DE3329740C2 - Zwei- oder mehrlagiges Gewebe als Bespannung für den Blattbildungsteil einer Papiermaschine - Google Patents
Zwei- oder mehrlagiges Gewebe als Bespannung für den Blattbildungsteil einer PapiermaschineInfo
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Abstract
Die Bespannung für Papiermaschinen, insbesondere für deren Blattbildungsbereich, besteht aus einem zwei- oder mehrlagigen Gewebe. Die einzelnen Gewebelagen sind dadurch miteinander verbunden, daß die Fäden einer Gewebelage in Abständen auch in die andere Gewebelage eingebunden sind. Zumindest diejenigen Fäden (1) einer Gewebelage (3), die auch in die andere Gewebelage (4) eingewoben sind, sind doppelt ausgeführt, wobei an der Abbindestelle (7) jeweils nur einer der doppelt ausgeführten Fäden in die andere Gewebelage (4) eingewoben ist. Durch diese Art der Abbindung wird an der Abbindestelle (7) eine Vertiefung vermieden, so daß die Markierungseigenschaften der Papiermaschinenbespannung verbessert werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein ^wei- c^er mehrlagiges Gewebe
als Bespannung für den Blattbildungsbereich einer Papiermaschine, bei dem die Gewebc'-igen dadurch miteinander
verbunden sind, daß die Längs- oder Querfäden einer Gewebelage in Abständen auch mit den Querbzw.
Längsfäden einer anderen Gewebelage verwebt sind.
Papiermaschinenbespannungen der eingangs genannten Art, bei denen die Gewebelagen nicht durch
spezielle Bindefäden, sondern durch die sog. strukturellen Fäden miteinander verbunden sind, sind bekannt
(EP-AN 44 053). Derartige Papiermaschinenbespannungen sind im allgemeinen für markierungsempfindliche
Papiere nicht einsetzbar, da an den Abbindestellen — das sind die Stellen, an denen der Faden einer Gewebelage
in eine andere Gewebelage eingewebt ist — Vertiefungen oder Mulden entstehen, die entsprechende Markierungen
im Papier hinterlassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Papiei
maschinenbespanr.ung der eingangs genannten Art bezüglich der Markierungseigenschaften zu verbessern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest diejenigen Längs- oder Querfäden der oberen Gewebelage,
die auch mit den Quer- bzw. Längsfäden einer anderen Gewebelage verwebt sind, doppelt ausgeführt
sind, wobei jeweils nur einer der doppelt ausgeführten Längs- bzw. Querfäden an einer bestimmten Abbindestelle
mit den Quer- bzw. Längsfäden der anderen Gewebelage verwebt ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung einer Papiermaschinenbespannung
wird die Kraft verringert, mit der an den Abbindestellen die obere Gewebelage nach unten gezogen wird, und es wird durch den »normal«
geführten Faden eines Fadenpaares, der also an der Abbindestelle zwischen den Gewebelagen nicht in
die andere Gewebelage eingewebt ist, die Struktur der Papierseite aufrechterhalten.
Die Kraft, mit der an den Abbindestellen die beiden Gewebelagen zueinander hingezogen werden, kann
weiter dadurch verringert werden, daß die doppelt ausgeführten Längs- bzw. Querfäden abwechselnd in die
andere Gewebelage eingebunden sind. An einer Abbindestelle wird also der eine längs- bzw. Querfaden eines
Fadenpaares in die andere Gewebelage eingewebt, während an der nächsten Abbindestelle der andere Faden
des Paares eingewebt wird.
ίο Um eine möglichst gleichmäßige Oberfläche der Papierseite
zu gewährleisten, sind vorzugsweise nicht nur diejenigen Längs- bzw. Querfäden doppelt ausgeführt,
die in die andere Gewebelage eingewebt sind, sondern sind alle Längs- bzw. Querfäden doppelt ausgeführt Es
ergibt sich dabei der zusätzliche Vorteil, daß wesentlich mehr Stützpunkte für die Fasern der Papierbahn vorhanden
sind, was ebenfalls die Papierqualität verbessert Die Papiermaschinenbespannung weist im alfgemeinen
zwei Gewebelagen auf, wobei es die Längs- oder Querfäden der oberen Lage, also der Papierseite sind,
die in Abständen auch in die untere Gewebeiage, also die Laufseite, eingewebt sind.
Die beiden Einzelfäden der doppelt ausgeführten Längs- oder Querfäden haben vorzugsweise den gleichen
Querschnitt.
