DE3337669C2 - Gerät zur Elektroelution elektrisch geladener Makromoleküle - Google Patents
Gerät zur Elektroelution elektrisch geladener MakromoleküleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Elektroelution elektrisch geladener Makromoleküle der im Oberbe
griff des Anspruchs 1 genannten Art
Ein Gerät dieser Art ist aus Analytical Biochemistry 124,299 bis 302 (1982) bekannt Das bekannte Gerät ist
ein scheibenförmiger Quader aus Polyacrylglas, in dem mehrere parallel zueinander verlaufende Elutionskanäle
in Form von U-Rinnen ausgebildet sind, die sich von einer Seite des Quaders bis zur gegenüberliegenden Seite durchgehend und nach oben offen erstrecken. An
einem Endbereich jedes der Elutionskanäle sind beutelartig Nylongaze eingefügt die nach Art eines Filters
gegen die Kanalwände hermetisch abgedichtet und mit einem Adsorptionsgel für die Makromoleküle, beispielsweise DNA, RNA, Proteine oder Lipopolysaccharide,
gefüllt ist.
Das Problem der Elektroelution stellt sich bei der
Aufarbeitung der Elektrophoresegele, in denen Makromoleküle gebräuchlicherweise fraktioniert werden. Das
mit der Zielfraktion beladene Stück Elektrophoresegel wird ausgeschnitten und in den Kanal des Elektroelutionsgerätes eingelegt. Das Gerät wird dann in eine ho-
rizontale Elektrophoresekammer in der Weise eingesetzt, daß das elektrische Feld, das in der Elektrophororesekammer erzeugbar ist, parallel turn Elutionskanai
des Elektroelutionsgerätes verläuft Anschließend wird die Elektrophoresekammer so hoch mit Puffer gefüllt,
daß die zwischen den zueinander parallel verlaufenden Kanälen stehenden Trennwände gerade nicht überspült
werden. Bei Einschalten des elektrischen Feldes wandern die elektrisch geladenen biologischen Makromoleküle aus dem im Puffer liegenden Elektrophoresegel
und werden in dem im Nylonbeutel vorgelegten Adsorptionsgel aufgefangen. Nach Abschluß der Elution
wird das Elutionsgel aus den Nylonbeuteln entnommen und auf der Säule aus diesem Adsorptionsgel eluiert,
und zwar bei Verwendung des gebräuchlichen MaIa
chitgrüngels in aller Regel mit einer einmolaren Natri-
umperchloratlösung.
Der Gesamtvorgang dieses Verfahrens, das derzeit das beste nach dem Stand der Technik bekannte Verfahren ist, benötigt pro Elektrophoresegelstück ungefähr
40 min und ist durch das wiederholte Adsorbieren und Eluieren mit spürbaren Verlusten an Zielsubstanz verbunden. Selbst bei Außerachtlassung bakterieller Verluste muß bei diesem Elutionsverfahren mit einem Ge-
samtverlust an Zielsubstanz von mindestens ungefähr
25%, d. h. kann also höchstens mit einer Ausbeute von ungefähr 75%, bezogen auf das Gewicht der Makromoleküle
im vorgelegten Elektrophoresegelstück, gerechnet werden. Zudem sind die Kosten für das Zwischenadsorptionsgel
beachtlich. So betrage der Handelspreis für
25 ml Malachitgrüngel beispielsweise rund DM 350,—.
Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zur Elektroelution
elekirisch geladener Makromoleküle, insbesondere biologischer Makromoleküle zu schaffen, das eine rasche,
verlustfreie und kostengünstige Elution von Makromolekülen erlaubt, insbesondere aus Elektrophoresegelen.
Dabei sollen im Sinne dieser Aufgabe und im Sinne der vorliegenden Erfindung unter dem Begriff
»Eluieren« bzw. »Elektroelution« auch das »Eluieren«
der Makromoleküle aus flüssigen Phasen unter der Einwirkung eines elektrischen Feldes verstanden werden,
insbesondere also ein Konzentrieren von Lösungen, ein Entsalzen oder ein Umpuffern.
Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung ein Gerät zur Elektroelution, bei dem gemäß den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmalen die Falle für die Ziel-Makromoleküle durch zwei
Polymermembranen begrenzt bzw. gebildet wird. Von diesen beiden Membranen ist, bezogen auf die Längsachse
des Elutionskanals, die äußere Membran in Gegenwart eines elektrischen Feldes für kleine Ionen und
Moleküle, insbesondere für Puffer und Wasser, durchlässig, für die zu eluierenden Makromoleküle jedoch
undurchlässig. Die in diesem Sinne innere Membran ist dagegen für alle Ionen und Moleküle, also insbesondere
auch für die zu eluierenden Makromoleküle durchlässig, wenn sie in einem elektrischen Feld liegt Bei abgeschaltetem
elektrischen Feld sind dagegen beide Membranen für alle Ionen und Moleküle gleich welcher Größe undurchlässig,
sind also insbesondere praktisch wasserdicht. Bei aufgefülltem Elektroelutionsmedium und eingeschaltetem
elektrischen Feld werden also die elektrisch geladenen Makromoleküle aus dem beispielsweise
vorgelegten Elektrophoresegelstück herausgezogen, wandern in Richtung des elektrischen Feldes, in aller
Regel auf den positiven Pol zu, durch die innere Membran hindurch und wenden auf der Innenseite der äußeren
Membran festgehalten und gesammelt, also konzentriert, während die PMfferionen durch diese Membran
hindurch in die Elektrc'phoresekammer hineinwandern.
In der Elektrophoresekammer wird das Gerät gemäß der Erfindung in gleicher Weise wie das eingangs beschriebene
bekannte Gerät, zum Betrieb eingesetzt. Nach Abschluß des Elutionsvorganges wird das elektrische
Feld kurzfristig vorzugsweise 10 bis 15 s, umgepolt,
so daß die auf der Innenfläche der äußeren Membran gesammelten und ggf. zum Teil auch adsorbierten Ma
kromoleküle von der Membranoberfläche abgelöst und in den Fallenraum hinein freigegeben werden.
Mit diesem Gerät wird für die Elektroelution eines Elektrophoresegelstücks eine Zeit von nicht mehr als
5 min benötigt. Dabei beträgt die Ausbeute an eluierten Makromolekülen mindestens 90% und bis zu praktisch
100%. Diese Ausbeute wird dadurch erzielt, daß als innere
Membran eine Membran eingesetzt wird, die wasserdicht
und damit also zusätzlich bakteriendicht ist, d. h. also keine Bakterien aus dem Elutionskanal oder
der Elutionskammer in die Falle übertreten läßt. Wenn die Falle zuvor sorgfältig sterilisiert wurde, kann auf
diese Weise ein Verlust an Makromolekülen durch Bakterienfraß, der bei allen bekannten Elektroelutionsverfahren
erhebliche Ausmaße annehmen kann, ausgeschaltet werden.
Membranen, die die vorstehend genannten Anforderungen
erfüllen, sind in großer Vielfalt und in den verschiedensten Ausbildungen im Handel erhältlich. Vorzugsweise
werden Polymermembranen verwendet, die auf Basis von Polymeren aufgebaut sind, die von Wasser
und den verwendeten Pufferlösungen benetzt werden können, wie insbesondere Cellulose, Cellulosederivate,
ίο Polyamide, Polyimide und Polysulfone. Vorzugsweise
verwendet man für die äußeren Membranen solche aus Celluloseacetaten und für die inneren Membranen solche
aus regenerierter Cellulose. Dabei sollte die innere Membran eine mittlere Porengröße im Bereich von un-
t5 sefähr 0,2 um aufweisen, insbesondere eine Porengröße
im Bereich von 0,05 bis 0,20 um haben, und sollte
die äußere Membran für Makromoleküle mit einem Molekulargewicht von größer als ungefähr 1000 undurchlässig
sein. Dabei versteht sich jedoch von selbst, daß solche Angaben lediglich aJs Richtwerte zu betrachten
sind, die der Anwender nach Maßgabe der jeweils zu lösenden Aufgabe ohne weiteres abändern kann und
