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Vorrichtung zum Streuen von schüttfähigem Gut
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Streuen von schüttfähigem
Gut, insbesondere Dünger, bestehend aus einem Anschlüsse für die Lenker des Drei
punktgestänges eines Schleppers aufweisenden Vorratsbehälter mit weit außen liegenden,
sich in Fahrtrichtung erstreckenden Auslauföffnungen und parallel dazu angeordneten
walzenförmigen Dosierorganen, einem etwa in der Längsachse des Behälters in einem
von dessen Boden gebildeten Tunnel angeordneten, an die Zapfwelle des Schleppers
anzuschließenden Gebläse zum Austragen des dosierten Gutes und einem Antrieb für
die Dosierorgane.
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Vorrichtungen dieses Aufbaus werde insbesondere in der Landwirtschaft
als Gebläsestreuer zum Ausbringen von Dünger, Mikrogranulaten für die Unkrautbekämpfung
oder dgl. eiolgesetzt. Sie sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt,
wobei s ch die Erfindung auf solche Gebläsestreuer bezieht (z. B. DE-OS 32 27 487),
bei denen das Gebläse, das
einen erheblichen Platzbedarf hat, innerhalb
eines Tunnels angeordnet ist, der von der Unterseite des Bodens des Vorratsbehälters
gebildet ist.
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Dieser ist zu diesem Zweck im allgemeinen dachförmig abgeschrägt,
wobei die beiden geneigten Bodenteile jeweils zu den Auslauföffnungen führen und
innenseitig als Rutschflächen für das schüttfähige Gut dienen.
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Diese, wie auch alle anderen bekannten Gebläsestreuer weisen an ihrer
dem Schlepper zugekehrten Stirnwand Anschlüsse für den Oberlenker und die Unterlenker
des Dreipunktgestänges auf. Hierbei handelt es sich um augen- oder leistenförmige
Anschlußteile, die in der Regel am Behälter selbst bzw. dessen Tragkonstruktion
angebracht sind. Sie ragen in den freien Raum zwischen der dem Schlepper zugekehrten
Behälterwandung und dem Schlepper selbst hinein.
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Das Bestreben geht stets dahin, den Schwerpunkt solcher Anbaugeräte
so nahe wie möglich an den Schlepper heranzubringen, um bei größtmöglicher Nutzlast
mit kleinstmöglichem Schlepper arbeiten zu können.
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Auch soll die Lenkfähigkeit nicht durch zu geringe Belastung der Vorderachse
leiden Schließlich soll die Bodenverdichtung so gering als möglich sein, was wiederum
zu der Forderung nach gleichmäßiger Achslastverteilung führt, die insbesondere dann
erwünscht ist, wenn schmale Schlepperreifen mit kleiner Aufstandsfläche, z. B. für
die Spätdüngung, eingesetzt werden.
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Diese Forderungen werden von einer Vorrichtung des eingangs genannten
Aufbaus weitgehend erfüllt, da Gebläse und Antriebsaggregate den Vorratsbehälter
nicht nach außen überragen, vielmehr dieser mit den vorgenannten Aggregaten eine
geschlossene Baueinheit bildet, deren seitliche Umgrenzung durch die Behälterwandung
gegeben ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung des eingangs
genannten Aufbaus dahingehend zu verbessern, daß der Schwerpunkt weiter in Richtung
auf den Schlepper verschoben und die Kräfteverhältnisse an den Angriffspunkten der
Lenker verbessert werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anschlüsse
für die Lenker des Dreipunktgestänges innerhalb des Tunnels des Vorratsbehälters
angeordnet sind.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung rückt die dem Schlepper zugekehrte
Behälterwandung zumindest um das horizontale Maß der Anschlüsse näher an den Schlepper
heran, ohne daß damit etwa eine größere Ausladung nach hinten verknüpft wäre. Je
nach den konstruktiven Gegebenheiten, der Länge der Lenker etc., können die Anschlüsse
auch tiefer in den Tunnel hinein verlegt werden, so daß die Angriffspunkte der Lenker
an dem Behälter gleichfalls näher an den Schwerpunkt heranrücken und die Belastungen
für die Lenker und den Tragrahmen des Vorratsbehälters gemindert werden. Mit der
erfindungsgemäßen Ausbildung wird den eingangs genannten Forderungen in besonders
einfacher konstruktiver Weise Rechnung getragen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Anschlüsse für
die Unterlenker des Dreipunktgestänges jeweils zwischen den Dosierorganen und dem
Gebläse angeordnet. Dort ist im allgemeinen ausreichend freier Raum, um einerseits
die Anschlüsse unterzubringen, andererseits an diese Anschlüsse heranzukommen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weisen die Anschlüsse zumindest
für die Unterlenker mehrere übereinander liegende Anschlußglieder auf.
