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"Zentralverriegelung für Türen oder dergleichen"
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Die Erfindung betrifft eine durch Schwachstrom-Elektromagneten gesteuerte
Zentralverriegelung für Türen oder dergleichen, insbesondere für Türen, Schubläden
an Möbeln, wie Küchenmöbeln.
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Bei Kraftfahrzeugen, insbesondere Personenwagen ist es bekannt, unter
Verwendung von Schwachstrom-Elektromagneten die Türen und Hauben zentral zu verriegeln.
Zentralverriegelungen der Türen und Hauben an Kraftfahrzeugen sind vergleichsweise
teuer. Der hohe Preis ist aber gerechtfertigt durch die Tatsache, daß die Fahrzeuge
vielfach unbeaufsichtigt sind und daher bevorzugt Objekte für Einbrüche sind.
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Zufolge der vergleichsweise hohen Kosten für Zentralverriegelungen
haben diese zum Abschließen der Türen und Schubladen an Möbeln bisher keinen Eingang
gefunden, obwohl auch bei diesen ein hoher Bedarf an einer Zentralverriegelung besteht.
Eine solche Zentralverriegelung kann beispielsweise wünschenswert in Büros zur Sicherung
der Schränke und Schubladen nach Dienstende sein. Eine Zentralverriegelung ist aber
auch vielfach erwünscht in privaten Haushaltungen.
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Sehr erwünscht ist sie insbesondere in Küchen, damit Kinder nicht
Zugang zu Lebensmitteln oder den vielen, in Küchen oder Abstellräumen angeordneten
Gegenständen haben, die für Kinder gefährlich oder lebensbedrohend sind.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Zentralverriegelung
für allgemeine Anwendung, aber insbesondere für Türen und Schubladen an Möbeln zu
schaffen, die bei geringem baulichen Aufwand sehr sicher ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer durch Schwachstrom-Elektromagneten
gesteuerten Zentralverriegelung für Türen oder dergleichen, insbesondere für Türen
und Schubladen an Möbeln, wie Küchenmöbeln, erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß ein
Zentral-Verteiler-Schalter über eine elektrische Leitung in Gestalt von zwei Plus-Adern
und einer Minus-Ader mit hinter jeder zu verriegelnden Tür oder Schublade angeordneten
elektromagnetischen Verriegelungsvorrichtung versehen ist, die aus einem Gehäuse
besteht, in dem zwei Magnetspulen und
ein Eisenkern angeordnet ist,
wobei der Eisenkern von der einen Spule in die andere Spule und umgekehrt bewegbar
ist und die Verriegelung betätigt.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine Zentralverriegelung geschaffen,
die einfach in ihrem Aufbau und in ihrer Wirkungsweise ist.
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Sie ist daher auch geeignet, nachträglich angebracht zu werden. Zu
ihrer Anbringung bedarf es keiner Fachkräfte.
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Durch den Vorschlag, zur Verriegelung zwei Magnetspulen und nur einen
einzigen Eisenkern vorzusehen, wobei der Eisenkern von der einen Spule in die andere
Spule und umgekehrt bewegbar ist, wird erreicht, daß lediglich zur Verschiebung
des Eisenkerns Strom notwendig ist und entsprechend kein Strom benutzt wird für
die Dauer der Verriegelung oder die Dauer einer Wartestellung. Daher ist es möglich,
die Zentralverriegelung mit einer Stromquelle geringer Kapazität zu betätigen, so
beispielsweise einer Taschenlampen-Batterie.
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Die Zueinanderordnung der beiden Magnetspulen und dem nur einen Eisenkern
kann auf verschiedene Weise erfolgen.
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So können die Magnetspulen auf einer Kreisumfangsfläche angeordnet
sein und der Eisenkern aus einem Kreissektorabschnitt bestehen, wobei der Eisenkern
die Verriegelung betätigt oder unmittelbar Verriegelungselement sein kann.