wird.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die durch die jeweils innere und jeweils äußere Membran gebildeten Makromolekülfallen an beiden Endbereichen des durchgehend offenen Elutionskanals vorgesehen, so daß zwischen den beiden einander gegenüberliegenden jeweils inneren Membranen eine separate EIutionskammer entsteht Dies ermöglicht, daß in der Elutionskammer mit einer anderen Pufferlösung als in der Elektrophoresekammer gearbeitet wird, in der das Gerät gemäß der Erfindung betrieben wird. Dadurch wird die Möglichkeit zur Entsalzung oder Umpufferung der Makromoleküllösung eröffnet
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung sind die durch die jeweils innere und jeweils äußere Membran gebildeten Makromolekülfallen an beiden Endbereichen des durchgehend offenen Elutionskanals vorgesehen, so daß zwischen den beiden einander gegenüberliegenden jeweils inneren Membranen eine separate EIutionskammer entsteht Dies ermöglicht, daß in der Elutionskammer mit einer anderen Pufferlösung als in der Elektrophoresekammer gearbeitet wird, in der das Gerät gemäß der Erfindung betrieben wird. Dadurch wird die Möglichkeit zur Entsalzung oder Umpufferung der Makromoleküllösung eröffnet
Die Membranen sind vorzugsweise austauschbar im Körper des Gerätes gehaltert. Die Austauschbarkeit ist
dabei insbesondere durch ein Einstecken oder Einschieben von oben her in entsprechende Führungen oder
Ausnehmungen des Gerätekörpers durchführbar. Vor allem für die innenliegenden Membranen hat es sich
dabei als bequem, praktisch und hundertprozentig zuverlässig erwiesen, wenn die innere Membran mit einem
Rahmen aus quellfähigem Werkstoff umgeben ist, wobei dieser Rahmen im trockenen und ungequollenen Zustand
paßgenau in eine nach oben offene U-förmige Schlitzführung einschiebbar ist. Nach dem Auffüllen der
Elutionskammer mit Elutionsmedium bzw. nach dem Einsetzen des Gerätes in die horizontale Elektrophoresekammer
umspült das Elutionsmedium den Rahmen und läßt diesen aufquellen, so daß die innere Membran
wie ein Filter dicht in die Kanalwände eingespannt ist.
Die äußere Membran, die auch ungerahmt verwendet werden kann, liegt vorzugsweise von außen her an einer
Trennwand an, die die Falle axial nach außen begrenzt. In dieser massiven Trennwand ist eine zentrale Bohrung
für den Ionenstromdurchgang vorgesehen, die durch die Membran abgedeckt wird. Dabei wird die Membran
durch einen Rahmen gegen die Trennwand und über das Loch gespannt bzw. gepreßt, der seinerseits axial nach
innen, bezogen auf den Kanal des Gerätes, beaufschlagt ist, beispielsweise durch eine Druckfeder oder eine
Spannschraube oder Spannschraubenhülse. Dabei kann die Abdichtung der äußeren Membran gegen diese
Trennwand zusätzlich durch einen oder mehrere Dichtungsringe oder Dichtungskanten verbessert werden.
Dabei ist in dem Rahmen und in der Spannschraubenhülse vorzugsweise ein stufenloser Kanal ausgebildet,
der sich konisch nach außen öffnet, um die Bildung von Gasblasen zu vermeiden.
Der Körper des Gerätes gemäß der Erfindung ist vorzugsweise aus einem inerten Kunststoff hergestellt,
beispielsweise aus einem Polycarbonat oder aus einem Acrylglas. Der Kunststoff ist vorzugsweise autoklavicrbar.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel des Elektroelutionsgerätes ohne Membranen;
F i g. 2 einen Schnitt nach H-II in F i g. 1;
F i g. 3 eine schematische Darsieiiung zur Wirkungsweise
des in den F i g. 1 und 2 gezeigten Gerätes;
Fig.4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Elektroelutionsgerätes
in Teildarstellung und in Draufsicht; und
F i g. 5 das in F i g. 4 gezeigte Gerät im Axialschnitt.
