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Antrieb für Plansichter und ähnlich schwingende Nassen. Es ist bekannt,
frei schwingende Plansichter mit unveränderlichem Hub durch eine hängende Pendel-,velle
mit daran starr befestigter Gegengewichtsmasse von oben anzutreiben. Die Pendelwelle
wird dabei bisher ausnahmslos entweder in der Drehungsachse des Gegengewichts oder
zwischen dieser und dem Gegengewicht mit dessen Träger verbunden.
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Die Betriebsnachteile der bekannten Ausführungen sind folgende: i.
Unzugänglichkeit des Kurbellagers. Um dieses nachsehen und entfernen zu können,
müssen ausnahmslos Pendelwelle und Schwungmasse entfernt werden. Dies ist ein schwerer
Nachteil für den praktischen Betrieb der gegen ungenaue Aufstellung und Veränderung
der Pendellängen als sehr empfindlich bekannten Freischwinger. -:z. Infolge der
gebräuchlichen Anordnungen ist es bisher unmöglich gewesen, das Kurbellager im Verhältnis
zur wagerechten Schwer--punktsebene des Gegengewichtes genügend hoch einzubauen,
d. h. über der Schwerpunktsebene anzuordnen.
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Hieraus ergibt sich aber eine ungünstige und den Betrieb störende
Beanspruchung und Biegung der Pendelwelle, namentlich bei hohen Stockwerken. Man
hat versucht, diesem Übelstand dadurch zu begegnen, daß man die Pendelwelle in ihrem
mittleren Teile sehr stark ausführte. Diese Maßnahme hilft aber dem erwähnten Mangel
nur wenig ab, da das durch die Verdickung erhöhte Gewicht der Welle den Gang wieder
ungünstig beeinflußt, besonders bei sehr hoher Umdrehungszahl.
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An der Hand der beiliegenden Zeichnung, die in Fig. i eine zum Teil
geschnittene Seitenansicht und in Fig. 2 eine Draufsicht eines gemäß der Erfindung
ausgebildeten Plansichters darstellt, soll zunächst der Mangel der bekannten Anordnungen
erläutert werden.
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Die Mittelebene des kugeligen KurbeRagers 1
liegt füz# gewöhnlich
unter oder höchstens in der wagerechten Schwerpunktsebene e des Gegengewichtes s.
Die Pendelwelle a, wird durch das Gewicht g des Gegengewichtes s exzentrisch
belastet und dadurch auf Biegung beansprucht. Daraus ergibt sich ein Ausbiegen der
Pendelwelle a in die übertrieben gezeichnete strichpunktierte Lage schon im Ruhezustande.
Es kommt also der Schwerpunkt der Pendelwelle außerhalb ihrer Drehungsachse zu liegen.
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Kommt nun der Sichter in Betrieb, so wirkt das Gewicht g wie
im Ruhezustande weiter. Infolge der Durchbiegung kommt aber auch das Gewicht der
Pendelwelle selbst im Sinne einer Vergrößerung der Fliehkraft zur Wirkung, indem
seine Fliehkraft die Welle noch mehr ausbiegt, wodurch die Fliehkraft sich noch
mehr steigert.
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Liegt nun, -wie es in den bisher bekannten Ausführungen ausnahmslos
der Fall ist, der Schwerpunkt des Gegengewichtes über dem Kurbellagermittel, so
wird im Betriebe die nachteilige Wirkung der Welle noch unterstützt durch das Kräftepaar
aus den beiden Fliehkräften o und p. Die Folge ist wieder eine noch
weitere Vergrößerung der Durchbiegung der Welle mit ihren Nachteilen.
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Bei gesteigerten außergewöhnlichen Umdrehungszahlen, wie sie praktisch
in jedem Betriebe vorkommen können, ist nun nachweisbar die
Wirkung
dieser Nachteile so groß, daß sie den regelmäßigen Gang zu stören vermag.
