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Die Erfindung betrifft einen Briefzustellwagen mit einem mindestens ein Vorderrad und eine Hinterradachse aufweisenden Fahrwerk und einem darauf angeordneten Briefbehälterträger mit mindestens zwei abnehmbaren, nebeneinander oder hintereinander angeordneten Briefbehältern, wobei das Fahrwerk klappbar ausgebildet ist, derart, dass der Abstand des Vorderrades von der Hinterradachse im eingeklappten Zustand des Fahrwerkes geringer ist als im ausgeklappten Zustand des Fahrwerkes.
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Derartige als Handkarren ausgeführte Zustellwagen sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie werden insbesondere zur Post- und Zeitungszustellung verwendet.
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Aus der
GB 1 179 194 A ist ein gattungsgemäßer Briefzustellwagen mit zwei abnehmbaren, nebeneinander angeordneten Briefbehältern in Form von Taschen bekannt. Das Fahrwerk dieses Briefzustellwagens weist ein Vorderradpaar und zwei weiter als die Vorderräder voneinander beabstandete Hinterräder auf. Das Fahrwerk ist klappbar ausgebildet, und zwar derart, dass der Abstand des Vorderradpaares von der Hinterradachse im eingeklappten Zustand des Fahrwerkes geringer ist als im ausgeklappten Zustand des Fahrwerkes. Im eingeklappten Zustand des Fahrwerkes befinden sich die Hinterräder in einer vom Boden (Fahruntergrund) angehobenen Position, und am Fahrwerk befestigte, seitlich vorstehende, bügelförmig gebogene Rohre, die nach Art von Plattformen die beiden Taschen (Briefbehälter) tragen, sind gegenüber ihrer im Wesentlichen horizontalen Gebrauchsstellung schräg geneigt. Die Transportkapazität dieses bekannten Briefzustellwagens ist auf zwei Taschen (Briefbehälter) begrenzt.
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Aus der
DE 195 01 614 A1 ist ein Briefzustellwagen bekannt, der dem Briefboten die parallele Entnahme unterschiedlich großer Briefformate ermöglicht. Dazu ist der Wagen mit mindestens zwei einteiligen oder einem mehrteiligen Regal mit von einer Seite aus mit Briefbehältern nach Art von Schubladen beschickbaren Einschubfächern bestückt. Die oberen Einschubfächer erlauben von oben einen freien Zugriff zu den oben offenen Briefbehältern.
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Ein weiterer bekannter Brief- bzw. Postzustellwagen, der von der Anmelderin unter der Bezeichnung „Vario” vertrieben wird, weist einen aus Stahlrohr hergestellten Fahrwerksrahmen auf, der mit einer vorderseitigen Lenk- oder Bockrolle und zwei rückseitigen nicht lenkbaren Laufrollen versehen ist. Der Fahrwerksrahmen umfasst horizontale und vertikale Rohrrahmenabschnitte, die drei in einer Ebene angeordnete Stellplätze für oben offene Briefbehälter und/oder Brieftaschen definieren. An einem hinteren, mittig und vertikal verlaufenden Rohr des Fahrwerkrahmens ist ein höhenverstellbarer Schiebebügel montiert, an dem ein Betätigungshebel für eine über einen Bowdenzug betätigbare Feststellbremse angeordnet ist. Dieser bekannte Postzustellwagen lässt sich leicht manövrieren und hat sich in der Praxis grundsätzlich gut bewährt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass er unter beengten Platzverhältnissen, wie etwa in Nahverkehrsmitteln oder in Personenaufzügen, mitunter zu viel Platz beansprucht, so dass er in solchen Fällen nur schwierig oder gar nicht mitgeführt werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Briefzustellwagen der eingangs genannten Art bereitzustellen, der sich im Vergleich zu dem bekannten Postzustellwagen „Vario” bei gleicher Briefmenge bzw. gleichem Traggewicht unter beengten Platzverhältnissen besser als der bekannte Postzustellwagen einsetzen lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Briefzustellwagen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Briefzustellwagen ist dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Briefbehälterträgers mindestens ein weiterer, d. h. unterer Briefbehälterträger angeordnet ist, der gemeinsam mit dem Fahrwerk ein- und ausklappbar ist.