DE3322636C2 - Verwendung einer Sintermischung für Ausgußdüsen - Google Patents
Verwendung einer Sintermischung für AusgußdüsenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft das Vergießen von beruhigten Stählen, insbesondere aluminiumberuhigten Stählen. Die Erfindung ist darin zu sehen, Düsen auf der Basis von Kalziumoxid für Gießpfannen und für Gießwannen oder Zwischengefäße beim Vergießen aluminiumberuhigter Stähle zu verwenden, die, wie bekannt, Probleme hinsichtlich ihrer Vergießbarkeit, insbesondere beim Stranggießen aufgrund des Blockierens der Düsen, im wesentlichen durch Aluminiumoxid, haben.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Sintermischung für Ausgußdüsen.
Bisher traten Schwierigkeiten beim Stranggießen aluminiumberuhigter Stähle auf, die aufgrund der
Tatsache wesentlich ernster waren, daß das Aluminiumoxid sich in der Ausgußdüse absetzte und diese
innerhalb von wenigen Minuten verstopfte.
Zum vollen Verständnis dieser Situation ist es notwendig, eine diesbezügliche kurze Diskussion der
Probleme beim Verfahren des Stranggießens und der diesbezüglichen Anlage, wo das Problem am stärksten
auftritt, zugeben.
Flüssiger Stahl wird in eine Gießpfanne gegossen, wo er verschiedenen Behandlungen einschließlich Beruhigung
ausgesetzt wird. Die Gießpfanne wird dann zur Stranggießanlage transportiert, die ein oder mehrere
Stranggießkokillen aufweist. Die Schmelze wird aus der Gießpfanne durch eine Ausgußdiise in ein Zwischengefaß
abgestochen, das so ausgebildet ist, daß der Stahl auf die verschiedenen Stranggießkokillen über eine Anzahl
von Bodenausgüssen verteilt wird, in die Ausgußdüsen aus hochfesten Feuerfestmassen eingesetzt sind. Eine
der Funktionen der Ausgußdüsen ist darin zu sehen, für eine regelmäßige Strömung flüssigen Stahls zu den
Stranggießkokille!!, die mit einer spezifischen Gießgeschwindigkeit
arbeiten, zu sorgen. Der Ausströmabschnitt der Ausgußdüsen muß daher so konstant wie
möglich während der gesamten Gießzeit verbleiben. Ebenfalls ist klar, daß eine Beschädigung dann auftritt,
wenn die Ausgußdüse verstopft, da der Stahl in der Gießpfanne verbleibt und entweder durch andere Mittel
vergossen werden muß oder sonst verfestigt und zu Ausschuß wird.
Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wurden i bisher Ausgußdüsen geeigneter Gestalt, durch welche '
Argon geführt wird, konstruiert, oder es wurde dem flüssigen Stahl Kalk zugesetzt, um ein Auftreten von
Verstopfungen zu verhindern. Oder es mußten sonst Schritte unternommen werden, um das Gießen zu
vervollständigen, indem man die Verstopfungen entweder durch mechanische Mittel oder durch das Einblasen
von Sauerstoff zu entfernen versuchte.
Diese Maßnahmen sind jedoch nicht voll zufriedenstellend, da sie oft nicht all das, was sie bewirken sollen,
tatsächlich bewirken.
Wie bereits angegeben, sind die Probleme besonders markant beim Stranggießen; im folgenden werden die
Probleme daher mit besonderem Bezug auf das Stranggießen (als Beispiel) diskutiert
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese technischen Schwierigkeiten, insbesondere die Verstopfungen
in einfacher und wirtschaftlicher Weise zu vermeiden, indem eine Düse aus einem bekannten
Werkstoff, der für diesen Zweck nie benutzt wurde, vorgeschlagen wird.
Gelöst wird diese Aufgabe überraschend dadurch, daß eine Sintermischung auf der Basis von Kalziumoxid
als Werkstoff für Ausgußdüsen in einer Gießpfanne oder einem Zwischengefäß beim Gießen beruhigter
Stähle, insbesondere beim Stranggießen aluminiumberuhigter Stähle, verwendet wird.
