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Anhänger für ein Zweirad
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Die Erfindung betrifft einen Anhänger für ein Zweirad, insbesondere
für ein Fahrrad, mit zwei mit einer Tragplattform verbundenen Rädern und mit einer
Deichsel, an derem vorderen Ende ein Kupplungsglied zur Verbindung mit dem Zweirad
angeordnet ist.
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Aus dem DE-GM 81 27 672 ist z.B. ein Anhänger dieser Art bekannt,
der zusammengelegt werden kann. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist jedoch, daß
die Deichsel im Bereich des Sattels des Zweirades angekuppelt ist. Dadurch
muß
diese sehr stabil ausgelegt werden. Von Nachteil ist weiterhin auch, daß damit der
Gepäckträger nicht benutzt werden kann, da die Deichsel über diesen hinwegführt.
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Gleiches gilt für ähnliche Konstruktionen. Eine Befestigung am Gepäckträger
selbst ist nicht in jedem Falle zulässig oder möglich; insbesondere bei modernen
Rädern, bei denen die Gepäckträger für diesen Zweck nicht mehr stabil genug sind.
Ein weiteres Problem stellt das relativ hohe Gewicht des Anhängers dar und dessen
hoher Preis.
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Alle diese Nachteile haben dazu geführt, daß sich derartige Anhänger,
insbesondere für Fahrräder, in der Praxis bisher nicht durchgesetzt haben, obwohl
gerade in der heutigen Zeit mit ihren hohen Energiekosten das Fahrrad zunehmend
an Bedeutung gewonnen hat. Durch einen Anhänger könnte man den Anwendungsbereich
und die Transportfähigkeit des Fahrrades wesentlich erhöhen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Anhänger der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der leicht und klein ist und darüberhinaus
preisgünstig herstellbar.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Deichsel
einen seitlich nach vorne führenden, von der Längsmittelebene des Anhängers abweichenden
Abschnitt aufweist und daß die Länge und die Richtung der Deichsel so gewähit ist,
daß deren vorderes Ende über das Kupplungsglied seitlich an oder im Bereich der
Hinterachse des Zweirades oder an einem Zweiradteil, das seitlich über der Hinterachse
liegt, befestigbar ist.
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Erfindungsgemäß wird nunmehr die Deichsel nicht mehr im Bereich des
Sattels oder am Gepäckträger befestigt, sondern seitlich weiter unten im Bereich
der Hinterradachse.
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Diese Anbringung ist durch die erfindungsgemäße Deichselführung möglich
geworden. Der Hauptvorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, daß Anhänger und Deichsel
damit wesentlich leichter gehalten werden können, da keine so lange und hohe Deichsel
erforderlich ist. Außerdem wird der gesamte Anhänger dadurch leichter und läßt sich
preisgünstig herstellen. Dadurch, daß die Deichsel seitlich nach außen gebogen ist,
sind Kurvenfahrten problemlos möglich. Aufgrund seiner Kleinheit und der Höhe der
Deichsel
läßt sich der Anhänger auch bequem von Hand ziehen und schieben, ebenso wie er bei
Nichtbenutzung problemlos aufbewahrt werden kann.
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Eine einfache, jedoch sehr wirksame Ausgestaltung des Anhängers besteht
darin, daß das hintere Ende der Deichsel wenigstens annähernd im Bereich der Längsmittelebene
mit der Tragplattform verbunden ist, wobei sich an einen geraden Abschnitt der Deichsel
der seitlich abgebogene Abschnitt anschließt, auf den ein wenigstens teilweise annähernd
parallel zu der Längsmittelebene verlaufender Endabschnitt mit dem Kupplungsglied
folgt.
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Durch diese Ausgestaltung läuft die Deichsel um mehrere Zentimeter
parallel versetzt am Hinterrad des Fahrrades vorbei, wobei sie seitlich nicht zuviel
Raum einnimmt.
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Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, die Seitenversetzung
der Deichsel durch eine Bogen führung zu erreichen.
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Eine einfache, preiswerte und leichte Konstruktion des Anhängers ist
gegeben, wenn die Tragplattform eine
horizontale Auflageschiene
mit seitlichen Winkeln aufweist.