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Briefbehälterträger bzw. Briefbehälter in mindestens zwei übereinander liegenden Höhenlagen lässt sich der Briefzustellwagen wesentlich kompakter ausführen. Der neue erfindungsgemäße Briefzustellwagen zeichnet sich im Vergleich zu dem bekannten Briefzustellwagen „Vario” bei gleichem Traggewicht und gleicher Briefmenge durch eine erheblich kürze Wagenlänge aus, so dass er sich unter beengten Platzverhältnissen besser als der bekannte Briefzustellwagen „Vario” einsetzen lässt. Insbesondere wenn die Briefbehälter leer sind oder im Laufe des Austragens der Briefe bzw. Post nur noch teilweise gefüllt sind, lässt sich der erfindungsgemäße Briefzustellwagen platzsparend zusammenklappen und lassen sich die leeren oder nur teilweise gefüllten Briefbehälter gegebenenfalls zu einem Stapel platzsparend ineinander stecken. Der erfindungsgemäße Briefzustellwagen lässt sich somit wesentlich einfacher in Nahverkehrsmitteln wie z. B. Bussen oder Straßenbahnen oder auch in Personenaufzügen mitführen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens ist dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei abnehmbaren, nebeneinander oder hintereinander angeordneten Briefbehälter formschlüssig mit dem zugeordneten Briefbehälterträger verbunden sind, wobei mindestens einer dieser abnehmbaren, nebeneinander oder hintereinander angeordneten Briefbehälter gegenüber der Vorderseite des zugeordneten Briefbehälterträgers vorsteht und mindestens ein zweiter dieser abnehmbaren, nebeneinander oder hintereinander angeordneten Briefbehälter gegenüber der Rückseite des zugeordneten Briefbehälterträgers vorsteht. Diese Ausgestaltung trägt ebenfalls zu kompakten Abmessungen des Briefzustellwagens bei, und zwar insbesondere hinsichtlich seiner Abmessungen im zusammengeklappten Zustand, und ermöglicht zudem eine Minimierung des Leergewichts des Briefzustellwagens.
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Damit der Briefzustellwagen im zusammengeklappten Zustand wenig Platz beansprucht, ist nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass die horizontale Abmessung des mit den mindestens zwei abnehmbaren, nebeneinander oder hintereinander angeordneten Briefbehältern versehenen Briefbehälterträgers in Fahrtrichtung des Briefzustellwagens gemessen kleiner als der Hinterraddurchmesser oder gleich dem Hinterraddurchmesser ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens besteht darin, dass der mit den mindestens zwei abnehmbaren, nebeneinander oder hintereinander angeordneten Briefbehältern versehene Briefbehälterträger aus plattenförmigen Seitenteilen und damit verbundenen Querträgern gebildet ist. Der Briefbehälterträger kann durch diese Konstruktionsmerkmale sowohl leichtgewichtig und kompakt als auch ausreichend verwindungssteif ausgeführt werden. In dieser Hinsicht ist es ferner günstig, wenn nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens die Seitenteile des Briefbehälterträgers einwärts vorstehende Halteelemente aufweisen, die mit an den Briefbehältern außenseitig vorstehenden, vertikal verlaufenden Rippen in Eingriff stehen.
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Für eine kompakte und robuste Ausführung des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens ist es ferner günstig, wenn der mindestens eine untere Briefbehälterträger nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung gelenkig miteinander verbundene Briefbehälter-Stellflächenabschnitte aufweist. Die Briefbehälter-Stellflächenabschnitte sind dabei vorzugsweise aus Lochplatten gebildet, um das Leergewicht des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens zu verringern bzw. zu minimieren.
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Hinsichtlich eines geringen Leergewichtes des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens ist es ferner vorteilhaft, wenn dessen Vorderrad und/oder dessen Hinterräder als Speichenrad bzw. Speicherräder ausgebildet sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens ist dadurch gekennzeichnet, dass dessen Fahrwerk bügelförmige Fahrgestellteile aufweist, die schwenkbar mit den Briefbehälterträgern verbunden sind. Durch die bügelförmigen Fahrgestellteile lässt sich ein zusammenklappbares Fahrwerk realisieren, das bei relativ geringem Gewicht dennoch sehr stabil ist. In diesem Zusammenhang besteht eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung darin, dass die bügelförmigen Fahrgestellteile mit einander zugeordneten Verriegelungselementen versehen sind. Durch die Verriegelungselemente lässt sich der eingeklappte Zustand des Fahrwerkes des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens sichern, so dass ein unbeabsichtigtes Ausklappen des eingeklappten Fahrwerkes zuverlässig verhindert wird.
