DE3327762C2 - Vorrichtung und Verfahren zum Messen der Wanddicke eines ferromagnetischen Elementes - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Messen der Wanddicke eines ferromagnetischen ElementesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Messen der Wanddicke eines ferromagnetischen
Elementes. Diese Vorrichtung bzw. dieses Verfahren werden
vorzugsweise zur Durchführung von Tests an installierten
Rohrleitungen aus ferromagnetischem Material verwendet.
Moderne Raffinerien, petrochemische Anlagen sowie Brun
nenpumpanlagen enthalten eine relativ große Zahl von in
stallierten Rohrleitungen und anderen, rohrförmigen Ele
menten, die für den Transport von fluiden Medien durch
die verschiedenen Stufen der in diesen Industriezweigen
verwendeten Prozesse erforderlich sind. Ein großer Teil
dieser Rohrleitungen besteht aus ferromagnetischen Mate
rialien. In vielen Fällen sind die fluiden Medien, die
durch die Rohrleitungen transportiert werden, entweder
hochgiftig und/oder entflammbar und/oder stehen unter ho
hem Druck oder hohen Temperaturen, so daß ein Bruch, oder
bereits ein kleiner Riß, eines installierten Rohrs auf
grund einer internen Verschlechterung der Eigenschaften
des Rohrs durch Korrosion oder Erosion bereits ein ernst
haftes Umweltschutz- und Sicherheitsproblem darstellt. Für
Ölraffinerien und petrochemische Betriebe werden bereits
seit langem Vorrichtungen gesucht, mit denen installierte
Rohrleitungen aus ferromagnetischen Materialien zuverlässig
getestet werden können, um bereits vorher festzustellen,
wenn irgendein Abschnitt der installierten Rohrleitung in
nen oder außen so weit korridiert oder erodiert ist, daß
mit einem Bruch der Rohrleitung gerechnet werden muß.
Zu diesem Zweck sind eine Vielzahl von Testtechniken ent
wickelt worden, die mit magnetischen Leckflüssen, mit Ultra
schall und sogar mit Strahlung arbeiten. Die bisher vorge
schlagenen Vorrichtungen sind jedoch in der Konstruktion im
allgemeinen sehr aufwendig und entsprechend kostspielig
und in der Bedienung sehr zeitraubend, so daß der für
die Inspektion der Rohrleitungen erforderliche Aufwand
sich bereits in den Betriebskosten einer solchen Anlage
sehr stark bemerkbar macht. Außerdem konnten die bisher
üblichen Vorrichtungen im allgemeinen nur durch sehr ge
schickte und gut ausgebildete Techniker bedient werden,
wodurch ebenfalls die Kosten für solche Tests stark be
einflußt wurden.
Außerdem sind viele der vorgeschlagenen Testvorrichtungen
nur über eine begrenzte Fläche der Rohrleitung effektiv,
so daß mit diesen Vorrichtungen die gesamte Umfangsfläche
der Rohrleitung sehr exakt und sorgfältig abgetastet wer
den muß; dazu ist eine Bewegung relativ zum Rohr sowohl
in axialer als auch in radialer Richtung erforderlich. In
vielen Installationen liegen jedoch die Rohrleitungen sehr
nahe beieinander oder bei anderen Geräten, so daß die Ab
tastung des gesamten Umfangs einer installierten Rohrlei
tung praktisch unmöglich ist.
Eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist mit
der DE 28 43 570 A1 bekannt geworden. Diese bekannte Vorrichtung
wird zur störungsfreien Prüfung von langgestreckten ferromag
netischen Gegenständen, wie z. B. Drahtseilen verwendet. Dabei
wird der zu messende Abschnitt des ferromagnetischen Elementes
einer Magnetisierungskraft unterworfen, die so hoch ist, daß sie
sich der magnetischen Sättigung des zu messenden Elementes annä
hert. Die Magnetisierung wird durch zwei Spulen bewirkt, die je
weils auf ein Joch gewickelt sind, dessen Polschuhe am ferromag
netischen Element anliegen. Im Luftspalt zwischen den Polschuhen
und dem Element sind Hallgeneratoren vorgesehen, mit welchen die
Stärke des in das Element eingeleiteten magnetischen Feldes ge
messen wird. Eine Veränderung des in dem Element fließenden mag
netischen Flusses zeigt eine Veränderung im Querschnitt des
Elementes, also z. B. des Drahtseiles an.