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Besonders vorteilhaft ist die Lösung, daß die beiden Spulen in axialer
Erstreckung hintereinander angeordnet sind und der zylindrische Eisenkern an dem
einen Ende mit einer die Verriegelung bewirkenden bzw. einleitenden Stange und an
dem anderen Ende mit einer Justiereinrichtung versehen ist. Durch-diese Lösung wäre
es in einfacher Weise möglich, die Stange des Eisenkerns oder den Eisenkern selbst
nach Art eines Riegelbolzens zur Verriegelung zu verwenden.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die Verriegelungsstange nicht unmittelbar Verriegelungselement ist, sondern an dem
einen Schenkel des als doppelarmigen Hebels ausgebildeten Halteriegels angreift,
der über einen zugeordneten Drehstift im Gehäuse drehbar gelagert ist und das Ende
des anderen Schenkels die Verriegelungsnase aufweist, die in der Schließstellung
hinter einer Sperre an der zu sichernden Tür oder Schublade angreift.
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Durch diesen Vorschlag wird somit erreicht, daß das die beiden Spulen
und den Eisenkern mit dem Halteriegel aufnehmende Gehäuse an den Korpus des Schrankes
angeordnet ist, während die Sperre, hier meistens in der Gestalt einer Hinterschneidung,
an dem beweglichen Teil, hier der Tür oder der Schublade, angeordnet ist.
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Der vorerwähnte Vorschlag führt auch dazu, daß zufolge der Ausbildung
des Halteriegels als doppelarmiger Hebel nur geringe Kräfte zur dessen Betätigung
notwendig sind. So kann durch Anderung des
Hebelverhältnisses eine
Anpassung an gegebene örtliche Verhältnisse oder Bedingungen erreicht werden.
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Um den elektromagnetischen Antrieb frei von äußerlich einwirkenden
Kräften zu halten und diesen damit zu schonen, wird in weiterer erfindungsgemäßer
Ausgestaltung eine solche Lagerung des Halteriegels vorgeschlagen, daß die beim
Versuch des gewaltsamen Uffnens auftretenden Zugkräfte ausschließlich oder überwiegend
auf den Drehstift und nicht auf den Magneten übertragen werden. Dadurch wird dieser
vor Einwirkung anderer Kräfte, die nicht zufolge der vorgesehenen Funktion auf elektromagnetische
Weise erfolgen, geschützt.
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Damit bei der Verstellung des Halteriegels von der Offenstellung in
die Schließstellung nur geringe Kräfte notwendig sind, wird in weiterer erfindungsgemäßer
Ausgestaltung vorgeschlagen, daß beim Einbau des Halteriegels in vertikaler Erstreckung
und somit horizontal angeordnetem Drehstift der Schwerpunkt des Halteriegels in
der Achse des Drehstiftes liegt. Dies kann geschehen durch einen verlängerten Teil
oder durch eine Verdickung des Halteriegels an bestimmter Stel Zur Verringerung
der notwendigen Antriebskräfte und der Sicherung der Verriegelungsstellung dient
die weitere Maßgabe, daß an der Verriegelungsstange radial abstehend ein Blech mit
einem sich in Radialrichtung der Verriegelungsstange verlaufenden Langloch vorhanden
ist,
in die ein von dem Halteriegel ausgehender Stift eingreift.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die Justiereinrichtung aus einer mit Anschlagmutter versehenen Gewindestange besteht.
Dadurch ist eine sehr einfache Justierung gegeben.
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Der weitere Vorschlag, daß in dem Gehäuse, das den Halteriegel aufnimmt,
ein die beiden Spulen aufnehmendes Gehäuse angeschraubt ist, dient der Maßgabe der
einfachen Herstellung und der Möglichkeit der Abwandlung. So können in dem den Halteriegel
aufnehmenden Gehäuse leicht auswechselbar Elektrospulen und Eisenkerne unterschiedlicher
Bemessungen und jeder Stärke angeordnet werden.
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Die Sperre besteht aus einer an der Türinnenseite angeschraubten Platte
mit einer Hinterschneidung. Dabei kann die Hinterschneidung vorstehen. Besonders
vorteilhaft ist die Platte eingelassen.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß
die elektrische Leitung aus einem Klebeband besteht, an dem nebeneinander zwei Plus-Adern
und eine Minus-Ader angebracht sind. Dabei besteht das Klebeband vorteilhaft aus
Kunststoff, an dem die Adern aufgedruckt sind. Diese sind dann in weiter Ausgestaltung
oben durch eine Folie abgedeckt. Zusätzlich zu der Anklebung kann noch eine Befestigung
mit Stiften erfolgen, beispielsweise unter Anwendung eines Tackers.
