DE3322855C2 - Verfahren zur Bestimmung der optimalen Dicke eines Brillenglases - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der optimalen Dicke eines BrillenglasesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der optimalen Dicke eines Brillenglases, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Daten bezüglich der Art eines für einen gegebenen Brillenträger geeigneten Brillenglases und der Angaben eines Rezeptes (eines Augenarztes) als Eingaben einem (elektronischen) Rechner eingespeist werden, daß im Rechner nach einem vorgegebenen Programm die erforderlichen Berechnungen auf der Grundlage der verschiedenen Eingabedaten ausgeführt werden und dabei auf der Grundlage des Rechenergebnisses ein Plan (Schema) einer Liniengruppe für das Brillenglas gezeichnet bzw. ausgedruckt wird und daß ein Brillengestell in einer vorbestimmten Lage auf den Plan der Liniengruppe gleicher Dicke aufgelegt wird, um innerhalb des Umrisses des Brillengestells die äußerste Linie gleicher Dicke zu ermitteln.
Description
a) mehrere Brillengestelle (2) ausgewählt werden,
b) die optimale Dicke eines Brillenglases für jedes Brillengestell entsprechend einem Rezept durch
das Verfaiiren nach Anspruch 1 ermittelt wird und
c) ein Brillengestell aus den mehreren Brillengestellen im Hinblick auf die t vnittelte optimale
Dicke ausgewählt wird.
3. Brille mit Brillengläsern, welche die nach dem Verfahren nach Anspruch 1 ermittelte optimale Dikke
besitzen.
4. Nach dem Verfahren nach Anspruch 2 bestimmte Brille mit Brillengläsern optimaler Dicke.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der optimalen Dicke eines Brillenglases nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1, ein Verfahren zur Auswahl eines Brillengestells für ein Brillenglas, dessen optimale
Dicke nach dem erwähnten Verfahren bestimmt worden ist, sowie auf eine auf diese Weise erhaltene
Brille.
Die sogenannte optimale Dicke eines Brillenglases bezeichnet eine Dicke, die eine Art Kompromiß zwischen
zwei gegensätzlichen Erfordernissen bietet. Eines dieser Erfordernisse liegt darin, daß ein Brillenglas dick
genug sein muß, damit seine Festigkeit nicht in dem Maße eingeschränkt wird, daß es für den täglichen Gebrauch
nicht mehr robust genug ist. Das andere Erfordernis besteht darin, daß das Brillenglas im Hinblick auf
eine möglichst große Verringerung seines Gesamtgewichts
möglichst dünn sein soll. Die als Ergebnis des genannten Kompromisses bestimmte optimale Dicke
muß weiterhin so festgelegt sein, daß sowohl den ästhetischen Anforderungen an das von einem Brillenträger
gewählte Brillengestell als auch der Montierbarkeit des Brillenglases im gewählten Brillengestell Rechnung ge-Im
Fall eines positiven Brillenglases bzw. Plusglases, bei dem der Mittelbereich dicker ist als der Umfangs-
oder Randbereich, wird die optimale Dicke dann erhalten, wenn die Dicke im Mittelbereich möglichst klein
gewählt ist, während die Dicke im Randbereich die für das Fassen des Brillenglases in einem ausgewählten Brillengestell
erforderliche Mindestgröße besitzt. Bei einem negativen Brillenglas (Minusglas), dessen Dicke im
Randbereich größer ist als im Mittelbereich, liegt andererseits die optimale Dicke vor, wenn die Dicke des
Randbereichs möglichst klein gewählt ist.
Bei einem bisherigen Verfahren zur Bestimmung der optimalen Dicke eines Plusglases wird die Dicke im Mittelbereich
des Brillenglases auf die im folgenden anhand von Fig. 1 beschriebene Weise bestimmt. Dabei werden
gemäß F i g. 1 ein Punkt P1 ermittelt, der eine größte
Strecke vom Zentrum A zum Rand eines Brillengestells (bzw. Fassung) 2 liefert, ein Kreis 1 mit einem der
Strecke AP1 entsprechenden Radius um das Zentrum
A herum geschlagen und als Brillengestell zugrundegeiegt
und die Dicke des Briiiengiases am optischer. Zentrum
OC mit einer optimalen Größe bestimmt. Dieses Verfahren ist im folgenden auch als Effektivdurchmesser-
bzw. ED-Verfahren bezeichnet. Aus Fig. 1 geht jedoch hervor, daß es aufgrund des großen Unterschieds
zwischen der praktischen bzw. tatsächlichen und der angenommenen Form des Brillengestells beim ED-Verfahren
nahezu unmöglich ist, die Mindestdicke am optischen Zentrum OCdes Brillenglases zu bestimmen.