Die DE 26 02 848 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum induktiven
Messen der Dicke oder des Querschnittes von Blechen aus ferro
magnetischen Werkstoffen, wobei als Maß für die Blechdicke der
Sättigungsfluß verwendet wird. Zur Messung wird ein Erregermag
net in einer ersten Spule und einer zweiten Spule, sowie eine
Vergleichsinduktivität ebenfalls mit einer ersten und einer
zweiten Spule verwendet. Die Primärspulen werden jeweils erregt,
und die in der Sekundärspule des Erregermagneten induzierte
Spannung mit der in der Vergleichsinduktivität induzierten Span
nung verglichen, wobei in der Vergleichsinduktivität ein Ver
gleichsblech bekannter Dicke eingeschoben wird.
Die DE 25 23 418 A1 beschreibt ein Verfahren zur Erfassung von
Fehlern, insbesondere von Rissen in metallischen, nichtferriti
schen Werkstoffen. Es sind zwei Wirbelstrommeßsonden vorgesehen,
deren Primärwicklung in Reihe geschaltet an einer Gleichstrom
quelle liegen und deren Sekundärwicklungen über einen Verstärker
mit einem Meßinstrument verbunden sind. Um die Meßsonden sind
Permanentmagnete bzw. Elektromagnete angeordnet.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfah
ren zur Inspektion von ferromagnetischen Elementen, insbesondere
zur Inspektion von ferromagnetischen Rohren, zu schaffen, wel
ches bei einfachem Aufbau eine zuverlässige Beurteilung des fer
romagnetischen Elementes ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist Gegenstand des Anspruches
1.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist Gegenstand des Anspruches 11.
Zu bevorzugende Weiterbildungen der Vorrichtung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Bei der durch die Erfindung vorgeschlagenen Vorrichtung bzw.
beim erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise eine axial
geteilte Hülse oder Spule verwendet, die nahe bei der instal
lierten Rohrleitung festgeklemmt werden kann. Ein Sättigungspe
gel des magnetischen Flusses wird in der Rohrleitung durch ein fle
xibles Kabel induziert, welches um die Spule in mehreren
Wicklungen oder in einer einzigen Wicklung gelegt wird.
Das Kabel enthält eine große Zahl von isolierten elektri
schen Leitern, die an ihren gegenüberliegenden Enden mit
zwei Anschlußblöcken verbunden sind. Nachdem die Spule
mit dem Kabel umwickelt wird, werden die Anschlußblöcke
nahe beieinander angeordnet; bei einer Stift/Schlitz-Ver
bindung werden sie statt dessen ineinander gesteckt; die
sich ergebenden, elektrischen Anschlüsse liefern einen
in mehreren Windungen erfolgenden Stromfluß rund um den
Umfang der Rohrleitung. Ein Gleichstrom ausreichender Grö
ße wird an diesen aus mehreren Windungen bestehenden Strom
pfad angelegt, um eine Sättigung des magnetischen Flusses
an dem Bereich der Rohrleitung hervorzurufen, an dem die
Spule installiert wird. Bei der axialen Verschiebung der
Spule längs der Rohrleitung bewegt sich der gesättige mag
netische Fluß mit der Spule axial längs der Rohrleitung.