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Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutern.
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Es zeigen: Figur 1 eine Küche in perspektivischer Darstellung, Figur
2 in Oberansicht und im Schnitt die Verriegelungseinrichtung mit Tür, Figur 3 in
Oberansicht den Kontaktschalter, Figur 4 die Anordnung nach Figur 2 bei entriegelter
Stellung, Figur 5 die Verriegelungsanordnung mit dem Halteriegel in vertikaler Ebene,
Figur 6 die Darstellung nach Figur 4 in Seitenansicht, Figur 7 das Zentral schloß
in Oberansicht, Figur 8 einen vertikalen Schnitt durch die Tür nach Figur 4 entsprechend
der dortigen Linie VIII-VIII, Figur 9 die Verriegelung in Seitenansicht, teilweise
im vertikalen Schnitt, Figur 10 die Sperre nach Figur 8 in Vorderansicht, Figur
11 die elektrische Leitung in Oberansicht, Figur 12 die Leitung nach Figur 11 im
vertikalen Schnitt.
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Figur 1 zeigt einen Kiichenschrank 10 mit den Schranktüren 11, lla
und den Schubladen 12, 12a, 12b usw. Die Schranktüren und Schubladen werden zentral
verriegelt durch ein Kontaktschloß oder einen Druckschalter, der vorteilhaft an
der Stelle oder im Bereich der Stelle
angeordnet ist, an dem sonstige
Betätigungsknöpfe vorhanden und für die Hausfrau gut zugänglich sind.
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Figur 7 zeigt ebenfalls das Schloß 13. Dies kann auch durch einen
Druck- oder Drehschalter ersetzt sein. Das Schloß 13 mit einem Schlüsselloch 14
wird über einen zugeordneten Schlüssel betätigt.
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Damit wird ein Schalthebel bewegt, der um die Achse 15 drehbar ist.
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Dieser wird durch Federn 16 und 17, die zugleich leitend sind, in
seine Ausgangsstellung zurückgeführt. An die Federhalterung 18 wird die von der
Batterie 19 ausgehende Plusleitung 20 angeschlossen.
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Dabei wird über den Hebel 14, der in der Darstellung nach Figur 3
in seiner Neutralstellung angeordnet ist, bei dessen Drehung im Uhrzeigersinn die
elektrische Leitung 21 mit Plus-Strom belegt oder bei Drehung im entgegengesetzten
Sinne die elektrische Leitung 22. Mit 23 ist die Minus-Leitung dargestellt, die
an den Minus-Pol der Batterie 19 angeschlossen ist. Es sei bemerkt, daß Schwachstrom
enthalten sein kann über eine Taschenlampenbatterie, eine aufladbare Batterie oder
auch über einen Transformator.
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Die Minus-Leitung 23 führt zu beiden Spulen 24 und 25, während die
Leitung 21 zu der Spule 24 und die Leitung 22 zu der Spule 25 führt.
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Dadurch ergibt sich, daß entweder die Spule 24 oder die Spule 25 erregt
wird.
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Nach der Darstellung in Figur 2 ist in der Spule 25 der Eisenkern
26 vorhanden, der an seinem hinteren Ende die Gewindestange 27 hat, an
der
die Mutter 28 befestigt ist. An seinem vorderen Ende trägt er eine die Verriegelung
einleitende oder bewirkende Stange 29. Diese könnte in einfacher Ausführungsform
die unmittelbare Verriegelungsstange sein. Nach Figur 2 ist jedoch an dieser Stange
29 radial abstehend ein Blech 30 befestigt, und zwar über eine Mutter 31.