Bei einem Papiermaschinensieb nach dem Stand der Technik sind in der oberen Gewebeiage die Querfäden
mindestens genauso stark wie die Längsfäden und vorzugsweise sogar etwas stärker. Dies gilt auch für die
erfindungsgemäße Pspiermaschinenbespannung, wobei der Gesamtquerschnitt eines doppelt ausgeführten
Querfadens zugrundezulegen ist. Ein doppelt ausgeführter Ouerfaden des erfindungsgemäßen Papiermaschinensiebes
hat also etwa die gleiche Gesamtquerschnittsfläche wie ein Querfaden eines Papiermaschinensiebes
nach dem Stand der Technik. Beim Aufteilen
eines Querfadens der oberen Gewebelage in zwei Einzelfäden bleibt also die gesamte Querschnittsfläche vorzugsweise
unverändert. Abweichungen von diesen Grundgedanken können unter Berücksichtigung des Fixiervorganges
zweckmäßig sein, um die Monoplanität der oberen Gewebeiage zu erreichen. Dies kann im Extremfall
bedeuten, daß die Querschnittsfläche jedes Einzelfadens eines doppelt ausgeführten Querfadens nur
30% kleiner ist als die Querschnittsfläche der Längsfäden in der oberen Gewebelage. Insgesamt ergibt sich
somit, daß die Querschnittsfläche jedes Einzelfadens eines doppelt ausgeführten Querfadens der oberen Gewebelage
etwa zwischen 50 und 70% der Querschnittsfläche eines Längsfadens beträgt. Hat ein Längsfaden
z. B. einen Durchmesser von 0,18 mm, so knnn der doppeit
ausgeführte Querfaden aus zwei Einzelfäden von jeweils zwischen 0,13 und 0,15 mm bestehen.
Die Abbindestellen, an denen einer der doppelt ausgeführten Querfäden der oberen Gewebelage mit den
Längsfäden der unteren Gewebelage verwebt ist, liegen etwa zwischen drei und zwölf Längsfäden der oberen
Gewebelage auseinander, und vorzugsweise liegen zwischen zwei Abbindestellen mindestens fünf Längsfäden
der oberen Gewebelage, so daß die doppelt ausgeführten
Querfäden vorzugsweise über mindestens fünf Längsfaden paarweise geführt sind, bevor sie sich an
einer Abbindestelle teilen. Bei einem gering belasteten Papiermaschinensieb kann die Strecke, über die die
doppelt ausgeführten Querfäden paarweise geführt sind, zehn bis zwölf Längsfäden betragen, während bei
extrem hoch belasteten Papierrruischincnsicben diese
Strecke bis auf drei Längsfäden reduziert werden kann.
Wie üblich bei zweilagigen Papiermaschinensieben, ist die obere Gewebelage mit einer größeren Kettzahl
und Schußzahl hergestellt als die untere Gewebelage, und zwar mil der doppelten Kettzahl und Schußzahl. Es
sind jedoch auch andere Verhältnisse der Kettzahl und der Schußzahl möglich. Die Längsfäden und die Querfäden
bestehen vorzugsweise aus Kunststoffdrähten, z. B. aus Polyester oder Polyamidmonofilamenten. In manchen
Fällen werden jedoch auch Multifilamente verwendet.
Die einzelnen Gewebelagen können eine Leinwandbindung, Körperbindung oder Atlasbindung aufweisen
oder davon abgeleitete Bindungen. Die obere Gewebelage, Papierseite, kann z. B. eine Leiriwandbindung aufweisen,
während die untere Gewebelage, Laufseite, eine Vierkörperbindung mit langen auf der Laufseite sichtbaren
Flottungen der Querfäden besitzen kann.
Es können auch in der unteren Gewebelage und in der oberen Gewebelage in gleicher Richtung verlaufende
Fäden doppelt ausgeführt sein. Sind z. B. in der oberen Gewebeiage die Querfäden doppelt ausgeführt, so
wird derjenige Querfaden des Paares, der auch in die untere Gewebelage eingebunden ist, an jeder Abbindestelle
zwischen den doppelt ausgeführten Querfäden der unteren Gewebelage und dem an der Abbindung
beteiligten Längsfaden eingeschlossen und dadurch dem Abrieb nahezu vollständig entzogen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Die einzige Figur
zeigt einen Schnitt in Querrichtung eines zweilagigen Papiermaschinensiebes.
Querfäden 1 und Längsfäden 2 bilden zusammen die obere Gewebeiage 3 der Papiermaschinenbespannung
oder des Papiermaschinensiebes. Sie sind in einer Leinwandbindung miteinander verwebt. Längsfäden 5 und
Querfäden 6 bilden die untere Gewebeiage 4, welche ebenfalls in Leinwandbindung gewebt wurden.
Die obere Gewebelage 3 besitzt die doppelte Anzahl von Längsfäden und Querfäden wie die untere Gewebeiage
4 und die Längsfäden 2 und die Querfäden 1 der oberen Gewcbelage 3 sind wesentlich dünner als die der
unteren Gewebelage 4.
Die Querfäden 1 der oberen Gewebeiage 3 sind doppelt ausgeführt, d. h. statt eines Querfadens ist ein Querfadenpaar
eingewebt. Die beiden Querfäden 1 eines Paares haben mit Ausnahme der Abbindestelle 7 den
gleichen Verlauf. An der Abbindestelle 7 ist ein Querfaden la des Paares in die untere Gewebelage 4 eingebunden,
während der andere Querfaden 16 in der oberen Gewebelage 3 verbleibt. An der Abbindestelle 7 trennen
sich also die beiden Querfäden la und \b eines Querfadenpaares. An der nächsten Abbindestelle (nicht
dargestellt) ist vorzugsweise der andere Querfaden \b in die untere Gewebelage 4 eingewebt, die Funktion der
beiden Querfäden la und 16 ist also an jeder Abbindestelle 7 vertauscht.