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Die Auflageschiene kann dabei gleichzeitig als Radachse dienen und
die Deichsel als vordere Auflagefläche für eine Transportkiste oder ein anderes
zu transportierendes Material. Durch diese Maßnahme reduzieren sich die Teile des
Anhängers auf ein Minimum. Die seitlichen Winkel können dabei Anschläge für das
zu transportierende Material bilden und/oder Lager für die Räder bilden.
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Die Auflageschiene kann als L-förmiges Winkelblech ausgebildet sein,
wobei dessen senkrechtes Teil die Rückwand der Auflageschiene bildet, welche zusätzlich
Befestigungslöcher aufweisen kann. Über die Befestigungslöcher kann dann eine Transportkiste
o.dgl. mit der Auflageschiene verbunden werden.
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Damit die Deichsel lösbar mit der Tragplattform verbunden werden kann,
kann vorgesehen sein, daß auf der Unterseite der Tragplattform eine in Längsrichtung
des Anhängers gerichtete Hülse angeordnet ist, in der die Deichsel geführt ist.
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Die Länge der Deichsel kann dabei verstellbar sein, was z.B. durch
Bohrungen in der Hülse und der Deichsel erreicht wird, wobei diese beiden Teile
durch wenigstens einen durch zwei fluchtende Bohrungen gesteckten Splint miteinander
verbunden werden können.
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Auf diese Weise läßt sich die Länge der Deichsel je nach den Anforderungen
anpassen. Gleichzeitig kann dadurch auch der Anhänger auf einfache Weise, z.B. für
eine Aufbewahrung oder einen Transport in einem Personenwagen, zerlegt werden.
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Zur Sicherung kann dabei der Splint mit einer über die Hülse greifenden
Federklammer gesichert sein.
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In Ausgestaltung der Deichsel kann vorgesehen sein, daß diese im vorderen
und in dem seitlich verlaufenden Teil einen runden Querschnitt aufweist und daß
zwischen dem hinteren, einen viereckigen Querschnitt aufweisenden Abschnitt und
dem seitlich verlaufenden Bereich eine Kupplungshülse angeordnet ist.
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Durch die Viereck form im hinteren Abschnitt der Deichsel wird eine
ausreichende Stabilität erreicht, wobei die
Kupplungshülse die
Verbindung mit dem vorderen runden Teil darstellt. An dieser Stelle ist auch eine
Trennung der Deichsel möglich, womit eine weitere Reduzierung der Größe des Anhängers
bei dessen Zerlegung erreicht wird.
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Die Kupplungsschiene oder ein anderer Abschnitt der Deichsel können
mit einer Einhängeöse oder einem Haken versehen sein.
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Zur Erhöhung der Stabilität bzw. zur besseren Aufnahme von Lasten
kann die Deichsel im hinteren Bereich mit einer quer zur Längsmittelebene des Anhängers
gerichteten Aufsatzschiene versehen sein, welche über ein Federglied z.B. auf die
Kupplungshülse aufschiebbar ist.
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Um eine größere Auflagefläche und/oder eine bessere mechanische Seitenstabilität
zu erreichen, kann die Deichsel im hinteren Bereich wenigstens annähernd eine Y-Form
aufweisen, wobei die beiden Schenkel mit der Tragplattform verbunden werden können.
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Nachfolgend sind anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung,
aus denen weitere erfindungsgemäße Merkmale hervorgehen, prinzipmäßig beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Anhängers,
(aus Übersichtlichkeitsgründen ohne linkes Rad), Fig. 2 eine Draufsicht auf den
Anhänger, Fig. 3 bis Fig. 5 verschiedene Befestigungsmöglichkeiten des Anhängers
an einem Fahrrad, Fig. 6 den erfindungsgemäßen Splint, Fig. 7 eine perspektivische
Darstellung der Deichsel im Bereich der Kupplungshülse in vergrößertem Maßstab,
Fig. 8 Prinzipdarstellung eines Anhängers mit einer Deichsel in Y-Form in der Draufsicht.
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Der Anhänger besteht im wesentlichen nur aus einer Tragplattform 1,
welche als Auflageschiene in Form eines L-förmigen Winkelbleches mit einer senkrechten
Rückwand 2 ausgebildet ist, zwei Rädern 3 und einer Deichsel 4. Die Deichsel 4 besteht
aus einem hinteren Abschnitt 5 von
viereckigem Querschnitt, an
das sich ein seitlich abgebogener Abschnitt 6 anschließt, der von der Längsmittelebene
7 des Anhängers abweicht.