Kalziumoxid ist ein ausgezeichnetes Feuerfestmaterial, leidet jedoch an dem Nachteil, daß es extrem
empfindlich gegen Feuchtigkeit, mit der es Kalziumhydroxid bildet, ist. Diese Umformung beeinträchtigt die
physikalische Unversehrtheit des Feuerfestproduktes. Aus diesem Grund wird Kalziumoxid oft mit anderen
metallischen Oxiden des R»OrTyps (wie Fe2O3, AI2O3,
TiO2 ...) und/oder mit Salzphasen (CaCl2, NaCI)
b handelt, die dazu neigen, eine Hydration zu verhindern. Das kalkhaltige Material oder der mit
diesen Additiven vermischte entwässerte Kalkstein wird pelletisiert und bei Temperaturen von
800—16000C kalziniert; der so erhaltene Klinker wird
dann weiter mit anderen Oxiden der oben angegebenen Art und mit Bindemitteln verschiedener Art, insbesondere
Pech, Paraffinwachsen, Harzen etc. behandelt; mit diesem Gemisch wird das gewünschte Produkt durch
Formen bei Drücken um 500—1500 kg/cm2, gefolgt von
einem Brenn- oder Backvorgang hergestellt.
Nach dem Kühlen wird der Körper mit geschmolzenem Pech vakuumimprägniert und dann in einer
reduzierenden Atmosphäre verkokt. Auf diese Weise hergestellte Produkte verfügen über eine gute Warmfestigkeit
und Hydrationsbeständigkeit.
In der Eisenhüttenindustrie werden Kalzium-Oxidwerkstoff dieser Art verwendet zur Herstellung von
Auskleidungen für Dächer und Böden elektrischer öfen
sowie für (Gieß-)Pfannen. Sie wurden aber nie zur Herstellung von Düsen verwendet.
Die Gründe hierfür können sein:
— Vorhandensein anderer stärkerer Feuerfestmaterialien, bei denen keine Hydrationsprobleme
auftreten, wie Materialien mit hohem Aluminiumoxidgehalt oder solchen auf der Basis von
Zirkoniumsilikaten, Mulliten oder Aluminiumsilikaten etc.,
— die relative Neuheit des Problems des Stranggießens aluminiumberuhigter Stähle und
— die Tatsache, daß Aluminium mit Kalzium Aluminatverbindungen
büdet, die entweder einen hohen Schmelzpunkt haben, wenn der Aluminiumgehalt
hoch liegt und trotzdem noch zum Verstopfen neigen oder einen niedrigen Schmelzpunkt haben,
wenn der Aluminiumgehalt niedrig ist und so zu Erosionsproblemen der Düsen führen können.
Überraschend hat die Verwendung von Ausgußdüsen auf der Basis von Kalziumoxid beim Stranggießen
aluminiumberuhigter Stähle zu ausgezeichneten Ergebnissen geführt, was die Durchführung von Standzeiten
möglich machte, die vier- bis achtmal länger dauerten als die, die mit Ausgußdüsen aus anderen Werkstoffen
ohne Schwierigkeiten möglich waren.
Während übliche Ausgußdüsen nach etwa 5 bis 10 Minuten blockiert sind, zeigen Versuche an Pilotanlagen,
daß sich Standzeiten von 40 bis 45 Minuten mit AusguiSdüsen auf der Basis von Kalziumoxid ohne
irgendweiche Störungen erreichen lassen. Diese Dauer des Gießvorgangs war aber nur durch die Kapazität des
Schmelzofens und der Pilotanlage begrenzt.
Aus diesen Daten kann man entnehmen, daß auch unter Betriebsbedingungen solche Zeiten ohne weiteres
erreicht und sogar verbessert werden können.
Was die physikalische Festigkeit der Ausgußdüsen auf Kalziumoxidbasis nach der Erfindung angeht, so
wurden keinerlei Nachteile aufgrund von Hydration gefunden. Da natürlich der Werkstoff leicht hydratisiert
wird, müssen die Ausgußdüsen während des Versendens und Speicherns geschützt werden, indem sie in
luftdichten Behältern verschlossen werden. Wegen der unten beschriebenen Schutzbehandlung jedoch haben
sich während der Benutzung keinerlei Schwierigkeiten eingestellt.
Der andere mögliche Grund für physikalisches Fehlverhalten, nämlich die Erosion der Ausgußdüse
aufgrund der Bildung von niedrig schmelzenden Verbindungen mit dem Aluminium hat den Gießablauf
nicht nachteilig beeinflußt. Es hat nämlich keine merkliche Steigerung im Ausflußquerschnitt der in den
Versuchen eingesetzten Ausgußdüsen gegeben.