Mindestens eine Aufnehmerspule wird dann um die Spule her
um angebracht. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind die Aufnehmerspulen in Umfangskanälen ein
gebettet, die an der Außenseite oder der Innenseite der
Spule vorgesehen sind; jede Aufnehmerspule weist mehrere
Leiter auf, deren gegenüberliegende Enden in zwei Verbin
dungskästen angebracht sind, die nahe beieinander angeord
net und durch Schließen der Spule rund um das zu testende
Rohr elektrisch verbunden werden. In jedem Fall entsteht
ein getrennter, aus vielen Wicklungen bestehender Strom
pfad durch jede Aufnehmerspule. Wenn eine einzige Aufneh
merspule verwendet wird, wird das Ausgangssignal nach ei
ner bevorzugten Ausführungsform integriert und dann ange
zeigt. Dieses integrierte Signal stellt einen Meßwert für
die mittlere Dicke der Rohrleitung rund um den ringförmi
gen Bereich dar, der zu diesem Zeitpunkt von der Aufnehmer
spule umgeben wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden drei axial benachbarte Aufnehmerspu
len verwendet, wobei die mittlere Spule mit einer verstär
kenden, integrierenden und anzeigenden Schaltungsanordnung
verbunden ist, um wieder eine Anzeige für die mittlere
Wanddicke des benachbarten Umfangsbereiches des Rohrs zu
liefern. Die beiden stirnseitigen Aufnehmerspulen sind als
Differenzglieder geschaltet, wodurch eine sehr viel höhere
Verstärkung möglich wird; das sich ergebende, verstärkte
Differenz- bzw. Differential-Spannungssignal wird inte
griert und dann gleichzeitig mit dem mittleren Signal von
der mittleren Spule angezeigt, so daß die Abweichung der
Wanddicke von einem normalen Mittelwert betont und in Be
zug auf die mittlere Dicke dargestellt wird.
Die axiale Lage der gesamten Vorrichtung, einschließlich
der Sättigungsspule und der Aufnehmerspulen, wird nach
einer bevorzugten Ausführungsform, durch die Zuordnung der
Spule in bezug auf das Rohr und durch die Erzeugung eines
Signals in Abhängigkeit von der axialen Bewegung der Auf
nehmerspule längs der Rohrleitung angezeigt, wodurch sich
wiederum ein Maß für die Lage der Spule und damit der
Aufnehmerspule ergibt. Dieses Signal wird nach einer bevor
zugten Ausführungsform als X-Achseneingangssignal eines
X/Y-Schreibers mit beweglichem, bahnförmigem Aufzeichnungs
träger verwendet, während die verstärkten und integrierten
Signale, die von der mittleren Spule und den beiden, in
Differenzschaltung geschalteten, stirnseitigen Spulen ge
trennt als Eingangssignal für die Y-Achse auf dem Aufzeich
nungsträger aufgezeichnet werden. Damit wird die präzise
Lokalisierung jeder signifikanten Änderung der Wanddicke
in Längsrichtung der Rohrleitung auf dem Aufzeichnungsträger
angedeutet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schemati
schen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein schematisches Schaltdiagramm einer Vor
richtung zur Inspektion von Rohrleitungen
nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Schnittansicht der wesentlichen Teile
der Vorrichtung zur Inspektion von Rohrlei
tungen nach der Erfindung,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie 3-3 von Fig. 2,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Spulenbe
festigungselementes, welches bei der Vorrich
tung nach Fig. 2 verwendet wird, wobei das
Spulenbefestigungselement in seinem geöffneten
oder expandierten Zustand dargestellt ist,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der Installation
des Spulenbefestigungselementes nach Fig. 4
an einer Rohrleitung einer Folge von instal
lierten Rohrleitungen, und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht des nicht aufge
wickelten Sättigungsspulenelementes, das bei
der Vorrichtung nach der Erfindung verwendet
wird.
