-
-
Zweirädriger Fahrrad- und Mofaanhänger.
-
Die Erfindung betrifft einen zweirädrigen Fahrrad- und Mofaanhänger
und/oder einen Handwagen mit abnehmbaren Aufbau und seitlich am Rahmen befestigter
Deichsel.
-
Es sind Fahrgestelle von Fahrradanhängern bzw. andwagen bekannt, die
aus einem geschlossenen zumeist rechteckförmigen Rahmen und einer daran befestigten
Deichsel bes=ehen. Die Deichsel ist in der Regel mit dem Rahmen versch-eißt, verschraubt
oder verstiftet. Aber es ist auch bekannt, daß die Deichsel um eine vertikale Achse
in der Mitte der.Anhängervorderseite um 180° über dem Aufbau hinweg nach hinten
geschwenkt werden kann. Es sind auch Fahrradanhänger mit seitlich am Anhängerrahmen
befestigten Deichseln bekannt (Patent oo10933/A1), die in der Nähe der Fahrradhinterradachse
angekuppelt werden müssen. Es sind Fahrradanhänger mit abnehmbarem Aufbau bekannt,
bei denen der Aufbau entweder lose auf dem Rahmen aufliegt oder mit diesem verschraubt
ist. Es sind auch Fahrradanhänger bekannt, dessen abnehmbarer Aufbau aus einem festen
Material wie z.B. Blech, Holz oder Kunststoff besteht.
-
Die geschlossene Bauweise der bekannten Rahmenkonstruktionen mit der
üblichen Radaufhängung zwischen zwei Rahmen-Längsstreben ist nicht elastisch genug,
um die Last gut abzufedern.
-
Bei den seitlich am Aufbau oder am Rahmen befestigten Deichseln zur
Ankupplung an die Fahrradhinterradachse ist besonders nachteilig, daß das Deichselende
nicht entsprectaend dem jeweiligen Verwendungszweck des Anhängers, z.B. als Handwagen,
in der Höhe auf einfache Art und Weise verstellt werden kann.
-
Außerdem ist von Nachteil, daß z.B. in der Garage die sperrige Deichsel
nicht derart nach hinten geschwenkt werden kann, daß sie weder über dem Aufbau liegt
noch wesentlich über die äußeren Abmessungen des Rahmens hinausragt.
-
Besonders nachteilig ist, daß die Rahmen-Einzelteile und die Deichsel
bei den bekannten Anhängern in den äußeren Abmessungen größer sind als der Aufbau
und dadurch nicht in diesen als Behältnis verstaut werden können. Die Verstaubarkeit
des
kompletten Fahrgestells einschließlich der Räder und der Schutzbleche
im Aufbau wäre aber ein wesentlicher Vorteil, wenn der Anhänger auf engstem Raum
in kleinen Haushalten während des Winters aufbewahrt oder z.B. im Kofferraum transportiert
werden soll.
-
Bei den bekannten Fahrradanhängern ist auch sehr nachteilig, daß der
Anhängeraufbau aus festem Material in der Regel zu schwer, zu unhandlich und zu
unförmig ist, als daß er als tragbares Gepäckstück, z.B. als Einkaufstasche, geeignet
wäre.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen sportlichen, leichten und praktischen
Mehrzweckanhänger bzw. Handwagen zu schaffen, der die vorerwähnten Nachteile nicht
aufweist.
-
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, einen Fahrrad- und
Mofaanhänger sowie Handwagen mit einem als Anhängertasche ausgebildeten abnehmbaren
Aufbau zu schaffen, dessenRahmenkonstruktion die Last gut abfedert, dessen Deichsel
um eine horizontale Achse schwenkbar und dadurch auf individuelle Verwendungszwecke
einstellbar am Rahmen angeordnet ist und dessen Fahrgestell durch Zusammenklappen
und Zerlegen komplett in einem Aufbau verstaut werden können, der in seiner Breite
kleiner als der Rahmen und in seiner Höhe kleiner als der Anhänger-Raddurchmesser
ist.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß wie folgt gelöst: Das Rahmenprofil,
vorzugsweise ein Rohr, verläuft horizontal und quer zur Fahrtrichtung an der Vorderseite
des Anhängers und ist entlang der Radaußenseiten um die Räder herum bis zu den Achsstummeln
auf den Radinnenseiten geführt, wo es endet.
-
Die Deichsel verläuft nicht mittig, sondern seitlich am Anhänger.