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Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 bis 4 einen erfindungsgemäßen Briefzustellwagen mit leeren Briefbehältern, in Seitenansicht, Vorderansicht, Draufsicht bzw. perspektivischer Darstellung;
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5 bis 8 den Briefzustellwagen der 1 ohne Briefbehälter, in Seitenansicht, Vorderansicht, Draufsicht bzw. perspektivischer Darstellung;
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8a eine perspektivische Detaildarstellung der gelenkigen Anbindung von Fahrgestellteilen des Briefzustellwagens an dessen Briefbehälterträger; und
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9 bis 12 den Briefzustellwagen der 1 ohne Briefbehälter im zusammengeklappten Zustand, in Seitenansicht, Vorderansicht, Draufsicht bzw. perspektivischer Darstellung.
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Der in der Zeichnung dargestellte Briefzustellwagen weist ein Fahrwerk 1 mit einem vorderseitigen Radpaar 2 und zwei Hinterrädern 3 auf. Das vorderseitige Radpaar 2 ist im Wesentlichen mittig zur Spurbreite der Hinterräder angeordnet. Die Räder 2, 3 sind jeweils gummibereift und als Speicherräder ausgeführt. Die beiden Vorderräder 2 haben einen relativ kleinen Durchmesser. Sie sind vorzugsweise unmittelbar nebeneinander auf einer gemeinsamen Radachse 2.1 drehbar gelagert. Alternativ können die beiden Vorderräder 2 auch mit geringem Abstand voneinander auf der Radachse 2.1 gelagert sein. Ferner kann anstelle eines Radpaares 2 auch ein einzelnes Vorderrad verwendet werden. Die Hinterräder 3 haben einen wesentlich größeren Durchmesser als das vorderseitige Radpaar 2. Der Durchmesser der Hinterräder 3 ist vorzugsweise mindestens doppelt so groß wie der Durchmesser des Vorderradpaares 2 und liegt beispielsweise im Bereich von 25 cm bis 35 cm. Die Radachse 2.1 des vorderseitigen Radpaares 2 ist nach Art einer Bockrolle an den unteren Enden zweier eine Radgabel bildenden Halterungen 2.2 befestigt. Die Halterungen 2.2 sind laschenförmig ausgebildet. Die Hinterräder 3 sind auf den Enden einer gemeinsamen Hinterradachse 3.1 drehbar gelagert, die ebenfalls an unteren Enden von laschenförmigen Halterungen 3.2 befestigt ist.
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Das Fahrwerk 1 weist ferner bügelförmige Fahrgestellteile 1.1, 1.2 auf, die schwenkbar mit einem oberen Briefbehälterträger 4 sowie schwenkbar mit einem unteren Briefbehälterträger 5 verbunden sind. Die von dem unteren Briefbehälterträger 5 definierte Briefbehälterstellfläche ist auf einem Höhenniveau angeordnet, das wesentlich tiefer als das obere Ende bzw. die Radhöhe der Hinterräder 3 liegt.
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Die bügelförmigen Fahrgestellteile 1.1, 1.2 sind aus Metallrohr, vorzugsweise Stahlrohr hergestellt. Die Halterungen 2.2, 3.2 der Radachsen 2.1, 3.1 sind mit den bügelförmigen Fahrgestellteilen 1.1, 1.2 fest verbunden, beispielsweise durch Verschweißung. Die Längsachse der jeweiligen laschenförmigen Halterung 2.2, 3.2 verläuft im Wesentlichen parallel bzw. fluchtend zu den seitlichen Abschnitten 1.11, 1.21 der bügelförmigen Fahrgestellteile 1.1, 1.2. Die die Vorderradachse 2.1 tragenden Halterungen 2.2 sind am mittleren, horizontalen Abschnitt 1.12 des vorderen bügelförmigen Fahrgestellteils 1.1 befestigt. Die Halterungen 3.2 der Hinterradachse 3.1 sind dagegen an den Bogenabschnitten 1.22 des hinteren Fahrgestellteils 1.2 befestigt. Zusätzlich sind die Halterungen 3.2 der Hinterradachse 3.1 über Querstreben 3.3 mit den Bogenabschnitten 1.22 des hinteren Fahrgestellteils 1.2 fest verbunden.