Das Grundprinzip der Erfindung soll zunächst unter Bezug
nahme auf das schematische Schaltdiagramm nach Fig. 1 so
wie die apparativen Details nach den Fig. 2 und 3 er
örtert werden. Ein Stück eines Rohrs P aus ferromagneti
schem Material, das untersucht werden soll, wird durch
eine Sättigungsspule 10 umgeben, an die ein ausreichender
Gleichstrom angelegt wird, um die magnetische Sättigung
wenigstens des Teils des Rohrs zu erreichen, das von der
Spule 10 umgeben bzw. eingeschlossen wird. Eine erste Auf
nehmerspule 20 umgibt das Rohr P ebenfalls; wenn die Sät
tigungsspule 10 und die Aufnehmerspule 20 gleichzeitig
axial längs dieses Stücks des Rohrs verschoben werden,
wird in der Aufnehmerspule 20 eine Spannung induziert, die
proportional zu der mittleren Wanddicke jedes Umfangsband
bereiches des Rohrs ist, der momentan durch die sich be
wegende Aufnehmerspule 20 umgeben wird. Der Ausgang der
Spule 20 ist durch ein Kabel 21 mit den Eingängen einer
herkömmlichen Verstärker- und Integratorschaltung 25 ver
bunden; das integrierte Spannungsausgangssignal der Schal
tung 25 wird an dem Eingang Y1 für die Y-Achse einer herkömm
lichen X/Y-Aufzeichnungseinrichtung 26 mit beweglichem
Aufzeichnungspapier angelegt. Durch die Integration wird
jede Änderung aufgrund der Geschwindigkeit oder der Bewe
gungsrichtung der Spulen 10 und 20 relativ zu dem Rohr P
eliminiert.
Weiterhin ist ein Wandler 30 vorgesehen; dabei kann es
sich um ein einfaches Widerstands-Potentiometer handeln,
an das eine geeignete Gleichspannung angelegt wird. Der be
wegliche Kontakt 31 des Wandlers 30 wird in direkter Pro
portionalität zu der axialen Bewegung der Sättigungsspule
10 und der Aufnehmerspule 20 längs des Stücks des Rohrs
P verschoben, so daß das Spannungsausgangssignal des
Wandlers 30 ein Spannungssignal ist, welches die tatsäch
liche momentane axiale Lage der Aufnehmerspule relativ
zu dem Rohr anzeigt. Dieses Spannungssignal wird an die
Eingänge X für das Eingangssignal der X-Achse der Aufzeich
nungseinrichtung 26 angelegt. Die sich ergebende Bahn auf
dem Aufzeichnungspapier der Aufzeichnungseinrichtung 26
ist also eine Kurvendarstellung der mittleren Wanddicke,
aufgetragen über der axialen Länge des Rohrs, ausgedrückt
durch die momentane axiale Lage der Aufnehmerspule 20, wie
oben erörtert wurde.
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß das
Signal für die Wanddicke immer durch den gesamten magne
tischen Fluß erzeugt wird, der in einem bestimmten Umfangs
band des Rohrs P besteht, und nicht durch den Leckfluß,
wie er bei den herkömmlichen Lösungen verwendet wurde.
Die Benutzung des Wertes für den gesättigten Fluß in dem
Rohr P erzeugt einen Gesamtfluß, der theoretisch propor
tional zu der Querschnittsfläche des Rohrs P ist; in der
Praxis ist er, innerhalb akzeptabler Grenzen, proportio
nal zu der mittleren Wanddicke des Rohrbandes, das von
der Aufnehmerspule 20 umgeben wird.
Um die Empfindlichkeit bei der Messung der Wanddicke zu
verbessern, sind zwei zusätzliche Aufnehmerspulen 22 und
23 so angebracht, daß sie das Rohr P ebenfalls umgeben;
nach einer bevorzugten Ausführungsform befinden sich die
beiden zusätzlichen Aufnehmerspulen 22, 23 auf den gegen
über liegenden Seiten der zuerst erwähnten Aufnehmerspule
20, obwohl diese räumliche Anordnung in dem schematischen
Schaltdiagramm nicht dargestellt ist, um dieses Diagramm
zu vereinfachen. Die zusätzlichen Aufnehmerspulen 22, 23
sind in windungsverkehrter Beziehung geschaltet; das sich
ergebende Differential-Spannungsausgangssignal dieser
zusätzlichen Aufnehmerspulen wird durch ein Kabel 24 an
dem Eingang einer zweiten, herkömmlichen Verstärker- und
Integratorschaltung 28 übermittelt und dann an einen zwei
ten Eingang Y2 für die Y-Achse der Aufzeichnungseinrichtung
26 angelegt. Durch die Verwendung eines solches Differenz
spannungsaufnehmers läßt sich eine viel höhere Verstärkung
erreichen, ohne daß die Aufzeichnungseinrichtung 26 aus
dem Maßstab laufen kann; dieses Differenzspannungssignal
zeigt Unterschiede in den mittleren Wanddicken der Umfangs
bänder des Rohrs P noch viel genauer und klarer an, da die
se Unterschiede von den Aufnehmerspulen 22, 23 erfaßt und
definiert werden. In der Praxis haben die Differentialauf
nehmerspulen 22, 23 eine solche Empfindlichkeit, daß sie
Änderungen in der Oberflächentextur des Rohr-Inneren und
-Äußeren anzeigen können, woraus sich wiederum Informatio
nen über den Zustand der inneren und äußeren Korrosion ab
leiten lassen. Die Aufzeichnung dieses Differenzsignals
gleichzeitig mit dem Signal von der Spule 20, welches die
mittlere Wanddicke des, Rohrs P darstellt, gibt eine klare
re Anzeige für die Existenz von Bereichen mit erhöhter
Dicke des Rohrs sowie dem Ausmaß von Bereichen mit verrin
gerten Dicke im Vergleich mit der mittleren Wanddicke.
