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Bohrmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Bohrmaschine, insbesondere einen Bohrhammer,
mit einem mittels eines Umschalters zuschaltbaren Schlagwerk, dessen Schlagbewegung
neben der Drehbewegung auf ein Bohrwerkzeug übertragen wird, mit einem Handgriff
mit integriertem Ein-/Aus-Schalter und einer diesem Handgriff in Reichweite der
Finger einer menschlichen Hand gegenüberliegenden Begrenzungsfläche eines Gehäuseteils.
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Derartige Bohrmaschinen sind bekannt. Sie übertragen einerseits zum
Bohren eine Drehbewegung auf ein Bohrwerkzeug und sind andererseits mit Schlagvorrichtungen
ausgerüstet, um diesem Bohrwerkzeug zum Bohren in mittelharten oder in sehr harten
Materialien axiale Schläge zu versetzen. Bevorzugt werden für das Bohren in mittelhartem
Material Schlagbohrmaschinen mit hoher Schlagfrequenz und geringer Schlagenergie
verwendet, während zum Bohren in sehr hartem Material Bohrhämmer mit geringer Schlagfrequenz,
aber hoher Schlagenergie eingesetzt werden.
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Zum Bohren in sehr weichem Material oder zum Anbohren ist es üblich,
eine Abschaltvorrichtung für das Schlagwerk vorzusehen. Die Schlagbohrmaschine oder
der Bohrhammer arbeitet dann wie eine
fl()rlfl<i 1< BoIirrnasc#iine.
Beispielhaft kann hier auf die Bedienungsanleitung für den Bohrhammer TE 12 der
Firma llilti von 1981 und auf den Prospekt "Der Bosch-Hammer", Modell PBH 14-E der
Firma Bosch von 1983 verwiesen werden.
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Diese bekannten Ausführungsformen weisen jedoch den Nachteil auf,
daß ein Zu- oder Abschalten des Schlagwerks im Betrieb nicht möglich ist. Bei dem
Modell der Firma Hilti muß beispielsweise eine an der Werkzeugaufnahme angeordnete
Verriegelungshülse zurückgezoyen und dann verdreht werden, um das Schlagwerk zu-
oder abzuschalten. Das Modell der Firma Bosch sieht einen seitlich am Bohrgehäuse
angeordneten Umschalthebel vor, der jedoch bei beidhändicjer Führung von der Hand
der Bedienungsperson nicht zu erreichen ist. Soll daher bei den bekannten Ausführungsformen
während der Ausführung einer Bohrung umgeschaltet werden - wie es zum Beispiel beim
Durchbohren von Fliesen erforderlich ist, wo die Fliese zunächst ohne Schlagwerk
durchbohrt wird und das Schlagwerk dann zugeschaltet werden muß -, so ist es erforderlich,
den Bohrvorgang zu unterbrechen und das Schlagwerk umzuschalten, bevor der Bohr-Vorgang
fortgesetzt werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bohrmaschine der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der ein Zu- oder Abschalten des ')chlafJrwerks auch im Betrieb
möglich ist. Die Bedienungsperson all dabei die Bohrmaschine mit keiner Hand loslassen
müssen, d.h. - bei Rechtshändern -, die rechte Hand soll sich auch beim Umschalten
am Handgriff der Bohrmaschine befinden, während die linke Hand weiterhin das Gehäuse
der Maschine stützt oder diese an einem Zusatzgriff festhält. Eine Gefährdung der
Bedienungsperson soll dabei ausgeschlossen sein.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einer Bohrmaschine der
eingangs genannten Art der Schlagwerkumschalter an oder auf der dem Handgriff gegenüberliegenden
Begrenzungsfläche angeordnet ist.
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Da sich diese Begrenzungsfläche und damit auch der Schlagwerkumschalter
im Bereich der den Handgriff haltenden Hand befindet, ist
eine einfache
Umschaltmöglichkeit durch die Finger dieser Hand gegeben. Die Maschine braucht dabei
mit keiner Hand losgelassen zu werden, so daß eine Gefährdung der Bedienungsperson
ausgeschlossen ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Schlagwerkumschalter ein parallel zu
der Begrenzungsfläche bewegbarer Schwenkhebel ist. Der Umschalter läßt sich dann
besonders ergonomisch, beispielsweise mit dem Daumen bzw. Zeigefinger, betätigen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, wie sie insbesondere
bei Bohrhämmern Verwendung findet, sicht vor, daß der Schwenkhebel über ein Lager,
vorzugsweise ein Wälzlager, lt einer Welle verbunden ist und daß dieses Lager an
einer an dem Gehäuseteil vorgesehenen, schräg ansteigenden Auflauffläche anliegt,
die die Schwenkbewegung des Schwenkhebels in eine Axialbewegung der Welle umwandelt.