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Der seitliche Abschnitt 6 ist mit einer Kupplungshülse 8 fest verbunden,
in die er mit seinem runden Querschnitt eingesetzt ist. Se'lbstverständlich ist
jedoch auch eine lösbare Verbindung mit der Kupplungshülse 8 möglich.
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Von der Kupplungshülse 8 zweigt - wie insbesondere aus der Fig. 2
ersichtlich ist - zuerst ein Deichselteil seitlich und schräg nach oben führend
ab, wonach ein gerades Teil 6a sich anschließt, das im wesentlichen parallel zur
Längsmittelebene verläuft. Das vordere Ende der Deichsel ist wiederum in Richtung
zur Längsmittelebene 7 abgebogen und weist ein Kupplungsglied 9 zur Verbindung mit
einem Teil eines Fahrrades 10 auf.
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Das Kupplungsglied 9 kann von beliebiger Bauart sein.
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Derartige Kupplungsglieder sind allgemeiner Stand der Technik; ebenso
wie die damit zusammenarbeitenden Gegenstücke.
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In den Fig. 3 bis 5 sind hierzu einige Beispiele dargestellt. Wesentlich
ist lediglich, daß durch die Kupplung
seitliche Bewegungen des
Anhängers und Höheneinstellungen möglich sind. So kann das Kupplungsglied z.B. eine
Ringhülse mit einer Zuhaltefeder sein, die von Hand geöffnet wird. Diese Ringhülse
kann z.B. direkt an einer Achse 11 des Rades 10 angekuppelt werden. Hierzu kann
z.B. eine Hutmutter gegen ein Spezialhutmutter 12 ausgewechselt werden, die ein
Zu satzteil 13 mit einem eingeschnürten Bereich 14 aufweist. In den eingeschnürten
Bereich 14 kann dann das Kupplungsglied9 direkt eingehängt werden.
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Ebenso kann unter eine normale Hutmutter 12 eine Lasche 14 mit einer
Bohrung 15 festgeklemmt werden, wobei das Kupplungsglied 9 in die Bohrung 15 eingehängt
wird.
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Eine andere Befestigungsart besteht darin, daß eine Klemmlasche 16
an einem Rahmenteil 17 des Fahrrades 10 etwas über der Achse 11 befestigt wird,
wobei unterschiedliche Radgrößen entsprechend ausgeglichen werden können. Die Klemmlasche
16 ist dabei ebenfalls mit einer Bohrung 18 versehen - siehe vergrößerte Darstellung
in der Fig. 4 -, in die wiederum das Kupplungsglied 9 eingehängt werden kann.
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Die Kupplungshülse 8 stellt nicht nur ein Übergangsstück zwischen
dem viereckigen Querschnitt und dem runden Querschnitt der Deichsel dar, sondern
an dieser Stelle ist die Deichsel auch zerlegbar. Hierzu wird der hintere Abschnitt
5 der Deichsel in die Bohrung der Kupplungshülse 8 eingeschoben. Der Deichselabschnitt
5 und die Kupplungshülse 8 weisen dabei jeweils mindestens eine Bohrung auf, welche
zur Verbindung miteinander gefluchtet werden. Anschließend wird ein Splint 19 durch
die beiden Bohrungen geschoben. Der Splint 19 ist zur Sicherung mit einer Federklammer
20 versehen - siehe Fig. 6 welche über die Kupplungshülse 8 geklemmt wird und damit
den Splint gegen ein Herausfallen sichert.
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Selbstverständlich sind jedoch auch noch andere Schnellverbindungen
möglich.
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Auf der Unterseite der Auflageschiene 1 ist in ihrer Längsmittelebene
7 eine Hülse 21 befestigt, deren Querschnitt etwas größer ist wie der des Deichselabschnittes
5.