Die Vorrichtung mit dem oben beschriebenen Schaltungsauf
bau wird geeicht, indem zunächst die Sättigungsspule 10
und die Aufnehmerspule 20 an einen Bereich des Rohrs ge
bracht werden, wo die mittlere Wanddicke bekannt ist;
dann werden alle Auswirkungen der "magnetischen Geschichte"
des Eichbereiches entfernt, indem in jeder der beiden Rich
tungen ein Sättigungs-Gleichstrom durch die Spule 10 ge
schickt wird; dabei wird der Netto-Magnetfluß in dem Rohr
oder dem rohrförmigen Element gemessen. Der so erhaltene
Meßwert kann als Bezugswert für die bekannte Wanddicke zur
Eichung der Vorrichtung benutzt werden.
Ein größeres Problem tritt bei der Inspektion von instal
lierten Rohrleitungen auf, weil in diesem Fall ohne die
aufwendige Trennung des Rohrs von der Installation kein
freies Rohrende zur Verfügung steht. Außerdem liegen in
vielen Fällen mehrere installierte Rohre nahe beieinander,
wie es in Fig. 5 angedeutet ist. Auch in diesem Falle
können die Spulen nicht ohne weiteres über die Rohrleitun
gen geschoben werden.
Zur Überwindung dieses Problems ist die Vorrichtung ent
wickelt worden, die in den Fig. 2 und 3 schematisch
dargestellt ist. Es wird eine axial geteilte Spule 60 mit
Scharnier- bzw. Gelenkelementen 41 vorgesehen, so daß die
Spule ausreichend geöffnet und um ein Stück eines instal
lierten Rohrs gelegt werden kann, also dieses Rohrstück
umgibt. In den Umfang dieser Spule 60 sind drei Aufneh
merspulen 20, 22 und 23 eingebettet, die in Fig. 2 und 3
nicht dargestellt sind; jede dieser Spulen enthält jedoch
mehrere, nahe beieinander angeordnete, einzelne, isolierte
Leiter, deren Enden jeweils mit Anschlußblöcken 42a, 42b
mit mehreren Kontakten verbunden sind; wenn die Spule 60
rund um das Rohr P angeordnet wird, werden diese An
schlußblöcke 42a und 42b in passenden Eingriff gebracht.
In ihrer auf dem Umfang geschlossenen Stellung ist die
Spule 60 nach einer bevorzugten Ausführungsform mit wenig
stens zwei internen Vorsprüngen 40a und 40b versehen, die
mit dem Umfang des Rohrs P in Eingriff kommen und die Spu
le 60 in einer vernünftigen konzentrischen Beziehung zu
dem Rohr P halten. Diese Konzentrizität beeinflußt jedoch
innerhalb akzeptabler Grenzen nicht die Genauigkeit der
Messung der Wanddicke.
