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Seil-Transportanker und Verfahren zur Herstellung
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Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Seil-Transportanker gemäß
Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines Seil-Transportankers
gemäß Oberbegriff des Anspruches 11.
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Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Drahtseil-Transportanker,
dessen eines Ende in einem kompakten Transportgut, das im Hauptanwendungsfall Fertigbetonteile
sind, verankert ist. Das eine Schlaufe bildende andere Ende des Seil-Transportankers
ragt üblicherweise aus dem Transportgut heraus, so daß es mit einer externen Greif-
und Hebeeinrichtung erfaßt werden kann. Zur Bildung dieser Schlaufe sind die zwei
parallel verlaufenden Seilbereiche etwa im mittleren Bereich des zu einer Schlaufe
gelegten Seiles normalerweise kraftschlüssig verbunden. Durch diese Verbindungsstelle
wird auf der einen Seite die Seilschlaufe gebildet und auf der entgegengesetzten
Seite das andere Seilende, das in der Regel ein oder mehrere auslaufende Seilenden
aufweist.
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Derartige Seil-Transportanker werden beispielsweise in die Form, gegebenenfalls
auch zwischen die Eisenbewehrung eines herzustellenden Betonfertigteiles eingelegt.
Die Seilschlaufe wird normalerweise so plaziert, daß sie bei fertig gegossenem Betonteil
leicht durch eine Hebeeinrichtung erfaßt werden kann. Im Hinblick auf die Neuerung
ist es zunächst als gleichwertig anzusehen, ob die Seilschlaufe dabei über diu Umfangsflächen
des fertigen Betonteiles oder des entsprechenden anderen Transportgutes hinausragt,
oder in einer Aussparung des Betonteiles endet, ohne daß sie über die Begrenzungsflächen
des Transportgutes hervorsteht.
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Seil- und insbesondere Drahtseiltransportanker werden wegen der guten
Flexibilität und Anordnungsmöglichkeiten sowohl der Drahtseilenden als auch der
Seilschlaufe gerne benutzt. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die Seilenden unter
bzw. über verschiedene Armierungseisen anzuordnen, so daß insgesamt die Festigkeit
der Einbindung eines derartigen Seil-Transportankers dadurch noch verbessert wird.
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Die bisherigen Seil-Transportanker hatte man entweder erst an Ort
und Stelle bei der Einbetonierung angefertigt. Dies geschah beispielsweise durch
Abschneiden einer bestimmten Seillänge und durch Zusammenbinden eines mittleren
Bereiches des zu einer Schlaufe geformten Seiles. Dieses kraftschlüssige Zusammenbinden
konnte gegenenfalls auch mittels einer Schraubklemme erfolgen, wobei diese Klemme
die Seilschlaufe gegenüber dem einen oder zweiten Seilenden am anderen Bereich begrenzte.
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Immer wurde jedoch bei den bisher verwendeten Seil-Transportankern
das Prinzip angewandt, diesen zunächst im wesentlichen in einer Ebene herzustellen.
Erst beim Einlegen in die Armierung bzw. eine Form für ein Betonfertigteil wurde
dieser bekannte Seil-Transportanker entsprechend gewunden und gebogen, um ihm
die
gewünschte Form zu verleihen. Hierzu war es erforderlich, verschiedene Hilfsabstützungen
für den Seil-Transportanker in einer Betonform anzubringen, um den Seil-Transportanker
beim Füllen der Betonform in der richtigen Lauge zu halten.
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Die mühsam angeordneten Hilfsabstützungen mußten dann in r Regel während
des Fertigungsverfahrens bei einer bestimmten Höhe der Betonschicht beispielsweise
herausgenommen werden, um nicht mit einbetoniert zu werden.
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Die Anordnung dieser bekannten Seil-Transpor Lanker wa 1 sehr arbeitsintensiv,
wobei trotzdem eine gewisse LageverandU rung während des Eingießens des Betons in
die Form vor sich ghen konnte. Hieraus resultierte dann eine Unsicherheit in der
Festigkeit und maximalen Belastbarkeit dieses Seil-Transportankers, da durch die
Lageveränderung andere Kraftkomponenten auf den gesamten Transportanker einwirken
konnten. Die Sicilerheit insbesondere bei einer Zugbelastung aus unterschiedlichcn
Richtungen war daher nicht mehr in allen Fällen gewährleistet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen vorgefertigten
Seil-Transportanker und ein Verfahren dafür zu schaffen, bei dem die Ausrichtung
zwischen Seilschlaufe und (lm andc'i'<-i Seilende relativ genau festgelegt ist,
der aber zudem einfach handhabbar und kostengünstig herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Seil-Transportanker durch
die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 und bei einem Verfahren
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 11 gelöst.
