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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur
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Entnahme von Silage aus einem Silo zumindest annähernd kreisrunden
Querschnitts, mit einem bezüglich der vertikalen Siloachse an der Oberfläche der
Silage umlaufenden Abnahmegerät und einem im Bereich der Siloachse verlaufenden
Rohr zur Abführung der von dem Abnahmegerät abgenommenen und in Richtung der Siloachse
geförderten Silage zu einem im Bereich des Silobodens vorgesehenen Fördereinrichtung.
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Zur mechanisierten Entnahme der Silage aus einem Silo sind verschiedene
Verfahren bekannt, so z.B. die Entnahme mittels einer sogenannten Obenentnahmefräse,
die an der Oberfläche des Silogutes dieses mit Hilfe einer Frässchnecke oder einer
Kettenfräse abnimmt und das Silogut zur Mitte des Silos fördert. Von hier kann das
abgenommene Silogut mittels eines Gebläses nach oben abgesaugt und der weiteren
Verwendung zugeführt werden.
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Anderseits ist es auch bekannt, das Silogut de Silo von unten zu
entnehmen, wobei umlaufende Kratzer od.dgl.
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zur Abnahme des Silogutes vorgesehen sind. Auch hier wird das Silogut
mit weiteren Förderern, z.B. mit Schnecken- oder Kettenförderern, zu seinem Bestimmungsort
gebracht.
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Nachteilig hiebei ist, daß das Silogut oft nicht von oben nach unten
nachrutscht, insbesondere wenn es festgepreßt oder gefroren ist.
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Es ist schließlich auch eine Kombination beider Verfahren bekannt
(AT-PS 272 964), bei welcher das Silogut an der Oberfläche der Silage abgenommen
und durch einen freigelassenen Schacht in der Achsnähe des Silos nach unten gefördert
wird.
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Als Variante dieser Einrichtung ist auch die Verwendung eines Rohres
bekannt, welches die Siloachse konzentrisch umgibt und mit einer großen Anzahl von
Uffnungen versehen ist, durch welche
das abgenommene und zur Mitte
geförderte Silogut nach unten befördert werden kann. Wiewohl die Kombination der
Obenentnahme mit einer Abführung des Silogutes nach unten sehr zweckmäßig ist, weisen
die bekannten Einrichtungen doch als entscheidenden Nachteil auf, daß an vielen
Stellen Luft zu dem Silogut gelangen kann. Bei Verwendung eines durchgehenden, offenen
Schachtes in der Mitte des Silos ist die gesamte innere Oberfläche dieses Schachtes
dem Luftzutritt ausgesetzt und bei Verwendung eines Rohres mit einer größeren Anzahl
von Uffnungen kann Luft durch alle diese Uffnungen zum Silogut gelangen. Uberdies
kann das Kohlendioxid durch die Silage von oben nach unten durchsickern und durch
die Uffnungen des Rohres nach unten entweichen, wobei von oben Luft nachfließt und
zur Silage gelangt. Der Zutritt von Luft ist jedoch äußerst unerwünscht, da es hiedurch
zu Fehl gärungen kommen kann, die sich von lokalen Nestern ausgehend, über größere
Bereiche erstrecken können und das als Futter einzusetzende Silogut verderben.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen, durch
welche die genannten Nachteile vermieden sind.
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Dieses Ziel läßt sich mit einer Einrichtung der eingangs genannten
Art erreichen, bei welcher erfindungsgemäß das Rohr als zusammenschiebbares Teleskoprohr
ausgebildet ist, dessen oberes Ende mit dem Abnahmegerät verbunden sowie mit einer
Oeffnung zur Aufnahme der Silage versehen ist und mit dem Abnahmegerät entsprechend
dem Silopegel auf- und abbewegbar ist und dessen unterstes Teilstück ortsfest angeordnet
ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung verhindert vollkommen die oben genannten
Nachteile, da das Teleskoprohr unabhängig von dem jeweiligen Pegelstand der Silage
in dem Silo eine Abdichtung der Silage im Bereich der Siloachse ermöglicht, sodaß
keine Luft zum Silogut treten und dieses durch Fehl gärungen verderben kann.
