DE3324839C2 - - Google Patents

Description

Die Anmeldung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von fadenförmigen Wickelgütern z. B. elektrische Kabel oder Einzeladerleitungen.

Üblicherweise erfolgt heute die Verpackung von Einzeladerleitungen in Längen von ca. 100 bis 500 m in Pappkartons in gewickelten und abgebundenen Ringen oder auf Spulen. Für größere Längen z. B. mehrere Kilometer, werden Trommeln oder Verpackungen nach der DIN Vorschrift 46 396 benutzt. Die Verpackungen nach der DIN Vorschrift 46 396 werden häufig auch als Fässer bezeichnet. Die Fässer bestehen in der Regel aus mehrlagiger Pappe mit einem Kern ebenfalls aus Pappe, der am Boden befestigt ist. In der Regel sind die Fässer Mehrwegfässer. Der Nachteil der Fässer als Mehrwegverpackung ergibt sich aus der Notwendigkeit des Rücktransportes und der damit verbundenen Kosten. Bedingt durch das im Verhältnis zum Volumen geringe Gewicht, wird praktisch nur Luft transportiert. Außer­ dem sind bedingt durch die Herstellung und die Materialien die Anschaffungskosten für solche Fässer ebenfalls sehr hoch.

Es bestand daher die Aufgabe eine Verpackung zu entwickeln, die die beschriebenen Nachteile ver­ meidet.

Die Aufgabe wurde gelöst durch Entwicklung einer Einwegverpackung aus Wellpappe, die erst bei Verwendung zusammengefaltet wird und bei Anlieferung lediglich vorgefalzt und mit den notwendigen Einschnitten versehen, also in ungefülltem Zustand ohne Einschluß von Luft­ volumen im Verpackungsraum in ebener Lage gelagert werden kann. Nach dem Zusammenfalten besteht die Versandschachtel aus einem vor­ zugsweise achteckigen Außenkarton bei dem im Boden durch besondere Ausbildung der Laschen und Falttechnik ein vorzugsweise viereckiger Stützbund entsteht, der für die Aufnahme des ebenfalls vorzugsweise achteckigen Innenkerns dient. Der Innenkern wird auch erst bei Ver­ wendung gefaltet und ist bei Anlieferung ledig­ lich vorgefalzt, also in ebener Lage zu lagern. Der Innenkern wird auf den viereckigen Stützbund so aufgesteckt, daß die achteckige Kontur des Außenkartons gegenüber der achteckigen des Innenkartons bzw. Kerns vorzugsweise um 45°um die gemeinsame Achse verdreht ist. Dadurch wird der Kern auf dem Stützbund sicher gehalten und die sich ergebende Innenkontur für die Aufnahme des Wickelgutes erhält eine annähernd kreis­ ringförmige Kontur, was für die Beschickung und Entnahme des Wickelgutes vorteilhaft ist.

Die Deckellaschen des Außenkartons sind so ausge­ bildet daß sie beim Transport das Wickelgut schützend fast vollständig bedecken und beim Ge­ brauch bzw. bei Entnahme des Wickelgutes einen Bügel oder eine Überdachung bilden, die als Ab­ wickelvorrichtung dient.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach­ folgend anhand der Fig. 1 bis 3 näher erläutert.

Darin zeigen:

Fig. 1 Aufriß des Außenkartons mit Kennzeichnung der Einschnitte und Falzungen,

Fig. 2 Aufriß des Innenkartons mit Kennzeichnung der Falzungen,

Fig. 3 Räumliche Darstellung der Versandschachtel nach dem Zusammenfalten.

Zum Zusammenfalten der Schachtel werden zuerst die Außenseiten gefaltet. Dann wird beginnend mit der Bodenlasche (1) der Stützbund hergestellt. Hierzu wird die Bodenlasche (1) an den Falzstellen jeweils um 90° gefaltet, so daß die Stützbundlasche (1a) parallel zur Außenseite angeordnet ist. Dann werden die Stützbundlaschen (1b), (1c) um 45° gefaltet, so daß sie radial zur Mittelachse stehen. In der gleichen Art wird mit den Bodenlaschen (3), (5) und (7) verfahren.

Nun werden die Stützbundlaschen (1c) und (3b) mittels Heftklammern oder doppelseitigem Klebe­ band verbunden. In der gleichen Art die Stütz­ bundlaschen (3c) und (5b), (5c) und (7b), (7c) und (1b). Nun wird die Heftlasche (18) mit der Außenseite (19) durch Heftklammern oder Klebe­ streifen verbunden. Die Bodenlaschen (2), (4), (6) und (8) werden um 90° gefaltet und durch Klebeband mit den Bodenlaschen (1), (3), (5), (7) verbunden.

