DE3335127A1 - Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen fluessigkeiten

Info

Publication number
DE3335127A1
DE3335127A1 DE19833335127 DE3335127A DE3335127A1 DE 3335127 A1 DE3335127 A1 DE 3335127A1 DE 19833335127 DE19833335127 DE 19833335127 DE 3335127 A DE3335127 A DE 3335127A DE 3335127 A1 DE3335127 A1 DE 3335127A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
filter
mercury
filter medium
ultrasound
liquid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19833335127
Other languages
English (en)
Other versions
DE3335127C2 (de
Inventor
Bruno Dipl.-Ing. Bangler (TU), 8263 Burghausen
Karl-Heinz 8261 Tittmoning Fahrmeier
Jan-Hinrich Dipl.-Ing. Janssen (Fh)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Wacker Chemie AG
Original Assignee
Wacker Chemie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Wacker Chemie AG filed Critical Wacker Chemie AG
Priority to DE19833335127 priority Critical patent/DE3335127A1/de
Priority to CH456784A priority patent/CH662337A5/de
Publication of DE3335127A1 publication Critical patent/DE3335127A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3335127C2 publication Critical patent/DE3335127C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B43/00Obtaining mercury
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D29/00Filters with filtering elements stationary during filtration, e.g. pressure or suction filters, not covered by groups B01D24/00 - B01D27/00; Filtering elements therefor
    • B01D29/11Filters with filtering elements stationary during filtration, e.g. pressure or suction filters, not covered by groups B01D24/00 - B01D27/00; Filtering elements therefor with bag, cage, hose, tube, sleeve or like filtering elements
    • B01D29/114Filters with filtering elements stationary during filtration, e.g. pressure or suction filters, not covered by groups B01D24/00 - B01D27/00; Filtering elements therefor with bag, cage, hose, tube, sleeve or like filtering elements arranged for inward flow filtration
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/28Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F2101/00Nature of the contaminant
    • C02F2101/10Inorganic compounds
    • C02F2101/20Heavy metals or heavy metal compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Water Treatment By Electricity Or Magnetism (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Abtrennung von Quecksilber aus wäßrigen
  • Flüssigkeiten.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Quecksilber aus wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere Alkalilaugen.
  • Quecksilber stellt sowohl in metallischer als auch in ionogener Form eine der stärksten Umweltbelastungen dar. Es ist daher unerläßlich, seine Freisetzung möglichst weitgehend einzuschränken oder zu unterbinden. Eine bedeutende Emissionsquelle für Quecksilber in wäßrigen Flüssigkeiten sind Anlagen, in denen die Chloralkalielektrolyse nach dem Amalgamverfahren durchgeführt wird. Für die Reinigung der bei diesem Prozeß auftretenden, quecksilberhaltigen Flüssigkeiten, z. B. Natronlauge oder Abwässer, sind eine Reihe von Verfahren bekannt geworden.
  • Gemäß dem DDR-Wirtschaftspatent 139 068 wird Quecksilber durch Anschwemmfiltration auf Schichten aus Aktivkohle oder Graphitpulver in Patronen- oder Zentrifugalscheiben-Druckfiltern abgeschieden und durch destillatives Aufarbeiten des Filterkuchens wieder zurückgewonnen. Die bei diesem Verfahren verwendeten Filterhilfsmittel sind jedoch vergleichsweise teuer und ihre Aufarbeitung umständlich. Gemäß der DE-OS 28 19 153 läßt sich Quecksilber auch durch Tiefenfiltration im Quarzsand bestimmter Korngröße abtrennen und dann durch Rückspülung ausschwemmen. Dieses Verfahren erfordert jedoch eine beträchtliche Schichtdicke des Filtermediums und hat daher einen entsprechend hohen Platzbedarf.
  • In der letztgenannten Anmeldung werden noch weitere Methoden zur Abtrennung von Quecksilber aus wäßrigen Flüssigkeiten diskutiert. Allen genannten Verfahren ist gemeinsam, daß ein Durchtreten des Quecksilbers auf die Reinseite des Filtermediums sorgfältig vermieden wird.