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Eine zweite Variante der Erfindung geht gleichfalls von einer Einrichtung
der eingangs genannten Art aus und zeichnet sich dadurch aus, daß das Rohr aus einem
leicht zerspanbaren Material besteht das - in geringen Mengen der Silage beigemengt
-biologisch
unbedenklich ist, z.B. Polyu-nat artschaum, Pappe mit
oder ohne Wachsbeschichtung, :t Bindemittel versehene und gepreßte Futterstoffe
od.dgl. und das Abnanmegerät eine zusätzliche zentrale Fräs- oder Schneideinrichtung
für das Rohr aufweist.
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Diese erfindungsgemäße Lösung, die gleichsam ein verzehrba res bzw.
verlorenes Rohr verwendet, sorgt gleichfalls für eine völlige Abdichtung der Oberfläche
der Silage im Bereich der Siloachse. Zwar muß in diesem Fall bei jeder Neufüllung
des Silos ein neues Rohr verwendet werden, doch fällt andererseits der mechanische
Aufwand, den die Verwendung eines Teleskoprohres mit sich bringt, weg Die obere
Oberfläche des Silogutes ist insofern weniger durch Luftzutritt gefährdet, als das
bei der Gärung entstehende Kohlendioxid eine schützende Schicht an der Oberfläche
bildet. Um ein allfälliges Abfließen dieser Kohlendioxidschicht durch das Rohr nach
unten zu vermeiden, empfiehlt es sich, wenn eine Abschließeinrichtung, z.B.
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ein Kreissegmentschieber, für das obere, bei dem Abnahmegerät liegende
Rohrende vorgesehen ist. Zweckmäßig ist es hiebei, wenn die Abschließeinrichtung
bei Abschalten des Antriebes des Abnahmegerätes selbsttätig verschließbar ist, da
in diesem Fall bei Benützung des Silos bloß der Antrieb für die Abnahmeeinrichtung
ein Szw. ausgeschaltet werden muß und immer für einen Verschluß des oberen Rohrendes
gesorgt ist.
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Besonders bei Verwendung einer hydraulisch angetriebenen Abnahmeeinrichtung
ist es empfehlenswert, wenn die Abschließeinrichtung mittels eines Hydraulikzylinders
gegen die Kraft einer Schließfeder in ihrer Offenstellung haltbar ist, da in diesem
Fall bei Abschalten des Hydraulikantriebes die Abschlie3-einrichtung automatisch
das obere Rohrende verschließt.
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Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Merkmalen ist im
folgenden anhand beispielsweiser Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung
veranschaulicht sind.
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Es zeigen Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch einen Silo mit
einer erfindungsgemäßen Einrichtung, u zwar bei Verwendung
eines
Teleskoprohres, Fig. 2 gleichfalls im schematischen Schnitt einen Silo mit einer
erfindungsgemCil3en Einrichtung, die ein verlorenes Rohr verwendet, Fig. 3 eine
erste Ausführungsform einer Abschließeinrichtungin schema Scher , Draufsicht und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform einer Abschließeinrichtung, gleichfalls in schematischer
Draufsicht.
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Der Fig. 1 ist ein Silo 1 mit kreisrundem Querschnitt zu entnehmen,
der mit Silage 2, z.B. einem gemahlenen Gemisch aus Mais und Maiskolben, gefüllt
ist. An der Oberfläche der Silage ist ein Abnahmegerät 3 angeordnet, das in bekannter
Weise ein Gestell 4 aufweist, das z.B. an drei konischen Walzen 5 an der Silageoberfläche
abgestützt ist. Leiters weist das Abnahmegerät 3 eine Frässchnecke 6 auf, die, ebenso
wie die Walzen 5 von einem zentralen Hydraulikantrieb in nicht näher dargestellter
Weise angetrieben ist. Der Antrieb kann jedoch auch auf andere Weise, z.3. mit Hilfe
von einem oder mehreren Elektromotoren erfolgen. Konzentrisch zur Achse 8 des Silos
ist ein Teleskoprohr 9 vorgesehen, das an seinem oberen Ende beispielsweise über
ein oder mehrere Stege 10 mit dem Gestell 4 des Abnahmegerätes verbunden ist. Das
Teleskoprohr läuft länqs der Siloachse nach unten bis zu einer zum Teil unterhalb
des Silobodens vorgesehenen Förderschnecke 11. Das unterste Teilstück 9a des Teleskoprohres
ist ortsfest angeordnet.