In der F i g. 1 ist in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel des Elektroelutionsgerätes gemäß der Erfindung, genauer
gesagt der Körper 1 eines solchen Gerätes, dargestellt. Die Fig.2 zeigt dieses Ausführungsbeispiel im
Axialschnitt, wobei in der Darstellung der F i g. 2 auf der linken Seite die äußere Membran M1 und die innere
Membran Af 2 eingesetzt sind. Der Körper 1 besteht aus durchsichtigem Polycarbonat. Die Membran M1 ist
eine Celluloseacetatmembran, die für Moleküle mit einem Molekulargewicht von größer als 1000 undurchlässig
ist, und zwar auch in Gegenwart eines elektrischen Feldes. Die innere Membran M 2 ist eine einfache Cellulosemembran
mit einer Porengröße von 0,2 μΐη. Der zwischen den Membranen Mi und M 2 definierte und
abgegrenzte Raum dient als Falle 2 für die zu eluierenden Makromoleküle. Axial nach außen ist die Falle 2
durch eine Trennwand 3 begrenzt, die einstückig aus dem Körper 1 ausgeformt ist. In der Trennwand 3 ist
eine relativ große öffnung 4 vorgesehen, die die freie Verbindung zwischen der Falle 2 und der Umgebung
gewährleistet Speziell öffnet sich die Öffnung 4 in eine Ausnehmung oder Vorkammer 5, die nach oben offen
ausgeschnitten und axial zur Stirnseite des Körpers 1 über eine Bohrung geöffnet ist, die ein Innengewinde 6
aufweist Diese Vorkammer 5 ist vorzugsweise während des Betriebes der Apparatur mit Luft gefüllt Zu diesem
Zwecke muß die Spannhülse 7 mit dem Außengewinde dergestalt geformt sein, daß nach dem Einschrauben in
das Innengewinde 6 Wasserdichtigkeit nach außen, also in die Vorkammer 5 hinein, erreicht wird. In die Spannhülse
7 ist axial innen ein Spannrahmen β eingesteckt und aufgesteckt, der an den Seitenwänden 9. 10 der
Vorkammer 5 gegen Verdrehen gesichert geführt ist Der Spannrahmen 8 besitzt eine umlaufende Dichtungs-Schneidkante
22 (Fig.5), die in ihrem lichten Durchmesser
etwas größer ist als der Durchmesser der öffnung 4. Schraubt man die Spannhülse 7 mit eingesetztem
Spannrahmen 8 in den Körper 1 ein, so wird der Spannrahmen 8 auf die Trennwand 3 zugeführt Dabei
wird die von oben eingesetzte Membran M i fest und die öffnung 4 dichtverschließend zwischen dem Spannrahmen
8 und der Trennwand 3 eingespannt Mit Hilfe der Dichtungs-Schneidkante 22 wird hier die Membran
M1 selbst als Dichtung eingesetzt
Eine mit der öffnung 4 fluchtende Öffnung 12 (F i g. 2)
im Spannrahmen 8 gewährleistet den freien Stromfluß durch die Membran M1 hindurch. Die öffnung 12 im
Spannrahmen sowie die ausschließende öffnung 21 in der Spannhülse bilden einen zylindrischen Kanal
(F i g. 2) oder erweitern sich vorzugsweise nach außen konisch (F i g. 5) und verhindern so das Hängenbleiben
von Gasblasen vor der Membran M 1. In das Innengewinde 6 ist die Spannhülse 7 mit Außengewinde einschraubbar,
in die axial innen teleskopartig der Spannrahmen 8 eingesteckt und aufgesteckt ist, der an den
Seitenwänden 9, 10 (Fig. 1) der Vorkammer 5 gegen
Verdrehung gesichert geführt ist. Durch Einschrauben der Spannhülse 7 wird der Spannrahmen 8 auf die
Trennwand 3 zu geführt bzw. auf diese gezwungen. Dabei ist die von oben in die Vorkammer 5 cinsetzbare
äußere Membran M1 fest und die öffnung 4 dicht verschließend
zwischen dem Spannrahmen 8 und der Trennwand 3 eingespannt. Die Dieiuheii dieser Ein-
!5 spannung kann durch zusätzliche Dichtungsringe 11
verbessert werden. Eine mit der öffnung 4 fluchtende öffnung 12 im Spannrahmen 8 gewährleistet den freien
Stromfluß durch die Membran M1 hindurch. Durch das
Freihalten der Vorkammer 5 von Flüssigkeit läßt sich die Dichtheit der Falle 2 zur Vorkammer 5 optimal
überwachen und läßt sich die Ausbildung von Kriechstrompfaden ausschließen.
Axial nach innen ist die Grenze der Falle 2 durch eine nach oben offene U-förmige Schlitznut 13 festgelegt, in
die die innere Membran von oben her einsteckbar ist.
Die U-förmige Schlitznut 13 ist dabei sowohl in den Seitenwänden 14,15 als auch in der Sohle 16 des Kanals
17 ausgebildet.
