DE3327038C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42D—BLASTING
- F42D1/00—Blasting methods or apparatus, e.g. loading or tamping
- F42D1/08—Tamping methods; Methods for loading boreholes with explosives; Apparatus therefor
- F42D1/18—Plugs for boreholes
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- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Working Measures On Existing Buildindgs (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur sprengtech
nischen Zerlegung unter Verwendung von Bohrlöchern,
insbesondere von kurzen Bohrlöchern, bei dem eine Spreng
ladung am unteren Teil des Bohrlochs angeordnet und der
oberste Bohrlochteil verschlossen wird.
Die Bohrlochsprengtechnik ist das gängige Trenn- und Zer
kleinerungsverfahren der Erz- und Nutzsteingewinnung,
z.B. im Bergbau und Steinbruch und ein kostengünstiges
Verfahren beim Abbruch massiver Betonstukturen (Handbuch
Sprengtechnik, VED Deutscher Verlag für Grundstoff
industrie, Leipzig 1980; Schälen, Trennen und Abbrechen
von Betonbauteilen, R. Lindner, Verlag Wilhelm Ernst &
Sohn, Berlin-München 1982). Hierbei werden sowohl Bohr
löcher von bis zu 12 m Länge, in zunehmendem Maße aber
auch kurze Bohrlöcher von unter 1 m Länge eingesetzt. Im
Sinne einer ökonomischen Nutzung der Sprengstoffenergie
ist es wesentlich, daß die hochkomprimierten Sprengschwa
den nach der Detonation der Bohrlochladung möglichst
lange im Bohrloch anstehen. Hierdurch wird eine ent
sprechend starke Aufweitung der bei der Detonation ent
standenen Risse in dem das Bohrloch umgebenden massiven
Material erreicht. Die Dichte und Ausrichtung des Riß
netzes läßt sich durch Sprengstoffmenge, Anordnung der
Bohrlöcher und die Art der Ankopplung des Sprengschlags
an die Bohrlochwand steuern.
Bei den bekannten Verfahren zur Bohrlochsprengung wird
das oberste Bohrlochteil mit Bohrmehl, Wasser, trockenem
oder feuchtem Sand gefüllt. Bei waagerecht oder schräg
nach oben angebrachten Bohrlöchern werden Verschlußpatro
nen oder Letten eingesetzt. Mit dem Erfolg einer Wir
kungssteigerung von etwa 20% wurden bereits auch schon
Holzstopfen zum Verschließen von Bohrlöchern in festem
Gestein eingesetzt (Verdämmen von Sprengladungen, K.
Kure, Tagungsvortrag "Fels- und Gewinnungssprengtechnik
Übertage" Essen, 3./4.2.1983).
Bei langen Bohrlöchern läßt sich eine Wirkungssteigerung
der Sprengladung durch Auslösen der detonativen Umsetzung
im Bohrlochtiefsten anstatt im Bohrlochmund erzielen. Bei
langen Ladesäulen wird erfolgreich auch die Methode des
Zwischenbesatzes verwendet. Unter Zwischenbesatz versteht
man die ein- oder mehrfache Unterbrechung der Spreng
stoffsäule durch Besatz-(meist Sand)Elemente. Wirksame
Verfahren zur Sprengung unter Verwendung von besonders
kurzen Bohrlöchern, die z.B. zur Zerlegung von radioaktiv
verseuchten Kraftwerkkomponenten herangezogen werden kön
nen, sind nicht bekannt. Die nach bekannten Methoden
bei langen Bohrlöchern eingesetzten Füllungen werden hier
mit der Detonation der Ladung praktisch ausgeblasen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren zur Sprengung, insbesondere unter
Verwendung von kurzen Bohrlöchern von weniger als mit
1 m Länge zu entwickeln, mit dem eine optimale Nutzung
der Sprengstoffschwadenwirkung erzielt werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
oberste Bohrlochteil mit einem Gummistopfen verschlossen
und zusätzlich mit einem schnell abbindenden Material ge
füllt wird. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis
12 erläutert.
Erfindungsgemäß wird zum Verschließen von Bohrlöchern ei
ne Kombination aus einem Gummistopfen und einem schnell
abbindenden Material, vorzugsweise auf Zementbasis, ein
gesetzt. Durch die Gummieinlage wird einerseits eine
Trennung zwischen Sprengstoff und Besatz hergestellt, an
dererseits wird durch die Materialeigenschaften des Gum
mis, insbesondere seine hohe Elastizität, die Zertrümme
rung des Füllmaterials bereits durch die Detonationsstoß
welle verhindert. Zusätzlich zu diesen beiden Komponenten
kann auch eine Metalleinlage bzw. -auflage verwendet wer
den, die so angelegt ist, daß sie sich durch die Stoß
welle bei der Detonation der Sprengladung in der Bohr
lochwand verkeilt und so den Stopfen von dem anstehenden
Schwadendruck entlastet.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung sowie anhand
der schematischen Zeichnung. Hierbei zeigen:
Fig. 1-4 Vorteilhafte Ausführungsformen zum Ver
schließen eines kurzen Bohrloches.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird auf
dem Boden des Bohrloches 1 eine Sprengladung 2 einge
bracht. Das oberste Teil des Bohrloches wird durch einen
Gummistopfen 3 so verschlossen, daß zwischen dem Gummi
stopfen und der Sprengladung ein Luftraum 4 entsteht.
Gegebenenfalls kann dieser Luftspalt aber auch mit einem
üblichen Füllmaterial, wie Sand u.dgl., gefüllt werden.
