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Sicherheitsschaltung für Elektromotoren bei elektrisch betriebenen
Feuerwehrleitern. Bei Kranen, Leitern und ähnlichen Vorrichtungen mit ausziehbarem
und schwenkbarem Ausleger von veränderlicher Neigung können sich Betriebszustände
ergeben, die für die Standfestigkeit der Vorrichtung gefährlich sind. Auch kann
durch Anstoßen des Auslegers beim Ausziehen, Neigen oder Schwenken an Hindernisse
eine schädliche Überlastung der verwendeten Elektromotoren oder eine Beschädigung
des Auslegerarmes Platz greifen. An Motoren sind in der Regel drei vorhanden, von
denen der eine zum Ausziehen, der andere zum Aufrichten und der dritte zum Drehen
des Auslegers dient. Die Erfindung bezweckt eine solche elektrisch betriebene Einrichtung
gegen Umfallen, das dadurch hervorgerufen werden könnte, daß der Ausleger bei einer
bestimmten Neigung zu weit ausgezogen oder bei einer bestimmten Länge zu stark geneigt
wird und ferner gegen Beschädigungen durch Anfahren zu sichern. Die Erfindung bezweckt
also eine Anordnung derart, daß der Ausleger bei einer bestimmten Neigung nur auf
eine bestimmte Länge ausgezogen oder, daß der auf eine bestimmte Länge ausgezogene
Ausleger nur bis zu einem bestimmten Winkel geneigt werden kann, so daß niemals
die Kippgrenze überschritten wird.
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Zu diesem Zwecke sind mit dem Ausziehmotor und dem Aufrichtemotor
Schalter gekuppelt, die durch die Drehung der Motoren stets in solche Stellungen
gelangen, daß der mit dem Ausziehmotor verbundene Schalter Wl den vom Walzenschalter
W2 überwachten Stromkreis des Ausziehmotors unterbricht, sobald bei der Ausziehbewegung
eine der bestimmten Neigung entsprechende Länge des Auslegers erreicht ist, während
der mit dem Aufrichtemotor gekuppelte Schalter WI den vom Walzenschalter WI überwachten
Stromkreis des Aufrichtemotors unterbricht, wenn beim Neigen des Auslegers eine
der Länge entsprechende Neigung erreicht wird. Unbeeinflußt bleiben also die Motoren,
wenn der Ausleger zwecks Verkürzung zurückgeht oder, wenn er von einer bestimmten.
Neigung aus nach der senkrechten Lage hin aufgerichtet wird, da diese beiden Bewegungen
die Standsicherheit der Einrichtung nicht gefährden können. Das Verkürzen erfolgt
dabei ohne motorischen Antrieb lediglich durch das Eigengewicht, scheidet also aus
dem Stromkreis des Ausziehmotors ohne weiteres aus.
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Eine Ausführung der Erfindung ist auf der Zeichnung in Form eines
Schaltungsschemas veranschaulicht. In der folgenden Beschreibung dieses Schemas
ist eine elektrische Leiter als Anwendungsbeispiel angenommen.
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Der Ausziehmotor A -7 112 und der Aufrichtemotor A R M erhalten Strom
von einer Stromquelle, z. B. einer Dynamomaschine D. Außerdem ist noch zum Schwenken
des Auslegers ein in der Zeichnung nicht dargestellter Drehmotor vorgesehen.
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Mit dem Ausziehmotor A Z @ll ist ein Walzenschalter WI und mit dem
Aufrichtemotor AR31 ein Walzenschalter 1I'2 gekuppelt. Es ist selbstverständlich
gleichgültig, an welcher Stelle des Getriebes diese beiden Walzenschalter angebracht-'sind.
Bedingung ist, daß sie die der
Leiter von den Motoren vermittelte
Bewegung mitmachen, so daß also jeder Ausziehlänge der Leiter eine bestimmte Stellung
des Walzenschalters 1V1 und jeder Neigung der Leiter eine bestimmte Stellung des
Walzenschalters 172 entspricht.