  • Die Aufgabe der Erfindung lag, ausgehend von diesem Stand der Technik darin, ein Verfahren anzugeben, welches ohne Verwendung von Filtrationshilfsmitteln bei geringem Platzbedarf die Abtrennung von Quecksilber aus wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere Alkalilaugen gestattet.
  • Überraschend wurde nun gefunden, daß sich Quecksilber aus wäßrigen Phasen nicht nur abtrennen läßt, indem man es sorgfältig mit Hilfe eines Filtermediums von der Reinseite zurückhält, sondern im Gegensatz dazu auch dann, wenn man es zum Durchtreten durch ein geeignetes Filtermedium auf die Reinseite bringt.
  • Gelöst wird daher die Aufgabe durch ein Verfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß in einem Filtergefäß die Flüssigkeit zum Durchströmen eines Filtermediums, bestehend aus mindestens einer, zur Tiefenfiltration geeigneten verfilzten Schicht gebracht wird, daß das durchtretende, sich absetzende Quecksilber, während die restliche Flüssigkeit das Filtergefäß verläßt, gesammelt und periodisch aus dem Filtergefäß entfernt wird, und daß periodisch das Filtermedium von zurückgehaltenem Material befreit wird.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich grundsätzlich wäßrige Flüssigkeiten reinigen, die Quecksilber in elementarer Form enthalten. Lösungen, in denen ionogenes Quecksilber vorliegt,müssen erst einem Reduktionsschritt, beispielsweise durch Zugabe von Hydrazin (vgl. z. B.
  • DE-OS 19 58 169), Natriumborhydrid (vgl. z. B. US-PS 37 64 528) oder Hydroxylamin unterworfen werden, bevor die eigentliche Abtrennung des Quecksilbers durchgeführt werden kann. Mit besonderem Vorteil wird das Verfahren bei quecksilberhaltigen wäßrigen Phasen eingesetzt, die im Zusammenhang mit der Chloralkalielektrolyse nach dem Amalgamverfahren in Spülkreisläufen, in Form von quecksilberhaltigem Brauch-, Zersetzer- und Abwasser oder insbesondere quecksilberhaltiger Natron- oder Kalilauge anfallen. Gut gelingt dabei auch die schwierige Abtrennung von fein in der übrigen Flüssigkeit verteiltem Quecksilber.
  • Besondere Bedeutung kommt der Auswahl des Filtermediums zu.
  • Als gut geeignet haben sich verfilzte Schichten aus faserigem Material erwiesen, welche eine Tiefenfiltration gestatten.
  • Solche Materialien sind beispielsweise Nadelfilze, Spinnfaservliese, gesintertes Textilmaterial oder Filze bzw.
  • Vliese, z.B. aus metallischen oder Kunststoffäden. Zweckmäßig werden sie mit Porenweiten von 0,4 bis 50 um, bevorzugt 1 bis 20 um, ausgewählt, wobei günstig eine möglichst gleichmäßige Porenweite des gesamten Filtermediums anzustreben ist. Weiterhin hat sich eine annähernd konische Form der Poren bewährt.
  • Grundsätzlich sind auch unter 0,4 um liegende Porenweiten möglich; diese ermöglichen zwar eine gründliche Abtrennung des Quecksilbers, aber, wegen der geringen Durchströmraten bei erheblichem und wirtschaftlich meist nicht mehr vertretbarem Zeitaufwand.
  • Zu beachten ist ferner die chemische Beständigkeit des Materials, das auch dem Angriff heißer, konzentrierter Alkalilaugen, z. B. auf 80 - 950C befindlicher, etwa 50 Gew. %iger Natron- oder Kalilauge standhalten muß. Geeignete Materialien sind daher beispielsweise Polytetrafluorethylen, Polypropylen, oder Nickel.
  • Das jeweils ausgewählte Filtermedium wird in einem zweckmäßig allseitig geschlossenen #iltcrqefäß so angeordncXl, daß (s von der zu reinigenden Flüssigkeit zwangsdurchströmt wird.
  • In der Regel wird man eine Anordnung wählen, bei der lediglich eine Schicht des Filtermediums durchströmt wird, wenngleich es auch möglich ist, mehrere zu durchströmende Schichten hintereinanderzuschalten. Bewährt hat sich eine Anordnung in Form von Filterpatronen oder insbesondere Filterkerzen, da ihr Platzbedarf besonders gering ist. Solche Filterkerzen -wie auch die zugehörigen Filtergefäße - sind in der Filtriertechnik üblich und im Handel erhältlich. Ihre Dimensionierung kann in der dem Fachmann vertrauten Weise nach Maßgabe der jeweils vorgegebenen Durchflußmengen erfolgen. Auch die Schichtdicke des Filtermediums kann in gängigen Bereichen, die beispielsweise bei im Handel befindlichen Filterkerzen typisch bei etwa 150 bis 250 um liegen, gewählt werden. Auch der Einsatz von Filterplatten oder -tellern ist denkbar.