Die der Sprengladung 2 zugewandte Fläche des Gummi
stopfens besteht vorzugsweise aus einer verstärkten Gum
mischicht 5. Die Verstärkung kann z.B. durch Einbau von
Glasfasern erzielt werden.
Der Gummistopfen 3 weist eine zentrale Bohrung 6 auf, die
in diesem Fall eine konische Abschrägung besitzt. Diese
Höhlung 6 wird mit dem Füllmaterial 7, z.B. Quellzement,
schnell abbindende Kunststoffzementmischung o.dgl.,
gefüllt. Nach dem Abbinden wird somit ein radialer Druck
an die Bohrlochwandung erzielt. Zum Zünden der Sprengla
dung kann die Zündschnur 8 durch den Stopfen bzw. das
Füllmaterial hindurch nach Außen geführt werden.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform wird ein Gum
mistopfen 9 etwas tiefer in das Bohrloch 1 eingesetzt.
Die der Sprengladung 2 zugewandte Fläche des Gummi
stopfens wird mit einem kegelförmigen (ca. 160°) Stahl
profil 10 abgeschlossen. Vorzugsweise wird an diesem
Stahlkegel 10 eine weitere Sprengladung 11 zum Durchbie
gen und Verkeilen des Stahlkegels, meist eine Verfor
mungsladung, angebracht. Die Zündschnur 8 kann auch in
diesem Falle durch den Stopfen hindurch nach Außen ge
führt werden. Das Füllmaterial 12 wird dann auf den Gum
mistopfen 9 aufgebracht.
In Fig. 3 wird eine weitere Möglichkeit zum erfindungs
gemäßen Verschließen eines kurzen Bohrlochs gezeigt.
Hierbei wird ebenfalls ein Gummistopfen 13 mit Durchfüh
rung 14 eingesetzt. Darauf wird das Füllmaterial 12 auf
gebracht, das z.B. aus Quellzement besteht. In das Füll
material wird anliegend an die Wandung des Bohrloches ein
Stauchzylinder 15 eingegossen. Dadurch wird eine beson
dere Druckwirkung an die Bohrlochwandung erzielt, so daß
die Verweildauer des Stopfens im Bohrloch erhöht wird.
Nach der Ausführungsform gemäß Fig. 4 wird anstelle eines
Stauchzylinders das Füllmaterial 12 verstärkt. Hierfür
kann z.B. faserbewehrter Beton eingesetzt werden. Als Be
wehrung eignen sich insbesondere Glasfasern, Kohlefasern,
Stahlfäden u.dgl.
Bei allen Ausführungsformen sollte der verschlossene Teil
des Bohrloches etwa 1/3 bis 1/2 der gesamten Bohrlochlän
ge betragen. Im Prinzip ist es jedoch auch möglich, daß
auf den Luftspalt zwischen dem Verschluß und der Spreng
ladung verzichtet wird.
Claims (12)
1. Verfahren zur sprengtechnischen Zerlegung unter
Verwendung von Bohrlöchern, insbesondere von kurzen
Bohrlöchern, bei dem eine Sprengladung am unteren Teil
des Bohrlochs angeordnet und das oberste Bohrlochteil
verschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
oberste Bohrlochteil mit einem Gummistopfen
verschlossen und zusätzlich mit einem schnell
abbindenden Material gefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Füllmaterial Quellzement, Kunststoffzement, Lehm,
Ton oder Beton verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Füllmaterial mit Glasfasern, Kohlefasern,
Stahlfäden o.dgl. verstärkt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein hohler Gummistopfen verwendet
wird und das Füllmaterial in die Höhlung des Gummi
stopfens eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Füllmaterial auf den tiefer
in das Bohrloch eingeführten Gummistopfen aufgebracht
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Sprengladung zugewandte
Fläche des Gummistopfens mit einer verstärkten, vor
zugsweise mit Glasfasern verstärkten Gummischeibe
versehen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Sprengladung zugewandte
Fläche des Gummistopfens bzw. der Gummischeibe mit
einer Metallauflage versehen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Metallauflage ein Stahlkegelprofil verwendet
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Spitze des Stahlkegels eine geringe Menge
zusätzliche Sprengladung befestigt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in das Füllmaterial, anliegend an
die Bohrlochwandung Stauchzylinder eingebettet wer
den.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Gummistopfen und der
am Boden des Bohrlochs liegenden Sprengladung ein
Luftspalt vorgesehen wird, der gegebenenfalls mit
Sand gefüllt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Höhe des verschlossenen
oberen Teils des Bohrlochs 1/3 bis 1/2 der gesamten
Bohrlochlänge beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833327038 DE3327038A1 (de) | 1983-07-27 | 1983-07-27 | Verfahren zur sprengtechnischen zerlegung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833327038 DE3327038A1 (de) | 1983-07-27 | 1983-07-27 | Verfahren zur sprengtechnischen zerlegung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3327038A1 DE3327038A1 (de) | 1985-02-07 |
DE3327038C2 true DE3327038C2 (de) | 1988-02-25 |
Family
ID=6205032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833327038 Granted DE3327038A1 (de) | 1983-07-27 | 1983-07-27 | Verfahren zur sprengtechnischen zerlegung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3327038A1 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4869173A (en) * | 1988-08-29 | 1989-09-26 | Brown Joseph R | Blasting plug with plate members and plastic resin |
CN106197179A (zh) * | 2016-09-14 | 2016-12-07 | 中国地质大学(武汉) | 一种拆除爆破用炮孔堵塞结构及炮孔堵塞方法 |
-
1983
- 1983-07-27 DE DE19833327038 patent/DE3327038A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3327038A1 (de) | 1985-02-07 |
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