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Wechselpritsche für Lastkraftwagen u. dgl.
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Die Erfindung betrifft ein mit abnehmbaren Hub stützen arbeitendes
Wechselsystem für abstellbare Aufbauten von Lastkraftwagen, Kleintransportern u.
dgl., bestehend aus einem mit dem Chassis des Kraftwagens verbundenen Grundrahmen
und einem darauf lösbar befestigten Kupplungsrahmen, der einen dem Transportgut
angepaßten Aufbau trägt.
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Ein derartiges Wechselsystem ist durch das DE-GM 74 14 936 bekannt.
Dabei ist der eine bestimmte Aufbaukonstruktion tragende Kupplungsrahmen mit Knickhebelstützen
versehen, die an ihm schwenkbar befestigt sind. Er läßt sich dadurch vom Grundrahmen
abheben und außerhalb des Fahrzeuges abstellen, so daß das Fahrzeug mit einem anderen
Aufbau bestückt werden kann. Der Grundrahmen bleibt hingegen fest mit dem Fahrzeug
verbunden. Er dient lediglich zur Zentrierung und zur Verriegelung des aufgesetzten
Kupplungsrahmens.
Beide Rahmen weisen Gitterstruktur auf.
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Ausgehend von diesem bekannten Wechselsystem, liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, seine Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten zu erhöhen.
Des weiteren soll sich das erfindungsgemäße Wechselsystem durch kostengünstigen
Aufbau auszeichnen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Grundrahmen
eine eigene durchgehende Ladefläche aufweist, abnehmbar auf der Fahrzeugpritsche
montiert ist und Anschlagflächen zum Einsetzen separater Hub stützen aufweist.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß zur Erweiterung
der Anwendungsmöglichkeiten des Wechsel systems der Grundrahmen neben seiner Zentrierfunktion
zu weiteren Aufgaben heranzuziehen ist. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung mit
eigener, durchgehender Ladefläche, leichter Abnehmbarkeit von der Fahrzeugpritsche
unter Verwendung separater Hub stützen bietet sich der Vorteil, daß er selbst als
Wechselpritsche verwendbar ist und somit als zweite Ladefläche zur Verfügung steht.
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Dabei kann der Grundrahmen mit den üblichen Bordwänden od. dgl. bestückt
werden und mit oder ohne Ladung mittels der separaten Hubstützen abgestellt werden.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Wechsel systems liegt darin,
daß man sich nicht schon beim Kauf eines Fahrzeuges entscheiden muß, ob man die
Standardpritsche oder ein Wechselsystem haben möchte und daß man keine kostspieligen
Umrüstarbeiten in Kauf nehmen muß. Denn der
Grundrahmen läßt sich
ohne großen Aufwand noch nachträglich auf allen herkömmlichen Fahrzeugpritschen
montieren.
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Es bedarf hierzu lediglich Maßnahmen zur Lagesicherung auf der Pritsche.
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Zur Arretierung des Grundrahmens relativ zur Fahrzeugpritsche in Horizontalrichtung
empfiehlt es sich, kegelförmige Zentrierzapfen zu verwenden, die vertikal in korrespondierende
Öffnungen einfahrbar sind. Zweckmäßig sind diese Zentrierzapfen am Rahmen der Fahrzeugpritsche,
die korrespondierenden Öffnungen an der Unterseite des Grundrahmens angeordnet.
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Für die Arretierung des Grundrahmens in Vertikalrichtung werden erfindungsgemäß
die seitlich der Ladepritsche angebrachten Bänder für die Bordwände verwendet. Dadurch
sind am Fahrzeug selbst keine zusätzlichen Montagearbeiten notwendig. Die Verbindung
mit den Bändern kann über Schwenklaschen erfolgen, die an den vertikalen Außenseiten
des Grundrahmens gelagert sind und mit den Bändern verriegelbar sind. Zum Spielausgleich
können die Bänder zusätzlich durch Schrauben in Horizontalrichtung verspannt werden.
Selbstverständlich liegt es aber auch im Rahmen der Erfindung, den Grundrahmen beispielsweise
durch Schrauben oder auf ähnliche Weise mit dem Chassis zu verbinden.