Sie ist an der Anhängerfrontseite in der Nähe des Rahmen-Querträgers um eine horizontale,
parallel zu den Radachsen verlaufende Achse um 360° schwenkbar angeordnet und kann
in mehreren Winkellagen arretiert werden. Arretiert wird dieDeichsel durch zwei
rahmenseitig befestigte Kegel-
stifte, die in eine an der Defchsel
befestigte Lochscheibe einrasten. Zum Lösen det Arretierung wird die Deichsel von
Hand gegen den Widerstand einer Druckfeder in Richtung der Drehachse soweit gezogen,
bis die Lochscheibe Dich frei drehen läßt.
-
Der Rahmen besteht aus zwei Hälften, die an eimer Stelle, etwa in
der Mitte des Querträgers, durch ein Sharnier und eine Schraubverbindung klappbar
verbunden sind Die Deichsel ist nur an einer der beiden Rahmenhälften schwenkbar
angebracht. Als Aufbau ist eine Anhängertasche aus flexiblem, wetterfestem Material
mit einer Bodenplatte vorgesehen, deren Breite kleiner ist als die Rahmenbreite
uni deren Höhe kleiner ist als der Raddurchmesser. Der Boden der Anhängertasche
ist an drei oder vier Punkten mit dem Rahmen verriegelt. Vier am Rahmen vertikal
angeordnete Stif=e rasten in Schnappschlösser ein, die an der Bodenplatte befestigt
sind.
-
Zum Entriegeln genügt ein kleiner Daumendruck gegen die Biegefedern
der Schnappschlösser, um die Anhänger->asche abnehmen zu können.
-
Eine besonders einfache und zweckmäßige Ausfühzungsform ergibt sich
dadurch, daß vier an der Unterseite aes Bodens der Anhängertasche befestigte Klammern
anstelle von Schnappschlössern - vorzugsweise aus Gummi oder Kunststoff - direkt
am Rahmen einschnappen und dadurch Anhängertasche und Rahmen formschlüssig miteinander
verbinden.
-
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen in folgendem:
Durch die besondere Konstruktion des offenen Rahmens, der nur einen Querträger an
der Anhängerfrontseite aufweist und entlang den Radaußenseiten hinten um die Räder
bis zu den Achsstummeln auf den Radinnenseiten geführt ist, wird der Vorteil erreicht,
daß die Radaufhängung in zweierlei Hinsicht gefedert ist. Bei unterschiedlicher
Belastung der beiden Räder, z.B. infolge von Fahrbahnstößen, wirkt der Querträger
als Drehfeder ausgleichend. Außerdem wirken die gabelförmig ausgebildeten Rahmenenden
als Biege- und Drehfedern.
-
Die mit dem Rahmen an vier Punkten verbundene Bodenplatte stabilisiert
das Fahrgestell in der horizontalen Ebene, läßt aber eine Verwindung, also Wirkung
des Rahmens als Dreh- und Biegefeder, zu. Durch die am Anhänger seitlich verlaufende
und um eine horizontale Drehachse an der Rahmenfrontseite um 360° schwenkbar angeordnete
Deichsel ist eine individuelle Anpassung der Deichsel auf den jeweiligen Betriebsfall
möglich. Die Deichsel kann mit einem einfachen Handgriff aus ihrer Arretierung am
Rahmen gezogen und in eine neue Position geschwenkt werden, wo sie von selbst einrastet.
Die Schwenkbarkeit der Deichsel ermöglicht z.B. die wahlweise Ankupplung unterhalb
des Fahrradsattels, in der Nähe der Fahrradhinterradachse'oder des Gepäckträgers
sowie die Verwendung als Handwagen mit individuell angepaßter Handgriffhöhe. Die
Deichsel kann soweit nach hinten geschwenkt werden, bis sie horizontal auf der äußeren
Längsstrebe des Rahmens aufliegt, wodurch sich die Vorteile ergeben, daß die Deichsel
ohne Demontage vom Rahmen im Aufbau verstaut werden kann und in der Park- und Garagenstellung
keinen zusätzlichen Platz beansprucht.
-
Durch die Zusammenklappbarkeit der beiden Rahmenhälften wird der Vorteil
erzielt, daß nach Zurückschwenken der Deichsel das komplette Fahrgestell, zusammen
mit den demontierten Rädern und Schutzblechen, liegend in einen Aufbau paßt, dessen
Breite kleiner ist als die Rahmenbreite und dessen Höhe kleiner ist als der Raddurchmesser.
-
Durch die Verwendung einer leichten Anhängertasche anstelle eines
starren, schweren und unhandlichen Aufbaues entsteht der Vorteil, daß die vom Rahmen
leicht zu entriegelnde Anhängertasche z.B. als Einkaufstasche in Supermärkten oder
als Reisetasche in Hotels mitgenommen werden kann.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel eines Fahrrad- und
Mofaanhängers sowie Handwagens nach der Erfindung dargestellt.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht des Fahrradanhängers und Handwagens
Fig.