  • Das eigentliche Trennverfahren wird zweckmäßig in der Weise durchgeführt, daß die das Quecksilber in beispielsweise feindispergierter Form enthaltende Flüssigkeit, beispielsweise heiße, 50 Gew.-%ige Natronlauge, gegebenenfalls nach Durchlauf eines Absitzbeckens zur Abtrennung grober Verunreinigungen, über ein geeignetes Zuleitungssystem z. B.
  • mittels Pontonpumpen in das Filtergefäß, beispielsweise eine Kerzenfilteranlage, gedrückt wird. Beim Durchströmen des z.B. aus Polypropylen gefertigten Filtermediums, etwa in einer Filterkerze, wachsen die anfänglich fein verteilten Quecksilberpartikel zu größeren Teilchen zusammen, welche nach ihrem Durchtreten auf die Reinseite nach unten sinken und sich am Boden des Filtergefäßes sammeln. Dieser Bodensatz kann zweckmäßig über eine Auslaßvorrichtung periodisch entnommen und, gegebenenfalls nach beispielsweise destillativer Aufarbeitung, weiterverwendet und z.B. erneut dem Elektrolysenquecksilber zugeschlagen werden. Auch die überstehende, vom Quecksilber befreite Flüssigkeit, z.B.
  • Natronlauge, kann aus dem Filtergefäß abfließen und ihrer weiteren Verwendung zugeführt werden.
  • Im Verlauf des Betriebes reichert sich das Filtermedium mit Quecksilberresten und/oder anderen, in der Flüssigkeit mitgeführten feinen Schmutzpartikeln an. Um den daraus resultierenden, sich allmählich erhöhenden Druckverlust am Filter nicht über einen bestimmten, in der Regel gerätemäßig vorgegebenen Wert ansteigen zu lassen, ist es nötig, das Filtermedium von Zeit zu Zeit von diesen Rückständen zu befreien.
  • Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß das gebrauchte Filterelement gegen ein gereinigtes ausgetauscht, extern, beispielsweise durch Säureeinwirkung, gereinigt und schließlich wieder eingesetzt wird.
  • Vorteilhafter sind jedoch Verfahrensweisen, bei denen die Filterelemente im Filtergefäß verbleiben können, während sie von dem zurückgehaltenen Material befreit werden. An sich geeignet ist beispielsweise die Methode des Rückspülens, bei der eine Reinigungsflüssigkeit in Gegenrichtung durch das Filtermedium gepumpt wird, um die Rückstände auszuschwemmen. Diese Methode erfordert jedoch in der Regel einen hohen Zeitaufwand, auch bei Parallelinstallation von zwei alternierend betriebenen und abzureinigenden Filtern.
  • Erheblich verkürzte Abreinigungszeiten, gewöhnlich etwa 5 bis 30 Minuten, lassen sich erzielen, wenn während des Rückspülens gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens das Filtermedium der Einwirkung von Ultraschall unterworfen wird. Diese Methode eignet sich vor allem für Filterkerzen, welche sich aufgrund ihres geringen Platzbedarfes und ihrer Form in einfacher Weise von einer sie beispielsweise ringförmig umgebenden Ultraschallquelle beschallen lassen. In diesem Fall haben sich Schallfrequenzen von 16 bis 40, bevorzugt 20 bis 30 khz und Beschallungsstärken von 50 bis 1000, vorzugsweise 100 bis 300 W/1 als zweckmäßig erwiesen. Diese Werte lassen sich jedoch nicht ohne weiteres auf andere, der jeweiligen Form des Filtermediums entsprechend geformte Ultraschallquellen übertragen, sondern werden zweckmäßig empirisch ermittelt. Günstig ist es daher, wenn beide Größen am eigentlichen#Ultraschallgenerator regelbar sind, und zwar günstig stufenlos.
  • Der Zeitabstand zwischen den Rückspülschritten, der gewöhnlich, je nach Durchflußmenge und Verunreinigungsgrad der Flüssigkeit bei ca. 1 bis 5 Tagen liegt, läßt sich erheblich verlängern, wenn gemäß einer günstigen Ausführungsform der Erfindung das Filtermedium auch während des Durchströmens der zu reinigenden Flüssigkeit periodisch, im allgemeinen etwa im Abstand von 1 bis 5 Stunden und für etwa 5 bis 25 Minuten, mit Ultraschall bestrahlt wird. Durch eine derartige Behandlung lassen sich die Abreinigungsintervalle in der Regel auf etwa 10 bis 20 Tage ausdehnen.
