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Bezeichnung: Verfahren und Vorrichtung zum Abladen eines fahr-
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bereiten Panzerfahrzeugs von einem Trägerfahrzeug.
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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abladen eines
fahrbereiten Panzerfahrzeugs oder dergleichen von einem Trägerfahrzeug, welches
mit einem nahe dem hinteren Fahrzeugende um eine Querachse schwenkbar angelenkten
Hebearm versehen ist, der von wenigstens einem sich am Rahmen des Trägerfahrzeugs
abstützenden hydraulischen Kraftzylinder zwischen einer nach vor weisenden Abladestellung
verschwenkbar ist und einen durch einen weiteren Kraftzylinder teleskopierbaren
Hebearmteil mit einem in der Auf ladestellung nach aufwärts ragenden Endabschnitt
aufweist, an welchem lösbar das erhöhte Vorderende einer das Panzerfahrzeug aufnehmenden
Ladepritsche angelenkt ist, die mit ihrer Unterseite auf Rollen an der Endkante
des Trägerfahrzeugs abgestützt ist sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
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Solche Trägerfahrzeuge mit lösbar am Hebelarm angelenkter Ladepritsche
sind aus der FR-PS 2 297 747 bekannt. Wenn bei den bekannten Ladefahrzeugen der
Motor oder die Hydraulik zur Betätigung des Hebearms ausfallen, bestand bisher keine
Möglichkeit, das Panzerfahrzeug ohne Hilfe eines Krans einsatzbereit zu machen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu vermeiden und auch
in solchen Fällen das Fahrzeug ohne einen zusätzlichen Kran auf den Erdboden zu
bringen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe verfahrensmäßig dadurch, daß das
Panzerfahrzeug auf der Ladepritsche unter Mitnahme des teleskopierbaren Hebearmteils
nach hinten verfahren wird, bis sein Schwerpunkt hinter der Achse der Rollen an
der Endkante
des Trägerfahrzeugs zu liegen kommt, woraufhin der
Hebearm unter dem Gewicht des Panzerfahrzeugs durch gesteuertes Öffnen der hierbei
auf Druck beanspruchten Arbeitskammer des Schwenkzylinders bzw der Schwenkzylinder
bis zur Abstützung der Ladepritsche am Erdboden angehoben wird, und daß schließlich
das Panzerfahrzeug von der- Ladepritsche auf den Erdboden gefahren wird.
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Nach einem ersten Merkmal zur vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird zur Mitnahme des teleskopierbaren Hebearmteils beim Nach-Hinten-Verfahren
des Panzerfahrzeugs wenigstens ein Seil verwendet, dessen eines Ende am Panzerfahrzeug
und dessen anderes Ende an einem Festpunkt am hinteren Ende des Trägerfahrzeugs
befestigt wird und das dazwischen über eine Umlenkstelle am vorderen Ende der Ladepritsche
oder am teleskopierbaren Hebearnteil geführt wird.
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In Ubereinstimmung mit einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal des erfinaungsgemäßen
Verfahrens ist es zweckmäßig, das Trägerfahrzeug vor Beginn des Abladens am hinteren
Fahrzeugende gegen den Erdboden abzustützen.
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Weitere Merkmale zur vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen 4 bis 6.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich in Ubereinstimmung mit dem Unteranspruch 7 durch wenigstens eine Umlenkrolle
am vorderen Ende der Ladepritsche zur Führung des Seils aus. Hierzu ist wenigstens
ein an einer Abspannstelle am hinteren Ende des Trägerfahrzeugs befestigtes Seil
vorhanden, dessen freies Ende mit einem Haken zum lösbaren Befestigen am Panzerfahrzeug
versehen ist.