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Bei Kleintransportern ist häufig die Ladepritsche etwas zurückversetzt,
damit die Bordwände an der Außenseite des Fahrzeuges bündig anschließen. In diesem
Fall empfiehlt es sich, daß der Grundrahmen einen unteren Paßrahmen aufweist, der
die von den Bordwänden befreite Ladepritsche formschlüssig umgibt. Man erhält dadurch
einen bündigen
Anschluß des Wechselsystems auf die Fahrzeugpritsche
und zugleich eine optimale Lagesicherung in Querrichtung. An der Oberseite des Paßrahmens
liegt die Ladefläche auf, zweckmäßig in Form eines Holzbodens mit umlaufendem Kantenschutz.
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Damit der Grundrahmen selbst als separate Ladefläche mit allen Anwendungsmöglichkeiten
fungieren kann, empfiehlt es sich, ihn mit den üblichen Beschlägen, also insbesondere
mit Bändern zur Montage der Bordwände, zu versehen.
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Die Anschlagflächen zum Einsetzen der separaten Hub stützen sind zweckmäßig
als Queröffnungen im Grundrahmen ausgebildet, in welche die oberen Ausleger der
Hub stützen seitlich eingeschoben werden können.
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Schließlich hat es sich noch als günstig erwiesen, daß die Hub stützen
an ihrem Fuß eine versenkbare Laufrolle aufweisen. Dadurch kann der mit den Hub
stützen verbundene Kupplungs- oder Grundrahmen leicht verfahren und sodann an Ort
und Stelle abgesenkt werden, so daß ein unbeabsichtigtes Verfahren ausgeschlossen
ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung; dabei zeigt: Fig.
1 eine Seitenansicht eines Kleintransporters mit angehobenem Wechselsystem, übernommenen
Bordwänden und einem Aufbaubeispiel;
Fig. 2 eine Rückansicht des
Kleintransporters mit angehobenem System gemäß Fig. 1; Fig. 3 eine vergrößerte Rückansicht
mit angehobenem System und einem weiteren Aufbaubeispiel; Fig. 4 den Grundrahmen
mit aufgesteckten Hubstützen, angehobenem Holzboden und Kupplungsrahen; Fig. 5 ein
Befestigungsbeispiel für den Grundrahmen am Fahrzeugchassis; Fig. 6 ein weiteres
Befestigungsbeispiel für den Grundrahmen am Fahrzeugchassis und für die Befestigung
des Kupplungsrahmens; Fig. 7 eine Ausführungsvariante der Befestigung nach Fig.
6; Fig. 8 eine Rückansicht von Fig. 7; Fig. 9 einen oberen Ausschnitt der Hubstütze;
Fig. 10 den oberen Ausleger der Hubstütze vor dem Einstecken in den Grundrahmen
und Fig. 11 das untere Ende der Hubstütze mit versenkbarer Laufrolle.
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Die Fig. 1 bis 3 geben zunächst einen Überblick über die Anwendung
des erfindungsgemäßen Wechselsystems, wohingegen die Einzelheiten des Wechsel systems
selbst aus den nachfolgenden Figuren hervorgehen.
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Gemäß Fig. 1 befindet sich angehoben oberhalb des Fahrzeugchassis
1 ein Grundrahmen 2, der im Bereich seiner vier Eckpunkte jeweils von hydraulischen
oder mechanischen
Hubstützen getragen wird, von denen die beiden
Stützen 3 und 4 sichtbar sind.
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Der Grundrahmen 2 trägt einen Bordwandaufbau 5, außerdem ist in gestrichelten
Linien ein Zusatzaufbau in Form eine Plane 6 angedeutet.
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Fig. 2 zeigt, daß die Hubstützen 4 jeweils an ihrem oberen Ende einen
horizontal abstehenden Ausleger 4a aufweisen, der in entsprechende Öffnungen des
Grundrahmens 2 einsteckbar ist. Dadurch kann der Grundrahmen mitsamt dem darauf
befindlichen, hier nicht sichtbaren Kupplungsrahmen und dem Aufbau vom Fahrzeugchassis
angehoben bzw. auf das Fahrzeugchassis abgelassen werden. Die Hub stützen 4 sind
hierzu beispielsweise über eine hydraulische Handpumpe zu betätigen. Zugleich dienen
die Hub stützen 4 auch zum Abstellen des Grundrahmens oder des Kupplungsrahmens,
wenn das Fahrzeug für andere Zwecke benötigt wird.