Die elektrischen Verbindungen, die in den Anschlußblöcken
42a und 42b enthalten sind, entsprechen den in dem Schalt
diagramm nach Fig. 1 gezeigten Verbindungen und sorgen da
für, daß die Leiterelemente jeder Spule 20, 22 und 23 in
drei verschiedene Strompfade mit mehreren Wicklungen ge
schaltet werden. Zusätzlich sind die Ausgangskabel 21 und
24 zu einem einzigen Kabel 43 kombiniert, welches zu den
entfernt angeordneten Verstärker- und Integratorschaltungen
25 und 28 führt. Eine Schnelltrennkupplung 43a ist in dem
Kabel 43 vorgesehen, um die Montage der Spule 60 rund um
das Stück des installierten Rohrs P zu erleichtern.
Die Sättigungsspule 10 wird nach einer bevorzugten Ausfüh
rungsform an dem Stück des installierten Rohrs P angebracht,
indem ein flexibler Leiter 59 rund um den Umfang der
Spule 60 gewickelt wird, nachdem die Spule auf das Rohr
P aufgesetzt worden ist. Radiale Flansche 66 der Spule
60 halten den Leiter 50. Das als Leiter dienende Kabel
50 enthält mehrere einzelne, isolierte Leiter (nicht dar
gestellt), die an jedem Ende in die Anschlußblöcke 51, 52
auslaufen; wie man insbesondere in Fig. 6 erkennen kann,
sind diese Anschlußblöcke 51, 52 mit Löchern bzw. Stiften
versehen. Um die Verbindung der mehrere Zinken bzw. Zak
ken aufweisenden Anschlußblöcke 51, 52 zu erleichtern und
diese Blöcke im montierten Zustand zu halten, ist an einem
der Anschlußblöcke ein herkömmlicher Befestigungs-Stift
bzw. -Kolben 53 vorgesehen, der in eine Öffnung 54 in dem
anderen Block eingesetzt wird. Geeignete, elastische Ver
riegelungen (nicht dargestellt) wirken auf den eingesetzten
Stift ein, um die Anschlußblöcke 51, 52 im montierten Zu
stand zu halten.
Wenn diese Anschlußblöcke nebeneinander angeordnet werden,
so daß die Stifte 52a des einen Blocks in die Löcher 51a
des anderen Blockes eintreten, so bilden die sich ergeben
den Anschlüsse einen einzigen Strompfad mit mehreren Wick
lungen rund um den Umfang des Stückes des installierten
Rohrs P. Das Kabel 50 kann beispielsweise wenigstens 200
Leiter enthalten, wobei wenigstens vier Windungen des Ka
bels 50 rund um die Spule 60 gelegt werden, so daß insge
samt 800 Windungen zur Verfügung stehen, um den Sättigungs
gleichstrom anzulegen. Dadurch verringert sich wesentlich
die Gleichstrommenge, die für das Erreichen der Sättigung
des Teils des Rohrs P erforderlich ist, der von den Auf
nehmerspulen 20, 22, 23 umgeben wird.
Der Wandler 30 wird schematisch durch eine Trommel oder
eine Riemenscheibe 32 dargestellt, um die ein Kabel 33 ge
wickelt ist; das freie Ende dieses Kabels 33 ist an der
Spule 60 befestigt. Damit wird bei der axialen Verschie
bung der Spule 60 längs des Rohrstückes P die Riemenschei
be 32 gedreht, so daß ein Spannungssignal erzeugt wird,
welches proportional zu der axialen Lage des Blockes 40
und der daran befestigten Aufnehmerspulen relativ zu dem
Rohr P ist; es ergibt sich also ein Wandlereffekt, nämlich
ein Maß für die axiale Lage an dem Rohrstück P.