Die Auflauffläche steigt dabei spiralförmig an, so daß das sich entlang dieser Auflauffläche
bewegende Lager aufgrund der Radialbewegung des Schwenkhebels zu einer axialen Bewegung
veranlaßt wird.
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Im Prinzip existieren verschiedene Möglichkeiten, um dieses Lager
in Anlage mit der Auflauffläche zu halten. Eine bevorzugte Lösung sieht vor, daß
die Welle unter der Vorspannurig einer Feder steht, welche auf die Welle eine Kraft
in Richtung von dem Schwenkhebel weg ausübt. Das Lager wird dadurch zuverlässig
in Kontakt mit der Auflauffläche gehalten. Zur Fixierung des Schwenkhebels in seinen
Endpositionen (Schlagwerk ein/aus) können dabei beispielsweise an dem Lager Stifte
oder Anschläge vorgesehen sein, welche in entsprechende Nuten der Anschlagfläche
eingreifen. Ebenso ist es auch denkbar, den Schwenkhebel in seinen Endpositionen
nur durch die zwischen dem Lager und der Auflauffläche herrschende Reibung zu halten.
Schließlich kann auch vorgesehen werden, daß die schräg anc.tei(len(1 AuÜla##FflcTIche
an ihren Enden in planen, d.h. nicht mehr ansteigenden Flächen
endet,
an denen das Lager dann anliegt.
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Günstig ist es, wenn die Welle fest mit einem Ritzel verbunden ist,
welches mit einem Antriebszahnrad in Eingriff steht und das mit Klauen versehen
ist, die mit entsprechenden Klauen des Schiagwerks in Eingriff gebracht werden können.
Die Zähne des Antriebszahnrades müssen natürlich so breit ausgelegt sein, daß sie
mit den Ritzel in jeder Axialstellung desselben in Eingriff stehen. Die Klauen des
Ritzels bilden dann mit den Klauen des Schlagwerks eine Klauenkupplung, die durch
eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels und die damit hervorgerufene Axialbewegung
der Welle bzw. des Ritzels ein- oder ausgerückt werden kann. Das Schlagwerk selbst
besteht bevorzugt aus einem Taumellager, dessen Taumel finger mit einem Erregerkolben
zusammenwirkt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung folgen aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung zur Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist.
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Es zeigen: Fiq. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Bohrhammer und Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Querschnitt der Fig.
1 zur Erläuterung weiterer Einzelheiten.
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Ein erfindungsgemäßer Bohrhammer ist in der Fig. 1 als Ganzes mit
1 bezeichnet. Er umfaßt ein isoliertes, aus mehreren Teilen bestehendes Gehäuse
2, in dem die mechanischen und elektrischen Funktionselemente untergebracht sind.
Bei Betätigung des in dem Handgriff 3 untergebrachten Ein-/Aus-Schalters 4 durch
den Bedienungsknopf 5 läuft ein Elektromotor 6 an, dessen Drehbewegung über ein
mit dem Anker verbundenes Zahnrad 7 auf ein Ritzel 8 und von diesem über weitere,
hier nicht beschriebene Bauteile auf das Bohrwerkzeug - hier ein Hammerbohrer 9
- übertragen wird.