Die Deckellaschen (10), (12), (14) und (16) werden um 180° nach außen gefaltet und durch Heftklammern oder Klebestreifen mit den Außen­ seiten verbunden. Sie dienen zur Versteifung der Versandschachtel. Zum Zusammenfalten des Innenkartons bzw. Kerns wird die Pappe an den Falzstellen gefaltet und die Heftlasche mit der gegenüberliegenden Seite durch Heftklammern oder Klebeband verbunden. Dann wird der Kern auf den Stützbund aufgesteckt.

Die Deckellaschen (9), (11), (13) und (15) faltet man zur Aufnahme des Wickelgutes um 180° nach außen. Ihre Länge entspricht dem Durchmesser des Kreises, der von der achteckigen Kontur des Außenkartons umschlossen wird. Nach Aufnahme des Wickelgutes können daher die Deckellaschen (9), (11), (13), (15) nach innen gefaltet werden, so daß die Lasche (9) und (13) und (11) und (15) über­ einanderliegen, ohne die Außenkontur zu überragen. Durch ein Klebeband werden die jeweils oben liegenden Laschen z. B. (11) und (15) mit den Außen­ seiten während des Transports verbunden. Zur Ent­ nahme des Wickelgutes entfernt oder durchtrennt man diese Klebestreifen wieder. Die Deckellaschen (9), (11), (13), (15) werden nun an den Falzstellen unterhalb des Loches (17) gefaltet und so zusammen­ gestellt, daß alle 4 Löcher übereinanderliegen. Durch einen Ringniet oder eine Trompetenverschrau­ bung werden nun die 4 Deckellaschen verbunden. Dadurch bilden sich zwei Bügel bzw. eine Überdachung, welche die Schachtel versteift und durch das Loch des Ringnietes oder der Verschraubung kann das Wickelgut bei der Entnahme aus der Schachtel geführt werden, d. h. die Deckellaschen bilden in Verbindung mit dem Ringniet oder der Trompetenverschraubung eine Ablaufvorrichtung für das Wickelgut.

Durch die eingangs beschriebene Versandschachtel werden erhebliche Vorteile gegenüber den gebräuch­ lichen Mehrwegfässern erzielt. Die Anschaffungs­ kosten sind geringer. Der Lagerraum für Leergut wird erheblich reduziert. Die Transportkosten für den Rücktransport des Leergutes entfallen und die Transportkosten für die Anlieferung werden ebenfalls erheblich reduziert. Eine separate Ablaufvorrichtung für das Wickelgut entfällt. Ebenfalls wird keine zusätzliche Abdeckung für den Transport benötigt.

Claims (3)

1. Versandschachtel für fadenförmige Wickelgüter bestehend aus einem Außenkarton mit vielecki­ gem, die Kreiskontur anstrebenden Querschnitt, mit im Boden integrierten vieleckigem Stütz­ bund für die Aufnahme eines ebenfalls viel­ eckigem Innenkartons und Deckellaschen, die beim Versand als Deckel und bei Entnahme des Wickelgutes als Ablaufvorrichtung dienen, da­ durch gekennzeichnet, daß

• a) durch Verkürzung der Bodenlaschen (2), (4), (6), (8) die Stützbundlaschen (1a...c), (3a...c), (5a...c), (7a...c) integrierter Bestandteil der Bodenlaschen (1), (3), (5), (7) sind, die Gesamtbreite der Stützbund­ laschen gleich dem Umfang des Vielecks ist, die für die Wickelgutaufnahme nutzbare Querschnittsfläche durch die Verkürzung der Bodenlaschen (2), (4), (8) und die Breite der Stützbundlaschen (1a...c), (3a...c), (5a...c), (7a...c) bestimmt wird und die Stützbund­ höhe durch die Länge der Stützbundlaschen (1a...c), (3a...c), (5a...c), (7a...c) fest­ gelegt ist
• b) die Deckellaschen (9), (11), (13) und (15) so bemessen sind, daß sie bei Faltung um 90° nach innen nicht die Außenkontur des Vielecks überragen; mit einer vorzugsweise kreis­ förmigen Aussparung (17) und einer Falzung im oberen Laschenbereich so versehen sind, daß bei Faltung um einen Winkel kleiner 180° die Aussparungen (17) überein­ ander liegen und nach Verbindung mit einem vorzugsweise kreisrunden Führungs­ ring die Laschen (9) und (13) und (11) und (15) je einen Bügel bilden.

2. Versandschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei sich gegenüber­ liegenden Seiten des vieleckigen Außenkartons Ösen zur Anbringung eines Tragegriffes ange­ bracht sind.

3. Versandschachtel nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Stützbundlaschen (1a...c), (3a...c), (5a...c), (7a...c) vorteilhaft gleich der Höhe des Außenkartons ist.