In Fig. 4 ist eine geteilte Spule 60 aus einem thermo
plastischen Material dargestellt, wie sie für die Reali
sierung des Grundprinzips der vorliegenden Erfindung ein
gesetzt worden ist. Diese Spule 60 weist zwei im wesent
lichen identische, halbzylindrische Halbteile 60a und 60b
auf, die durch Scharniere 41 schwenkbar miteinander ver
bunden sind. An der inneren Oberfläche der Spulenhälften
sind nach innen vorstehende Positionieransätze 40a und 40b
vorgesehen, um die Spule nahezu konzentrisch in bezug auf
den Umfang des zu untersuchenden Rohrs anzuordnen. Die
Leiter, welche die Aufnehmerspulen 20, 22 und 23 bilden,
sind nicht im Detail dargestellt; die Kabel, welche diese
Leiter enthalten, sind jedoch in den Gelenkverbindungen
bei 20a, 22a und 23a angedeutet. Die Anschlußblöcke 42a
und 42b sind in geeigneter Weise an einem axialen Ende
der geteilten Spule 60 angebracht und werden durch das
Schließen der Spule 60 rund um das Rohr nahe beieinander
angeordnet. Eine Federverriegelung 65 kann an dem anderen
axialen Ende der Spule 60 vorgesehen werden, um die beiden
Hälften in ihrer geschlossenen Lage zu halten. Wenn die
Anschlußblöcke 42a und 42b nahe beieinander angeordnet
werden, werden gleichzeitig die erforderlichen Schaltungs
verbindungen hergestellt, um die drei Strompfade mit
mehreren Windungen zu bilden, die durch die Spulen 20, 22
und 23 in Fig. 1 repräsentiert werden. Die Kabel 21 und
24, welche die Ausgangsverbindungen dieser Spulen darstellen,
sind zu einem einzigen Ausgangskabel 43 zusammengefaßt.
Stirnflansche 66 bilden einen Kanal für die Befestigung
der Windungen des flexiblen Kabels 50 sicher und zuver
lässig rund um die Spule 60.
Aus Fig. 5 kann man ohne weiteres erkennen, daß eine axial
geteilte Spule erforderlich ist, um die Testvorrichtung
nach der vorliegenden Erfindung bei installierten Rohr
stücken einsetzen zu können. Dabei ist eine Gruppe von
vier Rohren P₁, P₂, P₃ und P₄ dargestellt, wie sie in
vielen Raffinerien und petrochemischen Anlagen häufig auf
tritt. Die axial geteilte Spule 60 nach der vorliegenden
Erfindung kann ohne Probleme auf jedes Stück eines dieser
verschiedenen Rohre aufgesetzt werden, wobei der flexible
Leiter 50, der die Sättigungsspule bildet, um diese Spule
gewickelt wird; die Inspektion des auf diese Weise um
wickelten Rohrs erfolgt dann, wie oben erläutert wurde,
nämlich durch eine Verschiebung der Spule in Längsrich
tung des Rohrs.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Messen der Wanddicke eines
ferromagnetischen Elementes mit einer
Magnetisierungseinrichtung, welche eine Induktionsspule (10)
aufweist, um einen magnetischen Fluß innerhalb des
ferromagnetischen Elementes (P) in seiner Längsrichtung zu erzeugen,
wobei das ferromagnetische Element (P) magnetisch gesättigt ist
und wobei die
Magnetisierungseinrichtung in bezug auf das ferromagnetische
Element verschiebbar ist, sowie mit einer Meßeinrichtung, um den
magnetischen Fluß innerhalb des ferromagnetischen Elementes
zu bestimmen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktionsspule (10) der Magnetisierungseinrichtung
das ferromagnetische Element (P)
umschließt, daß die Meßeinrichtung eine erste Aufnehmerspule
(20) aufweist, welche ebenfalls das ferromagnetische Element
(P) umgibt, und daß die Meßeinrichtung weiterhin eine
Auswerteschaltung aufweist, um die in der Aufnehmerspule
(20) bei einer Bewegung der Magnetisierungseinrichtung (10)
und der Aufnehmerspule (20) induzierte Spannung zu messen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Wandlereinrichtung (30) vorgesehen ist, welche ein
Spannungsausgangssignal liefert, das direkt proportional zur
axialen Bewegung von Magnetisierungseinrichtung (10) und
Aufnehmerspule (20) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zweite Aufnehmerspule (22) sowie
eine dritte Aufnehmerspule (23) vorgesehen sind, welche
gegeneinander geschaltet sind, und in welchen bei der
Verschiebung der Magnetisierungseinrichtung (10) und der
Aufnehmerspulen (20, 22, 23) eine Differenzspannung