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Der obere Briefbehälterträger 4, der auf dem Fahrwerk 1 angeordnet ist, ist aus zwei im Wesentlichen plattenförmigen, vertikalen Seitenteilen 4.1 und horizontalen, quer zur Fahrtrichtung des Briefzustellwagens verlaufenden Querträgern 4.2, 4.3 gebildet, wobei die Querträger 4.2, 4.3 mit den Innenseiten der parallel zueinander angeordneten Seitenteilen 4.1 fest verbunden, vorzugsweise verschweißt sind. Die Querträger des Briefbehälterträgers umfassen zwei untere Querträger 4.2, die im Wesentlichen auf gleicher Höhe und im Bereich der unteren Ecken der Seitenteile 4.1 angeordnet sind, und eine Traverse bzw. einen oberen Querträger 4.3, der angrenzend oder bündig zur Oberkante der Seitenteile 4.1, mittig zwischen den parallel dazu verlaufenden unteren Querträgern 4.2 angeordnet ist.
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In den oberen Briefbehälterträger 4 können zwei kistenförmige Briefbehälter 6 formschlüssig eingesetzt werden. Die dargestellten Briefbehälter 6 sind an sich bekannt. Es handelt sich um aus Kunststoff bestehende, oben offene, ineinander steckbare Briefbehälter 6, die im oberen Bereich ihrer Querwände als Griffe dienende Öffnungen 6.1 aufweisen. Der jeweilige Behälter 6 weist eine sich zur Behälteroberseite hin weitende Abstufung 6.2 auf, so dass ein entsprechender Behälter 6 mit seinem verjüngten unteren Abschnitt 6.3 in einen baugleichen, unteren Behälter 6 formschlüssig eingesteckt werden kann. Des Weiteren sind an den Querwänden des jeweiligen Briefbehälters 6 außenseitig vorstehende, vertikal und parallel zueinander verlaufende Rippen 6.4 ausgebildet.
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Weiter ist zu erkennen, dass die unteren Querträger 4.2 des oberen Briefbehälterträgers 4 durch einen im Wesentlichen mittig zwischen den Seitenteilen 4.1 angeordneten brückenartigen Steg 4.4 verbunden sind. Der Steg 4.4 weist eine nach oben vorstehende Abwinklung auf. Diese Abwinklung hat im Wesentlichen die Form eines umgekehrten U, das sich nach unten hin allmählich weitet. Die U-förmige Abwinklung des Steges 4.4 dient dazu, die in den Briefbehälterträger 4 formschlüssig eingesetzten Briefbehälter 6 mit ihren außenseitig vorstehenden, vertikal verlaufenden Rippen 6.4 gegen einwärts vorstehende Halteelemente 4.5 des Briefbehälterträgers 4 zu drücken, so dass sie spielfrei, vorzugsweise mit leichter Klemmung in dem Briefbehälterträger 4 gehalten sind. Die Halteelemente 4.5 bestehen vorzugsweise aus stegförmigen, vertikalen Abkantungen der plattenförmigen Seitenteile 4.1.
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Die 1 bis 4 zeigen, dass einer der beiden oberen, nebeneinander bzw. hintereinander angeordneten Briefbehälter 6 gegenüber der Vorderseite des Briefbehälterträgers 4 vorsteht, und dass der zweite dieser beiden abnehmbaren Briefbehälter 6 gegenüber der Rückseite des Briefbehälterträgers 4 vorsteht. Insbesondere in den 9 und 11 ist zu sehen, dass die horizontale Abmessung des oberen Briefbehälterträgers 4 in Fahrtrichtung des Briefzustellwagens gemessen kleiner als der Durchmesser der Hinterräder 3 ist.
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An ihrem unteren Ende weisen die plattenförmigen Seitenteile 4.1 des Briefbehälterträgers 4 jeweils einen zweifach abgewinkelten Endabschnitt auf, der einen im Wesentlichen horizontalen, einwärts vorstehenden Streifen 4.6 und einen im Wesentlichen vertikalen, nach unten vorstehenden Streifen 4.7 definiert.