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Das Teleskoprohr 9 weist eine obere Oeffnung 12 zur Aufnahme der
von dem Abnahmegerät 3 abgenommenen Silage auf, wobei zwetYMäßig zum Verschließen
dieser Uffnung eine besondere Abschließeinrichtung vorgesehen ist, die in Fig. 1
der Obersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist, jedoch in zwei verschiedenen
Ausführungsformen den Fig. 3 und 4 entnehmbar ist. Gemäß Fig. 3 ist zum Abdecken
der Uffnung 12 des Rohres 9 ein kreisrunder Deckel 13 vorgesehen, in dem eine kreissegmentförmige
Uffnung 14 ausgespart ist. Diese Oeffnung kann von einem Segment 15 abgedeckt werden,
das um eine Achse 16 drehbar ist,
die im wesentlichen mit der Siloachse
8 zusammenfällt.
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An dem Segment greift einerseits eine Feder 17, z.B. eine Torsionsfeder,
an, die das Segment in eine Stellung zu schwenken trachtet, in der es die Öffnung
14 abdeckt.
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Anderseits greift an-dem Segment ein Hydraulikzylinder 18 an, mit
dessen Hilfe bei entsprechender Beaufschlagung mit Hydraulikflüssigkeit das Segment
entgegen der Kraft der Feder 17 so verschwenkt werden kann, daß die Öffnung 14 frei
bleibt. Durch diese Uffnung 14 und die obere oeffnung 12 des Teleskoprohres 9 kann
die Silage in das Rohr 9 eintreten.
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Eine andere Ausführungsform der Abschließeinrichtung ist der Fig.
4 zu entnehmen. In diesem Fall ist die gesamte obere Uffnung 12 oder ein freibleibender
Teil dieser Oeffnung von einer Schieberplatte 19 verschließbar, die mittels des
Kolbens 2C eines Hydraulikzylinders 21 gegen die Kraft einer Feder 22 von der Uffnung
12 wegziehbar ist. Ist der Hydraulikzylinder 21 nicht mit Hydrauliflüssigkeit beaufschlagt,
so zieht die Feder 22 die Schieberplatte 19 der die Uffnung 12.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung arbeitet in folgender Weise. Nach
Einschalten des Antriebes 7 des Abnahmegerätes 3 wird die obere Uffnung 12 des Teleskoprohres
9 mittels der Hydraulikzylinder 18 bzw. 21 freigegeben, die Walzen 5 bewirken, daß
das Abnahmegerät 3 um die Achse 8 des Silos rotiert und gleichzeitig fräst die Frässchnecke
6 eine Schicht der Silage 2 ab und fördert sie in Richtung des Pfeiles 23 zum Achsenbereich
des Silos. Hier fällt die Silage durch die freigegebene Uffrung 12 in das Teleskoprohr
9 bis unterhalb des Silos, wo die Silage von der Förderschnecke 11 zu ihrem Bestimmungsort,
z.B. in Richtung eines Stalls, gefördert wird. Es versteht sich, da n auch andere
Fördereinrichtungen an Stelle der Förderschnecke 11 verwendet werden können, wie
z.B. Förderbänder, Gebläse od.1yl.
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Während der Rntation des Abnahmegerätes 3 sinkt der Pegel der Silage
2 innerhalb des Silos und dementsprechend sinkt an va,
Abnahmegerät
3 nach unten und drückt das Teleskoprohr 9 über die Stege 10 zusammen, sodaß das
obere Ende des Teleskoprohres entsprechend dem Abnehmen des Silopegels nach unten
wandert.
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Nach Abschalten des Antriebes 7 bleibt das Abnahmegerät stehen, wobei
gleichzeitig dank der Feder 17 bzw. 22 die obere Uffnung 12 des Teleskoprohres verschlossen
wird, sodaß an der Oberfläche der Silage befindliches Kohlendioxid, das von der
Gärung der Silage stammt oder allfällig zusätzlich eingeführt wurde, nicht durch
das Teleskoprohr 9 nach unten abfließen kann. Das Rohr 9 schützt die innere Oberfläche
der Silage im Bereich der Siloachse vor Luftzutritt, sodaß unerwünschte Fehl gärungen
ausgeschlossen sind.
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Es ist anzumerken, daß beim Füllen des Silos mit Silogut das Teleskoprohr
9 ebenso wie das Abnahmegerät 3 üblicherweise in dem Silo verbleiben, wobei das
Abnahmegerät 3 während des Füllens zum gleichmäßigen Verteilen des Silogutes verwendet
werden kann und in diesem Fall das obere Ende des Teleskoprohres während der Füllung
des Silos von unten nach oben wandert.