  • Angesichts der Schnelligkeit, mit der sich das Filtermedium bei mit Rückspülung verbundener Ultraschalleinwirkung von zurückgehaltenem Material befreien läßt, kann sogar auf eine, im Regelfall jedoch bevorzugte, Parallelinstallation von alternierend betriebenen und abzureinigenden Filtern verzichtet werden.
  • Anhand der Figur wird eine zweckmäßige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielhaft näher erläutert, bei der als Filtermedium Filterkerzen eingesetzt werden.
  • In das Filtergefäß 1 strömt über den Einlaß 2 die zu reinigende Flüssigkeit, beispielsweise Natronlauge aus der Chloralkalielektrolyse, die feinverteiltes, metallisches Quecksilber enthält. Das Gemisch strömt unter Druck, welcher z. B. mittels einer nicht dargestellten Kreiselpumpe erzeugt wird, durch die Filterkerze 3. Dabei vergrößern sich die Quecksilberteilchen und sinken nach ihrem Durchtreten auf die Reinseite nach unten, wo sie sich oberhalb des Quecksilberauslasses 4 sammeln und nach Erreichen einer bestimmten Menge abgelassen werden. Die überstehende Natronlauge verläßt das Filtergefäß über den Flüssigkeitsauslaß 5.
  • Von Zeit zu Zeit wird die Filterkerze 3 mit Hilfe einer das Filtergefäß ringförmig umgebenden Ultraschallquelle 6, die über einen Ultraschallgenerator 7 gespeist ist, der Einwirkung von Ultraschall unterworfen. Wenn der am Filter auftretende Druckverlust einen bestimmten, meist apparativ vorgegebenen Grenzwert erreicht, wird in einem Rückspülschritt die Filterkerze 3 von zurückgehaltenen Verunreinigungen, dem sogenannten "Schlamm" befreit. Zu diesem Zweck wird bei geschlossenem Einlaß 2 durch den Flüssigkeitsauslaß 5 eine Spülflüssigkeit, beispielsweise Wasser, bei eingeschalteter Ultraschallquelle in Gegenrichtung durch die Filterkerze 3 gepumpt. Dadurch wird der angesammelte "Schlamm" ausgeschwemmt und kann über den geöffneten Schlammauslaß 8 das Filtergefäß verlassen. Nach Abschluß des Rückspülschrittes wird der Schlammauslaß 8 geschlossen und über den wieder geöffneten Einlaß 2 kann erneut zu reinigende Flüssigkeit in das Filtergefäß eintreten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet mit Hilfe einer platzsparenden, unkomplizierten Anordnung die effektive Abtrennung des Quecksilbers aus quecksilberhaltigen Flüssigkeiten, insbesondere solchen, welche bei der Chloralkalielektrolyse nach den: Amalgamverfahren anfallen. Die verbleibenden Restgehalte an Quecksilber können zumeist bis in den Bereich von etwa 0,01 bis 0,1 mg Hg pro kg Flüssigkeit vermindert werden, wobei jeweils bei höherem Durchsatz in der Regel auch die höheren Restgehalte an Quecksilber festgestellt werden. Je niedrigere Restwerte angestrebt werden, desto niedriger sollte auch der Durchsatz bzw. die spezifische Filterbelastung (Durchflußmenge pro Filterfläche und Zeit) gehalten werden. Dies kann dementsprechend durch Verringerung der Durchflußmenge und/oder Vergrößerung der Filterfläche, also etwa durch Parallelinstallation mehrerer Filtereinrichtungen geschehen. Die jeweils geeigneten Verfahrensparameter werden zweckmäßig empirisch ermittelt; in vielen Fällen kann ein annähernd linearer Zusammenhang zwischen der Durchflußmenge bzw. der spezifischen Filterbelastung und dem Restgehalt an Quecksilber festgestellt werden. Die resultierenden Werte werden sowohl was Natronlauge als auch was Ab- oder Brauchwasser anbelangt selbst strengen Maßstäben vollauf gerecht.
  • Die nachstehenden Ausführungsbeispiele dienen der weiteren, modeilhaften Erläuterung, nicht der Beschränkung des Erfindungsgedankens.
  • Beispiel 1 Es wurde eine handelsübliche,der Figur entsprechende Kerzenfiltereinrichtung verwendet, welche mit drei ebenfalls handelsüblichen Filterkerzen (Fa. Pall, Typ HDC, Filtermedium aus Polypropylen, Porenweite 8 um, Filterfläche je 0,46 m2) bestückt war.