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Damit ist der Vorteil verknüpft, daß der Vorratsbehälter in unterschiedlichte
Höhe angehoben werden kann. Eine hohe Einstellung mit demzufolge größerem Bodenabstand
ist beispielsweise für die Spätdüngung erwünscht.
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Vorzugsweise sind die Anschlüsse für die Unterlenker und den Oberlenker
an einem innerhalb des Tunnels befindlichen Rahmenteil des Tragrahmens des Vorratsbehälters
angebracht. Die Kräfte werden also nicht in den Behälter selbst, sondern unmittelbar
in dessen Tragrahmen eingeleitet, so daß ein besonders stabiler und erschütterungsunempfindlicher
Aufbau gegeben i st.
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Um trotz der Verlagerung der Anschlüsse in den Tunnel des Vorratsbehälters
die notwendigen Inspektions- und Montagearbeiten nicht zu behindern, ist gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß das Gebläse und/oder die Dosierorgane
so angeordnet sind, daß sich ihre Antriebsseite auf der dem Schlepper abgekehrten
Seite befindet, und über Getriebe bzw. Antriebsmittelleitungen, die innerhalb des
Tunnels angeordnet bzw. geführt sind, mit den entsprechenden Antriebsaggregaten
am Schlepper verbindbar sind.
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Dem gleichen Ziel dient eine weitere Ausführungsform bei der das Gebläse
in einem solchen Abstand von den Anschlüssen für den oberen Lenker des Dreipunktgestänges
angeordnet ist, daß der Gebläseläufer zwischen Gebläsegehause und diesem Anschluß
ausbaubar ist. Zwischen den Anschlüssen und dem Gebläsegehäuse ist somit ausreichend
Platz um den Gebläseläufer abzuziehen und nach unten und vorne herauszunehmen.
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Das Gebläse wird in der Regel direkt von der Zapfwelle des Schleppers
angetrieben. Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung hingegen erfolgt der Antrieb über
eine am Behälterrahmen unterhalb dder seitlich des Gebläses gelagerten Achse und
einer hinter das Gebläse reichende Getriebeverbindung. Die Dosierorgane hingegen
können beispielsweise über einen Hydraulikmotor stufenlos antreibbar sein, der an
die Druckmittelversorgung des Schleppers über eine Druckleitung angeschlossen ist.
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Damit wird insgesamt eine ausreichend gute Zugänglichkeit der Anschlüsse
und des Gebläses an der dem Schlepper zugekehrten Behälterwandung erreicht. Außerdem
läßt sich ohne Behinderung der Keilriemen nach hinten wechseln.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen; Fig. 1 eine Seitenansicht der Ausführungsform
der Vorrichtung; Fig. 2 eine Frontansicht der Vorrichtung vom Schlepper aus gesehen;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 und Fig. 4 eine
Detail-Seitenasicht des Rahmenteils mit den Anschlüssen.
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In Fig. 1 ist schematisch das Hinterrad 1 eines Schleppers mit der
Antriebsachse 2 wiedergegeben. Ferner sind mit strichpunktierten Linien der Oberlenker
3 und die in der Zeichenebene hintereinander liegenden Unterlenker 4 angedeutet.