F i g. 2 veranschaulicht ein anderes bisheriges Verfahren, das eine Verbesserung gegenüber dem ED-Verfahren
nach F i g. 1 darstellt. Gemäß F i g. 2 wird ein durch
acht Schnittpunkte L—S zwischen dem Kreis 1 und einem
das Brillengestell bzw. die Fassung einschließenden Rechteck gebildetes Achteck als Brillengestell bzw. Fassung
vorausgeseizi, wobei die Dicke am optischen Zentrum
OC des Plusglases auf der Grundlage der angenommenen Fassung berechnet wird. Dieses verbesserte
Verfahren ist insofern vorteilhaft, ali die schraffierten
Abschnitte des Kreises 1 von der Bestimmung der Dicke am optischen Zentrum OC ausgeschlossen bleiben.
Hierbei besteht jedoch nach wie vor der Unterschied zwischen der tatsächlichen und der angenommenen
Form der Fassung, was eine Fehlermöglichkeit bcdingen kann. In neuerer Zeit ist ein Verfahren vorgeschlagen
worden, bei dem zur Minimierung einer solchen Fehlermöglichkeit zahlreiche Winkel und Abstände
zwischen dem ZentriMn A und dem Umfang oder Rand
der Fassung 2 gemessen werden und die Mindestdicke am optischen Zentrum OC des Brillenglases auf der
Grundlage dieser Meßwerte berechnet wird. Dieses neuere Verfahren ist jedoch wegen der Notwendigkeit
für zahlreiche Meßvorgänge mittels Meßgeräten umständlich und zeitraubend und zudem insofern ungünstig,
als die Größe der Dicke und ihre Richtung nur anhand zahlreicher Rechenergebnissc ermittelt werden
können.
Weiterhin ist es derzeit üblich, Brillengläser in praktisch kreisrunder Form herzustellen und zu vertreiben,
wobei der Optiker die Brillengläser beim Hersteller unter Angabe des Außendurchmessers bestellt. Der Außendurchmesser
und mithin die Dicke am optischen Zentrum eines solchen runden Brillenglases ist jedoch
so groß festgelegt, daß das Brillenglas in jedes von zahlreichen Brillengestellen einsetzbar ist, die dem Benutzer
zur Wahl stehen. Wenn der Benutzer ein Brillengestell mit vergleichsweise kle'nen Fassungen wählt, ist daher
die Dicke der in ein solches Gestell eingesetzten Brillen-
glaser unnötig groß. Dies ist sowohl im Hinblick auf das
Gewicht des Brillenglases als auch auf die wegzuschneidende Glasmenge nachteilig.
Wie erwähnt, liefert der Hersteller üblicherweise randseitig ungeschnittene Brillengläser, die dann für den
Einbau in die Fassungen eines von einem Benutzer beim Optiker ausgewählten Brillengestells zurechtgeschnitten
oder -geschliffen werden. Der Hersteller, der die optimale Dicke rkis Brillenglases bestimmen könnte, hat
mithin keine Angaben über das jeweils ausgewählte Brillengestell zur Verfügung, in welches das betreffende
Brillenglas eingesetzt werden soll. Für die Bestimmung der optimalen zentralen Dicke z. B. eines Plusglases besteht
daher keine andere Möglichkeit, als ein kreisförmiges Brillenglas zu wählen, dessen optimale zentrale Dikke
eine der Dicke im noch nicht zurechtgeschnittenen Randbereich entsprechende Größe besitzt.
Da ein solches Brillenglas jedoch letztlich zur Anpassung
am Rand zurechtgeschnitten wird, sollte seine optimale zentrale Dicke vorzugsweise so bestimmt werden,
daß sie der Randdicke nach dem Zurechtschneiden angepaßt
ist. Obgleich sich ein solches Vorgehen als zweckmäßig erweist, konnte es bisher aus dem Grund
noch nicht in der Praxis realisiert werden, weil dem Hersteller, der die optimale zentrale Dicke des Brillenglases
bestimmen muß, keinerlei Angaben über das letztlich vom Benutzer beim Optiker gewählte Brillengestell
vorliegen.