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Die unteren Querträger 4.2 sind mit den horizontalen Streifen 4.6 der Abwinklungen sowie mit den vertikalen, stegförmigen Halteelementen 4.5 fest verbunden, vorzugsweise verschweißt. An den vertikalen Streifen 4.7 der Abwinklungen sind die Enden der bügelförmigen Fahrgestellteile 1.1, 1.2 angelenkt.
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Hierzu sind an den Enden der bügelförmigen, aus Metallrohr, vorzugsweise Stahlrohr hergestellten Fahrgestellteile 1.1, 1.2 Metall- bzw. Stahllaschen 1.13, 1.23 angeschweißt, die über einen Gelenkbolzen oder einen Gelenkniet mit den abgewinkelten, vertikalen Streifen 4.7 der Seitenteile 4.1 schwenkbar verbunden sind. Die Metalllaschen 1.13, 1.23 haben jeweils einen abgewinkelten Abschnitt 1.14, 1.24, der als Anschlag im ausgeklappten Zustand des Briefzustellwagens an der Unterkante des vertikalen Streifens 4.7 des Briefbehälterträgers 4 anliegt.
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Die bügelförmigen Fahrgestellteile 1.1, 1.2 sind an ihrem oberen Ende mit formschlüssig ineinandergreifenden Elementen 1.131, 1.231 versehen (vgl. 8a). Das Element 1.131 ist beispielsweise gabelförmig ausgebildet und nimmt einen durchmessererweiterten Kopf- oder Endabschnitt 1.232 des anderen Elements 1.231 auf. Durch die Elemente 1.131, 1.231 wird eine gleichmäßige Bewegung der bügelförmigen Fahrgestellteile 1.1, 1.2 beim Zusammenklappen des Briefzustellwagens sowie die im Wesentlichen horizontale bzw. parallel Ausrichtung des Briefbehälterträgers 4 relativ zum Boden (Fahrbahn) bei Bodenkontakt aller Räder 2, 3 gewährleistet.
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An dem oberen Briefbehälterträger 4, und zwar vorzugsweise an einem seiner plattenförmigen Seitenteile 4.1 ist ein höhenverstellbarer und/oder verschwenkbarer Handhabungsbügel (Handgriff) 7 montiert. Hierzu ist an der Außenseite des plattenförmigen Seitenteils 4.1 eine kreisringförmige Scheibe 4.8 befestigt, der ein am einen Ende des Handhabungsbügels 7 befestigtes scheibenförmiges Gegenstück 7.1 zugeordnet ist. Die Scheibe 4.8 und das Gegenstück 7.1 weisen an ihren einander zugewandten Flächen eine Verzahnung, beispielsweise eine Hirthverzahnung auf und können mittels einer Griffschraube 8, beispielsweise einer Sterngriffschraube 8 miteinander verspannt werden. Der Handhabungsbügel 7 ist im Wesentlichen L-förmig ausgebildet und weist an seinem das scheibenförmige Gegenstück 7.1 aufweisenden Ende eine mit letztem fest verbundene Querstrebe 7.2 auf.
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Der Handhabungsbügel (Handgriff) 7 ist vorzugsweise so ausgebildet bzw. nach innen angewinkelt, dass er im zusammengeklappten Zustand des Briefzustellwagens zwischen die Hinterräder 3 ragt (vgl. 7, 9 und 11). Hierdurch wird erreicht, dass einerseits der Handgriff 7 relativ lang ausgebildet werden kann, was hinsichtlich des Bedienungskomforts des Briefzustellwagens von Vorteil ist, und dass andererseits der Briefzustellwagen bei Bedarf sehr kompakt zusammengeklappt werden kann.