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Die V»rrichtung zum Streuen von schüttfähigem Gut weist einen Tragrahmen
5 auf, der in seinem vorderen Bereich mit einem Rahmenteil 6 verbunden ist. Das
Rahmenteil 6 weist im unteren Bereich an vertikalen Streben 7 nach außen ragende
Anschlüsse 8 für die Unterlenker des Dreipunktgestänges des Schleppers auf. Die
Streben 7 sind an ihrem oberen Ende durch einen Querholm 9 verbunden, der in seiner
Mitte über eine Stütze 10 den Anschluß 11 für den Oberlenker trägt. Der Rahmen 6
wird durch nach hinten reichende Profile und diese mit dem unteren Teil des Tragrahmens
5 verbindende Stützen vervollständigt.
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Der Tragrahmen 5 nimmt einen Vorratsbehälter 12 für Dünger od.dgl.
auf, dessen Bodenfläche 13 von der Mittellängsachse nach den Seiten hin geneigt
abfällt und einen Tunnel 14 bilden.
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Das Rahmenteil 6 ist, wie insbesondere Fig. 1 zeigt, innerhalb dieses
Tunnels angeordnet, so daß auch die Anschlüsse 8, 11 für die Unter- und Oberlenker
innerhalb des Tunnels liegen. Ferner ist innerhalb des Tunnels ein Gebläse 15 angeordnet,
das über eine in einer Lagerung 16 sitzende Achse 17, an die die Zapfwelle des Schleppers
angeschlossen wird, antreibbar ist. Zu diesem Zweck sitzt auf der Achse eine Keilriemenscheibe
18 (Fig. 2) mit Keilriemen 19, über die die in einer Lagerung 21 sitzende Achse
20 des Gebläses 15 angetrieben wird. Der Abstand zwischen dem Gebläse 15 und dem
Rahmen 6 mit dem Oberlenkeranschluß 11 ist so bemessen, daß das Gebläsegehäuse nach
vorne ausgebaut und der Gebläseläufer gleichfalls nach vorne von der Achs 20 abgezogen
werden kann. Er kann dann nach unten herausgenommen werden.
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Die Bodenflächen 13 weisen an ihren äußeren Enden nicht gezeigte Auslauföffnungen
auf, durch die der Dünger walzenförmigen Dosierorganen 22 zufließen kann, die unterseitig
von Auffangschalen 23 teilweise umgriffen sind.
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Unterhalb der Dosierorgane sind Streuleitungen 24 angeordnet, die
im Betrieb etwa horizontal nach außen zu beiden Seiten ausladen und in der Transportstellung
nach oben geklappt sind. Die Streuleitungen 24 weisen unmittelbar unterhalb der
Dosierorgane 22 Auffangtrichter 25 auf, in die der dosierte Dünger abgegeben wird.
Vor den Auffangtrichtern 25 befinden sich Injektoren 26, die über Leitungen 27 an
das Gebläse 15 angeschlossen sind. Das den Auffangtrichtern dosiert zugeführte Produkt
wird von der Gebläseluft beschleunigt und durch die Streuleitungen 24, die unterschiedlich
weit von der Längsachse ausmünden, ausgetragen.
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Beim wiedergegebenen Ausführungsbeispiel sind an jeder Seite des Behälters
zwei Dosiergruppen 22 hintereinander angeordnet, die über eine Kupplung 28 (Fig.
1) getrennt oder gemeinsam von einem Hydromotor 29 über ein Kettengetriebe 30 angetrieben
sind.
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Wie Fig. 3 erkennen läßt, ist der Tunnel 13 im Bereich des Gebläses
15 nach oben in den Behälter hineingezogen. Dort weist also der Behälter eine von
der Frontwand 31 nach hinten reichende erhöhte Vertiefung 32 auf. Wie ferner Fig.
1 zeigt, liegt die vordere Stirnseite 33 der Dosierorgane mit den Anschlüssen 8,
11 für Unterlenker 4 und Oberlenker 3 etwa in der gleichen Vertikalebene.
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In Fig. 4 ist die eine vertikale Strebe 7 des Rahmenteils 6 näher
dargestellt. Die Zeichnung läßt erkennen, daß zwei Anschlüsse 8 für die Unterlenker
übereinander angeordnet sind. Der obere Anschluß 8 dient für die Normaldüngung,
während der untere Anschluß 8 für die Spätdüngung gedacht ist, bei der es notwendig
ist, den Behälter und die Streuleitungen höher anzuheben.