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Fig. 3 zeigt zunächst eine etwas deutlichere Darstellung der Ladepritsche
1 des Fahrzeuges bei abgenommenen Bordwänden, außerdem den separaten Grundrahmen
2, getragen von den Stützen 4 und schließlich als weiteres Beispiel für einen möglichen
Aufbau einen sog. Kofferaufbau 7, der an seiner Unterseite einen Kupplungsrahmen
8 aufweist.
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Außerdem sind in Fig. 3 deutlich die üblichen Bänder 9 und 10 an der
Fahrzeugchassis-Rückseite, entsprechend den Bändern 11 bis 13 an der Fahrzeugseitenwand
(vergl.
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Fig. 1) zu erkennen. Diese Bänder dienen zur Montage der Bordwände,
erfindungsgemäß jedoch auch zur Arretierung des
Grundrahmens 2,
was nachfolgend noch näher erläutert wird.
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Entsprechende Bänder 9a bis 13a sind unter der gleichen Positionierung
in Längs- und Querrichtung am Grundrahmen 2 angebracht. Dadurch können die Bordwände
ohne Änderungen auch am Grundrahmen montiert werden.
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Fig. 4 zeigt die im Prinzip rechteckige Ausbildung des Grundrahmens.
Außerdem erkennt man, daß er an der Unterseite einen Paßrahmen 2a aufweist. Auf
dem Grundrahmen 2 liegt ein Holzboden 14 auf, der von einem metallischen Kantenschutz
15 umgeben ist. Außerdem ist auf den Grundrahmen 2 ein den Holzboden umgebender
Kupplungsrahmen 16 aufsetzbar. Während jedoch der Holzboden fest mit dem Grundrahmen
2 verbunden ist, ist die Verbindung des Kupplungsrahmens 16 leicht lösbar.
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Schließlich ist in Fig. 4 deutlich erkennbar, wie die Ausleger 3a
und 4a der Stützen 3 und 4 in seitliche Öffnungen des Grundrahmens 2 einsteckbar
sind. Um die Verbindung gegenüber Winkelbewegungen abzustützen, sind die Ausleger
zusätzlich mit Knotenblechen, beispielsweise 3b, bestückt, die sich seitlich an
den Rahmen anlegen.
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Die Befestigung des Grundrahmens 2 auf dem Fahrzeugchassis 1 ergibt
sich aus den Fig. 5 bis 8.
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Gemäß Fig. 5 ist der mit dem Grundrahmen 2 fest verbundene Paßrahmen
2a über eine Reihe von Befestigungsschrauben 17 mit dem Fahrzeugchassis 1, d. h.
mit dessen Ladepritsche, verschraubt. Zur Festigkeitserhöhung ist in dem
Hohlprofil
des Paßrahmens 2a ein Einsatz 18 und an der Seitenwand der Ladepritsche eine Verstärkungsplatte
19 angeordnet. Der Einsatz 18 weist an seiner Außenseite eine Eindrehung auf, so
daß die Befestigungsschraube 17 außen bündig mit dem Paßrahmen 2a abschließt.
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Fig. 6 zeigt eine Alternative für die Befestigung des Grundrahmens
2 am Fahrzeugchassis. Hier ist der Grundrahmen oder der Paßrahmen an der Außenseite
mit einer Reihe von verschwenkbaren Laschen 20 versehen. Diese Laschen sind um eine
Horizontalachse schwenkbar und so positioniert, daß sie mit den am Fahrzeugchassis
1 ohnehin angeordneten Bändern 9 bis 13 korrespondieren. Werden sie aus der gestrichelt
gezeichneten Position nach unten geschwenkt, so fluchtet ihre Querbohrung mit der
des entsprechenden Bandes, so daß die Lasche an dem zugehörigen Band arretiert werden
kann. Zusätzlich können die Laschen mit Befestigungsschrauben 21 gegenüber dem Grundrahmen
bzw. Paßrahmen verspannt werden, um jegliches Spiel auszuschließen.
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Außerdem zeigt Fig. 6 gestrichelt einen am Rahmen der Fahrzeugpritsche
angebrachten Zentrierzapfen 22, der sich nach oben kegelförmig verjüngt, damit die
entsprechende Bohrung im Paßrahmen 2a leicht von oben aufgeschoben werden kann.