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3. Ein weiterer Nachteil der Wellenausbiegung ist der, daß
die Kugelfläche des Lagers b,
die die Drehung der Welle nicht mitmacht, -eine
hin und her gehende Bewegung um ihre --Mitte erhält, wodurch ehr frühzeitiger Verschleiß
verursacht wird, der ein Senken der Pendelwelle und damit eine Störung des Ganges
zur Folge hat.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet nun die unter i bis
3 geschilderten Nachteile der bis jetzt bekannten Ausführungen vollständig.
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Sie besteht darin, daß die dem Kurbelhalbmesser entgegengerichtete
Abkröpfung der Pendelwelle größer als der Kurbelhalbmesser und unmittelbar mit dein
Gegengewicht verbunden ist.
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Das Lager b hat Kugelbewegung und dient zum Abstützen des Gewichtes
der Pendelwelle a, des Gegengewichtes s und des KurbeRagers 1.
In
- senkrechter und wagerechter Richtung ist *seine Lage gesichert. Gegen senkrechte
Verschiebung nach oben ist die Pendelwelle durch ihr Eigengewicht und dasjenige
der daran befestigten Massen genügend . gesichert.
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Die Pendelwelle a selbst ist abgehröpft und mit dem Gegengewicht s
selbst unmittelbar fest verbunden. Hierbei ist die Abkröpfung k entgegengesetzt
dem Kurbelradius r gerichtet und so groß, daß im Gegengewicht selbst genügend Platz
frei bleibt, um das Kurbellager 1 darin unterzubringen und von oben zugänglich
und einschiebbar zu machen, ohne daß dazu die PendelweUe selbst und die Aufhängestangen
n, n der Siebstapel in ihrer Lage verändert oder aus ihren Stützlagern entfernt
zu werden brauchen.
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Es kann daher in Zukunft auch von ungeübten Arbeitern das KurbeRager
1 nachgesehen, entfernt und wieder eingesetzt werden, ohne daß dabei seine
ursprüngliche richtige Lage und
damit der Gang des Systems gefährdet wird.
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Der Kurbelzapfen z ist dabei fest mit dem Verbindungsstück v der beiden
Siebstapel m, m
verbunden. ,
Die mehr als den Radius Y betragende
und diesem entgegengerichtete Wellenablaöpfung k
hat die weitere unmittelbare
Folge, daß nun auch das Kurbellager 1 in seiner Höhenlage gegenüber der Schwerpunktsebene
e des Gegengewichtes beliebig angeordnet werden kann. Seine Mittelebene kann a.Iso
auch über der Schwerpunktsebene e angeordnet werden, was mit Rücksicht auf die Wirkung
des Kräftepaares c, P zweckmäßig ist.
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Denn durch die Anordnung der Mittelebene des Kurbellagers, die zweckmäßig
mit der gemeinsamen Schwerpunktsebene der Siebstapel m, in des Verbindungsstückes
v zusammenfällt, über der Schwerpunktsebene e des Gegengewichts s kommt das Nxäftepaar
c, P in der Weise zur Wirkung, daß es infolge der starren Verbindung von
Welle und Gegengewicht und der Kugelbewegung des Lagers z der Durchbiegung der Pendelwelle
entgegenwirkt. Diese Gegenwirkung steigt und fällt entsprechend der jeweiligen Umdrehungszahl
und verhindert somit, den jeweiligen Betriebsverhältnissen angepaßt, ein schädliches
Ausbiegen der Welle.
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Die Pendelwelle a kann somit leichter gehalten werden, da sie nicht
mehr in dem Maße schädlichen Ausbiegungen ausgesetzt ist wie bisher, auch bei erhöhten
Umdrehungszahlen nicht.
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Es ergibt sich aber noch ein weiterer Vorteil aus der AnQrdnÜng. Das
Gewicht der größer als bisher üblichen Wellenabkröpfung samt der Nabenerhöhung auf
dem Gegengewiclit wirkt infolge seiner Lage bei der Auswuchtung der Massen positiv
mit und muß nicht mehr wie bisher durch vermehrtes Gegengewicht auch noch ausgeglichen
werden. Die Folge davon ist eine wesentliche Material- und Raumersparnis für das
Gegengewicht selbst mit den sich daraus wieder für die Pendelwelle ergebenden Vorteilen.