 hindurch eingesciben bis ihr Wulstrand 27 ihres Mundes 25 wieder auf der Dichtfläche
18 aufliegt und dann wird die Schraube 30 wieder eingeschraubt. Das neu eingefüllte
Getränk befindet sich dann unter Luftabschluß. Dieser Luftabschluß bleibt bei jedem
Abzapfen erhalten, da durch das Zapfventil 21 dabei keine Luft in die Lagerkammer
23 eindringen kann.
-
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist der Mund 25 der
Ballonhülle 22 formschlüssig an einem gewindelosen konischen Stopfen 3O' umfangsseitig
befestigt. Er kann mit ihm lösbar oder nichtlösbar verbunden sein, beispielsweise
angeklebt sein oder besonders zweckmäßig nur durch seine eigene elastische Spannung
oder in nicht dargestelllter Weise durch einen oder mehrere Spannringe oder dergl.
gehalten sein. Dieser Stopfen 30' weist ebenfalls einen als axiale Durchgangsbohrung
ausgebildeten Lüftungskanal 29 auf. Nach dem Einfüllen des Getränkes in den betreffenden
Behälter, der bis auf die hier kein Gewinde benötigende Einfüllöffnung dem Behälter
10 nach Fig. 1 entsprechen kann, wird die Ballonhülle 22 wieder durch die Einfüllöffnung
hindurch in den Behälter eingeführt und der Stopfen 30' in die eine glatte Umfangswand
aufweisende Einfüllöffnung so fest eingesetzt,
daß der Mund 25
der Ballonhülle 22 gleichzeitig als Abdichtung wirkt, die die Lagerkammer hermetisch
abschließt. Beim Abzapfen von Getränk dehnt sich die Ballonhülle 22 wieder wie beschrieben
aus.
-
Bevorzugt kann des Mund 25 unter elastischer Vorspannung auf dem Stopfen
308 angeordnet sein.
-
Es kann in manchen Fällen auch vorgesehen sein, daß eine gesonderte,
direkt in die Lagerkammer führende, luftdicht absperrbare Einfüllöffnung für die
in sie einzufüllenden Getränke vorgesehen ist, so daß die öffnung 15 des Lagerbehälters
dann nicht als Einfüllen öffnung zu dienen braucht und dann die Hülle 22 ständig
an dieser öffnung 15 fest angeordnet sein kann, weil sie für das Einfüllen des Getränkes
nicht mehr abgenommen zu werden braucht. Oder man kann gegebenenfalls auch vorsehen,
die Getränke durch die das Zapfventil 21 enthaltende Öffnung der Lagerkammer 23
oder durch das Zapfventil 21 hindurch in sie einzufüllen. Auch in diesem Falle kann
die Hülle 22 ständig fest an der Öffnung 15 angeordnet sein; weil el sie für das
Einfüllen der Getränke nicht mehr abgenommen zu werden braucht.
-
Es ist in manchen Fällen auch denkbar, daß die Hülle mehrere mundartige
Öffnungen aufweist, von denen jede an einer öffnung des Lagerbehälters so anzuordnen
ist, daß der Luftabschluß der Lagerkammer, wenn sich in ihm Getränk befindet, gewahrt
ist. Dies kann in seltenen Fällen insbesondere dann vorgesehen sein, wenn die Hülle
sehr groß und ständig fest an den ihr zugeordneten Öffnungen des Lagerbehälters
angeordnet ist.
-
Leerseite