  • Durch diese Anordnung wurde, mit einem Durchsatz von ca. 700 l/h, heiße, 50 Gew.-Voige Natronlauge aus der Chloralkalielektrolyse nach dem Amalgamverfahren geleitet. Die spezifische Filterbelastung betrug etwa 0,5 m3/m2h, der Quecksilbergehalt der Natronlauge 20 + 5 mg Hg/kg Lauge.
  • Nach durchschnittlich etwa 1,5 Tagen war der Druckverlust am Filter von anfänglich ca. 0,4 bar auf etwa 2 bar angestiegen.
  • Nun wurde der Natronlauge zufluß gestoppt und das Filter während etwa 10 Minuten mit Wasser rückgespült. Während des gesamten Rückspülvorganges wurde auf die Filterkerzen mittels einer die Filteranlage parallel zur Längsachse ringförmig umgebenden Ultraschallquelle Ultraschall (Frequenz etwa 20 kHz, Leistung etwa 150 W/1 umfaßter Raum) eingestrahlt.
  • Dadurch wurden die im Laufe der Zeit zurückgehaltenen Verunreinigungen aus dem Filtermedium entfernt und ausgeschwemmt und konnten über den Schlammauslaß abgelassen werden.
  • Nach Beeendigung des Rückspülens und der Ultraschalleinstrahlung wurde erneut die Natronlauge zufuhr aufgenommen und bei einem Druckverlust von 0,4 bar am Filter die Entfernung des Quecksilbers fortgesetzt. Die erhaltene Natronlauge wies einen Quecksilbergehalt von 0,4 mg Hg pro kg Natronlauge auf.
  • In derselben Anordnung wurde in analoger Weise das Verfahren mit einem Laugendurchsatz von 500 l/h durchgeführt (spezi-32 fische Filterbelastung ca. 0,36 m3/m2h). Der Zeitraum, in welchem der Druckverlust am Filter auf 2 bar anstieg, und dementsprechend die Intervalle zwischen den Abreinigungen durch Rückspülen und Beschallen des Filtermediums verlängerten sich auf etwa 2,5 Tage.
  • Der Quecksilbergehalt der erhaltenen Natronlauge betrug durchschnittlich 0,2 mg Hg pro kg Natronlauge.
  • In gleicher Weise wurde schließlich der Laugendurchsatz auf 400 l/h gesenkt, entsprechend einer spezifischen Filterbelastung von ca. 0,29 m3 /m2h. Die Abreinigung des Filtermediums mit Beschallung und Rückspulung wurde im Abstand von jeweils ca. 5 Tagen durchgeführt.
  • Der Quecksilbergehalt der erhaltenen Natronlauge betrug durchschnittlich 0,06 mgHg pro kg Natronlauge.
  • Beispiel 2 In der in Beispiel 1 beschriebenen Anlage wurde, bei ansonsten gleichen Verfahrensbedingungen, das Filtermedium während des Durchleitens der zu reinigenden Natronlauge periodisch in Zeitabständen von 2 Stunden für jeweils 10 Minuten mit Ultraschall ( 20 kHz, 150 W/1) bestrahlt.
  • Dadurch konnten die Abreinigungsintervalle mit zusätzlicher Rückspülung auf ca. 14 Tage ausgedehnt werden.
  • Bei einem Durchsatz von 300 l/h Natronlauge und einem Gehalt von etwa 20 + 5 mgHg/kg Lauge wurde mit Hilfe der Beispiel 1 entsprechenden Kerzenfiltereinrichtung eine Natronlauge mit durchschnittlich 0,02 mg Hg/kg Lauge erhalten.
  • Beispiel 3 Abwasser aus der Chloralkalielektrolyse nach dem Amalgamverfahren, welches Quecksilber sowohl in ionogener als auch elementarer Form enthielt, wurde zunächst in einem Absitzbecken mit 2 Gew.-%iger, wäßriger Hydrazinlösung versetzt und teilumgepumpt, bis ein Hydrazingehalt von etwa 45 mg/l erreicht war. In dem Becken schieden sich dabei bereits Schmutzpartikel sowie ein Teil des nunmehr vollständig in reduzierter Form vorhandenen Quecksilbers ab.
  • Anschließend wurde die überstehende alkalische Flüssigkeit mittels Salzsäure auf einen pH-Wert von etwa 9 - 10 eingestellt, aus dem Absitzbecken abgezogen und gemäß Beispiel 1 durch eine analog der Figur gestaltete Filteranordnung geleitet.
  • Es wurden 3 handelsübliche Filterkerzen (Fa. Pall, Typ HDC, Filtermedium aus Polypropylen, Porenweite 15 um, Filterfläche je 0,46 m2 ) eingesetzt, der Durchfluß wurde auf ca.
  • 400 l/h eingestellt. Etwa alle 4 Stunden wurde,nach Anstieg des Druckverlustes am Filter von 0,3 auf 2,5 bar, das Filtermedium durch 10-minütiges Rückspülen in Verbindung mit Ultraschalleinwirkung ( 20 kHz, 150 W/1) abgereinigt.
  • Der Quecksilbergehalt des Abwassers betrug vor der Reduktion etwa 11 - 13 mg Hg/l Flüssigkeit, beim Auslauf aus dem Absitzbecken etwa 1,0 - 2,8 mg Hg/l Flüssigkeit, und nach der erfindungsgemäßen Behandlung 0,04 - 0,06 mg Hg/l Flüssigkeit.
  • - Leerseite -