Wie man in der Figur erkennt, setzt der Querfaden 1 b das Bindungsmuster an der Abbindestelle 7 ohne Unterbrechung
fort. Er deckt sozusagen die Abbindestelle 7 ab. Dadurch, daß an der Abbindestelle 7 jeweils nur ein
Querfaden eines Paares in die untere Gewebelage 4 eingebunden ist, entstehen an den Abbindestellen 7 außerdem
wesentlich geringere Vertiefungen oder Mulden. Beide Effekte zusammen verbessern die Markierungseigenschaften
oes Papiermaschinensiebes.
Der Grundgedanke der Erfindung ist in analoger Weise auch auf Längsfäden anwendbar.
Das Papiermaschinensieb besteht aus zwei Gewebelagen 3,4, die jede für sich aus eigenen Kunststoffdrähten
offen gewoben sind, und zwar die obere Gewebeiage 3 aus Kettdrähten 2 und Schußdrähten 1 und die
untere Gewebelage 4 aus Kettdrähten 5 und Schußdrähten 6.
Die obere Gewebeiage 3 besitzt Leinwandbindung
ίο und weist eine Kettdrahtdichte von 29 Drähten je cm
bei einem Kettdrahtdurchmesser von 0,18 mm auf. Die Kettdrähte bestehen aus Trevira- Monofil Type 940.
Die Schußdrähte 1 sind doppelt ausgeführt, bei einer Schußdrahtdichte von 26 Drahtpaaren je cm oder
52 Einzeldrähten je cm. Alle Schußdrähte der oberen Gewebeiage sind doppelt ausgeführt und bestehen aus
Trevira-Monofil Type 900 bei einem Durchmesser von 0,13 mm (Einzeldraht).
Die unte-e Gewebelage besitzt ebenfalls Leinwandbindung.
Die Kettzahl beträgt 14,5 V-t «fäden je cm bei
einem Durchmesser von 0,27 mm. Die Kettfaden bestehen
aus Trevira-Monofil Type 940. Die Schußdrähte der unteren Gewebeiage haben eine Dichte von 13 Fäden je
cm und einen Durchmesser von 0,30 mm und bestehen abwechselnd aus Trevira-Monofil Type 900 und Polyamid-6.6-Monofil.
Die beiden Gewebelagen sind dadurch verbunden, daß in regelmäßigen Abständen ein Schußdraht bei einem
Schußdrahtpaar der oberen Gewebelage den Kettdraht der unteren Gewebelage umschlingt Diese Abbindung
findet bei jedem achten Kettdraht der oberen Gewebelage bzw. bei jedem vierten Kettdraht der unteren
Gewebelage statt, so daß die Einzeldrähte jedes Schußdrahtpaares über eine Strecke von 7 Kettdrähten
der oberen Gewebeiage gemeinsam verlaufen.
111 l^diigsi mining οι JCUC3 dime oiuuuui diiipaui uci
oberen Gewebelage an der Abbindung beteiligt, d. h. die
dazwischen liegenden 7 Schußdrahtpaare der oberen Gewebelage sind niemals mit den Kettdrähten der unteren
Gewebelage abgebunden. Bei jedem achten Schußdrantpaar
ist einer der Einzeldrähte mit dem Kettdraht der unteren Gewebelage abgebunden, während der andere
Schußdraht des Paares die normale Gewebebindung unbeeinflußt fortsetzt, wodurch die Bildung einer
Mulde oder Vertiefung an dieser Abbindestelle 7 vermieden wird.
Die Abbindestellen der einzelnen Schußdrahtpaare sind gegeneinander versetzt, d. h. die Abbindestelle des
ersten Schußdrahtpaares und des achten Schußdrahtpaares befinden sich nicht unter dem gleichen Kettdraht
der oberen Gewebelage.
Das fertige Gewebe wird mit einer schmutzabweisenden Ausrüstung versehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Zwei- oder mehrlagiges Gewebe als Bespannung für den Blattbildungsbereich einer Papiermaschine,
bei dem die Gewebelagen dadurch miteinander verbunden sind, daß die Längs- oder Querfäden
einer Gewebelage in Abständen auch mit den Querbzw. Längsfäden einer anderen Gewebelage verwebt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest diejenigen Längs- oder Querfäden (1) der
oberen Gewebelage (3), die auch mit den Quer- bzw. Längsfäden (5) einer anderen Gewebelage (4) verwebt
sind, doppelt ausgeführt sind, wobei jeweils nur einer der doppelt ausgeführten Längs- bzw. Querfäden
(1) an einer bestimmten Abbindestelle (7) mit den Quer- bzw. Längsfäden (5) der anderen Gewebelage
(4) verwebt ist.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die doppelt ausgeführten Längs- bzw.
Querfäden (1) abwechselnd mit einem Quer- bzw. Längsfaden (5) der anderen Gewebelage (4) verwebt
sind.
3. Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Längs- bzw. Querfäden (1)
doppelt ausgeführt sind.
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