Ein derzeit in den Vereinigten Staaten von Amerika praktiziertes, sogenanntes Laboratoriumsverfahren
stellt eine Möglichkeit zur Lösung des angeschnittenen
Problems dar. Nach diesem Verfahren mißt ein Brillenglashersteller
die Einzelheiten eines von einem Benutzer gewählten Brillengestells zwecks Erfassung von dessen
Form, so daß die optimale zentrale Dicke auf der Grundlage der Meßdaten berechnet werden kann. Dieses
Verfahrens erfordert jedoch nicht nur die Verwendung einer ganz speziellen Meßvorrichtung, vielmehr ist
es auch nicht den tatsächlichen Gegebenheiten in anderen Ländern ^z. B. in Japan) angepaßt, in denen die Brillengläser
in der Werkstatt eines Optikers in ein Brillengestell eingesetzt werden.
Aus der DE-AS 11 60 210 ist ein Gerät zur Bestimmung
der Brillenglasgröße unter Berücksichtigung der sich ergebenden Dezentration bei der Herstellung von
Brillen bekannt, das zwei auf einer Grundplatte mit MiI-limcicmetz
zueinander verschiebbare Vollkreistransportcure besitzt, wobei jeder Vollkreistransporteu/· um
seinen Mittelpunkt und an seiner Peripherie konzentrische Kreise mit gleichen Abständen aufweist. Damit ist
der Vorteil gegeben, daß auf einfache Weise die zur Fassungswahl und Fertigung notwendigen Brillenrohglasgrößcn
durch einfaches Ablesen an angebrachten Skalen und Schemen ermittelt werden können.
Weiterhin ist in der FR-PS 24 59 494 ein Gerät erläutcrt,
mit dem die Brillenglasgröße ermittelt werden kann, die für eine bestimmte Brillenfassung benötigt
wird, wobei das in dieser Brillenfassung zt·: befestigende
Brillenglas in überlagerter Weise mit der Brillenfassung mittels eines Halbspiegels beobachtet wird.
Schließlich beschäftigt sich die Zeitschrift »The Optician«, 4. März 1955, S. 169—172 mit der Vermessung
von Brillenglasgrößen, wobei dem sogenannten »Datum-Linie-System«
der Vorzug gegenüber dem »Boxing-System« gegeben wird.
Im Hinblick auf die geschilderten Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Bestimmung der optimalen Dicke eines Brillenglases zu schaffen, nach welchem die für die jeweilige
Form einer gewählten Brillenfassung optimale Brillenglasdicke, d. h. die Mindestdicke im Zentrum des Brillenglases
im Fall eines Plusglases oder die Mindestdicke im Randbereich im Fall eines Minusglases, zum Zeitpunkt
der Wahl eines bestimmten Brillengestells durch einen Benutzer sofort und auf einfache Weise bestimmt werden
kann, so daß eine Brille mit optimal angepaßten Gläsern erhalten werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß
durch die in dessen kennzeichnenden Teil enthaltenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen für die Auswahl eines Brillengestells bzw. einer Brille ergeben sich insbesondere
aus den Patentansprüchen 2 bis 4.
Die vorliegende Erfindung bietet insbesondere die folgenden Vorteile:
(a) Unter zahlreichen Brillengestelle": kann auf einfache Weise und in kurzer Zeil ein optimales Brillengestell
gewählt werden, das zu einem Brillenglas mit optimaler Mittendicke oder optimaler Randdikke
führt.
(b) Bei ausgewähltem Brillengestell kann die Mittendicke oder Randdicke auf einfache Weise und in
kurzer Zeit bestätigt werden.
(c) Ein Brillenglashersteller kann ein Brillenglas mit optimaler Dicke ohne Brillengestell an sich liefern.
Lediglich die Linienzahl der äußersten Linie gleicher Dicke wird bei der Brillenherstellung als Information
über das Brillengestell benötigt.