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Die Bohrmaschine umfaßt ferner ein Taumellager 10, welches die Drehbewegung
des Ritzels 8 in eine Längsbewegung umwandelt. Hierzu ist das Taumellager 10 mit
einem Taumelfinger 11 verbunden, der
einen Erregerkolben 12 hin-
und herbewegt. Die Bewegung dieses Erregerkolbens wird pneumatisch auf einen freifliegenden
Schlägerkolben 13 übertragen, der an einen Schlagkolben 14 anstößt, dessen Bewegung
wiederum auf das Bohrwerkzeug 9 übertragen wird. Das Schlagwerk hat die Aufgabe,
den Bohrvorgang bei der Bearbeitung harten Materials, wie beispielsweise Beton,
zu erleichtern. Für die Bearbeitung mittelharten oder weichen Materials oder auch
beim Bohren in Material mit verschieden harten Schichten kann es allerdings erforderlich
sein, das Schlagwerk auszuschalten. Der Bohrhammer arbeitet dann wie eine normale
Bohrmaschine. Um die Umschaltung des Schlagwerks auch im Betrieb bzw. während des
Bohrvorganges durchführen zu können, ist auf einer dem Handgriff 3 gegenüberliegenden
Begrenzune3sfläche 15 des Gehäuses oder Gehäuseteils 2 ein Schlagwerkumschalter
16 angeordnet. Die Bedienung dieses Umschalters geschieht mit der Hand, mit der
die Bohrmaschine am Handgriff 3 festgehalten und mit der auch der Ein-/Aus-Schalter
4 betätigt wird. Vorzugsweise können hierzu der Daumen und/oder der Zeigefinger
verwendet werden. Beim Umschalten des Schlagwerks, beispielsweise beim Einschalten
desselben nach dem Anbohren, ist es daher nicht notwendig, die Hand von dem Handgriff
zu nehmen und/oder den Bohrvorgang zu unterbrechen. Die andere Hand kann den Bohrhammer
beispielsweise unterhalb des Motors 6 stützen oder über einen hier nicht gezeigten
Zusatz griff halten und braucht zum Umschalten nicht bewegt zu werden.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird Bezug auf die Fig. 2 genommen,
in der ein Teil des Querschnittes nach Fig. 1 in größerem Maßstab dargestellt ist.
Wie aus dieser Figur zu erkennen ist, umfaßt der Schlagwerkumschalter 16 einen Schwenkhebel
17, der mit einem Wälzlager 18 fest verbunden ist. Dieses Lager läuft mit Vorsprüngen
auf einer schräg ansteigenden, an dem Gehäuse 2 vorgesehenen Auflauffläche 19. Das
Wälzlager 18 ist mit einer Welle 20 verbunden, welche ihrerseits mit dem Ritzel
8 verbunden ist und unter der Vorspannung einer Feder 21 steht. Durch die Kraft
dieser Feder wird das Lacler 18 Jjzw. (li
Vorsprünge desselben gegen
die Auflauffläche 19 gepreßt.
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Eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels 17 führt daher dazu, daß das
Lager 18 auf dieser Auflauffläche 19 wandert, wodurch die Welle 20 axial verschoben
wird. Die Radialbewegung des Schwenkhebels 17 wird also in eine Axialbewegung der
Welle 20 umgewandelt.
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Das Ritzel 8 ist ferner mit Klauen 22 versehen, denen an dem Taumellager
10 vorgesehene Klauen 23 gegenüberstehen. Die Klauen 22 und 23 bilden eine Klauenkupplung.
In der gezeigten Stellung ist diese Kupplung ausgerückt. Wird nun der Schwenkhebel
17 in die Zeichenebene hinein- oder aus dieser herausgeschwenkt - je nach der Orientierung
der Steigung der Auflauffläche 19 -, so wird dadurch die Welle 20 aus dem Gehäuse
herausgezogen. Zugleich bewegt sich auch das Ritzel 8 auf den Schlagwerkumschalter
zu.
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Dadurch kommen die Klauen 22 und 23 in Eingriff, was zur Folge hat,
daß die Drehbewegung des Ritzels 8 nunmehr auf das Taumellager 10 übertragen und
also das Schlagwerk eingeschaltet wird.
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Wird der Schwenkhebel 17 in die andere Richtung geschwenkt, so bewegt
sich das Ritzel 8 unter der Kraft der Druckfeder 21 von dem Schlagwerkumschalter
16 weg, wodurch die Klauenkupplung ausgerückt und folglich das Schlagwerk ausgeschaltet
wird.
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Die Zahnbreite des Zahnrads 7 muß natürlich so gewählt werden, daß
die Zähne mit den Zähnen des Ritzels 8 unabhängig von der axialen Stellung dieses
Ritzels in Eingriff stehen. Für das Festlegen des Schwenkhebels 17 in seinen Endpositionen
können verschiedene, im Prinzip bekannte und daher nicht gezeigte Maßnahmen vorgesehen
werden. Beispielsweise ist es möglich, die Auflauffläche 19 mit Nuten zu versehen,
in die die Vorsprünge des Wälzlagers 18 einrasten. Es ist auch denkbar, daß das
Lager 18 auf der Auflauffläche 19 allein durch Reibung gehalten wird.
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Schließlich kann die Auflauffläche 19 auch in dann, d.h. nicht mehr
ansteigenden Flächen enden, auf denen die Vorsprünge des Lagers 18 in der Endposition
aufliegen.
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