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Auf diese Weise läßt sich der Deichselabschnitt 5 mit Spiel in die
Führungshülse 21 einschieben, wobei durch mehrere hintereinander angeordnete Bohrungen
22 in dem Deichselabschnitt 5 eine Längenänderung der Deichsel möglich ist. Hierzu
ist die Führungshülse 21 ebenfalls mit
einer Bohrung versehen,
welche mit einer gewünschten Bohrung 22 in dem Deichselabschnitt 5 gefluchtet wird.
Anschließend wird ein weiterer Splint 19 mit einer Federklammer 20 durch die Bohrungen
gesteckt, womit eine feste, jedoch schnell lösbare Verbindung der Deichsel mit der
Auflageschiene geschaffen ist.
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Die Auflageschiene 1 ist weiterhin an beiden Außenseiten mit nach
unten gerichteten Winkeln 25 versehen, in welchen die Räder 3 gelagert sind. Ggf.
können zum Schutz der Räder, bzw. des zu transportierenden Gutes auch noch Winkel
an den beiden Randseiten nach oben gerichtet sein.
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In der Rückwand 2 der Auflageschiene 1 sind in Abstand voneinander
Bohrungen 24 angeordnet. Zusätzlich können an der Rückwand auch Katzenaugen oder
andere reflektierende Gegenstände angeordnet sein, womit eine höhere Verkehrssicherheit
gegeben ist.
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Eine Transportkiste 25 - in der Fig. 1 gestrichelt dargestellt - kann
entweder fester Bestandteil des Anhängers sein oder sie ist lösbar mit diesem verbunden.
Für eine lösbare Verbindung dienen die beiden Bohrungen 24 und eine Einhängeöse
26 auf der Kupplungshülse 8. Damit kann
die Transportkiste 25 in
einer Dreipunktbefestigung über Spanngurte 27 auf dem Anhänger befestigt werden.
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Im Bedarfsfalle kann die Transportkiste 25 somit auf einfache Weise
entfernt werden und z.B. gegen einen Flaschenkasten ausgetauscht werden, wenn dieser
nicht in der Transportkiste selbst transportiert wird, oder gegen andere transportierende
Gegenstände, wie z.B. einen Sack.
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Wie ersichtlich, ist der Anhänger sehr leicht und trotzdem stabil
und kann sehr schnell in kleine Teile zerlegt werden. Bei Bedarf kann er auch von
Hand geschoben oder auch getragen werden.
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Wenn eine Vierpunktauflage oder eine bessere Stabilität gewünscht
wird, kann die Kupplungshülse 8 noch mit einer zusätzlichen aufsteckbaren Aufsatzschiene
28 versehen werden. Dies ist in der perspektivischen Darstellung der Fig. 7 ersichtlich.
Hierzu kann man die Aufsatzschiene über ein Federglied 29 mit der Kupplungshülse
8 verbinden.
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Weiterhin besitzt sie an ihren Außenseiten jeweils einen nach oben
gerichteten Winkel 30 mit einer Bohrung 31, durch die wiederum das zu transportierende
Gut über entsprechend in die Bohrungen einzuhängenden Spanngurte gesichert
werden
kann.
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In der Fig. 8 ist in verkleinertem Maßstab noch eine weitere Ausgestaltung
des Anhängers dargestellt, wobei der hintere Abschnitt der Deichsel eine Y-Form
aufweist.
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In diesem Falle sind zwei Führungshülsen 21 seitlich neben der Längsmittelebene
7 zur lösbaren und verschiebbaren Verbindung der Deichsel mit der Auflageschiene
1 vorhanden.
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Die Deichsel kann an beliebiger Stelle und beliebig oft trennbar sein,
damit sie je nach Wunsch möglichst klein zerlegbar ist. Statt einer Verbindung durch
Splinte ist auch jede beliebige andere Verbindungsart möglich. So können hierfür
z.B. Scharniere vorgesehen sein, über die zur seitenstabilen Verbindung Hülsen geschoben
werden.
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Statt einem parallelen Abschnitt 6 a kann die Deichsel von der Kupplungsstelle
mit dem Fahrrad auch schräg nach außen und unten verlaufen, wobei die Schräge so
gewählt werden kann, daß bei einer Befestigung links am Fahrrad bei starken Rechtskurven
der Abschnitt der Deichsel, der im Bereich des Hinterrades des Fahrrades liegt,
wieder parallel zum Hinterrad verläuft.