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Die Befestigung des Kupplungsrahmens 8 auf dem Grundrahmen 2 ist ebenfalls
in Fig. 6 erkennbar; und zwar weist der Grundrahmen 8 an seiner Unterseite mehrere
vorstehende Zapfen 23 auf, die in entsprechende Bohrungen des
Grundrahmens
2 hineinragen und durch Spezialmuttern 24 verriegelt werden. Die Speialschrauben
24 sind durch einen Schlitz an der Außenseite des Grundrahmens 2 zugänglich.
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Zweckmäßig handelt es sich bei dieser Verriegelung um eine Art Bajonettverschluß.
Selbstverständlich können stattdessen auch Befestigungsanker verwendet werden, die
vom Kupplungsrahmen 8 nach unten abstehen und in eine schlüssellochartige Öffnung
des Grundrahmens 2 hineingesteckt und sodann horizontal verschoben werden, so daß
sie in Vertikalrichtung arretiert sind.
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An den Kupplungsrahmen 8 schließt sich in Fig. 5 ein Kastenaufbau
25 an. Selbstverständlich kann der Kupplungsrahmen 8 stattdessen aber auch einen
Spezialaufbau tragen, beispielsweise zum Glastransport oder einen Aufbau in Form
eines geschlossenen Kühlsystems oder einen Aufbau für den Transport von über das
Führerhaus hinausragenden Rohren.
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Je nachdem, um welche Bandkonstruktion es sich bei der Ladepritsche
des mit dem Wechselsystem zu bestückenden Kraftwagens handelt, kommen auch andere
Befestigungsmöglichkeiten für den Grundrahmen an der Ladepritsche in Betracht. Eine
weitere Möglichkeit ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt. Dabei ist die Ladepritsche
des Chassis 1 an ihrem äußeren Umfang mit einer Reihe von Scharnierbolzen 26 versehen.
Dementsprechend empfiehlt es sich, entsprechende Scharnierbolzen 26a und 26b auch
am Grundrahmen 2 in entsprechender Position anzubringen. Dadurch können auf einfache
Weise die Scharnierbolzen 26 und 26a mittels einer aufsteckbaren Brücke 27 verbunden
werden, während der obere Scharnierbolzen 26b zum Anbringen
schwenkbarer
Bordwände 5 zur Verfügung steht. Die Brücke 27 kann wiederum zum Spielausgleich
mittels einer Schraube 28 mit dem Paßrahmen 2a verspannt werden.
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Die Fig. 9 bis 11 zeigen Einzelheiten der Hubstütze 3 bzw. 4. In Fig.
9 erkennt man, wie der Ausleger 3a horizontal verschiebbar im oberen Querarm der
Hubstütze geführt ist. Um ein unzulässig weiters Herausziehen oder ein Herausfallen
des Auslegers 3a zu verhindern, wird seine äußere Endposition durch eine Anschlagplatte
3c begrenzt. Schließlich erkennt man in Fig. 9 noch die Stütze 3b in Form eines
Knotenbleches zur Erhöhung der Stabilität.
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Fig. 10 verdeutlicht den Einsteckvorgang der Hubstütze bzw. ihres
Auslegers in den Grundrahmen 2. Man erkennt, daß der Grundrahmen hierfür jeweils
eine entsprechend dimensionierte und positionierte Queröffnung 29 aufweist.
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Fig. 11 schließlich zeigt die Ausbildung der Hubstütze an ihrem unteren
Ende. Die Stütze weist dort einen zylindrischen Laufrollenkasten 30 auf, in dem
höhenverstellbar ein Führungskasten 31 angeordnet ist. In dem Führungskasten 31
ist eine Laufrolle 32 gelagert. Sie kann durch Verdrehen der Stellgewindespindel
31a relativ zu dem starr mit der Hub stütze verbundenen Laufrollenkasten 30 nach
unten in die gestrichelt gezeichnete Position verfahren werden. Man erhält dadurch
die Möglichkeit, die auf vier Hub stützen aufgebockte Wechselpritsche bequem zu
verfahren. Sodann werden die Laufrollen 32 wieder in ihre zurückgezogene Stellung
versenkt, so daß die Hub stützen wiederum fest auf ihren Fußplatten 33 ruhen.
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Zusammenfassend bietet die erfindungsgemäße Aufsatz-Wechselpritsche
den Vorteil, daß der Grundrahmen leicht abnehmbar ist und als zusätzliche, separat
abstellbare Ladepritsche verwendet werden kann.