(d) Da die jeweils optimale Dicke von Brillengläsern bestimmt werden kann, können Brillen angefertigt
werden, die niedriges Gewicht und ein gutes Aussehen besitzen.
(e) Es ist keineswegs nötig, in einem Optikergeschäft oder einer Brillenabteilung zahlreiche Erillengläser
verschiedener Art in jeweils kleiner Stückzahl auf Lager zu halten.
(f) Die gewünschten Brillengläser können früher als bisher endbearbeitet bzw. fertiggestellt werden,
wodurch ein besserer Dienst für die Kunden geboten wird.
Im folgenden ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 und 2 schematische Darstellungen von Brillenfassungen und -gläsern zur Erläuterung bisheriger Verfahren
zur Bestimmung der optimalen Brillenglasdicke.
F i g. 3 ein Schema von Linien gleicher Dicke bei Brillenglä-i.T.T]
nebst einem Brillengestell beim Verfahren gemäß der Erfindung,
F i g. 4 eine scherrütische perspektivische Darstellung
eines Rechners und eines ΛΎ-Kurvenschreibers, die
beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden,
Fig. 5 ein Ablaufdiagramm zur Darstellung der Arbeitsweise
des Rechners beim erfindungsgemäßen Verfahren und
F i g. 6 eine Aufsicht auf ein Blatt zur Bestimmung der Koordinaten der optischen Zentren von Brillengläsern
im Schritt 41 des Ablaufdiagramms nach F i g. 5.
Die Fig. 1 und 2 sind eingangs bereits erläutert worden.
Im folgenden ist die Erfindung anhand der F i g. 3 bis 6 im einzelnen beschrieben.
(a) Einem in einem Brillenverkaufsgeschäft (Optiker-
laden) installierten elektronischen Rechner werden notwendige Informationseingaben bezüglich der Art des
von einem Kunden oder Benutzer gewünschten Brillenglases (z. B. Verlaufs-, Mehr- oder Einstärkenglas), der
von einem Augenarzt auf einem Rezept angegebenen Daten (z. B. die für Kurzsichtigkeit, Astigmatismus
od. dgl. erforderliche Brechkraft, die Achsrichtung des Glases sowie Pupillenabstand), des Werkstoffs des vom
Benutzer gewählten Brillengestells sowie der Abmessungen (quer, längs, nasal usw.) eingegeben.
(b) Auf der Grundlage dieser verschiedenen Informationseingaben
führt der Rechner die notwendigen Berechnungen nach einem vorgegebenen Programm aus,
wobei die Rechenergebnisse einem im Brillenverkaufsgeschäft installierten Drucker oder Schreiber eingegeben
werden, der daraufhin eine Gruppe von Linien 3 gleicher Dicke für jedes Brillenglas auf einem Papierblatt
ausdrückt. Diese Linien 3 gleicher Dicke für jede«
Brillenglas werden in einem Muster oder Schema gemäß Fig. 3 aufgezeichnet, wobei diesem Muster von
Linien 3 und 3' gleicher Dicke außerdem die Umrisse rechteckiger Brillen(gestell)fassungen 5 (mit Seiten a
und b), welche die Außenabmessungen des Brillengestells 2 angeben, überlegt werden. In F i g. 3 sind bei 3
und 3' die Liniengruppen gleicher Dicke der Brillengläser für rechtes bzw. linkes Auge, von der Seite des Augapfels
hergesehen, angegeben. Das Symbol PD bezeichnet den Pupillenabstand zwischen rechtem und linkem
Auge. Weiterhin bezeichnen die Symbole a und b die Breite bzw. die Höhe des Brillengestells 2.
Die vorgeschriebenen oder Rezept-Daten für Brillengläser
mit den Linien gleicher Dicke gemäß F i g. 3 sind folgende:
Rechts (R):
Kugelgestalt (Sphärizität)fS.) + 1.00:
Astigmatismus (C) + 2.00;
Astigmatismus (C) + 2.00;
Achsrichtung (AX)des astigmatischen Glases 40':
Monokular PD32.