Claims (6)

  1. Patent ansprüche: 1. Verfahren zur Abtrennung von Quecksilber aus wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere Alkalilaugen, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß in einem Filtergefäß die Flüssigkeit zum Durchströmen eines Filtermediums, bestehend aus mindestens einer, zur Tiefenfiltration geeigneten verfilzten Schicht gebracht wird, daß das durchtretende, sich absetzende Quecksilber, während die restliche Flüssigkeit das Filtergefäß verläßt, gesammelt und periodisch aus dem Filtergefäß entfernt wird, und daß periodisch das Filtermedium von zurückgehaltenem Material befreit wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Filtermedium periodisch der Einwirkung von Ultraschall unterworfen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Filtermedium durch Rückspülen von zurückgehaltenem Material befreit wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Filtermedium während des Rückspülens der Einwirkung von Ultraschall unterworfen wird.
  5. 5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Porenweite des Filtermediums zwischen 0,4 und 50 um ausgewählt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Filtermedium in Form von Filterkerzen vorgelegt wird.
DE19833335127 1983-09-28 1983-09-28 Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen fluessigkeiten Granted DE3335127A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19833335127 DE3335127A1 (de) 1983-09-28 1983-09-28 Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen fluessigkeiten
CH456784A CH662337A5 (de) 1983-09-28 1984-09-24 Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen fluessigkeiten.