Die Membran M 2 ist mit einem rahmenartigen Randbereich versehen, der in trockenem Zustand paßgenau
in die Schlitznut 13 einsetzbar ist. Beim Einbringen von Elutionsmedium in den Kanal 17 quillt der Rahmen
der Membran M2 auf, so daß die Membran in der
Schlitznut 13 mit hermetisch dichtem Preßsitz gehaltert ist
Zwischen den beiden inneren Membranen M 2 ist ein Abschnitt des durchgehenden Kanals 17 durch diese
Membranen abgetrennt der als Elutionskammer 18 dient Einerseits steht die Elutionskammer 18 über die
Membranen Mi und M 2 und die öffnungen 4 und 12
elektrisch mit dem Außenelektrolyt der Elektrophoresekammer in Verbindung, ist andererseits jedoch hydrodynamisch
und chemisch von der Umgebung soweit abgetrennt, daß die Elutionskammer 18 durchaus mit einem
Elektrolyt oder Puffer gefüllt werden kann, der eine wesentlich andere Zusammensetzung als der in der
Elektrophoresekammer verwendete Elektrolyt hat
Zum Betrieb wird das zu eluierende Gelstück, das die Makromoleküle enthält, in die Elutionskammer 18 des
Elektroelutionsgerätes eingelegt Die beiden Fallen 2 und die Elutionskammer 18 werden dann mit einem
stark verdünnten Puffer oder mit destilliertem Wasser gefüllt, und zwar in der Weise, daß der Spiegel 19
(F i g. 3) des eingefüllten Mediums dicht unterhalb der
Oberkante 20 (F i g. 2) der Kammer 18 bzw. des Körpers 1 steht Das Gerät wird dann in eine horizontale Elektrophoresekammer
eingesetzt, die so weit mit Pufferlösung gefüllt wird, daß der Spiegel der Pufferlösung in
der Elektrophoresekammer zumindest im wesentlichen gleichhoch wie der Spiegel 19 in der Elutionskammer
steht Dabei kann jedoch die Konzentration der Pufferlösung in der Elektrophoresekammer wesentlich größer,
in der Regel 10 bis lOOmal größer, als die Konzentration
des Puffers im Elutionsmedium sein.
Das Elektroelutionsgerät wird dabei weiterhin so in die Elektrophoresekammer eingesetzt, daß das in der
Elektrophoresekammer erzeugbare elektrische Feld zumindest im wesentlichen parallel zum Kanal 17 verläuft
Dies ist schematisch in der Fig.3 dargestellt. Dabei
bedeuten in der Darstellung der Fig.3 die mit einem
großen Kreis umgebenen Minuszeichen negativ geladene Makromoleküle, während die mit einem kleinen
Kreis umgebenen Pluszeichen und Minuszeichen die Pufferionen bedeuten. In Gegenwart des elektrischen
Feldes, dessen Polung in der aus F i g. 3 ersichtlichen Weise vorgenommen sei, wandern die Ionen in die in
der F i g. 3 durch kurze Pfeilspitzen dargestellten Richtungen, nämlich die positiven Pufferionen zum negativen
Pol und die negativen Pufferionen und die negativ geladenen Makromoleküle zum positiven Pol des einwirkenden
elektrischen Feldes. Dabei treten sämtliche negativ geladenen Teilchen durch die Membran M2
hindurch in die Falle 2 ein. Während dann jedoch unter der Einwirkung des Feldes die negativ geladenen Pufferionen
auch durch die äußere Membran M1 hindurchtreten und dadurch in den Puffer der Elektrophoresekammer
übergehen, werden die elektrisch geladenen Makromoleküle auf der axial innenliegenden Oberfläehe
der äußeren Membran M1 zurückgehalten.
Auf diese Weise werden allmählich alle elektrisch geladenen Makromoleküle auf der Membran A/l gesammelt.
Nach Abschluß der Elution und Überführen aller elektrisch geladener Makromoleküle aus der Elutionskammer
18 in die Falle 2 wird das Feld für ca. 10 bis 15 s umgepolt, so daß die auf der äußeren Membran M1
gesammelten Makromoleküle freigegeben werden und in die Flüssigkeit der Falle 2 zurückwandern. Von dort
können sie beispielsweise mit einer Mikropipette mühelos von oben in hoher Konzentration entnommen werden.
Das Volumenverhältnis zwischen jeder einzelnen Falle 2 und der Elutionskammer 18 beträgt ungefähr
1 :100. Da die Falle 2 jedoch nicht so schmal ausgebildet
werden darf, um nicht mehr beispielsweise mit einer Pipette zugänglich zu sein, wird die Volumenverminderung
in der aus F i g. 2 ersichtlichen Weise durch eine Anhebung der Sohle oder des Bodens der Falle 2 gegenüber
der Sohle der Elutionskammer 18 bewirkt
Alternativ kann das Volumen der Falle durch die aus den F i g. 4 und 5 erkennbaren Maßnahmen verkleinert
werden, nämlich dadurch, daß die Falle 2 mit rundem Querschnitt und sich nach unten konisch verjügend ausgebildet
ist.