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Das Grundprinzip der Erfindung besteht darin, daß anstelle der bisher
in einer Ebene durchgeführten Zusammenbindung von mittleren Seilbereichen zwischen
der Seilschlaufe und den Enden nunmehr eine formsteife bzw. starre Führungs- und
AbwinkelunçJseinrichtung vorgesehen wird.
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Da der Seil-Transportanker vorgef.;rtigt ist, kann die Abwinklul s
einrichtung zu einem beliebigen Winkel aufgebogen werden, der vorzugsweise im Bereich
von etwa 80° bis 1200 als Winkel zwischen der Ebene der Seilschlaufe und den Seilenden
ausgelegt ist. Hierbei geht man im Prinzip zwar zunächst den bisher bekannten Weg,
indem man mittlere Bereiche des Seiles in einer Ebene zusammenbindet. Als weiterer
Schritt erfolgt jedoch bei der Erfindung die Abwinklung und Abbiegung dieses Bereiches
auf den gewünschten oder erforderlichen optimalen Winkel für den beispielsweise
in einem Betonfertigteil einbetonierten Seil-Transportanker.
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Durch diese Gestalt und Form des vorgefertigten Seil-Transportankers
ist es nicht mehr erforderlich, beim Einsetzen des Ankers in die Form eines Betonfertigteiles
oder eines anderen kompakten Transportgutes Hilfsabstützungen, die sehr zeitaufwendig
angeordnet werden müssen, vorzusehen. Vielmehr kann der abgewinkelte Seil-Transportanker
einfach in seiner formsteifen Abwinklung eingesetzt werden und seine einen Enden
beispielsweise über oder unter den Bewehrungseisen angeordnet werden. Eine Abstützung
des Bereiches zur Seilschlaufe erübrigt sich nunmehr, da diese Abstützung bereits
durch die vorgefertigte formsteife Abwinklungseinrichtung übernommen wird.
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Neben der enormen Arbeitsersparnis beim Einbau bleibt außerdem die
bereits im vorgefertigten Zustand vorhandene Abwinklulug zwischen Seilschlaufe und
den anderen Enden des Seiles bestehen, womit auch die theoretisch oder experimentell
in Versuchen ermittelte maximale Belastbarkeit eines derartigen Transportankers
bis zum Ausreißen zuverlässig erreicht werden kann.
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Durch diese Formgebung des Seil-Transportankers ist es möglich, diesen
bereits mit dem besten geeigneten Winkel für unterschied liche Einbindungsbereiche
in ein Betonfertigteil anzuliefern, wobei dies serienmäßig an anderer Stelle erfolgen
kann und somit auch die Bewehrung der Form vor dem Gießen des Betont er tigteils
nicht mehr so arbeitsintensiv ist.
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Während man bisher zur Anbindung der mittleren Seilbereiche teilweise
nur eine fast lose Drahtverbindung vorsah, besteht die Abwinklungseinrichtung vorzugsweise
aus einer geschlossencii Hülse, die beispielsweise von einem Rechteckstahlrohr abgeschnitten
sein kann. Diese Hülse wird über die parallel angeordneten Seilenden bis in den
Bereich der Abwinklung geschoben. Erst danach wird der bis dahin im wesentlichen
in einer Ebene vorgesehene Transportanker in eine Biegeeinrichtung gebracht und
im mittleren Bereich der Hülse auf den gewünschten Winkel gebogen. Da die Innenkontur
der Hülse der Stärke der parallelen Seilenden angepaßt ist, entsteht bei der Aufbiegung
der Hülse eine kraft- und zumindest teilweise formschlüssige Verbindung der Hülse
mit diesen durch die Hülse gehenden Seilbereichen.
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Obwohl der primäre Zweck der Hülse die formsteife Beibehaltung des
gewünschten Winkels ist, wird durch den Biegevorgang auch eine gewisse Verpressung
der Hülse mit den Seilbereichen erreicht. Dies gewährleistet zusätzlich eine weitere
Sicherheit neben dem eigentlichen Einbetonieren des Seiltransportankers in einem
Betonfertigteil. Obwohl dieser abgewinkelte, vorgefertigte Seil-Transportanker in
beliebigen Abwandlungen und in unterschiedlichen kompakten Transportgütern eingesetzt
werden kann, findet er vorzugsweise dort Anwendung, wo die Ausrichtung zwischen
den Seilenden und der Seilschlaufe etwa 90° beträgt.