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19833335127 DE3335127A1 (de) 1983-09-28 1983-09-28 Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen fluessigkeiten

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3335127A1 true DE3335127A1 (de) 1985-04-11
DE3335127C2 DE3335127C2 (de) 1990-08-16

Family

ID=6210300

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19833335127 Granted DE3335127A1 (de) 1983-09-28 1983-09-28 Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen fluessigkeiten

Country Status (2)

Country Link
CH (1) CH662337A5 (de)
DE (1) DE3335127A1 (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5006165A (en) * 1988-12-23 1991-04-09 Gte Products Corporation Method for mercury refinement
DE4221205A1 (de) * 1992-06-27 1994-01-05 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur Aufarbeitung von mit einer Silberamalgamschicht überzogenen Trägern aus in einem Lösemittel löslichen Kunststoff
WO2004048624A1 (de) * 2002-11-26 2004-06-10 Basf Aktiengesellschaft Verfahren zur entfernung von quecksilber aus mit quecksilber verunreinigten lösungen
AT503282B1 (de) * 2006-04-24 2007-09-15 Hermann Huethmayr Verfahren zum filtrieren von flüssigkeiten
EP2188813A1 (de) * 2007-05-30 2010-05-26 Dominion Engineering, Inc. Vorrichtung und verfahren zur erhöhung der filterkapazität mittels ultraschallregenerierung

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2527897A1 (de) * 1974-07-22 1976-02-05 Solvay Verfahren zur entfernung von quecksilber aus einer waessrigen suspension von metallischem quecksilber und zur wiedergewinnung von quecksilber
DE2819153A1 (de) * 1978-05-02 1979-11-15 Wacker Chemie Gmbh Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen loesungen
DD139068A3 (de) * 1976-12-10 1979-12-12 Harri Tischendorf Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus alkalilaugen

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2527897A1 (de) * 1974-07-22 1976-02-05 Solvay Verfahren zur entfernung von quecksilber aus einer waessrigen suspension von metallischem quecksilber und zur wiedergewinnung von quecksilber
DD139068A3 (de) * 1976-12-10 1979-12-12 Harri Tischendorf Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus alkalilaugen
DE2819153A1 (de) * 1978-05-02 1979-11-15 Wacker Chemie Gmbh Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen loesungen