Das in den F i g. 4 und 5 dargestellte weitere Ausführungsbeispiel
des Elektroelutionsgerätes unterscheidet sich von dem in den F i g. 1 und 2 gezeigten Gerät weiterhin
dadurch, daß der durch die Öffnung 12 im Spannrahmen 8 und das Innere der Spannhülse 7 definierte
Kanal 21 stufenlos und glattwandig sich nach außen öffnend ausgebildet ist Dadurch wird verhindert, daß
sich im Kanal 21 Gasblasen bilden oder festsetzen und dadurch die elektrischen Stromverhältnisse verändern.
55
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
60.
Claims (10)
1. Gerät zur Elektroelution elektrisch geladener
Makromoleküle, bestehend aus einem quaderförmigen oder scheibenförmigen Körper, in dem mindestens ein von einer Seite des Körpers zur gegenüberliegenden Seite des Körpers durchgehender
und an beiden Seiten offener Kanal ausgebildet ist, der zumindest im wesentlichen in der oder parallel
zur Hauptebene des Körpers verläuft, der zumindest teilweise nach obsn offen ist und in dem im Bereich
zumindest eines seiner beiden Enden quer zur Längsachse des Kanals hintereinanderliegend zwei
Begrenzungsflächenelemente vorgesehen sind, die zwischen sich einen als Falle für die Makromoleküle
dienenden Kanalabschnitt definieren, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Begrenzungsflächenelemente Polymermembranen (Mi, M 2) sind,
daß die äußere Membran (M 1) in Gegenwart eines elektrischen Feldes für Wasser und kleine Ionen und
Moleküle durchlässig, für die zu eluierenden Makromoleküle jedoch undurchlässig ist,
während die innere Membran (M 2) in Gegenwart eines elektrischen Feldes für alle Ionen und Moleküle, als auch für die zu eluierenden Makromoleküle,
durchlässig ist,
und daß beide Polymermembranen (M 1, M 2) in Abwesenheit eines einwirkenden elektrischen Feldes
für alle Ionen und Moleküle, also insbesondere auch für Wasser und Puffer, undurchlässig sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Endbereichen des Kanals (17)
Membranfallen (2) vorgesehen sind, so daß in der Mitte des Kanals (17) zwischen den beiden einander
gegenüberliegenden inneren Membranen (M 2) eine separate Elutionskammer (18) ausgebildet ist
3. Gerät nach einem der Anspruch*.11 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymermembranen
(M 1, M 2) von Wasser und den verwendeten Pufferlösungen benetzbar sind.
4. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Membran (M 1) eine Membran
auf Celluloseacetatbasis und die innere Membran (M 2) eine Membran auf der Basis von regenerierter
Cellulose ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Membranen austauschbar durch öffnungen (5) oder in Führungsschlitze (13) von oben her in den Körper (1) bzw. in
den Kanal (17) einsetzbar oder einsteckbar sind.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die innere(n) Membran(en) (M 2), in einem
im Elutionsmedium quellbaren Rahmen gehaltert ist (sind), der in trockenem und ungequollenem Zustand
paßgenau in eine in allen Kanalwänden (14,15,16) in der Membranebene ausgebildete Schlitznut (13) einsteckbar ist.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Falle (2) außen durch
eine aus dem Körper (1) ausgeformte undurchlässige Trennwand (3) begrenzt ist, die eine öffnung (4) oder
Bohrung aufweist, deren freier Durchgang von außen durch die äußere Membran (M 1) abgedeckt ist,
die von einem axial nach innen vorgespannten oder beaufschlagten Rahmen (8) dichtend vor die Öffnung
(4) in der Trennwand (3) gepreßt wird.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Falle (2) nach oben
offen ist und ein Volumen im Mikroliterbereich hat, während die Elutionskammer (18) ein Volumen im
Bereich von einigen zehn Millilitern hat
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (8) durch
eine Spannhülse (7), insbesondere Gewindehülse, gegen die Trennwand (3) gezwungen wird und im Rahmen (8) und der Hülse (7) gemeinsam ein Kanal (21)
ausgebildet ist, der sich stufenlos konisch nach außen
öffnet
10. Verwendung des Gerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Elektroelution aus Elektrophoresegelen, zum Konzentrieren und zum Entsalzen oder
Umpuffern von biologischen Makromolekülen, sowie zum Konzentrieren und Abtrennen von positiv
geladenen Proteinen.
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