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Sofern zusätzlich die an der Seilschlaufe angreifenden Kräfte beim
Transportieren eines damit versehenen Betonfertigteiles in der Ebene der Seilschlaufe
verlaufen, ergeben sich bei der Abwinklung um 900 besonders günstige Kraftkomponenten
im Hinblick auf die maximal mögliche Zugkraft auf einen derartigen Seil-Transportanker.
Die Abbiegung der vorzugsweise einstückig ausgebildeten zylindrischen Hülse wird
so durchgeführt, daß im wesentlichen eine kontinuierliche Biegeform entsteht. Durch
den kontinuierlichen Übergang bei abgewinkelter Hülse ist sich;rgestellt, daß eine
gute Übertragung der Kraftkomponenten auf
<Ile Indbereiclie
des Seiltransportankers mö }l i.st, oIon ne Teilbereiche der Hülse oder der darin
gepreßten Seile einer Art Knickbeanspruchung unterliegen, so daß die Sicherheit
und Zuverlässigkeit eines derartigen Seil-Transportankers auch hierdurch verbessert
ist.
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Im Nahbereich der Hülse verlaufen beispielsweise die zu einer Seilschlaufe
geformten Seilbereiche parallel zueinander, so daß Spreizwirkungen auf die Hülse
vermieden werden und die Hülse selbst im einbetonierten Zustand eine weitere Verankerungs
fläche mit dem Beton bildet. Auch wird die Hülse vorzugsweise im mittleren Bereich
gebogen, wobei eine gewisse Verquetschung auf einen schmaleren Querschnitt gegeben
ist. Diese Verquetschun wirkt sich auf den Querschnitt der durch die Hülse geführten
Drahtseile aus, wodurch in etwa auch eine formschlüssige Verbindung zwischen den
Seilbereichen und der Hülse entsteht.
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Der Seil-Transportanker weist zwar vorteilhafterweise am entgegengesetzten
Ende zur Seilschlaufe zwei freie Seilenden auf, er kann jedoch auch an diesem Ende
mit einem geschlossenen Ende mit einem Schlaufenbereich ausgebildet sein. In anderen
Fällen kann nur ein über die Hülse hinausragendes freies Ende vorgesehen werden,
wobei das andere beispielsweise mit der Hülse selbst endet.
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Neben der vorher erwähnten Rechteckform der zylindrischen lltilse
eignet sich besonders eine im Querschnitt länglich-oval gestatete Hülse, die etwa
in den Abmessungen die Größe zweier zusammengelegter Drahtseile aufweist. Ebenso
ist die Hülse nich auf eine einstückige Ausbildung beschränkt, sondern kann beispielsweise
auch aus einer zweiteiligen Klemmverbindung bestehen, die gegebenenfalls bereits
im gewünschten Winkel vorgefertigt ist. Im letztgenannten Fall könnten somit zwei
Klemnlhülsenhälften mittels einer Schraubverbindung zur Verbindung
und
Abwinklung der beiden Drahtseilbereiche benutzt werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand schematischer Ausführungsbeispiele
noch näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen vorgefertigten etwa um 900 abgewinkelten
Seil-Transportanker in Blickrichtung auf die Schmalseite der Seilschlaufe; Fig.
2 den Seil-Transportanker nach Fig. 1 mit Blickrichtung auf die Ebene der Seilschlaufe,
jedoch nicht maßstabsgetreu; Fig. 3 die schematischen Umrisse eines Betonfertigteiles
mit Darstellung des einbetonierten Seil-Transportankers einschließlich entsprechender
im Fertigteil vorhanden Armierungen; und Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Seil-Transportanker
entsprechend der Fig. 1, jedoch mit einer Spreizung der Seilenden.
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Der Seil-Transportanker 1 nach Fig. 1 ist mit einer Abwinklung von
etwa 900 zwischen seiner Schlaufe 4 und den Seilenden 5 vorgefertigt. Das Seil 2
kann dabei ein Drahtseil sein, wobei beispielsweise ein Drahtseil nach DIN 30 60
mit 12 mm Durchmesser aus Eisen mit 6 Litzen sowie 19 Drähten verwendet werden kann.