Link' (L):
Kugelgestalt fSj ■+■ 1.00;
Astigmatismus (C) ■>- 2.00:
Achsrichtung des astigmatischen Glases 90=;
Monokular PD 32.
de:
Die Maße a. b und edes Brillengestells 2 sind folgen-
a:
b:
c(nasal):
c(nasal):
Z&.O mm
50,0 mm
16.0 mm
50,0 mm
16.0 mm
Gemäß Fig. 3 sind die Liniengruppen 3 und 3' gleicher
Dicke elliptisch, weil die Brillengläser astigmatische Gläser sind. Im Fall gewöhnlicher sphärischer Gläser
besitzen diese Linien ersichtlicherweise die Form konzentrischer Kreise.
Gemäß Fig. 3 ist die Meßlinie des Brillengestells 2
durch die Mittelpunkte der Höhen b gezogen, so daß die Lage des optischen Zentrums O jedes Brillenglases mit
der Pupillenlage koinzidiert. Anstatt die Liniengruppen 3, 3' und die rechteckigen Fassungen 5, 5' gemäß F i g. 3
auf einem Papierblatt auszudrucken, können sie beispielsweise auch auf dem Bildschirm einer Kathodenstrahlröhre
wiedergegeben werden.
Es sei angenommen, daß die Linien gleicher Dicke des
Plusfflases für rechtes und linkes Auge jeweils einen gegenseitigen Abstand von 0,2 mm besitzen. Die maximale
zentrale Dicke eines solchen Plusglases beträgt dann 5 mm, wenn z. B. 25 Linien gleicher Dicke vorgesehen
sind.
(c) Das Brillengestell 2 wird dann auf die so ausgedruckten Kurven gemäß Fig. 3 in solcher Anordnung
aufgelegt, daß seine linken und rechten Abschnitte symmetrisch zueinander und waagerecht zu den jeweiligen
zugeordneten Rechteckrahmen 5' bzw. 5 liegen. Danach wird die äußerste Linie 31 gleicher Dicke in jedem Fassungsabschnitt,
d.h. die die Fassungsabschnitte an einem Punkt Pschneidendein) Linie(n), abgelesen. Im Fall
des Brillenglases für das rechte Auge ist diese Linie 31 die 15. Linie, von der inneren Linie aus gezählt. (Beim
Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 3 sind die Linien gleicher Dicke in Untergruppen von (je) 5 Linien unterteilt,
die jeweils in unterschiedlichen Farben ausgedruckt sind, so daß sich die Linie 31 leicht feststellen läßt.)
Wenn die Dicke der Randkante des Plusglases mit gleich Null vorausgesetzt wird, ergibt sich daher die Dicke im Zentrum des Plusglases zu 0,2 χ 15 = 3,0 mm.
Wenn die Dicke der Randkante des Plusglases mit gleich Null vorausgesetzt wird, ergibt sich daher die Dicke im Zentrum des Plusglases zu 0,2 χ 15 = 3,0 mm.
Die Größe 0,2 mm in obiger Formel entspricht dem (Teilungs-)Abstand zwischen den Linien gleicher Dicke.
Tatsächlich wird die Dicke der(Umfangs-)Randkantc eines Brillenglases mit einer zweckmäßigen Größe festgelegt,
die z. B. von der Art des Brillenglases und der Art des Brillengestells bzw. der Fassung abhängt. Wenn die
se Randdicke mit 1,2 mm angenommen wird, bestimmt sich die zentrale Dicke des in das Gestell bzw. in die
Fassung einzusetzenden Brillenglases zu 3,0 + 1,2 = 4,2 mm.
(d) Anschließend wird üie äußerste Linie gleicher Dikke
(die den Punkt P in Fig. 3 schneidende Linie 31) für
linkes und rechtes Brillenglas abgelesen bzw. bestimmt.
Sodann werden die die Linienzahlen angebenden Daten zusammen mit den Vorschrifts- bzw. Rezept-Daten dem
Rechner (z. B. Modell HIT 80 der hirma Fujitsu Co., Japan) eingegeben. Die verarbeiteten Daten werden
hierauf direkt (online) als Befehl zu einem im Betrieb des Brillenglasnerstellers installierten Rechner übertragen.