Aus Gründen der Exemplifizierung werden nachstehend verschiedene Angaben hinsichtlich der in Frage
kommenden Vorgänge bei der Herstellung der Ausgußdüsen nach der Erfindung gegeben.
Kalziumoxid, das zwischen 90 und 99% des Gesamtgewichts der Feststoffe ausmacht, wird mit
wenigstens einer Verbindung gemischt, die gewählt ist aus den Metalloxiden Fe2C>3, AI2O3, T1O2 und den
Chloriden CaCb, NaCl und LiCl, und zwar in Mengen zwischen 1 und 10%. Das Gemisch wird mit ausreichend
Wasser behandelt, um die Erzeugung von Pellets zu ermöglichen, die zunächst auf 100 bis 150° C getrocknet
und dann bei 800 bis 1600° C gebrannt werden.
Die Additive, Oxide und/oder Chloride sowie die hohen Brenntemperaturen sind so gewählt, daß das
Wachstum der CaOKörner begünstigt wird, wodurch die Struktur des Produktes dichter wird und es damit
beständiger gegen Hydration ist. Die so erhaltenen Pellets werden vermählen und abgesiebt. Der abgesiebte
Werkstoff wird erneut behandelt, indem er mit 3 bis 20 Gewichts-% wenigstens einer Verbindung vermischt
wird, die gewählt ist aus den Metalloxiden Fe2C>3, AI2O3,
TiO2, ZrO2, Cr2Oj und MoO3 und den Chloriden CaCl2,
NaCl und LiCl sowie mit organischen Bindemitteln und Trägern wie öl, Paraffin, Petroleum, niedrigen Alkoholen
und Harzen in Mengen zwischen 1 bis 5%.
Das Gemisch wird in Formen bei 500—1500 kg/cm2
gepreßt und bei 1500—18000C gebrannt. Die so
erhaltenen Körper werden mit schmelzflüssigem Pech imprägniert und bei etwa 7000C in einer reduzierenden
Atmosphäre verkokt. Die Produkte sind gegen Hydration hochbeständig und sehr gut geeignet, um als
Ausgußdüsen für das Stranggießen aluminiumberuhigter Stähle, wie oben angegeben, verwendet zu werden.
Nicht einmal der Durchgang von Hochtemperaturstahl bei hohen Durchsätzen und Strömungsgeschwindigkeiten
durch die Ausgußdüse führt zu irgendwelchen Verschlei3problemen.
Claims (2)
1. Verwendung einer Sintermischung auf der Basis von Kalziumoxid als Werkstoff für Ausgußdüsen
einer Gießpfanne oder eines Zwischengefäßes beim Gießen beruhigter Stähle, insbesondere beim
Stranggießen aluminiumberuhigter Stähle.
2. Verfahren zur Herstellung einer Sintermischung für die Verwendung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sintermischung für die Düsen hergestellt wird aus Pellets, die man erhält,
indem man 90—99% Ca(OH)2 mit wenigstens einer
Verbindung mischt, die gewählt ist aus den Metalloxiden Fe2O3, Al2Ch und TiO2 sowie den
Chloriden CaCl2, NaCl und LiCl, in den Mengen zwischen 1 und 10%, wobei das Gemisch pelletisiert,
bei 100-1500C getrocknet und bei 800 bis 16000C
gebrannt, dann vermählen und abgesiebt wird, wobei das abgesiebte Material dann weiter mit wenigstens
einer Verbindung vermischt wird, die gewählt wird aus den Metalloxiden Fe2O3, Al2O3, TiO2, ZrO2.
Cr2O3 und MoO3 und den Chloriden CaCl2, NaCl und
LiCl in Mengen zwischen 3 und 20 Gewichts-% und mit organischen Bindemitteln und Trägern wie öl,
Paraffin, Petroleum, niedrigen Alkoholen und Harzen in Mengen zwischen 1 und 5% vermischt
wird; daß das Gemisch in Formen bei 500-1500 kg/cm2 gepreßt und bei 15OO-18O0°C
gebrannt wird und daß die so erhaltenen Körper dann mit schmelzflüssigem Pech vakuumimprägniert
und bei etwa 70O0C in einer reduzierenden Atmosphäre verkokt werden.
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