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Die Abwinklungseinrichtung besteht aus einer Hülse, die beispiesweise
als Rechteckrohr ausgebildet ist und ebenfalls aus Stahl besteht. Die Länge der
Hülse in einer Ebene beträgt beispielsweise ca. 60 mm. Bei einem Drahtseil-Transportanker,
wie er in Fig. 1 dargestellt ist, kann die Relation zwischen Gesamthöhe (.1er Drahtseilschlaufe
und der Länge der Drahtseilschenkel etwa 25 Lm zu ca. 30 cm betragen.
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Die Hülse 3 des vorgefertigten Drahtseil-Transportankers weist insgesamt
eine kontinuierliche Biegeform 6 auf. Bei einer Biegung der Hülse 3 um den mittleren
Bereich 7 ist dieser Bereich im Querschnitt geringfügig enger ausgebildet, als die
Endbereiche der Hülse 3.
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In Fig. 2 ist ein Drahtseil-Transportanker in Blickrichtung auf die
Endflächen 11 seiner zwei parallel verlaufenden Drahtseile 2 gezeigt. Die Hülse
3 weist im Querschnitt eine Rechteckform auf mit einer Wandung 10, die im vorausgehend
beschriebenen Beispiel ca. 1,5 mm stark sein kann. Die innere Querschnittsfläche
der Hülse 3 ist so gehalten, daß zwei aneinanderliegende Drahtseile ohne größeren
Kraftaufwand durch die nicht abgewinkelte Hülse geschoben werden können.
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Bei einer Verankerung in einem Betonfertigteil wird der Transpor anker
vorzugsweise etwa bis zur Linie L in den Beton miteinbetoniert, so daß die Zugkräfte
auf den Transportanker beim Transportieren nicht direkt im Bereich der Hülse angreifen.
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Während in Fig. 2 eine Drahtseil-Transportanker 1 dargestellt ist,
dessen Seilenden 5 genau parallel ausgerichtet sind, zeigt Fig. 4 eine Draufsicht
auf einen anderen Transportanker, dessen Seilenden in einer Ebene bei einem Winkel
8 gespreizt sind.
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Eine deratige Spreizung der freien Enden 5 hat den Vorteil, dais die
auf den Transportanker wirkenden Zugkräfte über einen größeren Flächenbereich, z.B.
des Betonfertigteiles verteilt werden und dadurch auch eine größere maximale Belastungsmöglichkeiü.
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besteht.
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In der Fig. 3 ist beispielhaft ein Drahtseiltransportanker 1 in einer
Betonhohlplatte 20 eingebettet gezeigt. Bei der dargestellten Betonhohlplatte 20
bietet es sich geradezu an, daß die Abwinklung des Transportankers 1 900 beträgt.
Der untere bzw.
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horizontal verlaufende Bereich des Transportankers 1 ist dabei um
mehrere senkrecht in die Bildebene hineinlaufende Bewehrung.-eisen 23 bzw. 22 gelegt.
Gerade in diesem Beispiel kommt der Vorteil der großen Flexibilität der Drahtseilenden
und deren Verbindung mit der weiteren Armierung 21, 22 oder 23 zum Tragen.
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Das gestrichelt dargestellte Drahtseilende 5 des Transportar,-kers
1 ist im Beispiel nach Fig. 3 unter einem Doppelbewehrun;seisen 23 und anschließend
über das nachfolgende roppelbewehrungseisen 22 verlegt.
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In Fig. 3 ist zusätzlich im Bereich der inneren Abbiegung der Hülse
3 ein weiterer Bewehrungsstab 24 vorgesehen, der ebenfalls in die Bildebene hineinragt.
Mit diesem Bewehrungsstab 24, der ebenfalls mit der Gesamtarmierung des Betonfertigteils
20 verbunden sein kann, wird zusätzlich die Lagefixierung des Transportankers verbessert
und die zur Aufbiegung der abgewinkelttn Hülse 3 erforderliche Kraft erhöht.
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Die nach oben gestrichelt angezeigte Seilschlaufe 4 endet innerhalb
der oberen und äußeren Begrenzungsflächen der Betonhohlplatte 20. Die Eingriffsmöglichkeit
mit der Drahtseilscl-llaufe 4 ist durch eine im Randbereich zwischen Oberseite und
Seitenfläche vorgesehene Aussparung 25, die etwa Dreiecksform hat, gewährleistet.
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Bei der Anordnung eines derartigen Transportankers 1 in der Form des
entsprechenden Betonfertigteiles, sind im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 keine
weiteren Hilfsabstützungen zur Anordnung des Transportankers 1 in etwa 900 gegenüber
der unteren hori~>ntal verlaufenden Bewehrung 21 erforderlich.