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Eine zweite Ausführungsform der Erfindung kann der Fig. 2 entnommen
werden, in welcher gleiche Teile wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen versehen
sind. Unterschiedlich zur vorhin beschriebenen Ausführungsform ist dieVerwendung
eines verlorenen Rohres 24 anstelle des Teleskoprohres 9 nach Fig. 1.
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Das Rohr 24 dient auch hier zur Abführung des von dem Abnahmegerät
3 abgenommenen und in den Bereich der Siloachse 8 vgeförderten Silogutes, jedoch
besteht das Rohr 24 aus einem leicht zerspanbaren Material, das - entsprechend dem
Pegel der Silage 2 innerhalb des Silos 1 - mittels einer an dem Abnahmegerät 3 vorgesehenen
Fräs- oder Schneideinrichtung 25 ständig zerspant oder zerschnitten wird. Da die
Material späne des Rohres 24 somit in das Futter, d.h. in die Silage gelangen, besteht
es aus einem Material, das, in geringen Mengen der Silage beigemengt, biologisch
unbedenklich ist. Als Material kommt beispielsweise ein Hartschaum aus Polyurethan
od.dgl.
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-in Frage, ebenso kann Pappe mit oder ohne Wachsbeschichtung
verwendet
werden und es ist auch möglich, verschiedene Futterstoffe mit Bindemitteln zu versehen
und zu dem Rohr 24 zu pressen.
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Die in Fig. 2 dargestellte Einrichtung arbeitet analog zur Einrichtung
nach Fig. 1, jedoch mit dem Unterschied, daß nach beendeter Entleerung des Silos
das Rohr 24 verbraucht, d.h. im wesentlichen nicht mehr vorhanden ist und vor Füllung
des Silos durch ein neues Rohr ersetzt werden muß. Das Rohr 24 ist im unteren Bereich
des Silos entsprechend dicht in diesen eingesetzt und mündet zu einer Förderschnecke
11, >die das abgetragene und durch das Rohr 24 nach unten geförderte Silogut
zur weiteren Verwendung wegbefördert. Auch bei der Ausführungs form mit verlorenem
Rohr 24 ist eine Abscnließeinrichtung, beispielsweise entsprechend den Fig. 3 oder
4 vorgesehen, wobei die gesamte Abschließeinrichtung an dem Gestell 4 des Abnahmegerätes
3 befestigt ist. Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß das Rohr nicht genau in
der Ebene der Silageoberfläche abgefräst werden muß, vielmehr kann die Fräseinrichtung
so ange-24 ordnet sein, daß das Rohr/immer wenige Zentimeter über die Silageoberfläche
ragt, sodaß auch ohne besonderes Abdecken des Rohres ein Abfließen der auf der Silage
liegenden Kohlendioxidschicht verhindert wird. Es versteht sich, daß in diesem Fall
das Abnahmegerät entsprechend ausgelegt sein muß, damit es die abgenommene Silage
in das Innere des Rohres 24 fördert.
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Auch bei dieser Ausführungsform wird üblicherweise das Abnahmegerät
3 während der Füllung des Silos 1 zur gleichmäßigen Verteilung der Silage 2 bzw.
zu deren Verfestigung herangezogen und muß daher eine zentrale Uffnung aufweisen,
durch welche das Rohr 24 ragt und sich bis in den obersten Bereich des Silos erstreckt.
Dies ist nicht näher dargestellt, ebenso wie die Möglichkeit einer Abdeckung des
Rohres 24 am oberen Ende während der Füllung des Silos. Das Rohr 24 sollte genügend
gasdicht sein, um einerseits ein Durchsickern des Kohlendioxids aus der Silage 2
in das Innere des Rohres 24 und andererseits den Zutritt von Luft aus dem Inneren
des Rohres 24 in die Silage 2 zu verhindern. Es soll noch angemerkt werden, daß
der Ausdruck "zerspanbar" im Zusammenhang
mit dem verlorenen Rohr
24 auch solche Materialien für das Rohr betrifft, bei deren Abfräsen nicht nur Späne
gebildet werden, sondern die aufgrund ihrer inneren Bindung z.B.
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auch bröselig zerfallen können.
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