Fig.4 veranschaulicht einen Rechner 35 und einen
Ä'V-Kurvenschreiber 36. die erfindungsgemäß verwendet
werden. Der mit dem Ausgang des Rechners 35 verbundene Kurvenschreiber 36 druckt die Liniengruppen
3 und 3' gleicher Dicke für die Brillengläser gemäß Fig. 3 aus. Die Arbeitsweise des Rechners 35. unter
dessen Steuerung diese Liniengruppen 3, 3' gemäß Fig. 3 ausgedruckt werden, ist im folgenden anhand
so eines Ablaufdiagramms gemäß F i g. 5 beschrieben.
In einem Schritt 40 werden die Informationseingaber,
bezüglich der Brillenglasart, der Rezept-Daten sowie
des Werkstoffs und der Abmessungen des Brillengestells, wie erwähnt, durch Betätigung des Tastenfelds
des Rechners 35 diesem eingegeben. Im nächsten Schritt 41 werden die Koordinaten für jedes optische Zentrum
OC des linken und des rechten Brillenglases L bzw. R durch Verarbeitung der im Schritt 40 eingegebenen Daten
im Rechner 35 automatisch ermittelt, nämlich der Koordinaten (Xr. Yr) und (Xl, Yl) für jedes optische
Zentrum OC gemäß Fig. 6, wobei diese Koordinaten den Ausgangspunkt bzw. Ursprung SP besitzen. Im
nächsten Schritt 42 wird die maximale Dicke Hmax im Zentrum jedes Brillenglases, d. h. die für die zentrale
Dicke zulässige Spanne oder Toleranz, nach Maßgabe der im Schritt 40 eingegebenen Daten, insbesondere der
Rezept-Daten, durch den Rechner 35 bestimmt. Die maximale
Dicke Hmax wird in der Weise ermittelt, daß vier
Größen der Dicke im Zentrum des Plusglases, wenn die
Ranclclickc ;im Eckpunkt des Rechtecks mit den Abmessungen
,/ χ b gemäß Fig. 6 mit Null vorausgesetzt
wird, für jeden der vier Eckpunkte jedes Rechtecks für linkes und rechtes Brillenglas berechnet werden, wobei
die maximale Dicke Hmax aus den vier Größen zum Maximum bestimmt wird. Im nächsten Schritt 43 wird
die L.cke des Brillenglases für einen (Teilungs-)Abstand
AH der Liniengruppe 3 oder 3' gleicher Dicke durch den Rechner 35 vorgegeben. In anderen Worten: Es wird
bestimmt, welche Dicke des Brillenglases dem Abstand /wischen zwei benachbarten Linien der genannten Liniengruppen
3 oder 3' entspricht, und die Bestimmung erfolgt anhand der Rezept-Daten. Dieser Abstand ist
vorzugsweise nicht übermäßig groß oder klein und liegt bevorzugt bei etwa 1 mm. Im nächsten Schritt 44 wird
durch den Rechner 35 bestimmt, welche Zahl T von Linien für die genannten Liniengruppen 3 oder 3' benui/.i
werden soll. Die Linienzahi T kann durch den Rechner 35 ohne weiteres nach Maßgabe der Größe
Hm;ix und des Abstands AH bestimmt werden, die bereits
in den Schritten 42 bzw. 43 ermittelt worden sind. Im nächsten Schritt 45 wird eine Anfangsdicke H des
Brillenglases entsprechend einer zunächst auszudrukkcndcn Linie gleicher Dicke bestimmt. Wenn z. B. die
Anfangsdicke mit 2 mm vorgegeben wird, wird zunächst die Linie 3Fgleicher Dicke gemäß F i g. 3, welche einer
Brillcnglasdicke von 2 mm entspricht, durch den XY-Kurvenschreiber
36 ausgedruckt. Im nächsten Schritt 46 werden die Koordinaten zahlreicher Punkte auf einer
der Liniengruppen 3 oder 3' gleicher Dicke durch den Rechner 36 nach einem vorgegebenen Programm ermittelt,
wobei die Koordinaten dieser Punkte das optische Zentrum OC als Koordinatenursprung besitzen.