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In den Stromkreis des Ausziehmotors ist eine sogenannte Ausziehschütze
A Z S eingeschaltet, die durch einen vom Walzenschalter W2 überwachten Hilfsstromkreis
veranlaßt wird, den Hauptstromkreis des Motors A Z 14T zu schließen
und zu unterbrechen. In den Stromkreis des Aufrichtemotors A R IM sind zwei
weitere Schützen eingebaut, und zwar eine das Neigen regelnde Neigeschütze N S und
eine Aufrichteschütze A R S. Letztere wird von dem Walzenschalter W1 und W2 nicht
beeinflußt, da das weitere Aufrichten des Auslegers, wie schon erwähnt, keinen Einfluß
auf die Standsicherheit der Einrichtung ausübt. Der nicht dargestellte Drehmotor
ist gleichfalls mit einer Schütze gleicher Bauart ausgerüstet. Diese Schütze wird
aus dem vorhergehenden Grunde ebenfalls nicht von 1V1 und 1V'2 beeinflußt.
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Die Walzenschalter WI und 1V2 besitzen Kontaktsegmente, die mit Kontakten
i, 2, 3, 4, 5, 6 zusammenarbeiten. Die Kontaktsegmente der Walzenschalter sind,
wie aus der Zeichnung hervorgeht, von zunehmender Länge, so daß bei der Drehung
der Walzenschalter die Kontakte z bis 6 nacheinander von den, zugehörigen Segmenten
abgleiten oder darauf auflaufen.
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Die Bewegung der Leiter und die gegenseitige Beeinflussung der Motoren
geht nun wie folgt vor sich Die Leiter liegt in der Ruhe wagerecht und ganz zusammengeschoben.
Man schaltet die Aufrichteseite des Schalters S2 von, Hand auf Stellung i. Dann
verläuft der Hilfsstrom wie folgt: von Klemme N über 3 der Aufrichteschütze A R
S durch die Schützenspule 0 über die Klemme a dieser Schütze und über Klemme 2 der
Neigeschütze 11l S zu Kontakt 13 des Schalters S2 über Kontakt 12 zur Klemme
1. der Neigeschütze N Sund von hier direkt zu P. Der Hilfskreis der Spule 0 der
Schütze A R S ist geschlossen; die Schütze schließt bei B5 den Hauptstromkreis des
Aufrichtemotors A R .H.
Der Verlauf des Stromes ist folgender: P, L, B5, w,
7, 8 von S2, E A am Motor A R IU, 5, 4
von S2, i-4, 14
von S2 Blasemagnet, i von S2, B, Feldwicklung und F am Motor A R IM,
F am Motor A Z 14T, 9 an der Walze S1 und i1`. Gleichzeitig wird der Hilfskreis
der Spule ß der Neigeschütze (1" S geschlossen. Der Stromverlauf ist hierbei folgender:
von Klemme N über Kontakt 9 - des Schalters S1 zur Feldklemme F des Ausziehmotors
A Z M, weiter über Kontakte 6-i des Walzenschalters 11'l zur Klemme 2 des
Walzenschalters 1V2, Klemme 3, Spule P, Klemme 2 der Neigeschütze N S, Kontakt
13 und 12 des Walzenschalters S2 zu Klemme L der Neigeschütze
N Sund von hier zu P. Der Stromschluß bei B4 der Neigeschütze N S ist jedoch
ohne Einfluß auf den Motor A R M, da der Hauptstrom bei 6 des Schalters S2 unterbrochen
ist.
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Wird die Ausziehseite des Schalters S1 von Hand in Stellung i gedreht,
so verläuft der Hilfsstrom der Spule q der Schütze A Z S wie folgt.
von Klemme N über Kontakt 9 des Schalters S1, Feldklemme F des Ausziehmotors
A Z 1l1, Kontakt 6=i des Walzenschalters W1, Klemme 2-i des Walzenschalters
W2, weiter über Klemme 3, Spule q und Klemme 2 der Ausziehschütze A Z S nach Kontakt
15 und 14 des Schalters S1 und von hier über L der Schütze A Z S zur Klemme P. Dieser
Stromkreis ist jedoch erst dann vollständig geschlossen, nachdem der Walzenschalter
W2 der Aufrichtebewegung so weit gefolgt ist, daß die Kontakte i und 2 auf Segment
x und 2 aufgelaufen sind. Durch den Hilfsbeis der Spule q wird der Hauptstromkreis
des Motors A Z M
bei B3 der Ausziehschütze A Z S geschlossen und ermöglicht
so die Auszugbewegung, die gleichzeitig den Walzenschalter W1 weiterschaltet.