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Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal der Vorrichtung- ist der
Rahmen des Trägerfahrzeugs an seinem hinteren Ende mit gegen den Erdboden ausfahrbaren
Stützen versehen, die ein Kippen des Trägerfahrzeugs beim Nach-Hinten-Verfahren
des Panzerfahrzeugs vor dem
Aufsetzen der Endkante der Ladepritsche
auf dem Erdboden verhindern.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in Seitenansicht und stark
schematisiert ein Trägerfahrzeug in Gestalt eines Lastkraftwagens mit darauf aufgeladenen
Panzerfahrzeug, Fig. 2 dieselbe Ansicht wie in Fig. 2 am Ende einer ersten Phase
des erfindungsgemäßen Abladevorgangs, in welcher das Panzerfahrzeug mit seinem Schwerpunkt
unter Mitnahme des Hebearms bis hinter die Achse der Rollen am Hinterende des Trägerfahrzeugs
verfahren worden ist, Fig. 3 dieselbe Seitenansicht während des daraufhin stattfindenden
Anhebens des Hebearms und Abkippens der Ladepritsche, Fig. 4 dieselbe Ansicht nach
Beendigung des Abkippens, Ausklinken des Seils am Panzerfahrzeugs und Beginn des
Weiterfahrens des Panzerfahrzeugs auf den Erdboden und Fig. 5 diesselbe Seitenansicht,
nachdem das Panzerfahrzeug vollständig von der Ladepritsche auf den Erdboden gefahren
worden ist.
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Gemäß der Darstellung in der Zeichnung hat ein als Trägerfahrzeug
dienender Lastkraftwagen 1 einen Fahrzeugrahmen 2 und einen Hebearm 3. Der Hebearm
3 kann gegenüber dem Fahrzeugrahmen 2 unter der Wirkung eines hydraulischen Kraftzylinders
4 verschwenken, wobei der Fahrzeugrahmen 2 und der Hebearm 3 schwenkbar miteinander
durch eine Querachse 3 verbunden sind, die sich in deren rückwärtigen Bereichen
befindet Der Hebearm 3 hat an seinem vorderen Ende einen in der nach vorn geschwenkten
Stellung nach aufwärts abgeknickten Hebearmteil 6, der in Richtung des Hebearms
3 unter der Wirkung eines hydraulischen Kraftzylinders 7 teleskopiert werden kann
und an seinem freien Ende mit einem Haken 9 versehen ist. Ein lösbarer Unterbau
8 in Gestalt einer Ladepritsche kann auf dem Hebearm 3 und dem Fahrzeugrahmen 2
abgesetzt werden. Er weist an seiner Oberseite eine hintere Zufahrrampe 10 sowie
seitliche Führungen 11 auf.
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Seine Unterseite kann auf Rollen 12 abrollen, die an der Hinterkante
des Fahrzeugrahmens 1 gelagert sind. Die Ladepritsche 8 weist an ihrem erhöhten
Vorderende eine Querachse oder Öse 13 auf, die mit dem Haken 9 am Hebearmteil 6
zusammenarbeitet. Die Ladepritsche 8 dient zum Aufnehmen des Panzerfahrzeugs wie
beispielsweise eines Panzerkampfwagens 14. Am rückwärtigen Ende des Trägerfahrzeugs
1 sind ausfahrbare Stützfüße 15 angeordnet, die einen Teil des Gewichts des Panzerwagens
14 aufnehmen, wenn dieser abgeladen wird.
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Die Hydraulikanlage des Trägerfahrzeugs 1 ist mit Ventilen ausgerüstet,
deren Öffnen und Schließen mittels Handbetätigung vorgenommen werden kann. Dies
gestattet ein Verbinden der verschiedenen Arbeitskammern der Kraftzylinder 4 und
7 mit dem Vorratsbehälter für die Hydraulikflüssigkeit des Fahrzeugs Die Ventile
sind Nadelventile oder -schieber und erlauben deshalb eine Regelung der Durchflußmenge.
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Diese Maßnahmen sind bekannt und gestatten unter Anwendung eines bekannten
Verfahrens das Auf- und Abladen eines Panzerfahrzeugs
14, auch
wenn dessen Maschine ausgefallen ist. Demgegenüber gestatten das Verfahren und die
Vorrichtung nach der Erfindung ein Abladen des Panzerfahrzeugs 14, wenn das Trägerfahrzeug
ausgefallen ist.