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Der untere Briefbehälterträger 5 kann gemeinsam mit dem Fahrwerk (Fahrgestell) 1 ein- und ausgeklappt werden. Er ist quer zur Fahrtrichtung des Briefzustellwagens geteilt und weist gelenkig miteinander verbundene Stellplatzabschnitte 5.1, 5.2 auf. Die Stellplatzabschnitte 5.1, 5.2 sind in Fahrtrichtung gesehen unterschiedlich lang ausgebildet. Der vordere Stellplatzabschnitt 5.1 ist wesentlich länger als der hintere Stellplatzabschnitt 5.2. Die gelenkige Verbindung der Stellplatzabschnitte 5.1, 5.2 ist durch an der Unterseite des hinteren Stellplatzabschnittes 5.2 befestigte, unter den vorderen Stellplatzabschnitt 5.1 vorragende Gelenklaschen 5.3 gebildet, die an unterseitigen Gelenkaugen 5.4 des vorderen Stellplatzabschnittes 5.1 angelenkt sind. Der untere Briefbehälterträger 5 weist ferner nach oben vorstehende Haltestege 5.5 auf, die einen auf dem Briefbehälterträger 5 abgestellten Briefbehälter 6 formschlüssig einfassen. Die Haltestege 5.5 bilden im ausgeklappten Zustand des Briefzustellwagens einen umlaufenden, rechteckigen Rahmen. Die Briefbehälter-Stellflächenabschnitte 5.1, 5.2 sind vorzugsweise aus Lochplatten gebildet. Ebenso sind die plattenförmigen Seitenteile 4.1 des oberen Briefbehälterträgers 4, insbesondere die abgewinkelten Streifen 4.6 und 4.7 der Seitenteile zur Minimierung des Leergewichtes des Briefzustellwagens gelocht. Die Löcher sind in Form von Rundlöchern oder Langlöchern ausgebildet.
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Der dargestellte Briefzustellwagen kann somit drei längliche Briefbehälter 6 aufnehmen, wobei einer der drei Briefbehälter auf dem unteren Briefbehälterträger 5 abgestellt wird und dabei mit seiner Längsachse in Fahrtrichtung des Briefzustellwagens ausgerichtet ist, während die beiden anderen Briefbehälter 6 in den oberen Briefbehälterträger 4 formschlüssig eingesetzt und mit ihrer jeweiligen Längsachse quer zur Fahrtrichtung des Briefzustellwagens ausgerichtet sind.
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An dem Handhabungsbügel 7 ist ein Betätigungshebel 7.3 für eine Seilzugbremse oder hydraulische Bremse angeordnet, die auf die Hinterräder 3 wirkt. Hierzu sind an den seitlichen Abschnitten 1.21 des hinteren bügelförmigen Fahrgestellteils 1.2 Halterungen 1.25 befestigt, die über die Hinterräder 3 ragen und als Widerlager für gegen den Außenumfang der Hinterräder 3 andrückbare Bremsbeläge bzw. Bremsschuhe dienen. Die Bremse des erfindungsgemäßen Briefzustellwagens kann zudem auch als Fahrbremse verwendet werden und. hat über ihren Betätigungshebel 7.3 eine zusätzliche Feststellfunktion.
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Eine der die Feststellbremse tragenden Halterungen 1.25 dient zugleich als Verriegelungselement und weist einen nach vorne vorstehenden Abschnitt 1.26 mit einer Öffnung 1.27 auf. Der Öffnung 1.27 ist ein an dem vorderen bügelförmigen Fahrgestellteil 1.1 angebrachtes zweites Verriegelungselement 1.17 zugeordnet, das mit einem Stift oder Bolzen 1.18 versehen ist, der im eingeklappten Zustand des Briefzustellwagens in die Öffnung 1.27 eingesteckt werden kann. Der Stift oder Bolzen 1.18 des Verriegelungselements ist dabei vorzugsweise in Verriegelungsstellung federbelastet und kann durch Ziehen an einem daran vorgesehenen knopfförmigen, durchmessererweiterten Kopf 1.19 entriegelt werden.
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Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr sind zahlreiche Varianten denkbar, die auch bei abweichender Gestaltung von der in den Ansprüchen angegeben Erfindung Gebrauch machen. So können beispielsweise die Briefbehälter-Stellflächenabschnitte 5.1, 5.2 des unteren klappbaren Briefbehälterträgers 5 auch aus ungelochten Platten gebildet werden. Des Weiteren können die als Speichenräder ausgeführten Räder 2 und 3 durch Räder mit geschlossener Felge ersetzt werden. Ferner können anstelle des brückenartigen Steges 4.4 zwei L-förmige Stege verwendet werden, deren eines Ende mit einem der unteren Querträger 4.2 und deren anderes Ende mit dem oberen, mittleren Querträger 4.3 fest verbunden wird.