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Das Blech hat ein Langloch 33, in das der Zapfen 34 am Halteriegel
35 eingreift, der über einen Drehstift 36, der am Gehäuse 37 befestigt ist, schwenkbar
ist. Der Halteriegel 35 hat an seinem dem Stift 34 gegenüberliegenden Ende eine
als Winkel haken ausgebildete Verriegelungsnase 38. Diese hintergreift in der Sperrstellung
nach Figur 2 eine als Hinterschneidung angeordnete Sperre 39, die an einer Platte
40 angeordnet ist, die über Schrauben 41 und 42 mit der Tür 11 oder Schublade 12
verbunden ist. Die Platte 40 hat in ihrem mittleren Bereich eine in die Tür eingelassene
Vertiefung 43.
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Diese braucht nicht vorhanden zu sein, sofern die Sperre 39 ent sprechend
über die Türinnenfläche vorstehend angeordnet ist.
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Jeder zu sichernden Tür oder Schublade ist eine solche Verriegelungsvorrichtung
zugeordnet.
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Figur 4 zeigt die Lösung, daß über die Leitung 21 die Spule 24 erregt
und damit der Eisenkern 25 in diese Spule hineingezogen worden ist. Dadurch erfolgte
in Verbindung mit dem Blech 30 eine Verschwenkung des Halteriegels im Uhrzeigersinn
und damit ein Lösen der Sperrt
bzw. der Verriegelung. Damit kann
nunmehr die Tür geöffnet werden.
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Figur 2 zeigt, daß die Sperre 39 und der Drehstift 36 in einer Linie
angeordnet sind, die rechtwinklig zur Innenfläche der Tür 40 angeordnet ist. Dadurch
ergibt sich, daß bei einem Uffnen der Tür oder bei einem Uffnen der Schublade mit
einer Kraftrichtung, die in angegebener Pfeilrichtung 44 anzunehmen ist, die Zugkraft
ausschließlich auf den Drehstift 36 übertragen wird. Dadurch bleibt der Elektromagnet
und sein Antrieb oder dessen Obertragungssystem von einer solchen Kraftanwendung
unbeeinflußt.
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Figur 5 zeigt den Halteriegel bei einer Anordnung in vertikaler Erstreckung
und somit einer Anordnung des Drehstiftes in horizontaler Erstreckung. Um die durch
den Elektromagneten ausgeübten Kräfte zur Verschwenkung des Halteriegels 35 gering
zu halten, ist dessen gewichtsmäßiger Schwerpunkt in der Achse des Drehstiftes 36
vorhanden durch die Maßgabe, daß der Halteriegel seiner Verriegelungsnase 38 gegenüberliegend
eine das Gewicht ausgleichende Verlängerung 45 hat, die auch durch eine entsprechende
Materialverdickung ausgeglichen sein könnte.
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Figur 2 zeigt die Anordnung des Halteriegels 35 innerhalb des Gehäuses
37, das entsprechend der Darstellung in Figur 6 über Schrauben 46 und 47 mit dem
ortsfesten Korpus verbunden wird. Figur 2 zeigt weiterhin, daß die beiden Spulen
24 und 25 mit dem Eisenkern 26 in einem gesonderten Gehäuse 48 angeordnet sind,
das über
Schrauben 49 und 50 mit dem Gehäuse 37 verbunden ist.
Dadurch lassen sich leicht Spulen mit einem Kern anderer Bemessung anwenden.
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Die Figuren 8 und 9 zeigen ebenfalls entsprechend der Darstellung
in den Figuren 2 und 4 die Sperre 39 an der Innenseite der Tür 40 und den Halteriegel
35.
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Figur 11 zeigt, daß die Elektroleitungen 21, 22 und 23 als Drucke
auf einer Kunststoffolie 51 aufgebracht sind; Die Plus-Leitungen 21 und 22 haben
dabei eine geringere Breite als die mittige Minus-Leitung 23. Diese so gebildeten
elektrisch leitenden Beschichtungen, es kann sich auch um Drähte handeln, sind durch
eine Folienlage 52 abgedeckt. Die Unterseite des Folienstreifens 51 ist mit einer
Klebschicht versehen. Zusätzlich kann eine Verbindung mit Stiften 53, 53a erfolgen.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist so einfach in ihrem Aufbau, in der
Möglichkeit ihrer Anbringung und der Justierung, daß sie auch nachträglich selbst
durch Nichtfachleute angebracht werden kann.
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