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Solange also die Leiter nur so weit aufgerichtet ist, daß bei W2 nur
Kontakt i und 2 Schluß haben, kann die Leiter nur so lange ausgezogen werden, d.
h. der Motor A Z M nur so lange laufen, als bei TV' Kontakt i noch eingeschaltet
ist. Hat dieser Kontakt das Kontaktsegment verlassen, so ist der Hilfsstromkreis
unterbrochen und der Hauptstrom für den Motor A Z M bei B3 in der Schütze
ausgeschaltet. Der Hilfsstromkreis schließt sich erst wieder, wenn die Leiter bis
Kontakt 3 von W2 aufgerichtet ist, da dann Kontakt 3 und i von 1V2 miteinander verbunden
sind und Spannung über 2 von W1 erhalten. So geht es dann weiter, Kontakt 3/17l
ist überwacht von 4/W2; 4/17l von 5/W2 und 5/Wl,von 6/W2. Da sich die Wege der Walzenschalter
und die Kontaktlängen in das richtige Verhältnis der Leiterbewegungen bringen lassen,
kann. man also die Auszuglänge in zwangläufige Abhängigkeit von der Aufrichtebewegung
bringen.
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Beim Neigen der ausgezogenen Leiter verhält es sich ebenso, nur daß
dann die Neigeschütze N S in entsprechende Abhängigkeit von der Länge der Leiter
gebracht wird. Angenommen, die Leiter ist ganz aufgerichtet und völlig ausgezogen,
dann liegen bei 172 sämtliche Kontakte auf den zugehörigen Segmenten, während bei
WI nur noch Kontakt 5 und 6 auf den Segmenten aufliegen und miteinander verbunden
sind. Auf Stellung i der Neigeseite des Schalters S2 verläuft der Hilfsstromkreis
der Spule P der Neigeschütze NS wie folgt: von N, Klemme 9 des Schalters S1, Feldklemme
F des Motors
A Z M, Kontakt 6 und 5 von WI nach Kontakt 6
und 2 von TV2 und von hier weiter über Klemme 3, Spule P und Klemme 2 der Neigeschütze
N S nach Kontakt 13 und 1a von S2, um über Klemme L von N S zur
Klemme
P zu gelangen. Durch den Hilfsstromkreis der Spule P wird der Hauptstromkreis des
Motors A R M bei B" der Schütze N S ge-
schlossen. Der Stromverlauf
ist folgender P, L am Schütz N S, B4, v, 6, 5 am Schalter S2, .4 Anker
E am Motor A R 1V1, 8, 4 am Schalter S2, I-4, 14 Schalter S2, Blasespule,
_, B, Feldwicklung F am Motor A R M, F am Motor A Z 11T, 9 am Schalter S1,
N. Der Motor neigt die Leiter, bis die zulässige Neigung erreicht ist und
Kontakt 6 von W2 das Segment verläßt und damit den Hilfsstromkreis der Spule P unterbricht.
Um die Leiter weiter neigen zu können, muß man sie erst so weit verkürzen, bis Kontakt
4 von TV' auf das Segment aufgelaufen ist. 5/W2 wird überwacht von 41W1, 4/bV2 von
31W1 USW. Es besteht also zwischen dem Neigen der ganz oder teilweise ausgezogenen
Leiter die analoge Abhängigkeit wie beim Ausziehen der geneigten Leiter.
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Daß der Kontakt 2 / W 2 und nicht i / W 2 mit i /W1 verbunden ist,
hat seinen Grund darin, daß man mit Rücksicht auf Haltevorrichtungen die Leiter
erst zwangsweise ein Stück (etwa 5') aufrichten soll, ehe man überhaupt mit dem
Ausziehen beginnen kann.
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Bei der vorliegenden Anordnung ist ferner Vorsorge dafür getroffen,
daß die Leiter stillgelegt wird, wenn einer der drei Bewegungen ein äußerliches
Hindernis entgegentritt, und zwar wird dabei zur Unterbrechung des Stromschlusses
derselbe Schalter benutzt, der auch zur Unterbrechung unter de riz Einfluß der voneinander
abhängigen Walzenschalter dient. Zu diesem Zwecke sind in die verschiedenen Stromkreise
Spulen y, v, w eingeschaltet, und zwar auch in den Stromkreis des nicht dargestellten
zum Drehen der Leiter dienenden Motors. Setzt sich der Leiterbewegung ein Hindernis
entgegen, so daß der Stromverbrauch des die betreffende Bewegung ausführenden Motors
über eine zulässige Höchstgrenze steigt, so zieht diese Spule einen Magnetkern an
und unterbricht dadurch den Hilfsstrom bei R. Infolgedessen wird die Schützenspule
o, p oder q stromlos und der Hauptstrom bei B3, B4 oder B5 unterbrochen.