Diese Berechnung zur Ermittlung der Koordinaten zahlreicher Punkte auf einer einzigen Linie wird jeweils
fill |OuC Linie ucf Zahl T ausgeführt. IiTi lO'gcnuCn
Schritt 47 werden die im Schritt 46 ermittelten Koordinalcngrößen in die Koordinatengrößen in der Koordinate
mit dem Ursprung SPgemäß F i g. 6 als Ausgangspunki
umgewandelt. Diese Umwandlungsoperation wird ebenfalls vom Rechner 35 nach einem vorgegebenen
Programm ausgeführt. Im anschließenden Schritt 48 werden die durch die Polarorthogonal-Umwandlung erhaltenen
Rechteck-Koordinaten ausgewertet, um die erste Linie gleicher Dicke auszudrucken, die im vorliegenden
Fall eier Linie 3/-" gemäß Fig. 3 entspricht., im
nächsten Schritt 49 wird entschieden, ob das Ausdrukken der Gesamtzahl Tder im Schritt 44 bereits ermittelten
Linien gleicher Dicke abgeschlossen ist oder nicht. Im negativen Fall folgt auf den Schritt 49 ein Schritt 50,
in welchem der Abstand^//zur Anfangsdicke //hinzugefügt
oder -addiert wird, worauf die Schritte 45 bis 48 nacheinander erneut ausgeführt werden, um eine der
Linie 3Fgleicher Dicke benachbarte Linie 3G gleicher
Dicke auszudrucken. Dieser Ausdruckvorgang wird für jede Linie gleicher Dicke wiederholt, bis die Liniengruppc
3 (rechte Seite von Fig. 3) aus Γ bzw. 17 Linien gleicher Dicke gemäß F i g. 3 »gezeichnet« bzw. ausgedruckt
ist. Die Linien gleicher Dicke der Gruppe 3' an der linken Seite von F i g. 3 werden im wesentlichen auf
dieselbe Weise ausgedruckt.
Die Information für die Linienzahl der äußersten Linie 31 gleicher Dicke in jeder der auf beschriebene Weise
ausgedrückten Liniengruppe 3 und 3' wird dem Rechner
35 als Eingabe eingespeist. Anhand der eingegebenen Information für die Linienzahi der Linie 31 gleicher
Dicke berechnet der Rechner 35 unmittelbar die Größe der zentralen Dicke des Brillenglases, und er liefert eine
die optimale zentrale Dicke angebende Ausgabe. Neben den Daten für die ermittelte optimale zentrale Dicke
werden auch Daten für Außendurchmesser des Brillenglases und Krümmungsradius der Brillenglas-Vorderseite
zum Brillenglashersteller übermittelt. Auf der Grundlage der so übermittelten Informationen und unter
Berücksichtigung von Faktoren, wie Sehvermögen des speziellen Brillenträgers und Form des von ihm gewählten
Brillengestells, kann der Hersteller dann Brillengläser mit der optimalen zentralen Dicke herstellen
oder bereitstellen.
Obgleich die Erfindung vorstehend in Anwendung auf ein Konvexglas beschrieben ist. dessen Dicke am Umfangsrand
kleiner ist als im Mittelbercich. läßt sich die betreffende optimale Dicke des Randbereichs eines
Konkavglases offensichtlich im wesentlichen auf dieselbe Weise bestimmen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Bestimmung der optimalen Dicke eines Brillenglases mittels eines Planes einer Liniengruppe,
dadurch gekennzeichnet, daß Daten bezüglich der Art eines für einen gegebenen Brillenträger
geeigneten Brillenglases und der Angaben eines Rezeptes als Eingabedaten einem Rechner (35)
eingespeist werden, daß im Rechner (35) nach einem vorgegebenen Programm die erforderlichen Berechnungen
auf der Grundlage der verschiedenen Eingabedaten (S, C, AX, PD, a, b) ausgeführt werden
und dabei auf der Grundlage des Rechenergebnisses der Plan der Liniengruppe (3, 3') für das Brillenglas
gezeichnet bzw. ausgedruckt wird, daß ein Brillengestell (2) in einer vorbestimmten Lage auf den Plan
der Liniengruppe (3, 3') gleicher Dicke aufgelegt wird, daß die äußerste Linie der Linien (31) gleicher
Dicke ermitteb wird, die der dünnsten oder dicksten Stelle auf dem Rand des Brillenglases entspricht, und
daß aus dieser äußersten Linie die optimale Dicke des Brillenglases abgeleitet wird.
2. Verfahren zur Auswahl eines mit einem Brillenglas optimaler Dicke versehenen Brillengestells, dadurch
gekennzeichnet, daß
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