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Hierzu verbindet auf beiden Seiten der Ladepritsche 8 je ein Seil
17 das Panzerfahrzeug 14 mit einem Festpunkt 16 am Fahrzeugrahmen 2. Dieser Festpunkt
16 ist zum hinteren Ende des Trägerfahrzeugs 1 hin gelegen Das Seil 17 verläuft
über eine Umlenkrolle 18, die am vorderen Ende der Ladepritsche 8 drehbar angeordnet
ist. Das Trägerfahrzeug 1 ist in Fig. 1 mit dem darauf aufgeladenen Panzerfahrzeug
14 in Marschstellung gezeigt.
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Die Stützfüße 15 sind hdchgezogen, und das Seil 17 ist entspannt.
Der Hebearmteil 16 ist vollständig nach vorn mit Bezug auf das Trägerfahrzeug 1
ausgefahren.
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Das Abladen des Panzerfahrzeugs 14 bei ausgefallenem Trägerfahrzeug
geschieht auf folgende Weise: Die Stützfüße 13 werden abgesenkt, und die Kanone
des Panzerwagens 14 wird leicht angehoben. Weiterhin werden alle Einrichtungen zum
Festmachen des Panzerwagens 14 auf der Ladepritsche 8 gelöst. Das Trägerfahrzeug
1 wird mit blockierten Bremsen stillgesetzt. Das dem großen Arbeitskammerquerschnitt
des Kraftzylinder 7 entsprechende Ventil wird geöffnet. Das Panzerfahrzeug 14 wird
in Bewegung gesetzt und spannt schließlich die Seile 17. Das Verfahren des Panzerwagens
14 verursacht daraufhin ein Zurückschieben der Ladepritsche 8 und des Hebearmteils
6 in Richtung des Pfeils 19 mit Hilfe der Seile 17 und der Umlenkrollen 18. Die
Ladepritsche 8 gleitet dabei über die Rollen 12 und den Fahrzeugrahmen 2. Eine Markierung
2o an der Seitenkante der Ladepritsche 8 ermöglicht die Feststellung der Stellung
der Ladepritsche, in welcher die aus der Ladepritsche und dem Panzerfahrzeug bestehende
Einheit das Übergewicht bekommt. Der größte Teil des Gewichts befindet sich
dann
hinten, und das Vorderteil des Trägerfahrzeugs 1 wird angehoben bis zur Abstützung
der Stützfüße 15 auf dem Erdboden.
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In dieser Stellung der Ladepritsche 8 wird das entsprechende Ventil
für den Kraftzylindern 7 geschlossen und ein für die im Querschnitt kleinere Arbeitskammer
des Kraftzylinders 4 geöffnet, wobei das Panzerfahrzeug 14 mit angezogenen Bremsen
stillsteht. Das Öffnen dieses Ventils gestattet ein Kippen der Einheit Hebearm 3
und Ladepritsche 8 um die Achse 5 bzw. die Rollen 12; wobei dieses Kippen von dem
Übergewicht der Anordnung hervorgerufen wird. Die Geschwindigkeit der Kippbewegung
kann durch mehr oder weniger großes öffnen des dem Kraftzylinder 4 zugeordneten
Ventils geregelt werden. Sobald das hintere Ende des Panzerfahrzeugs 14 den Erdboden
berührt, wird die Kippbewegung beendet, und das vordere Ende des Trägerfahrzeugs
1 nimmt seine Abstützung mit der Vorderachse wieder auf. Die Seile 17 werden nun
wieder ausgehängt, und das Panzerfahrzeug 14 kann mit eigenen Mittel auf den Erdboden
gefahren werden.
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Der Abladevorgang ist damit beendet.
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Dieses Verfahren läßt sich auch zum Abladen sonstiger auf einem Trägerfahrzeug
abgesetzter selbstfahrender Fahrzeug verwenden wie beispielsweise einem Schützenpanzer,
einem Tiefbaufahrzeug oder einem sonstigen Fahrzeug. Die Erfindung ist von besonderer
Bedeutung für den Transport von Militärfahrzeugen, insbesondere -im Ernstfall. Wenn
im Fall eines Gefechts das Trägerfahrzeug beschädigt wird, ist es immer noch möglich,
das Panzerfahrzeug durch das erfindungsgemäße Verfahren einsatzbereit zu machen
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