entsteht, die abhängig von der Wanddicke des
ferromagnetischen Elementes ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die in der ersten Aufnehmerspule
(20) induzierte Spannung einer ersten Verstärker- und
Integratorschaltung (25) zugeführt wird und daß das
integrierte Spannungsausgangssignal zur Beurteilung der
Wanddicke des ferromagnetischen Elementes (P) herangezogen
wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder
4, dadurch gekennzeichnet, daß die in den zweiten und
dritten Aufnehmerspulen (22, 23) induzierte Spannung einer zweiten
Verstärker- und Integratorschaltung (28) zugeführt wird und
daß das dadurch gebildete Spannungsausgangssignal zur
Beurteilung der Wanddicke des ferromagnetischen Elements (P)
herangezogen wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Spannungsausgangssignal der ersten
Verstärker- und Integratorschaltung (25) an einen Eingang
(Y1) für die Y-Achse einer X/Y-Aufzeichnungseinrichtung (26)
angelegt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausgangssignal der Wandlereinrichtung (30), welches die
tatsächliche momentane axiale Lage der ersten Aufnehmerspule
(20) relativ zum ferromagnetischen Element (P) anzeigt, an
den Eingang (X) für die X-Achse der
X/Y-Aufzeichnungseinrichtung (26) angelegt wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Aufnehmerspule (20)
und die zweite Aufnehmerspule (22) sowie
die dritte Aufnehmerspule (23) in einer axial geteilten
Aufnahmeeinrichtung (60) angeordnet sind, wobei jede dieser Spulen mehrere
isolierte Leiter aufweist, deren Enden jeweils mit
Anschlußblöcken (42a, 42b) mit mehreren Kontakten verbunden
sind, wenn die Spulen mit der Aufnahmeeinrichtung (60) um
das ferromagnetische Element (P) angeordnet werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetisierungseinrichtung (10) als flexibler Leiter
(50) ausgebildet ist, der rund um den Umfang der
Aufnahmeeinrichtung (60) gewickelt wird, nachdem diese auf
das zu inessende ferromagnetische Element (P) aufgesetzt
worden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Magnetisierungseinrichtung dienende Kabel (50)
mehrere einzelne, isolierte Leiter aufweist, die an jedem
Ende in Anschlußblöcke (51, 52) auslaufen, welche
miteinander verbindbar sind, um einen einzigen Strompfad mit
mehreren Wicklungen rund um den Umfang des zu messenden
ferromagnetischen Elementes (P) zu bilden.
11. Verfahren zum Messen der Wanddicke eines Stückes eines
ferromagnetischen Elementes (P) wobei innerhalb des
ferromagnetischen Elementes in Längsrichtung ein magnetischer Fluß erzeugt
wird durch den das ferromagnetische Element (P) magnetisch gesättigt wird
und dessen Stärke durch eine Meßeinrichtung mit einer Aufnehmerspule (20)
gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetisierung des ferromagnetischen Elementes durch eine Magnetisierungsspule (10) erfolgt, welche um das ferromagnetische Element herum angeordnet und mit Gleichstrom versorgt wird,
daß die Messung der Stärke des magnetischen Flusses und damit der Wanddicke des ferromagnetischen Elementes (P) durch die Auswertung der Spannung der um das ferromagnetische Element (P) herum angeordneten Aufnehmerspule (20) erfolgt, in welcher eine Spannung induziert wird, wenn die Magnetisierungsspule und die Aufnehmerspule entlang des ferromagnetischen Elementes (P) verschoben werden.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetisierung des ferromagnetischen Elementes durch eine Magnetisierungsspule (10) erfolgt, welche um das ferromagnetische Element herum angeordnet und mit Gleichstrom versorgt wird,
daß die Messung der Stärke des magnetischen Flusses und damit der Wanddicke des ferromagnetischen Elementes (P) durch die Auswertung der Spannung der um das ferromagnetische Element (P) herum angeordneten Aufnehmerspule (20) erfolgt, in welcher eine Spannung induziert wird, wenn die Magnetisierungsspule und die Aufnehmerspule entlang des ferromagnetischen Elementes (P) verschoben werden.
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