Cited By (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5006165A (en) * 1988-12-23 1991-04-09 Gte Products Corporation Method for mercury refinement
DE4221205A1 (de) * 1992-06-27 1994-01-05 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur Aufarbeitung von mit einer Silberamalgamschicht überzogenen Trägern aus in einem Lösemittel löslichen Kunststoff
WO2004048624A1 (de) * 2002-11-26 2004-06-10 Basf Aktiengesellschaft Verfahren zur entfernung von quecksilber aus mit quecksilber verunreinigten lösungen
US7332090B2 (en) 2002-11-26 2008-02-19 Basf Aktiengesellschaft Process for the removal of mercury from solutions contaminated with mercury
AT503282B1 (de) * 2006-04-24 2007-09-15 Hermann Huethmayr Verfahren zum filtrieren von flüssigkeiten
EP2188813A1 (de) * 2007-05-30 2010-05-26 Dominion Engineering, Inc. Vorrichtung und verfahren zur erhöhung der filterkapazität mittels ultraschallregenerierung
EP2188813A4 (de) * 2007-05-30 2011-05-25 Dominion Eng Inc Vorrichtung und verfahren zur erhöhung der filterkapazität mittels ultraschallregenerierung
US8052879B2 (en) 2007-05-30 2011-11-08 Dominion Engineering, Inc. Apparatus and method for increasing filter capacity using ultrasonic regeneration

Also Published As

Publication number Publication date
DE3335127C2 (de) 1990-08-16
CH662337A5 (de) 1987-09-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2903672C2 (de) Faserbündel-Druckfilter
DE4445682C2 (de) Verfahren zum Reinigen einer Trenneinrichtung mit untergetauchtem keramischen Filter
DE69637200T2 (de) Verfahren zur verbesserung des gasölstroms aus der flashzone einer verzögerten verkokungsanlage
DE2200113A1 (de) Verfahren zur herabsetzung des gehaltes an organischem kohlenstoff in mit organischen verbindungen verunreinigtem wasser
DE2506263A1 (de) Verfahren zur filterreinigung
DE2916121C2 (de) Verfahren zum Beseitigen von suspendierten Feststoffen aus Flüssigkeiten
DE60104212T2 (de) Vorrichtung zur behandlung von wasser mit ballastierten flocken
DE2655623C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen fester Teilchen aus einer Flüssigkeit
EP2294016B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur wasseraufbereitung
DE4415637C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Klärung und Aufbereitung von Waschwassern aus Fahrzeugwaschanlagen
DE3335127A1 (de) Verfahren zur abtrennung von quecksilber aus waessrigen fluessigkeiten
CH634757A5 (de) Verfahren und vorrichtung zur abscheidung von schwebstoffen aus suspensionen durch absitz- und filterverfahren.
DE2557417A1 (de) Verfahren zur rueckgewinnung und wiederverwendung der rueckspuelfluessigkeit von anschwemmfiltern
DE4445689A1 (de) Verfahren zum Reinigen von Schwimmbadwasser
EP1265819B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur abwasserreinigung
DE2328086A1 (de) Extraktionsverfahren mit hilfe von ionenaustauschern
WO2016180628A1 (de) Verfahren zur chemischen reinigung eines getauchten membranfilters und vorrichtung zur anwendung des verfahrens
DE102005043435B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Wasser mittels Magnetseparation
DE4111706C2 (de) Verfahren zur Reinigung kommunaler und industrieller Abwässer sowie von Deponie-Sickerwässern
EP0077411B1 (de) Verfahren zum Beseitigen von Feststoffen aus einer Flüssigkeit
EP3338877A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum filtern eines eine verschmutzung enthaltenden rohfluids mittels mindestens einer membranfiltereinheit sowie eine verwendung hierzu
EP4317082A1 (de) Verfahren zur reinigung von abwasser mit einem anschwemmfilter
DE2551416A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur abtrennung von oel aus mit oel verunreinigtem wasser
DE700832C (de) Einrichtung zum Reinigen von faserhaltigem Abwasser
EP0761830A2 (de) Verfahren zur Entfernung von metallischem Quecksilber aus Flüssigkeiten

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee