DE3333943A1 - Kationische disazoverbindungen - Google Patents
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Dr. F. ZumsteiK sen. -"Or/E. Assmann
Dip!.-Ing. F. Klingseisen - Dr. F. Zumstein jun.
PATENTANWÄLTE
ZUGELASSENE VERTRETER BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICE
CIBA-GEIGY AG (^
Basel (Schweiz) * ' 1-1409?/=
Kationische Disazoverbindungen
Die Erfindung betrifft neue kationische Disazoverbindungen, Verfahren
zu deren Herstellung sowie deren Verwendung als Farbstoffe zum Färben und Bedrucken von Textiltnaterialien, Leder und vor allem
Papier.
Die neuen kationischen Disazoverbindungen entsprechen
R - R
Π -fHNHCOXCONH—H- * >-N=N-K
2 An
worin bedeutet:
K unabhängig voneinander eine Kupplungskomponente, R unabhängig voneinander eine gegebenenfalls substituierte G1-C
Alkylgruppe,
R. unabhängig voneinander Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C -C, Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C-G, Alkoxy oder
R. unabhängig voneinander Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C -C, Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C-G, Alkoxy oder
Halogen,
X die direkte Bindung, -(CH„) -, worin y die Zahlen 1 bis 4 darstellt, -CH=CH-, einen Phenylenrest, einen Naphthylenrest, einen heterocyclischen Rest, einen -NH-Alkylen-
X die direkte Bindung, -(CH„) -, worin y die Zahlen 1 bis 4 darstellt, -CH=CH-, einen Phenylenrest, einen Naphthylenrest, einen heterocyclischen Rest, einen -NH-Alkylen-
(C -C)-NH-Rest oder einen -NH-Arylen-NH-Rest, und
1 ο
An ein Anion, mit der Bedingung, wenn die Kupplungskomponente K einen
Dimethylaminophenylrest bedeutet das zweiwertige Brjuckenglied X
nicht die -(CH ) -Grupppe darstellt.
Bevorzugte kationische Disazoverbindungen entsprechen der Formel I,
worin jeweils die beiden Symbole K, R und R. die gleiche Bedeutung haben, sich die -NHCOXCONH-Brücke in p-Stellung zum N-Atom des Benzthiazolrestes
befindet und X im Falle eines Phenylenrestes einen 1,3- oder 1,4-Phenylenrest darstellt.
K in der Bedeutung einer Kupplungskomponente kann beispielsweise darstellen: den Rest von Acetessigsäureaniliden, von Phenolen,
Tetrahydrochinolin, Benzomorpholin, Pyridonen, Chinolonen, Pyrazolonen, Aminopyrazolen, Indolen, Anilinen, Aminopyridinen, Naphtholen,
Naphtholcarbonsäureaniliden, Naphthylamine^ Aminothiazolen und Thiophenen. Diese Reste können noch substituiert sein beispielsweise
durch C -C -Alkylgruppen (-CH-, -CH1 n-C H , iso-C H , -CH9NH ,
-C2H4OH, -C2H4Cl) Cj-C^Alkoxygruppen (-OCH3, -OC2H5, n-OC.jH ,
ISO-OC3H7, -OC2H4OH, -OC2H4Cl) Halogen (F, Cl, Br) NO2, OH, CN
und/oder N (Alkyl)- wie z.B. /"-H
\h4oh
In den bevorzugten kationischen Disazoverbindungen stellt das Symbol
K den Rest von Anilin, Tetrahydrochinolin, Benzomorpholin oder Indolin dar.
R in der Bedeutung eines C,-C,-Alkylrestes stellt dar eine unverzweigte
oder verzweigte Alkylgruppe wie die Methyl-, Aethyl-, n- oder iso-Propyl- oder n-, sec- oder tert.-Butylgruppe; diese Gruppen
können substituiert sein, beispielsweise durch OH, Halogen wie Fluor, Chlor oder Brom, durch CONH-, oder durch Phenyl. - In den bevorzugten
Disazoverbindungen bedeutet R eine C H CONH2, -CH2-CHOH-CH31
-C H,OH oder -CH_ Gruppe.
R in der Bedeutung eines C -C^Alkylrestes stelLt dar eine unverzweigte
oder verzweigte Alkylgruppe wie die Methyl-, Aethyl-, n- oder iso-Propyl- oder n-, sec- oder tert.-Butylgruppe; diese
- -y- 8'
Gruppen können substituiert sein, beispielsweise durch Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom, durch OH oder CN.
R in der Bedeutung eines C -C.-Alkoxyrestes stellt dar eine unverzweigte
oder verzweigte Alkoxygruppe wie die Methoxy-, Aethoxy-, n- und iso-Propoxygruppe oder n- und iso-Butoxygruppe; diese
Gcuppen können noch substituiert sein, beispielsweise durch C -C,-Alkoxy, Halogen, OH oder CN.
In bevorzugten Disazoverbindungen bedeutet R Wasserstoff.
X in der Bedeutung einer -(CH0) -Gruppe, worin y die Zahlen 1 bis
4 bedeutet, stellt sowohl eine unverzweigte als auch verzweigte Alkylengruppe dar. Es handelt sich beispielsweise um die
-CH2-, -CH2-CH2-, -CH2-CH2-CH-, -CH2-CH(CH3).CH2- und
-CH2.CH .CH .CH2~Gruppe.
Bedeutet X eine heterocyclische Gruppe, so handelt es sich sowohl um ein 5- als auch um ein 6-Ringsystem welches als Heteroatom Stickstoff,
Schwefel oder Sauerstoff enthalten kann; genannt sind vor allem der Thiophen-, Pyrrol-, Furan-, und Pyridinrest.
Bedeutet X eine -NH-Alkylen (C -CJ-NH-Gruppe so kann die "Alkylen-Gruppe"
unverzweigt oder verzweigt sein. Genannt sind beispielsweise die -NH-CH2-NH-, -NH-CH2-CH2-NH-, -NH-CH -CH(CH3)-NH-,
-NH-CH .CH2.CH-NH-, -NH-CH2.CH2.CH2.CH2-NH-, -NH-CH2.CH2.CH(CH3)-NH-,
-NH-CH0.CH(CH0).CH--NH-, -NH-(CH0).-NH, -NH-(CH0),-NH- und
Z J i.
i. J
Zo
-NH-CH2.CH2.CH(CH3).CH2-NH-Grupp e.
Bedeutet X einen -NH-Arylen-NH-Rest so kommt beispielsweise ein -NH-phenylen(1.4
und 1.3)-NH- oder auch ein -NH-naphthylen-NH-Rest in Betracht worin der Phenylen- und Naphthylenrest noch substituiert
sein können, beispielsweise durch eine C -C,-Alkylgruppe.
Als Anionen An kommen sowohl anorganische wie organische Anionen in Frage; beispielsweise sind genannt: Halogen, wie Chlorid-, Bromid-
oder -iodid-, Sulfat-, Methylsulfat-, Aminosulfonat-, Perchlorat-,
Carbonat-, Bicarbonat-, Phosphat-, Phosphormolybdat-, Phosphorwolframat-,
Phosphorwolframmolybdat-, Benzolsulfonat-, Naphthalinsulfonat-, 'i-Chlorbenzolsulfonat-, Oxalat-, Maleinat-, Formiat-,
Acetat-, Propionate, Lactat-, Succinat-, Chloracetat-, Tartrat-, Methansulfonat- oder Benzoationen oder komplexe Anionen wie das von
Chlorzinkdoppelsalzen.
Bevorzugte Anionen An sind das Formiat-, Acetat-, Lactat-, Chlorid-,
Bromid-, Phosphat-, Methosulfat- und Tartration.
Besonders interessante kationische Disazoverbindungen entsprechen der Formel I, worin bedeuten:
K den Anilinrest der Formel
·—·
-· ^»-N (Alkyl C1-C, gegebenenfalls substituiert durch OH, Phenyl,
·Φ· C.-C,-Alkoxy, CN, Halogen)»
H oder (Alkyl C1-C,, Halogen)
H oder C1-C -Alkyl
oder der Formel | fi oder
H oder C -C -Alkyl gegebenenfalls substituiert durch OH, Phenyl, C-C,-Alkoxy,
CN oder Halogen
den Tetrahydrochinolinrest der Formel • · a
· ·Λ
I Il I
V V \
I b
worin die Stellen "a" Wasserstoff oder Alkyl C-C, bedeuten und "b" für Alkyl C1-C4 steht;
den Indolrest oder den Benzomorpholinrest der Formeln
\ / | % | * | ΐ a | bzw. | • · I Il |
/· |
9 Il |
V | •-a a |
/VV | .-a | ||
·■
\ |
/ | I | (H, Alkyl I | .-a a |
||
d | -C1-C4) d | |||||
worin die Stellen "a" Wasserstoff oder Alkyl C-C4 bedeutet und
"d" für gegebenenfalls durch OH substituiertes Alkyl C-C4 steht)
R eine gegebenenfalls durch OH oder C0NH„ substituierte C-C-Alkylgruppe,
R Wasserstoff, CH_ oder Cl,
X die direkte Bindung, -CH2-CH2-, -CH=CH-, 1,3- oder 1,4-Phenylen,
den Rest von 2,5-Thiophen, -NH-(CH0).-NH-, -NH-(CH0),-NH-, oder
<£ Z Zo
-NH-· · , worin der Phenylenrest durch C-C4-AIkVl sub
stituiert sein kann, und An ein Anion.
Die Herstellung der neuen kationischen Disazoverbindungen erfolgt nach
bekannter Art und Weise beispielsweise derart, dass man Disazoverbindungen der Formel II
K-N=N-* Il —t-NHCOXCONH—lh I x·-N=N-K (II)
Vv W
worin die Symbole K, R, und X die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben, mit einem den Rest "R" einführenden Quaternierungsmittel behandelt.
Die Quaternisierungsreaktion erfolgt ebenfalls nach bekannter Art
und Weise; sie kann z.B. in Eisessig oder in einem inerten Lösungsmittel
wie Chlorbenzol, gegebenenfalls in Gegenwart einer anorganischen Base, wie Magnesiumoxyd oder gegebenenfalls in wässriger
Suspension, oder ohne Lösungsmittel in einem Ueberschuss des Quaternisierungsmittel
bei einer Temperatur von ca. 20° bis 120°C erfolgen.
Geeignete Quaternisierungsmittel, welche den Rest "R" einführen, sind z.B. Alkylhalogenide, wie Methyl oder Aethyichlorid, Methyl-,
Aethyl- oder Butylbromid oder Methyl- oder Aethyljodid, vor allem jedoch Alkylsulfate wie Dimethyl-, Diäthyl- und Dibutylsulfat,
Benzylchlorid, Chloressigsäureamid, Acrylsäureester oder -amid,
Epoxyde wie Aethylenoxyd, Propylenoxyd, Epich1orhydrin und Alkylester
von aromatischen Sulfonsäuren, wie Methyl-p-toluolsulfonat,
Methylbenzolsulfonat sowie die Propyl- und Butylester von Benzolsulf onsäure.
Nach der Quaternisierung werden die.neuen kationischen Disazoverbindungen
der Formel I vom Reaktionsmedium getrennt und getrocknet.
Falls gewünscht oder erforderlich, ist es möglich, in diesen Verbindungen das Anion An gegen ein anderes Anion auszutauschen.
Die Disazoverbindungen der Formel II sind neu; man erhält diese Verbindungen beispielsweise, in dem man entweder
a) die Nitrogruppe der Benzthiazol-Verbindung der Formel III
A//1
S.
K-N=N-·( \\ -4—NO, , (HI)
zur entsprechenden Arainogruppe reduziert (z.B. mittels Natriumsulfid)
oder die Acylaminogruppe der Benzthiazol-Verbindung der Formel IHa
Κ-Ν=Ν-·( Il -4-NH-Acyl (IHa)
VV
zur entsprechenden Aminoverbindung verseift, (z.B. mittels verd. ELSO ) und die jeweils erhaltene Aminoverbindung mit einem DicarbonsMurehalogenid
oder mit einem Diisocyanat kondensiert; in diesen Formeln haben die Symbole K, R. und X die unter Formel I angegebene
Bedeutung; oder
b) indem man eine Diaminoverbindung der Formel IV
NH -·' I -H-NHCOXCONH-H- I V-NH, (IV)
VV W
tetrazotiert und mit 2 Mol derselben oder je 1 Mol zweier verschiedener
Kupplungskomponenten kuppelt. - Die Diaminoverbindungen der
Formel IV wiederum erhält man indem man z.B. 2 Mol der Aminoverbindung der Formel V
/VX
NH -·( Il -f-NH, (V)
Vv
mit einem Dicarbonsäurehalogenid oder mit einem Diisocyanat kondensiert,
oder
c) indem man eine Diaminoverbindung der Formel
V, /<*1
IJ -+-NHCOXCONft-H- I
NH; * * \ho
z.B. mittels Alkalirhodanid in Gegenwart von Brom zum Benzthiazolring
cyclisiert.
Als Dxcarbonsäurehalogenide kommen beispielsweise in Frage: Fumarsäuredichlorid,
Bernsteinsäuredichlorid, Terephthalsäuredichlorid und Thiophen-Z.S-dicarbonsäuredichlorid.
Als Diisocyanate sind beispielsweise genannt: Toluol-2.4-diisocyanat
und 1.6-Hexylendiisocyanat.
Die Disazoverbindungen der Formel II können als Dispersionsfarbstoffe
verwendet werden.
Verwendung finden die neuen kationischen Disazoverbindungen der
Formel I vor allem als Farbstoffe zum Färben und unter Zusatz von Binde- und gegebenenfalls Lösungsmitteln zum Bedrucken von mit basischen
und kationischen Farbstoffen anfärbbaren Materialien, insbesondere Textilmaterialien die z.B. vorteilhaft aus Homo-
oder Mischpolymerisaten des Acrylnitrils bestehen oder synthetische Polyamide oder Polyester, welche durch saure Gruppen modifiziert
sind. Man färbt vorzugsweise in wässrigem, neutralem oder saurem Medium nach dem Ausziehverfahren, gegebenenfalls unter Druck oder
nach dem Kontinueverfahren. Das Textilmaterial kann dabei in ver-
schiedenartigster Form vorliegen, beispielsweise als Faser, Faden,
Gewebe, Gewirke, Stückware und Fertigware wie Hemden oder Pullover.
Durch die Applikation der Farbstoffe lassen sich egale Färbungen bzw. Drucke herstellen, die sich durch sehr gute Allgemeinechtheiten
vor allem einem sehr hohen Ausziehgrad und gute Wasserechtheiten auszeichnen.
Des weiteren können die neuen Disazoverbindungen der Formel I auch
zum Färben und Bedrucken von natürlichen und regenerierten Cellulosematerialien
vor allem von Baumwolle und Viscose verwendet werden wobei man ebenfalls farbstarke Ausfärbungen erhält.
Die neuen Disazoverbindungen der Formel I haben auf diesen Textilmaterialien
ein gutes Ziehvermögen, einen guten Ausziehgrad und die erhaltenen Färbungen weisen sehr gute Echtheiten, vor allem Nassechtheiten
auf.
Desweiteren dienen die neuen Disazoverbindungen zum Färben von PoIyacrylnitrilmaterialien
in der Spinnmasse, und zum Färben von PoIyacrylnitril-Nasskabel. Sie können auch für Stempelfarben und im Jet-Printing
eingesetzt werden.
Eine weitere bevorzugte Verwendung der neuen Disazoverbindungen der
Formel I und auch solcher Verbindungen der Formel I worin die Kupplungskomponente
K einen Dimethylaminophenylrest bedeutet und das zweiwertige Brückenglied X die -(CH^- Gruppe darstellt liegt in
der Anwendung zum Färben von Papier aller Arten vor allem von gebleichtem, ungeleimtem. und geleimtem ligninfreiem Papier. Ganz besonders
geeignet sind diese Verbindungen zum Färben von ungeleimtem Papier (Tissues) als Folge ihrer sehr hohen Affinität zu diesem
Substrat.
Die neuen Disazoverbindungen der Formel I ziehen auf diese Substrate
sehr gut auf, wobei die Abwasser farblos bleiben, was ein grosser ökologischer Vorteil insbesondere im Hinblick auf die heutigen Abwasser-Gesetze
ist.
Die erhaltenen Färbungen sind sehr gut lichtecht und nassecht, d.h.
sie zeigen keine Neigung zum Ausbluten, wenn gefärbtes Papier in nassem Zustand mit feuchtem weissem Papier in Berührung gebracht wird.
Diese Eigenschaft ist besonders für sogenannte "Tissues" erwünscht, bei denen vorhersehbar ist, dass das gefärbte Papier in nassem Zustand
(z.B. getränkt mit Wasser, Alkohol, Tertsid-Lösung etc..) in
Berührung mit anderen Flächen wie Textilien, Papier und dergleichen kommt, die gegen Verschmutzung geschützt werden müssen.
Die hohe Affinität für Papier und die grosse Ausziehgeschwindigkeit
der neuen Farbstoffe ist für das Kontinue-Färben von Papier von grossem
Vorteil und ermöglicht einen viel breiteren Einsatz dieses bekannten wirtschaftlichen Verfahrens.
Schlussendlich können die neuen Disazoverbindungen noch zum Färben
von Leder (durch z.B. Sprühen, Bürsten und Tauchen) und zur Bereitung
von Tinten, verwendet werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie darauf zu limitieren. Teile (T) sind - sofern nichts anderes angegeben
- Gewichtsteile und die Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben.
Beispiel 1: 8,2 Teile 2,5-Thiophendicarbonsäure-N,N'-bis[2,{4'-(N-äthyl-N-hydroxyäthyl)-aminophenylazoJbenzthiazol-6-yl]-amid,
7,6 Teile Acrylamid, 80 VolrTeile Eisessig und 3,5 Vol.-Teile konzentrierter
Salzsäure werden langsam auf 95-100° erhitzt und bei dieser Temperatur während 1 Stunde gerührt. Das Gemisch wird
-ιχ-
unter Vakuum eingedampft, der Rückstand in heissem Wasser gelöst und
nach dem Filtrieren der Lösung, wird aus dem Filtrat der Farbstoff ausgesalzen. Der ausgefallene Farbstoff der Formel
H5C
H5C2
C H CONH I
CO
H2NOCH4C2
AA
-N=N-<
I CO
• I -HN
2 er
wird abfiltriert, mit 10 %iger wässriger Natriumchloridlösung gewaschen
und getrocknet. Aus einer wässrigen Lösung färbt er Papiermasse in blauen Tönen, wobei das Abwasser praktisch farblos ist.
Die Ausgangsubstanz 2,5-Thiophendicarbonsäure-N,N'-bis[2,|4I-(N-äthyl-N-hydroxyäthyl)-aminophenylazolbenzthiazol-6-yl]-amid
wird wie folgt erhalten:
37 Teile 2-[4'-(N-Aethyl-N-hydroxyäthyl)aminophenylazo]-6-nitrobenzthiazol
werden in 200 Vol.-Teile Methylalkohol eingerührt und portionenweise mit 34 Teile Natriumhydrogensulfid versetzt. Nach
2 stündigem Nachrühren, ist die Ausgangssubstanz im Dünnschichtchromatogram nicht mehr nachweisbar. Die Mischung wird abfiltriert,
die Nutschkuchen mit Methylalkohol und dann mit Wasser nachgewaschen. (Die für die obige Reduktion verwendete Substanz wird nach bekanntem
Verfahren z.B. durch Kupplung von diazotiertem 2-Amino-6-nitrobenzthiazol auf N-Aethy1-N-hydroxyäthylanilin hergestellt).
6,82 Teile des so gewonnenen und getrockneten Reduktionsproduktes
werden in 50 Teile N-Methylpyrrolidon gelöst und zu dieser Lösung
werden 2,09 Teile Thiophen-2,5-dicarbon säurechlor id zugegeben. Das Gemisch
wird während 18 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt und anschliessend auf Wasser ausgetragen. Das ausgefallene Produkt
wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und in 150 Teile n-Butylalkohol
eingerührt. Die Suspension wird abfiltriert, die Nutschkuchen mit Butylalkohol gewaschen und getrocknet, wobei man 2,5-Thiophendicarbonsäure-N,Nl-bis-[2-£4'-(N-äthyl-N-hydroxyäthyl)-aminophenylazo}-benzthiazol-6-yl]-amid
als Ausgangssubstanz erhält.
Beispiel 2; 8,2 Teile Hexamethylen-l.ö-diamino-N.N'-biscarbonsäure-N",N"'-bis
^,{^'-diäthylaminophenylazojbenzthiazol-ö-yllamid werden
in 80 Teile Eisessig eingerührt. Dann werden 10 Teile Propylenoxid zugetropft. Das Gemisch wird auf 60-65° erhitzt und bei dieser Temperatur
während 5 Stunden gerührt. Anschliessend wird es in Vakuum eingedampft,
der Rückstand in heissem Wasser gelöst und klarfiltriert. Die Lösung enthält den Farbstoff der Formel'·
OH OH
CH2CH-CH3 CH2CH-CH3
(HcCo),N-<
>-N=N-.'
s' V XV Y """ J 2
P = NHCONH(CH2)gNHCONH
dieser färbt Papiermasse in blauen Tönen. Das Abwasser ist praktisch
farblos.
42-
Die Ausgangssubstanz für die obige Ouaternierung wird wie folgt erhalten:
6,5 Teile 2-[4'-Diäthylaminophenylazo]-6-aminobenzthiazol, 1,7 Teile
Hexamethylen-l,6-dLisocyanat und 25 Teile N-Methylpyrrolidon werden
auf 100° erhitzt und bei dieser Temperatur während 4 Stunden gerührt. Nach beendeter Kondensation (ersichtlich im Dünnschichtchromatogram)
wird die Mischung abgekühlt und auf Wasser ausgetragen. Das ausgefallene Produkt (Ausgangssubstanz) wird abfiltriert, mit
Wasser gewaschen und getrocknet.
Die folgende Tabelle veranschaulicht weitere Farbstoffe die nach der
Arbeitsweise analog der Beispiele 1 bzw. 2 erhalten werden können.
R
I
I
K-N=N-
H—NHCOXCONH-H- Il J>-N=N-K
6- 6'γγ
Art"
Bsp. | Brücken stellung -NHCOXCONH- |
X | Ri | K | · = · | R | An | Farbe auf Papier |
3 | 6,6' | -CH2CH2- | H | -· "-N(CnH )„ \ / 2 5 2 ·=· |
-CH2-CHCH OH |
Acetat | Blau | |
4 | 6,6' | -CH=CH- | H · | ■<:>■<;:.„ | -C2H4CONH2 | Chlorid | Blau | |
5 | 6,6' | ~\ /*~ ·=· |
H | -C2H4CONH2 | Chlorid | Blau | ||
6 | 6,6' |
Γι Γι
""ν" |
H | -CH2CH-CH3 OH |
Acetat | Blau |
GO OJ OJ GO CD
Bsp. | Brücken stellung -NHCOXCONH- |
X | -CH=CH- | Ri | K | I OH |
//~\
· = · |
R | An | Farbe auf Papier |
7 | 6,6' | -CH2CH2- | 5,5'-CH3 | .—ν .C9HxOH \=./ XC H. OH 2 4 |
I CH3 |
-CH3 | Methosulfat | Blau | ||
8 | 6,6' | -NHCH CH2NH- | H | -C2H4C0nH2 | Chlorid | Blau | ||||
9 | 5,5' |
— i
~"\ /* ·=· |
H | 24 3 | -C2H4CONH2 | Lactat | Blau | |||
10 | 6,6' | -NH--^ ^> | H | -CH2CH2OH | Formiat | Blau | ||||
NH- | ||||||||||
11 | 6,6' | H | -C2H4CONH2 | Phosphat | Blau | |||||
GO CO CjO CO CD -P--CO
Bsp. | Brücken stellung -NHCOXCONH |
X | Ri | K |
·=·
I |
R | An | Farbe auf Papier |
12 | 6,6' | -CH2CH2- | 5,5'-Cl | CH3 | -C2H4CONH2 | Chlorid | Blau | |
*** 2 4 CH3 |
||||||||
13 | 6,6' |
ii ii
"V" |
H |
-·' ^-N(CH3)
·=· |
-CH2-CH-CH3 OH |
Acetat | Blau | |
14 | 6,6' | -NH(CH-),NH- Z ο |
H | I Cl |
-CH2CH2OH | Acetat | Blau | |
15 | 6,6' | "\ /*~ ·=· |
H | -CH2CH2OH | Lactat | grünsti chig Blau |
||
16 | 6,6' | -CH=CH- | H | -CH2-CH-CH3 OH |
Acetat | grünsti chig Blau |
GO GO GO GO GO
Bsp | Brücken stellung -NHCOXCONH- |
X | \ | K | R | An | Farbe auf Papier |
17 | 6,6' | -CH2CH2- | H | C2H4OH | -C2H4CONH2 | Bromid | grünsti chig Blau |
18 | 6,6' | -CH=CH- | 5,5'-CH3 | yvf3 N=/ V5 |
-CH CH-CH I OH |
Tartrat | grünsti chig Blau |
19 | 6,6' | -CH=CH- | H | C2H5 | -CH3CH-CH I OH |
Acetat | grünsti chig Blau |
20 | 6,6' | -CH2CH2- | 5,5'-Cl | \=/ ^C2H4OH CH3 |
-CH9CH-CH I OH |
Formiat | grünsti chig Blau |
OJ OJ
GJ CD -C--
Bsp. | Brücken stellung -NHCOXCONH- |
X | Ri | K | R | An | Farbe auf Papier |
21 | 6,6' | -CH2CH2- | H | ά νΚ A V —· ·—N—· · \ / , \ / CH3 |
-C2H4CONH2 | Chlorid | grünsti chig Blau |
22 | 6,6' | -CH=CH- | H | ·=· ι ·=· C2H4OH |
-CH2CH-CH3 OH |
Acetat | grünsti chig Blau |
23 | 6,6' | direkte Bindung |
H | ·=· ι ·=· C2H5 |
-CH CH-CH OH |
Acetat | Blau |
CO CO CO CO CD
Beispiel 24: Man vermischt 50 Teile chemisch gebleichte Buche-Sulfit
mit 50 Teilen gebleichtem RKN 15 (Mahlgrad 22° SR) und 2 Teile des
Farbstoffes gemäss Beispiel 1 in Wasser (pH 6, Wasserhärte 10° dH,
Temperatur 20°, Flottenverhältnis 1:40). Nach 15-minütigem Rühren werden Papierblätter auf einem Frank-Blattbildner hergestellt.
Das Papier ist in einer sehr intensiven Blaunuance gefärbt. Das Abwasser ist völlig farblos. Der Ausziehgrad erreicht praktisch
100 %. Die Nassechtheiten und Lichtechtheiten sind ausgezeichnet.
Beispiel 25: Es wird eine Papierbahn aus gebleichtem Buche-Sulfit
(22° SR) auf einer kontinuierlich arbeitenden Labor-Papiermaschine hergestellt. Zehn Sekunden vor dem Stoffauflauf wird eine wässrige
Lösung des Farbstoffes gemäss Beispiel 1 unter starker Turbulenz dem Dünnstoff kontinuierlich zudosiert (0,5 %ige Färbung, Flottenverhältnis
1:400, Wasserhärte 10° dH, pH 6, Temperatur 20°).
Es entsteht auf der Papierbahn eine farbstarke Blaunuance von mittlerer
Intensität. Das Abwasser ist völlig farblos.
Beispiel 26: 10 Teile Baumwollgewebe (gebleichte mercerisierte Baumwolle)
werden in einem Labor-Baumfärbeapparat in 200 Teile einer Flotte (Wasserhärte 10° dH, pH 4, 3 Umwälzungen der Färbeflotte pro
Minute) die 0.05 Teile des Farbstoffes gemäss Beispiel 1 enthält gefärbt. Die Temperatur wird in 60 Minuten von 20° auf 100° aufgeheizt,
dann während 15 Minuten konstant gehalten.
Die Färbeflotte ist völlig ausgezogen. Es entsteht auf dem Baumwollgewebe
eine farbstarke blaue Färbung, welche sich durch eine gute Lichtechtheit und eine sehr gute Nassechtheit auszeichnet.
Färbt man bei gleicher Arbeitsweise ein Textilgewebe aus Regenerat-Cellulose
(Viskose), so erhält man auch auf diesem Material mit dem
-r-
Farbstoff des Beispiels 1 eine farbstarke blaue Färbung, die eine gute Lichtechtheit und sehr gute Nassechtheit besitzt.
Claims (13)
1. Kationische Disazoverbindungen der Formel R R
I « I
K-N=N- ( \\ -4-NHCOXCONH-H- * ,-N=N-K
VV vv
(D
worin bedeuten:
K unabhängig voneinander eine Kupplungskomponente,
R unabhängig voneinander eine gegebenenfalls substituierte Cj-C^-Alkylgruppe,
R- unabhängig voneinander Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes
C -C^-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C -C -Alkoxy
oder Halogen,
X die direkte Bindung, -(CH ) -,worin y die Zahlen 1 bis
4 bedeutet, -CH=CH-, einen Phenylenrest, einen Naphthylenrest, einen heterocyclischen Rest, einen -NH-Alkylen(C.-C,)-NH-
l ο
Rest oder einen -NH-Arylen-NH-Rest und
An ein Anion, mit der Bedingung, wenn die Kupplungskomponente K einen Dimethylaminophenylrest bedeutet das zweiwertige Brückenglied
X nicht die -(CH )2~ Gruppe
darstellt.
2. Kationische Disazoverbindungen gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils die beiden Symbole K, R und R^ die gleiche
Bedeutung haben.
3. Kationische Disazoverbindungen gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sich die -NHCOXCONH- Brücke in p-Stellung zum N-Atom des Benzthiazolrestes befindet, und X im Falle eines Phenylenrestes
einen 1,3- oder 1,4-Phenylenrest darstellt.
4. Kationische Disazoverbindungen gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplungskomponente K den Rest von Anilin, Tetrahydrochinolin, Benzomorpholin oder Indolin darstellt.
5. Kationische Disazoverbindungen gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Alkylrest R eine -C2H4CONH , -CH2-CHOH-CH3,
-C-H4OH oder -CH3 Gruppe darstellt.
6. Kationische Disazoverbindungen gemäss Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
dass R1 Wasserstoff bedeutet.
7. Kationische Disazoverbindungen gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
K den Anilinrest der Formel ·—·
-· »-N (Alkyl C-C, gegebenenfalls substituiert durch OH, Phenyl,
f C1-C4-AIkOXy, CN,Halogen)2
H oder (Alkyl C1-C , Halogen)
H oder C -C -Alkyl oder der Formel I H oder C -C.-Alkyl
• as· I · = ·
H oder C -C -Alkyl gegebenenfalls substituiert durch OH, Phenyl, C-C.-Alkoxy,
CN oder Halogen
oder den Tetrahydrochinolinrest d'er Formel
\
/ \
I
IJ
•
worin die Stellen "a" Wasserstoff oder Alkyl C1-C, bedeuten
und "b" für Alkyl C1-C4 steht
oder den Indolrest oder Benzomorpholinrest der Formeln
\ A 1 \ A A λ
• · m——a.
· · ·—a
Il I I bzw. I Il I
VVT V
I (H,Alkyl I
d C1-C4) d
worin die Stellen "a" Wasserstoff oder Alkyl C.-C4 bedeuten und
"d" für gegebenenfalls durch OH substituiertes Alkyl C-C4 steht;
R eine gegebenenfalls durch OH oder CONH2 substituierte C-C--Alkylgruppe,
R, Wasserstoff, CH3 oder Cl,
X die direkte Bindung, -CH .CH -, -CH=CH-, 1,3- oder 1,4-Phenylen,
Rest von Thiophen, -NH-(CH2)2>NH-, -NH-(CH2)&-ΝΗ-, oder
-NH-·. ^· , worin der Phenylenrest durch C1-C, Alkyl substi-
tuiert sein kann, und
An ein Anion.
8. Verfahren zur Herstellung der kationischen Disazoverbindungen der
Formel I gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Disazoverbindungen der Formel II
K-N=N-*' Il -+nmCOXCONH-H- I y— N=N-K (II)
VV" Vv
worin die Symbole K, R- und X die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung
haben, mit einem den Rest "R" einführenden Quaternierungsmittel behandelt.
9. Verwendung der kationischen Disazoverbindungen der Formel I gemäss Anspruch 1 als Farbstoffe zum Färben und Bedrucken von
Textilmaterialien und Leder.
10. Verwendung gemäss Anspruch 9 zum Färben und Bedrucken von PoIyacrylnitrilmaterialien,
von sauer modifizierten Polyester- oder Polyamidmaterialien, sowie natürlichen und regenerierten Cellulosematerialien.
11. Verfahren zum Färben und Bedrucken von Papier, dadurch gekennzeichnet,
dass man Farbstoffe der Formel
K-N=N-^ '" -+-^HCOXCONH-H+ ΐ >-N=N-K
Vv W
verwendet, worin bedeuten: K unabhängig voneinander eine Kupplungskomponente,
R unabhängig voneinander eine gegebenenfalls substituierte C -C^-Alkylgruppe,
R. unabhängig voneinander Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes
C -C -Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C -C -Alkoxy oder Halogen,
X die direkte Bindung, -(CH_) -,worin y die Zahlen 1 bis
4 bedeutet, -CH=CH-, einen Phenylenrest, einen Naphthylenrest,
einen heterocyclischen Rest, einen -NH-Alkylen(Cj-Cg)-N
oder einen -NH-Arylen-NH-Rest und
An ein Anion.
12. Verfahren gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man
ligninfreies, gebleichtes und ungeleimtes Papier färbt und bedruckt .
13. Die mit den Disazoverbindungen gemäss Anspruch 1 und 11 behandelten,
bzw. gefärbten und bedruckten Materialien.
Fo 7.1 DOE/rz*
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