2 eine Draufsicht des Fahrradanhängers und Handwagens ohne Aufbau Fig. 3 eine Frontansicht
des Fahrradanhängers und Handwagens Fig. 4 Seitenansicht und Draufsicht des Schnap=schlosses
Fig. 5 Front- und Seitenansicht einer Klammer, die zur formschlüssigen Verbindung
von Aufbau und Rahmen dient Im Ausführungsbeispiel ist als Aufbau des Handwagens
und Fahrradanhängers eine Anhängertasche 1 aus flexiblem, wetterbeständigem Material
mit einer biegesteifen E3odenplatte 2 vorgesehen.
-
Auf der Unterseite der Bodenplatte 2 sind vier nchnappschlösser 3
mit Schrauben befestigt. In die Schnappschlösser 3 rasten vier am Rahmen 4 befestigte
vertikal ausgerichtete Stifte 5 ein. Die Verriegelung wird durch 3iegefedern 6 erreicht,
die in Nuten 7 an den oberen Stiftener-n einrasten.
-
Beim Entriegeln durch einen leichten Daumendrucrr auf das aus dem
Schnappschloß herausragende lange Ende der Biegefeder 6 wird die in zwei Schlitzen
8 des Gehäuses 9 gefmirte Biegefeder 6 vom Stift 5 weggebogen und gibt ihn fre.
-
Der Rahmen 4 besteht aus zwei Rahmenhälften lo, 11, die etwa in der
Mitte des Querträgers 12 durch ein Sc. arnier 13 und einer Feststellschraube 16
verbunden sind. die beiden Scharnierseiten 14, 15 sind jeweils stumpf an die Rahmenhälften
10, 11 geschweißt und durch eine Festst-llschraube 16 miteinander verschraubt. Die
Scharnierachse ist horizontal und in Fahrtrichtung ausgerichtet, so das die rechte
Rahmenhälfte 1o - in Fahrtrichtung gesehen - um etwa 1800 im Uhrzeigersinn geklappt
werden kann. Die zusarmmengeschraubten Rahmenhälften 10, 11 bilden an der Frontsei@e
des Anhängers den Querträger 12, der horizontal verlafend an den Radaußenseiten
nach hinten geführt und auf den sadinnenseiten bis zu den Radachsen wieder nach
vorn geführt ist. An
den gabelförmigen Ausbildungen 17 der Rahmenhälften
1o, 11 sind unterhalb des Rahmenprofils Laschen 18 zum Anschrauben der Räder 19
angeschweißt.
-
Die beiden Lager 22 bestehen aus einem schwingungsdämpfenden Material,
z.B. Kunststoff oder Gummi und sind an der Lasche 21 bzw. an der Scharnierseite
15 befestigt.
-
Zwei an der Lasche 21 befestigte Kegelstifte 23 rasten in Bohrungen
einer Lochscheibe 24 ein, die mit der Deichsel 20 verschweißt ist und sichern so
die jeweilige Winkellage der Deichsel 20. Während das Ausrasten der Lochscheibe
24 aus den Kegelstiften 23 von Hand durch Schieben der Deichsel 20 in Richtung ihrer
Drehachse erreicht wird, geschieht das Einrasten unter der Wirkung einer Druckfeder
25 von selbst. Die Druckfeder 25 drückt an einem Ende gegen das Lager 22 in der
Lasche 21 und am anderen Ende gegen eine Hülse 26, die mit der Deichsel 20 verstiftet
ist.
-
Die Deichsel 20 verläuft auf der linken Seite des Anhängers mit einem
Abstand von der Anhängermitte, der etwa der halben Rahmenbreite entspricht. Das
abgekröpfte Deichselende dient als Handgriff 27 und zur Ankupplung an Fahrräder
und Mofas.
-
Die in Fig. 5 dargestellte Front- und Seitenansicht einer Klammer
28, vorzugsweise aus Gummi oder Kunststoff, stellt ein anderes Ausführungsbeispiel
für eine entriegelbare formschlüssige Verbindung zwischen Anhängertasche 1 und Rahmen
4 dar. Anstelle von Schnappschlössern 3 sind Klammern 28 auf der Unterseite der
Bodenplatte 2 befestigt.
-
Beim Aufsetzen der Anhängertasche 1 schnappen die biegeelastischen
Klammern 28 unter leichtem Druck von oben am Rahmen 4 ein und stellen eine formschlüssige
Verbindung her. Die Klammern 28 ersetzen auch die Stifte 5. Die Klammern 28 sollen
etwa an den 4 Stiftpositionen am Rahmen 4 einschnappen. Gegen Verschieben aus ihrer
Position sind die Klammern 28 durch Wulste 29 am Rahmen 4 gesichert.